Bose L1 im Selbstbau - als Ersatz für Sub / Sat Kombis

  • Zitat von "changer"

    Meine Ausführungen und praktischen Erfahrungen bezogen sich ausschliesslich auf den FDS 80-30 (hab das nach der ersten Erwähnung auf Seite 2 nicht mehr wiederholt), der weist eine Papiermembran auf.


    Zitat von "changer"

    Die VIFAs habe ich nicht gehört, die Sonus schon und die sind für mich im BB-Bereich von 10cm Korbgrösse 1. Wahl, sowie für einen Hersteller der damit Beschallung baut, ebenso.


    Deshalb kam ich auf die 10cm Chassis.
    Ich habe das Gefühl, du nimmst die Kritik am Chassis persönlich. Das ist in keinster Weise so gemeint, ich versuche das Thema unter einem sachlichen Blickwinkel zu sehen. Das heißt nicht, dass deine persönlichen Eindrücke falsch sein müssen, aber grade bei Live-Musik sind Wiedergabefehler im Frequenz und Zeitspektrum oft kritisch unter Rückkopplungsaspekten.


    Beste Grüße,


    Julian

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Unknown und Changer, schon mal vielen Dank für Eure Tipps.


    Habt Ihr auch eine Empfehlung bezüglich


    a) Waveguide o.ä.
    b) Trennfrequenz zu a)


    Denn bei meinen Recherchen bei den amtlichen Herstellern ist mir aufgefallen, dass fast alle auf einen zusätzlichen sagen wir mal "Hochtöner" setzen.

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    Signatur?

  • Gern geschehen!


    Dass häufig ein zusätzlicher Hochtöner verwendet wird überrascht nicht. Wie ich schon früher schrieb, kann ein BB natürlich nicht die Höhen wiedergeben wie z.B. ein Hochtonhorn (also live-feeling, Durchsetzungsvermögen). Das hängt jedoch vom Anspruch ab, ich habe über Monate meine Schallzeilen ohne Hochtöner gehört, das ist nicht so als würde da Information fehlen. Attack fehlt halt, aber das habe ich so richtig auch erst bemerkt, als ich ein HT-Horn drangemacht habe.


    Und was ein oder zwei Stück BB im HT-Bereich können, ist wiederum nicht identisch damit, was in der Zeilenanordnung herauskommt (der von mir ausgewählte Typ kam im Einzel-/Doppelbetrieb sehr schön ohne HT-Unterstützung aus).


    Vielleicht findet sich ja auch ein BB, der einen kontinuierlichen Anstieg im F-gang aufweist, dann könnte vielleicht auch ohne Hochtöner was gehen (die beste Weiche ist eben gar keine Weiche)


    Was Deine Frage a) anbelangt, will ich keine pauschale Antwort geben. Zu sehr hängt alles von der Zeile ab (also Typ, Anordnung u. Anzahl der BB). Anstelle eines waveguides könnte man auch über eine Schallwand nachdenken, die nicht plan ist, sondern aus lauter Einzelstückchen besteht, diese dann vertikal im Zickzack angeordnet werden, so dass jeweils 2 BB sich im Winkel von etwa 90/120°ankucken. Das jedoch nur als „Anregung“, ob sich damit ein waveguide ersetzen lässt, bezweifle ich, man bringt jedenfalls bei gegebener Bauhöhe mehr Chassis unter und diese „rutschen“ durch die Anwinkelung auch näher zusammen, was eher dem HT-Bereich zugute kommen mag.


    Deine Frage b) verstehe ich nicht, was meinst Du mit Trennfrequenz zum waveguide o.ä.?


    Ich favorisiere folgendes Vorgehen:
    Auswahl eines geeigneten Chassis (wenn geht, viele verschiedene anhören, Testmuster, etc.)
    Guten Preis aushandeln, kaufen und Zeile bauen
    Anhören und hören/messen wo es untenrum und obenrum fehlt
    Geeignete Massnahmen ergreifen


    Ich empfehle erneut den Artikel in K&T mit dem Projekt 25, sehr schön was da rauszuholen ist.


