Sprachbeschallung mit Studiomonitoren!

  • Bei allem Respekt für die vorgebrachten Meinungen:


    Wenn ich mir mir ankucke, für was überall JBL C1 Boxen hergekriegt werden.
    Und die sind auch nix anderes wie ein Monitor...


    Vll sollte der eine oder andere doch mal seine PA Denkschiene verlassen... :wink:

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Vll sollte der eine oder andere doch mal seine PA Denkschiene verlassen... :wink:


    Gerne! Aber nichtsdestoweniger gehöre ich zur Fraktion "Das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe". Ich kann auch mit meinem Oszilloskop einen Nagel in die Wand hauen, benutze aber lieber einen Hammer...


    - einfacher
    - billiger
    - Hammer leidet nicht
    - Ergebnis ist besser


    Meine Aktivmonitore stehen als Abhöre am Pult - da stehe ich im sweet spot und habe kein bleeding auf die Bühne...


    Und nix für ungut!


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Zitat von "Tobias Zw."


    Gottseidank kann ja keiner die von Dir so gerne zitierte Physik für sich pachten, und mir ist die Bündelung von Kalottenlautsprechern zu hohen Frequenzen hin durchaus bekannt. Mir ist allerdings auch bekannt, dass man zu niedrigen Frequenzen hin mehr als ein Genelec-Schild auf der Frontplatte braucht, um die Schallwellen in die Richtung zu bringen, in denen man sie haben will, und sie von unerlaubten Ausflügen in verbotene Gegenden wie z. B. das offene Mikrofon auf der Bühne abzuhalten.


    Schön, dass diesem Thread doch noch dieser eine geistreiche Absatz geblieben ist.


    Ich darf, euer geschätzes Einverständnis voraussetzend, das wie folgt formulieren:


    Die Unterschiede zwischen einer Kleinsprachbeschallungsbox typischer Bauart und einem Studiomonitor ( wobei überhaupt nicht und nirgens definiert ist, was eigentlich einen Studiomonitor zum Studiomonitor macht. Wie wir alle wissen, kann ein Gettoblaster ja genauso ein Studiomonitor sein wie ein JBL 4425 aber beschränken wir uns mal auf "typische" Vertreter ) sind im Wesentlichen auf zwei reduzierbar.


    1. die Kleinsprachbeschallungsbox hat in der Regel den höheren Wirkungsgrad und


    2. die Kleinsprachbeschallungsbox hat im relevanten Frequenzbereich, also dem Bereich, der die Konsonanten in der Sprache repräsentiert, den definierteren, konstanteren Abstrahlwinkel und den höheren Direktivitätsfaktor.


    Das bedeutet für die gestellte Frage folgendes:


    Je größer der Abstand des Lautsprechers vom Mikrofon, je kleiner der Abstand zum Zuhörer und je "trockener" die akustische Umgebung, um so unwichtiger werden die beiden o.g. Faktoren. Umgekehrt, je kleiner der Abstand Mikrofon-Lautsprecher, je größer der Abstand Lautsprecher-Zuhörer und je "halliger" die akustische Umgebung um so relevanter sind die o.g. Eigenschaften.


    Ob ein typischer Studiomonitor das leisten kann, hängt also von der Umgebung und der Anordnung ab und ist so nicht zu beantworten.

  • aha, wieder mal ein interessanter thread mit extrem gegensätzlichen aussagen.


    also das hier ...

    Zitat

    Studiomonitore strahlen (zu) eng ab. !


    Deswegen gibt es in einem Studio auch den sog. "Sweet-Spot"


    ...ist ganz offensichtlich ein missverständnis.
    der "sweet-spot" beschreibt die bestmögliche abhörposition für einen ->stereomix.
    es geht um den bereich vor dem mischpult, an dem man beide monitore mit dem selben pegelverhältnis und am besten noch mit der selben laufzeit hört... also in der regel genau in der mitte vor den monitoren.
    für einen grösseren "sweet spot" sind aus diesem grund speaker mit einem breiteren abstrahlbereich vorteilhaft.
    der grund, warum viele studioabhören mit einem kleinen hochtonhorn ausgestattet sind ist übrigens folgender: man versucht damit, klangverfälschende reflektionen an der pultoberfläche etwas zu minimieren. das ist alles.
    meistens werden hier sogar hornansätze eingesetzt, die horizontal breiter strahlen... für einen grösseren sweet spot.
    ich hoffe zur klärung beigetragen zu haben.


