Flügel live abnehmen

  • Ich nicht, aber der Lichtler... :D


    Nein, Spaß bei Seite. Ich habe nächste Woche einen Termin zur Besichtigung auf einer Bühne wo ein Flügel steht. Da mache ich Fotos und veröffentliche die.


    Grüße


    Christoph

  • Ich hab schon viele verschiedene Arten gehört, wo ein Flügel auch gut geklungen hat.


    letztens erst mit 5 (!!) MKE40 im Flügel, oder die Höhen mit Schöps in Stereo und ein Großmembran für die Bässe,
    Waren aber jeweils Techniker, die das so wollten.


    Und auch mit Crown pcc160 Grenzflächen. Das war auch gut.


    Amis kommen auch manchmal gerne und nehmen C414 dafür, was ich persönlich nicht als Erste Wahl hätte, aber wenn die wollen, und auch das war schön.


    Es gibt wohl unterschiedliche Wege, ans Ziel zu kommen.

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  • Zitat von "klauston"


    letztens erst mit 5 (!!) MKE40 im Flügel, oder die Höhen mit Schöps in Stereo und ein Großmembran für die Bässe,
    Waren aber jeweils Techniker, die das so wollten.


    Amis kommen auch manchmal gerne und nehmen C414 dafür, was ich persönlich nicht als Erste Wahl hätte, aber wenn die wollen, und auch das war schön.


    Es gibt wohl unterschiedliche Wege, ans Ziel zu kommen.


    Großmembran für die Bässe ist so ein typisches Beispiel mangelnder Kenntnis der Mikrofontechnik...


    C414 habe ich früher öfters (speziell für Recording) ausprobiert und war stets zufrieden. Vorteil der C414ULS ist, das sie im Gegensatz zu vielen anderen GMs relativ neutral sind.


    Dein letzter Satz (hier in Rot) ist so weise - er passt eigentlich überall hin...


    :D

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Großmembran für die Bässe ist so ein typisches Beispiel mangelnder Kenntnis der Mikrofontechnik...


    C414 habe ich früher öfters (speziell für Recording) ausprobiert und war stets zufrieden. Vorteil der C414ULS ist, das sie im Gegensatz zu vielen anderen GMs relativ neutral sind.


    Dein letzter Satz (hier in Rot) ist so weise - er passt eigentlich überall hin...


    Eben, das ist es ja.
    Einerseits finde ich die 414 genau nicht neutral, aber das ist eine persönliche meinung.


    Und da möchte ich was erzählen.


    Ich hatte die letzten tage das Glück, mit einem sehr Interessanten Orchester in Verbindung mit einem kompliziertem Theater arbeiten zu dürfen.


    Die Tontechnikerin der Holländischen Produktion war selbst Künstlerin/Musikerin und ist das Ganze komplett von der musikalischen und nicht von der Technischen Seite angegangen.


    Wir hatten viele durchaus sehr konstruktive Diskussionen und es war ein schönes Ergebnis, diese Mischung aus Technischem Know How und Musikalischem Gespür.


    Ich jedenfalls habe für mich wieder mal erkannt, das man auch Dinge aus dem Bauch heraus und mit viel mehr hören machen muß, als nur Datenblätter zu wälzen.
    War sehr lehrreich :D


    Und darum muß man manchmal das Tontechniker T-Shirt ausziehen und einfach die Musik wirken lassen.
    Und deswegen ist es völlig unerheblich, ob man etwas über Großmembraner weiß oder nicht - solange es gut klingt !!!!!!
    ( stimmt natürlich nicht ganz, Technisches Know How ist schon wichtig, aber eben nicht nur. )

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  • Zitat von "Christopher Hafer"

    ...Großmembran für die Bässe ist so ein typisches Beispiel mangelnder Kenntnis der Mikrofontechnik...


    hi, das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen.
    wenn du diesen satz in bezug auf hohe töne geschrieben hättest wäre ich gleich 100%ig einverstanden.
    aber bei tiefen tönen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mhmm, Klaus, das macht ja erstmal einen versöhnlichen Eindruck, sendet aber gerade Menschen, die keine jahre/jahrzehntelange Berufserfahrung haben ein völlig falsches Signal.