    Servus, ROBERT

  • Sehe ich auch so.
    Ansonsten ist bei der Trennung zu beachten (für den Fall das soetwas eingesetzt wird), Hochtonteil arbeitet hinreichend klirrarm ab Trennfrequenz. Wenn möglich kein Sprung in der Horizontalen Isobaren. Enge Abstrahlung im Vertikalen sollte schon vorhanden sein. Limmer Hatte da mal kleine Waveformer für 1 Zoll Treiber. Ich weiß aber nicht wie weit die horizontal aufgemacht haben.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Ach ja, und was ich noch vergessen habe:


    Es ist wahrscheinlich nicht damit getan, zu einer BB-Zeile EINEN Hochtöner dazu zu packen. Denn die zylindrische Wellenfront der Zeile nimmt pro Meter Entfernung weniger an Schalldruck ab, als z.B. der Punktstrahler EIN Hochtöner. Damit lässt sich wohl auf EINEN ständigen Hörplatz die geeignete tonale Balance einstellen, für unterschiedliche Hörpositionen/-abstände wird diese Balance wieder aus den Fugen geraten. Ideal wäre eben Hochtöner zu finden, die a) sehr klein sind (damit die Abstände eben so gering als möglich sind, kleiner als 50mm hab ich noch nicht gefunden) und b) bei genügenden Klangqualitäten auch preisgünstig sind, dass man eben auch eine Zeile annähernd gleicher Länge erzielen kann wie die aus den BB.


    Habs noch nicht probiert, vielleicht, wenn man bei 8 oder 10 kHz trennen braucht, ist da die „Qualität“ des Hochtöners gar nicht mehr so ausschlaggebend.


    Der da: http://www.pollin.de/shop/dt/N…hen_Hochtoener_SZ_2T.html
    Ist sogar nur 39mm gross. Bändchen? Vielleicht…


    Und der da: http://www.pollin.de/shop/dt/O…Hochtoener_OT_57_148.html
    wurde auch schon verwendet


    Und dann kann man natürlich auch noch einen Schritt weiter denken, muss es denn ein BB sein, es gibt ja auch 3“ oder 4“ „Bässe“ die relativ breitbandig arbeiten. Wenn sowieso ein HT dazu muss…und der Bass hat untenrum vielleicht Vorteile…


    Viele Wege führen eben nach Rom


    Servus, ROBERT

  • So, die KT habe ich mir nun runtergeladen und dann festgestellt, dass ich die mir sogar einst schon gekauft hatte xD


    Ich denke ich werde jetzt mal nen Schwung Vifas ordern und einfach mal ausprobieren bzw. Erfahrung sammeln.

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  • So, habe mal einfach ein wenig rumprobiert und aus Restholz einen Prototyp gebastelt:




    Sind etwa 23L, Gehäuse ist geschlossen.


    An Amp drangeknallt, auf Getränkekiste gestellt, Sofa gesetzt und gehört. Hilfe - ach Du Schreck - klingt das mies! Frustriert erstmal das Ding stehen lassen und mich um andere Sachen gekümmert. Nachdem Arta nun endlich läuft, das Ding noch mal angeworfen und zufälligerweise auf einen höheren Tisch gestellt. Jetzt plötzlich - huch das klingt auf einmal... Schon wirklich krass, wie sehr der Sound sich an der Oberkante der Box verändert. Also dann erstmal ein Testsongs durchgejagt - wow, klingt echt schon brauchbar, vor allem Stimmen sind der Hammer. Höhen produziert die Box auch, so wie es scheint, kann ich auf einen separaten Hochtontreiber verzichten. Laut scheint es auch zu gehen, konnte es noch nicht ausfahren in der Wohnung. Fazit: Projekt wird weiter verfolgt...


    Next Steps:


    1. Gehäuse / Sound optimieren


    Gefühlt und auch halbwegs von ARTA bestätigt, scheint bei 250 Hz Feierabend zu sein. Bissl tiefer wäre natürlich schon nett. Gehe ich bei der Abstimmung eines Breitbänders den selben Weg wie einem Subwoofer oder unterscheidet sich das grundlegend? Und macht eine BR Sinn bei diesem Projekt? Meine die gängigen Systeme wären alle closed.



    2. Gehäuse Design


    Die meisten "Stäbchen" sind ja in ziemlich runden Gehäusen, das ist nur für meine handwerklichen Kenntnisse relativ unerreichbar. 8) Daher die Überlegung, ob ich nicht irgendetwas zweckentfremden könnte als schickes Gehäuses. Bei meiner Recherche habe ich recht schicke und auch noch halbwegs bezahlbare Holzrohe in 18mm Stärke entdeckt - die einfach halbiert und Frontplatte dran - ich denke das könnte was werden. Hat vielleicht diesbezüglich noch eine schicke Idee?