    wenn man allgemeingültige aussagen bezüglich des abstrahlverhaltens von studiomonitoren treffen möchte, sollte muss man sich am besten darauf einigen, über WELCHEN monitor man spricht. denn da gibt es ja auch sehr verschiedene typen, die mehr oder weniger gerichtet abstrahlen. somit halte ich die ganze diskussion für problematisch.



    zum eigentlichen thema:
    was die physikalischen eigenschaften der abhören betrifft, so trifft guma´s beitrag den nagel sehr genau auf den kopf. professionell konzipierte kleinbeschallungsboxen sind für den angesprochenen zweck sicher besser geeignet als studiolautsprecher.
    ich möchte in diesem zusammenhang auch einmal auf die positiven eigenschaften von dáppolito-anordnungen hinweisen, die ganz ohne horn auch tiefere frequenzbereiche etwas bündeln können.


    dennoch: ein guter bekannter von mir benutzt seit vielen jahren Genelec 1029 für kleinere sprachgeschichten. das geht einwandfrei, so lange es in den rahmen passt.
    300 leute oder räume mit schlechten akustischen voraussetzungen würde ich damit sicher nicht beschallen wollen, aber für ein kleineres puppentheater genügt das möglicherweise schon.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wora, da kann ich Dir beipflichten.
    Kleinere Locations mit ausdrücklich nicht lautstärkebetontem Programm lassen sich schön mit kleinen Monitoren beschallen. Wenn etwas Bass gefordert ist, sollt man unbedingt einen separaten Sub dazunehmen.
    Hab das schon öfter gehabt, z.B. die Syrincs M-3/220 Kombination aus DÁppolito und Sub leistet schon etwas mehr als Background Pegel und das bei guter Sprachverständlichkeit.
    Zusätzliche Vorteile bei solchen Lösungen sind auf jeden Fall gute Mobilität, kompakte Maße und unauffällige Positionierungsmöglichkeiten.


    Was nicht geht ( auch letztens gehört :( Trio mit Top 40 Ambitionen, das Behringer Aktiv Studio-Monitore als Front benutzt hat. Hat zwar gehalten, die zerrende Höhenwiedergabe mit Null-Baß war allerdings richtig ätzend.

  • upps... ich hab vor lauter lesen eine wichtige info in der ausgangsfrage übersehen:
    8x15m würde ich natürlich NICHT mit Genelec 1029 in verbindung mit einem headset beschallen wollen :D


    ein kleines Ritterbusch-System mit MediaTop (dáppolito) und vielleicht einem B12 (12"er subwoofer) könnte für diesen zweck aber durchaus ausreichend sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    hab jetzt mal mit dem Kollegen telefoniert der, tatsächlich, die Genelecs 8030 von einem grossen Kölner Musiksupermarkt hat empfohlen bekommen. Laut Aussage des Verkäufers könnte man damit sogar 300-400 Kinder beschallen, und das ohne Probleme.

    Er selbst sagt daß das in der Praxis sehr gut geht, bis jetzt waren allerdings nie mehr als 200 kinder bei einer Aufführung (vorwiegend Grundschulauftritte).


    Ich glaubs ja ehrlich gesagt immer noch nicht. Ich gucke mal daß ich `ner Aufführung beiwohne und selbst hören kann. Denn die Ansprüche an einer guten Beschallung gehen bei den lieben Kollegen mitunter sehr sehr weit auseinander.


    Gruss Stefan

  • leider muss ich da zustimmen.
    ich hab ja auch schon "beratungsgespräche" in grösseren verkaufsgeschäften mitgehört, bei denen mir sofort klar war, das ich mich von den jungs lieber nicht beraten lassen möchte ;)


    aber es gibt auch - wie so oft im leben - ausnahmen!
    dummerweise kann man aus der ferne nicht sagen, wie kompetent dieser verkäufer war, und so gilt hier mal wieder: "ohhh...obacht!!" 8)
    die aussage bringt hier also leider niemanden wirklich weiter...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    ich hab ja auch schon "beratungsgespräche" in grösseren verkaufsgeschäften mitgehört, bei denen mir sofort klar war, das ich mich von den jungs lieber nicht beraten lassen möchte ;)


    ich hab ja auch schon "beratungsgespräche" in grösseren internetforen mitgelesen, bei denen mir sofort klar war, das ich mich von den jungs lieber nicht beraten lassen möchte ;)