    Tontechnisches Wissen ist die absolute Basis für ein kalkulierbares Ergebnis!
    Sicher kann man durch langes Ausprobieren auch ein gut klingendes Ergebnis erreichen, das ist dann oft mehr Zufall als Planbar. Und so komplexer es wird, desto unwahrscheinlicher wird ein optimales Ergebnis - möchte mal jemand mit diesem Ansatz ein Symphonieorchester beschallen? Viel Spass.


    Das "Tontechniker-T-Shirt" auszuziehen heißt, sein Wissen und seine Erfahrung "zu Hause" zu lassen.
    Bitte nicht künstlerische Kreativität dem technischem Handwerk konkurierend entgegenstellen! Beides kann und soll parallel existieren.
    Wenn ein Architekt sein Grundlagenwissen außer acht lässt wird sein Gebäude nicht funktionieren - er muss also beides Beherrschen: Eine "kunstvolle" Planung UND eine technisch fundierte Umsetzung.
    Natürlich müssen/können wir Tontechniker auch kreativ arbeiten: Beim Mix, bei der Wahl der Produktionsmittel (also z.B. Mikrofone) usw.
    Es ist aber überhaupt nicht "völlig unerheblich", ob man "etwas darüber weiß". Es ist sogar DER entscheidende Parameter, ob es am Ende "gut klingt" oder eher nicht. Natürlich nicht, ob man ein GM oder KM-Mikrofon nimmt. Man sollte aber recht genau wissen, WARUM man z.B. ein GM nimmt und wann nicht. Das ist der Punkt!
    Die meisten Anwender von GM-Mikrofonen haben nach meiner jahrelangen Beobachtung nicht die geringste Ahnung darüber warum sie solche verwenden. Die gängige Erklärung auf Nachfrage sind - wie bereits formuliert - irrationale Erklärungen über bestimmte Klangeigenschaften (z.B. "mehr Bass", "Räumlichkeit", "Abbildung" ...). Ähnlich sieht es aus bei Röhrengeräten (haben wir gerade im anderen Fread...) und ähnlichen Themen. Da wird immer wieder aufs neue irgend eine Sau durchs Dorf getrieben, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Letzteres bedeutet mitunter einen Schritt nach vorne zu machen.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "wora"


    hi, das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen.
    wenn du diesen satz in bezug auf hohe töne geschrieben hättest wäre ich gleich 100%ig einverstanden.
    aber bei tiefen tönen?


    Hallo wora,


    GMs haben keine Vorteile im Bassbereich, was der simplen Tatsache geschuldet ist das die Membrangröße hier absolut keine (!) Rolle spielt.
    Es mag GMs geben, die durch starken NBE die Bässe überbetonen, das hat aber nichts mit der Kapselgröße zu tun.
    Im Gegenteil, die meisten KM-Mikros gehen schnurrgerade herunter bis 30hz wenn es Druckgradientenempfänger sind (was GMs prinzipiell auch schaffen), richtig tief herunter (bis unter 10hz) gehen ohnehin nur Druckempfänger, und das sind in der Praxis immer Kleinmembran-Kugeln.
    Ein Faktor wäre noch die Frage nach einem Mikrofon-Übertrager, der meist untenrum cuttet - aber das ist ein anderes Thema.