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  • Ich habe bei dem "Schnullerbaby" Projekt ebenfalls die Beobachtung machen können, das sich der Sound ober- und unterhalb der Box bei geringer Hör-Entfernung (~ 2 m) relativ stark ändert.
    http://www.party-pa.de/phpBB/viewtopic.php?f=27&t=56223
    Bei grösserem Hörabstand (ab ~ 5 m) verwischt sich das.


    Auch das subjektive "Hörerlebnis" kann ich ähnlich beschreiben.
    Ich konnt bei vier Stück Monacor 5" in CB eine untere Grenzfrequenz von ~ 200 Hz messen, ich denke, da bist Du mit den 4" schon ziemlich weit.
    Ohne Sub geht da nur Sprache oder Hintergrundmusik, das aber excellent.


    Die Bose 402 ist ein BR, ich weiss aber nicht, wo die da noch Pegel ziehen wollen.


    Was das Gehäuse angeht:
    Es gibt 90er (100er?) Abflussrohre aus einem recht schweren, dickwandigen Kunststoffmaterial, in grau, das ist extra für schallgedämpfte Installationen, also nicht dieses normale, orange-farbene. Wandstärke ist etwa doppelt so dick.
    Einen entsprechenden Ausschnitt für die "Schallwand"... :wink:

  • Abflussrohr klingt auf jeden Fall schon mal bezahlbar :)


    Mit fielen gerade noch Teppich-Papprollen ein - mal recherchieren was die für einen Durchmesser haben. Gibts bestimmt sehr günstig vom Teppichhändler und für´n Proto-Rundgehäuse auf jeden Fall verwendbar. Morgen gleich mal ein paar Geschäfte abklappern...

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  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Es gibt 90er (100er?) Abflussrohre aus einem recht schweren, dickwandigen Kunststoffmaterial, in grau, das ist extra für schallgedämpfte Installationen, also nicht dieses normale, orange-farbene. Wandstärke ist etwa doppelt so dick.
    Einen entsprechenden Ausschnitt für die "Schallwand"... :wink:


    Die gibt es auch bis DN-150, z.B. von Geberit (Link)


    Gruß FF

  • Als runde Elemente bieten sich evt. noch Schalungen aus dem Baubereich an. Gibt es in Pappe mit einer Kunststoffummantelung und in verschiedenen Größen und Wanddicken.

  • Die Teppichhändler hatten alle schon dicht, also ab in den Baumarkt. Wollte noch mal ein größeres Testgehäuse bauen mit 7L pro Chassis und während der Holzzuschnitt lief, stach mir dann das hier ins Auge:


    http://www.aco-selbstbau.de/en…ymerbeton-kunststoff.html


    Die Hexagon Rinne für 11,99 EUR - sogar schon mit Gitter ;) Dazu ein futuristisches Gehäuse im schicken Grau - zack eingeladen und mal ausprobiert:





    Für den schnellen Prototypenbau auf jeden Fall sehr zu gebrauchen, für mehr - mal sehen :)


    Bin fleissig jetzt am messen und Erfahrungen sammeln, die nicht wirklich aussagekräftigen "Wohnzimmer-Messungen" zeigen aber schon eine notwendige Anhebung ab ca. 5 KHz, was auch das Ohr soweit erstmal bestätigt. Wo nach unten hin genau Schluss ist, kann ich noch nicht genau sagen, alle Messungen (auch anderer Lautsprecher) haben ein ziemlichen Peak bei 200 Hz und wenn ich es richtig in Erinnerung habe ein erhöhtes Groupdelay. Muss die Tage mal draußen messen, aber vorher noch einiges an Fachliteratur lesen...

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  • 1m (+ Bierkiste als Erhöhung...)


    Wobei ich die 200 Hz Erhöhung bei anderen Lautsprechern auch gemessen habe. Kommt das vom Raum, Bodenreflektion, Dachschrägen...?


    Aber das ganze war auch ziemlich Quick&Dirty...

