unterfüttern von steels bei betonträgern

  • hallo,


    ist es zwingend notwendig, beim anschlagen an betonträgern, die steels mit jutesäcken o.ä. zu unterfüttern ?


    bei stahlträgern mit brandschutzbeschichtung ist mir das klar, aber wie verhälts sich bei (stahl)betonkonstruktionen ?

  • Sobald ein Stahlseil über eine relativ scharfe Kante geführt wird, ist immer dafür zu sorgen, dass das Stahlseil an ebendieser Kante nicht beschädigt wird.
    Ob die Kante aus Stahl (egal ob brandschutzbeschichtet oder nicht), Beton oder wasweissich besteht, ist erstmal egal...



    Gruß aus Nürnberg,


    buzz

  • Nötig wenn keine Kanten oder Ecken am Anschlagpunkt vorhanden sind nein, besser ja, schonender fürs Material.


    Bei Scharfenkanten / Ecken / T-Trägern würde ich immer unterfüttern. Ansonsten würde ich die Steels je nach Belastung nach dem Einsatz als ablagereif betrachten. Wenn eine Gefährung durch Scheuern etc. entstehen kann stellt sich die frage nach dem Nichtunterfüttern erst garnicht :)

  • dazu gibt es übrigens auch ein recht gelungenes Papier von der BG - nennt sich BGI 810-3 aus 2007 ("Sicherheit bei Produktionen und Veranstaltungen - Lasten über Personen")
    Dort ist auf Seite 11 genau angegeben, was bei scharfen Kanten angesagt ist - inkl. der expliziten Erwähnung, dass Jutesäcke nicht geeignet sind ;)
    (neben der Wirkung ist es vor allem der Brandschutz)

  • An dieser Stelle mach ich noch mal Werbung für Anschlagketten.
    Diese dürfen auch über scharfe Kanten gelegt werden. Ideal ist dafür dann eine sogenannte Kranzkette. Das ist eine Kette mit einem O-Ring an einer Seite. An diesem O Ring ist noch ein Kettenverkürzer. Das andere Ende der Kette ist offen. Man kann damit verschieden dicke Träger umschlingen.
    Ich nutze als Schutz gerne alte Feuerwehrschläuche.

  • Zitat von "oops"

    welche unterlage ist denn brandschutzgemäss ? sind feuerwehrschläuche tatsächlich schwer bzw. nicht entflammbar ?


    Bei bestimmungsgemässen Gebrauch gefüllt mit Löschmittel wurde ich sagen ja!


    Ansonsten, hab ich keine Ahnung, und wüsste auch nicht dass die Norm es vorschreibt...

  • Für mich reicht hier der gesunde Menschenverstand aus.


    Die Kette benötigt den Schutz nicht. Der Schlauch schützt die Ketten und den Träger im normalen Betrieb zuverlässig.
    Bei einigen hunder Grad verliert auch die Kette ihre Festigkeit. Das ist aber erst dann der Fall wenn anderer Tragmitte schon lange Ihren Dienst versagen. Nur mal so am Rande um Glühende Schmiedeteile zu heben werden Ketten verwendet.
    Natürlich sind Feuerwehrschläuche gegen die Einwirkung von Flammen geschützt. Das sind aber andere DIN als die 4102. Die Menge an Brandlast ist auch einfach zu vernachlässigen. Scheinwerfer oder andere Heiße Teile sind auch in der Nähe von Trägern nicht zu finden.


    Ich sage nur Augenmaß, lasst uns hier keine Haare spalten.

  • branchenüblich sind ja zum unterlegen üblicherweise "burlaps" - diese sind sicherlich keinen brandschutzverordnungen entsprechend aber es wurde auf noch keiner mir bekannten produktion dagegen etwas eingewendet.


    wie markus schon sagt: gesunder menschenverstand an! in der nähe der hängepunkte im dach entstehen keine hohen temperaturen und dort sind auch keine weiteren brennbaren materialien in der nähe. wenn dort derartige temperaturen herreschen, dann gibts schon ganz andere probleme in der halle...


    zum thema brandgefahr & rigging: wenn ich mir da so die sauberkeit im einen oder anderen deutschen hallendach ansehe, dann hätte ich mehr angst vor staubexplosionen... :roll:

  • Im Brandbereich von Pyrotechnik sollten auch keine Jutesäcke eingesetzt werden - selbstverständlich auch keine anderen textilen Anschlagmittel.
    Dort wären sie eine Brandlast!


    Es gibt Firmen, die haben ihre Jutesäcke "B1 - schwer entflammbar" imprägnieren lassen - dies ist natürlich nur solange "haltbar", bis die Säcke draußen im Regen zum Einsatz kommen.


    Gruß,
    Martin

  • Ich hab aus Messeboden (Rips B1) kleine Pakete mit ca. 6-8 Lagen gemacht und an den Seiten mit Gaffertape verklebt.
    Schützt auch bei extremen Biegeradien mit Sicherheit gegen Knicken, da der minimale Biegeradius etwa der Packetdicke entspricht.
    Vom händling her ist das auch ganz ok. Die Packete haben aber natürlich eine begrenzte Lebensdauer - ich würde mal sage 10-15 VAs.

  • Also,


    Burlaps sind der absolute Branchenstandart. Ick selber kenn jetzt kenne große riggingfirma die dit nich uff bestand hatt und damit arbeitet.


    Bei denn Parkets, mache ich mir gedanken übers Handling, wenn du auf nem Cherrypicker stehst is das sicherlich ne easy action, aber wenn du in der Trägerkonstruktion der Frankfurter Festhalle stehst angeseilt in 30m Höhe und willst nen Basket hochziehen tu nen Burlap mehr sinn, denn kannste in die Freie Kausche des Basket-stahls einziehen und sicher mit hochziehen, bei so einer Länge haste nämlich kein bock tausend mal dein arbeitsseil hoch unt runter zu lassen.
    Ausserdem kann man solche Parkets sicher nicht sinnvoll an einem Arbeitsseil anschlagen.


    Aber um der Hauptfrage gerecht zu werden und somit ins Topic zu kommen:


    Natürlich ist das Zwingend notwendig!!!
    Mal abgesehn vonn denn Statischen auswirkungen eines über eine Kante gezogenen Stahls, beschädigst du DAS Material damit, und es ist völlig egal ob es dein material ist oder das von firma XYZ, es wird IMMER materialschonnend Gearbeitet, ich persönlich hasse die antwort " wieso ist doch nicht mein material..."


    Netten Gruß
    Calimero