    In der Praxis sieht man auch im Orchester GMs eher für bassige Instrumente - Kontrabass, Pauken usw. - dies aber nicht, weil sie hier von Vorteil wären, sondern eher, weil hier ihre Nachteile bei höheren Frequenzen - kurz: Verfärbungen - nicht oder kaum zum Tragen kommen.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    ...
    Bitte nicht künstlerische Kreativität dem technischem Handwerk konkurierend entgegenstellen! Beides kann und soll parallel existieren...


    das kann man ja sofort voll unterschreiben!
    und ich bin mir sicher das klaus das genau so sieht.
    ich hatte klaus eher so verstanden, das man auch mal fähig sein sollte, seine eingefahrenen wege zu verlassen um unkonventionellen sachen auszuprobieren. mit genügend wissen und erfahrung kann man immer noch abschätzen, ob eine "besonders tolle idee" sofort zum scheitern verurteilt ist. aber sehr oft gibt es eben auch grenzbereiche, wo man sich auch mal wieder trauen sollte diese neu auszuloten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich bin mir auch sicher das Klaus das so gemeint hat - nur kann man das eben auch anders interpretieren wenn man denn will... :)

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Hallo wora,


    GMs haben keine Vorteile im Bassbereich, was der simplen Tatsache geschuldet ist das die Membrangröße hier absolut keine (!) Rolle spielt.
    Es mag GMs geben, die durch starken NBE die Bässe überbetonen, das hat aber nichts mit der Kapselgröße zu tun...


    ja, die basswiedergabe hat weniger mit der kapselgrösse zu tun.
    das weiss man spätestens dann, wenn man mal die sehr saubere UND sehr druckvolle bassübertragung eines Schoeps mikros (mit extrem kleiner membran) gehört hat.


    die grosse membran bringt eigentlich nur vorteile im wirkungsgrad.


    dennoch ist es so, das GMs in der regel fett klingen - und genau deshalb hat sich das so eingebürgert.
    es ist also eher eine frage trügerischer erfahrungswerte...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ...ja, so kann man das auch nennen... :wink:


    Wenn ein Mikro "fett" klingt hat das immer mit dem NBE-Effekt zu tun (oder es ist wie viele dynamische Typen einfach unlinear), denkbar das größere Kapseln da etwas "anfälliger" sind. Spätestens außerhalb der NBE-Distanz klingen alle Mikrofone mehr oder minder gleich-"fett".

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "wora"

    das kann man ja sofort voll unterschreiben!
    und ich bin mir sicher das klaus das genau so sieht.
    ich hatte klaus eher so verstanden, das man auch mal fähig sein sollte, seine eingefahrenen wege zu verlassen um unkonventionellen sachen auszuprobieren. mit genügend wissen und erfahrung kann man immer noch abschätzen, ob eine "besonders tolle idee" sofort zum scheitern verurteilt ist. aber sehr oft gibt es eben auch grenzbereiche, wo man sich auch mal wieder trauen sollte diese neu auszuloten.



    Genau so.


    Und um Mißverständnissen vorzubeugen:
    NATÜRLICH ist eine fundierte Basis absolute Grundlage unseres Jobs.


    Nur manchmal verrennen wir uns in Gewohnheiten, anstatt mal was Neues auszuprobieren.


    Und zu GM: Ich verwende die bei einer Metalcombo an den Gitarren.
    Nachdem ich viel probiert habe, hat es sich gezeigt, das diese für mich das beste Ergebnis bringen, wa ich vorher mit verschiedensten Mics und deren Kombination nicht erreicht habe.
    Das war nur ein Beispiel.


    Und genau so war es an Flügeln, ich hab da gute Sachen gehört, auch mit Micros, von denen allgemein gesagt wird, das es nicht funktioniert.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • moin zusammen ..


    ich hab am sonntag das erste mal nen flügel ( jazz ) auf der liste stehen und bin mir net ganz sicher was die beste lösung zur abnahme sein wird..


    also ich hätte At2020 ( wie angesprochen ) dann ne e901 ( wie angesprochen ) dann MCE 530 und gg mit clip Opus 87 ...
    kann ich es mal mit den Opus probieren ??? oder sollte ich das mit den Opus gleich lassen ?