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  • Hallo zusammen,


    ist das Projekt eigentlich inzwischen eingeschlafen? Oder hat irgend jemand anders so etwas ähnliches zu Ende gebracht? Die VIFA Chassis erscheinen mir ja recht vielversprechend; und dass unter 200 Hz Schluss ist, ist auch verständlich, da bei der realisierten Länge unterhalb dieser Frequenz die Bündelung nicht mehr funktioniert (das ist auch z.B. bei High End Magnetostaten - Zeilen so und auch bei "richtigen" Line Arrays wirds im Grundtonbereich schnell dünn, wenn die Banane nicht lang genug ist :-).


    viele Grüße


    C.

  • Es existieren ein paar Protos, aber bin diesen Sommer nicht zum Messen gekommen leider. Hatte Jobsti angehauen zwecks Messungen, aber der hat sich nicht gemeldet wie mir gerade auffällt... Also wenn sich jemand zum Messen erbarmt - ich komme gerne vorbei :)

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    Signatur?

  • Naja, bei der Länge ist unter 200Hz nicht "Schluss", sondern der Pegel fällt ab. Fällt nun auch noch das Chassis schon einzeln da ab, wirds natürlich noch dünner. Wenn man da drunter eh einen Bass laufen hat, ist das nicht so wichtig, allerdings muss dann eine sehr gute Ankopplung an den Bass gegeben sein.

  • Zitat

    Naja, bei der Länge ist unter 200Hz nicht "Schluss", sondern der Pegel fällt ab. Fällt nun auch noch das Chassis schon einzeln da ab, wirds natürlich noch dünner.


    Da hast Du natürlich recht, war etwas unglücklich formuliert.


    Zitat

    Wenn man da drunter eh einen Bass laufen hat, ist das nicht so wichtig, allerdings muss dann eine sehr gute Ankopplung an den Bass gegeben sein.


    Jaaaaein... Das Problem, das ich mit solchen Systemen dann immer hatte war, dass bei zu hoher Trennfrequenz (sei es dass die "Sticks" zu kurz waren, oder weil Magnetostaten trotz hinreichender Länge nicht tief genug angekoppelt werden konnten) der "Line Array Effekt" unterhalb von 200-300 Hz nicht mehr da war. Das hat zur Folge, dass auch dieser Frequenzbereich mit wachsender Entfernung natürlich immer mehr in den Hintergrund tritt und dadurch gerade bei Männerstimmen und Gittarren das Klangbild sich in Richtung "kälter" und "weniger Druck" verändert. Dieses Problem hat man zwar auch grundsätlich im "richtigen Bassbereich", wenn man tiefer trennen kann, aber da macht mir das subjektiv bei weitem nicht so viel aus. Die Transparenz im Stimmbereich und den "unaufdringlichen" aber trotzdem gut durchsetzungfähigen Klang hatte ich aber schon. Und man sollte (zumindest wenn's um die Bässe geht) nicht gerade Bose nehmen :D


    viele Grüße


    C.

  • Hallo zusammen,


    sooo, um das ganze 'mal etwas zu konkretisieren hab ich da 'mal ein bisschen simuliert. Wenn man so ab ca. 150 Hz eine Bündelung = Torus-Richtwirkung (so heisst das in den alten Elektroakustik- Büchern) = halbwegs Zylinderwelle (so sagt man heute dazu) haben will, muss man auf eine Länge von etwa 1,5 m gehen. Wenn man dann die Chassis (z.B. die von Blancblue eingesetzen VIFA) dicht an dicht packt, löst sich die schöne Richtwirkung so ab 4-5 kHz wieder in Wohlgefallen auf (das war glaube auch das, was Blancblue gehört hat). Wenn man weniger Chassis in größerem Abstand verwendet, passiert das schon bei tieferen Frequenzen. Das bedeutet dann wohl, man lebt entweder mit diesem Kompromiss im Hochtonbereich (Bose oder die günstigeren FFohn Linienstrahler) oder man lässt bei hohen Frequenzen einen Hochtöner mit geeigneter Richtcharakteristik (z.B. Waveguide) wie bei den besseren Linienstrahlern von FFohn) übernehmen. Bei Hochtönern mit solch einer Richtcharakteristik fällt mir da doch gleich der gute alte "Schlitzstrahler" CP22F von Beyma ein.
    => ich glabe, bei Gelegenheit werde ich dann 'mal die Variante mit 16 von den VIFA Chassis und einem CP22F ausprobieren. Oder hat vielleicht jemand noch einen gute Alternativvorschlag zu den VIFA- Breitbändern ?


    viele Grüße


    C.