    Grüßlis Michael

  • Zitat von "hausmeister"

    also ich hätte At2020 ( wie angesprochen ) dann ne e901 ( wie angesprochen ) dann MCE 530 und gg mit clip Opus 87 ...
    kann ich es mal mit den Opus probieren ??? oder sollte ich das mit den Opus gleich lassen ?


    Kommt drauf an. Wenn die AT2020 die Optik nicht stören (das kann ja auch eine Rolle spielen), dann wäre die bei mir weit oben auf der Liste. MCE530 habe ich dafür nocht nicht verwendet, sollte aber auch klappen. Das 901 wäre meine persönliche "quick'n'clean"-, die 87er meine "quick'n'dirty"-Lösung.


    Was ich damit sagen will: Probier's aus, was Dir und dem Künstler am besten taugt. Es macht halt auch einen Unterschied, ob Du Dir alle Zeit der Welt nehmen kannst, um an den Mikrofonpositionen zu feilen und das ganze Gebilde genauestens auszuwuchten (dann die 2020), oder ob Du in einer kurzen Umbaupause den Flügel auf die Bühne rollen und verkabeln musst (dann das 901). Das Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Ergebnis finde ich bei der Grenzfläche am vorteilhaftesten.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • 901 fand ich nicht gut (habs aber nur testhalber in einem Klavier probiert) - in der BD mein momentaner Liebling. Vielleicht ist das 913 da besser.


    Ich hab mir einen Satz ATM350 geordert, die werde ich demnaechst fuer Fluegel ausprobieren.




    VG bemi

  • 1. die für Flügel passende Grenzfläche heißt e912 ( nicht zu verwechseln mit 912s )
    2. ATM 350 ist sicher eine interssante und nicht gar so teure Idee. ATM450 mit einer entsprechenden Klemme ist sicher auch eine interessante Lösung ( siehe Bilder von wora im verlinkten Thread )


    Die vom Threadstarter angedachten Lösungen sind alle nicht so ganz ideal. Allerdings ist hier vor allem die Frage, welche Lautstärken vor feedback erzielt werden müssen und wieviel Lärm um den Flügel herum noch so passiert. Die besseren unterscheiden sich von den schlechteren Lösungen vor Allem in der Feedbackanfälligkeit und die ist wiederum von der "Linearität" ( gemeint ist die Summe aller Eigenschaften, die linear b.z.w. konstant sein sollten ) der Mikrofonie abhängig. Sobald es nicht nötig ist, das letzte dbchen heraus zu kitzeln, könnte auch eine AT 2020 Lösung funktionieren. Von der würde ich auch unter den angebotenen das beste klangliche Ergebnis erwarten.

  • Zitat von "guma"

    1. Sobald es nicht nötig ist, das letzte dbchen heraus zu kitzeln, könnte auch eine AT 2020 Lösung funktionieren. Von der würde ich auch unter den angebotenen das beste klangliche Ergebnis erwarten.


    Danke Gunther wenn die Zeit reicht werd ich alle mal ausprobieren und berichten .


    Merci Michael

  • Danke Guma fuer die Berichtigung, natuerlich meinte ich das 912.



    ATM450 hab ich auch mit den KM Klemmen. Ich werde 350 und 450 mal vergleichen auch zusammen mit AKG414 (was man oft in Ridern liest) und Neumann (U87 auf breiter Niere mit KM184 - meine bisherige Lieblingsloesung) sowie Rode NT5 (meinen liebsten Live KM) und NT4.




    VG bemi

  • in lezter zeit habe ich den flügel mit 2x ATM450 und 1xATN350 mikrofoniert.
    2x 450 gefällt mir nach wie vor ausgesprochen gut. die ergänzung mit dem 350er kann kleinere flügel untenrum ein bisschen unterstützen, da ich dieses ganz hinten im flügel unterbringe... da hab ich aber auch schon an eine grenzfläche gedacht, die ich dann ab mai mal testen will (ab da hab ich wieder den flügel vor der nase)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang