reale Kapazitäten von 9V Akkus

  • da hab ich mir doch extra ein Ladegerät von ELV gekauft (ALC1010) um mal zu schaun was meine 9V Blöcke real können.... dieses Ladegerät lädt den Akku vollständig und misst bei der Entnahme die Kapazität. Ob das jetzt genau funktioniert sei mal dahingestellt, aber mal hier son paar werte von mir:


    GP 200mAh : ca. 145mAh
    Topcraft 200mAh: ca. 115mAh
    Energizer 175mAh: ca. 80mAh
    Powerex 300mAh: ca. 175mAh
    TopAkku 290mAh: ca. 105mAh


    demnächst kauf ich mal nen paar Markenakkus und schau was da so geht... Die getesteten Akkus warn alle relativ neu, der Energizer frisch aus der Verpackung.

    dumm sterben kann jeder

    2 Mal editiert, zuletzt von Peerless ()

  • Tacho!


    Ich will ja nicht klugscheissen, aber fehlt hier nicht der Zeitfaktor?
    Kapazitäten werden in mAh angebenen.
    Die momentane Stromfluß heißt ja zunächst mal nicht viel.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Frisch aus der Verpackung erreicht natürlich kein Akku die volle Kapazität. Ansonsten mal wieder ein gutes Beispiel dafür,
    a) was ungeeignete Ladegeräte in diesen kleinen Zellen anrichten
    b) was die Hersteller der Akkus einem vorlügen, vor allem was die Dauerhaltbarkeit angeht
    c) wie ungeeignet dieses Akkuformat auch heute noch für professionelle Anwendung ist...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Tacho!


    Wie schon erwähnt: neue Akkus haben zunächst nicht die volle Kapazität. Die müssen erst "trainiert" werden. Also 3-4mal volle Laden und wieder entladen.


    Die reelle Kapazität würde ich dann über ein elektronisches Dummyload ermitteln. Wenn der Akku eine Kapazität von nominell 200mAh hat, dann würde ich den Dummyload auf 100mA setzen und über 2h Spannung und Strom messen. Die Zeit und die Kurven lassen sich dann recht gut vergleichen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"


    Die reelle Kapazität würde ich dann über ein elektronisches Dummyload ermitteln. Wenn der Akku eine Kapazität von nominell 200mAh hat, dann würde ich den Dummyload auf 100mA setzen und über 2h Spannung und Strom messen. Die Zeit und die Kurven lassen sich dann recht gut vergleichen.


    Grüßle,
    michael


    Die Akkus müssen mit 1/10 C entladen werden. Wenn der Akku also 100mAh hat,
    dann wird der mit 10 mA entladen. Dieses sollte dann 10 Stunden möglich sein,
    bevor der Akku seine Entladeschlussspannung von ca. 0,9 Volt pro Zelle erreicht hat.
    Auf dieser Grundlage basieren die Angaben der Akkuhersteller.
    Ausserdem spielt die Umgebungstemperatur beim Entladen auch eine große Rolle.
    Niedrige und hohe Temperaturen (bezogen auf normale Raumtemperatur)
    vermindern die Kapazität, je nach Temp., nicht unerheblich.


    Je größer der Betriebsstrom (der entnommen wird),
    desto geringer die entnehmbare Ladung.


    Zitat von "yamaha4711"


    Wie schon erwähnt: neue Akkus haben zunächst nicht die volle Kapazität. Die müssen erst "trainiert" werden. Also 3-4mal volle Laden und wieder entladen.


    Das ist auf jedenfall so.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Zitat von "simonstpauli"

    sollte man nicht die Dummyload der real geforderten Belastung angleichen?
    Wenn also meine Anwendung 50mA braucht, teste ich doch die Akkus mit dem selben Entladungsstrom.


    Oder?


    Daran bemessen die Hersteller aber nicht ihre angegebenen Kapazitäten.
    Das ist fast wie mit dem Verbrauchsangaben bei PKWs im Handbuch.
    Alles unter Idealbedingungen, die im normalen Gebrauch kaum (nicht) nachvollziehbar sind.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Zitat von "DJheini"

    Daran bemessen die Hersteller aber nicht ihre angegebenen Kapazitäten.
    Das ist fast wie mit dem Verbrauchsangaben bei PKWs im Handbuch.
    Alles unter Idealbedingungen, die im normalen Gebrauch kaum (nicht) nachvollziehbar sind.


    Ich nehme mal den konkreten Fall 9V-Akku für Sennheiser eW G1.
    Dabei interessiert mich doch unter dem Strich nur: "Wie lange hält Akku XY durch."

  • Zitat von "simonstpauli"


    Ich nehme mal den konkreten Fall 9V-Akku für Sennheiser eW G1.
    Dabei interessiert mich doch unter dem Strich nur: "Wie lange hält Akku XY durch."


    Da spielt die Abschaltspannung der Funkstrecke eine viel größere Rolle als die tatsächliche Kapazität des Akkus. Gerade bei den billigen 6-Zellern mit nur 7,2 V (ja, die werden leider immer noch hergestellt...) ist schon deutlich vor dem Knick der Entladespannungskurve Schluß. Ich bleibe dabei: 6F22-Akkus ("Blocks") haben (von Sonderanwendungen als Pufferbatterie oder z.B. in Infrarotempfängern für Dolmetschersysteme mal abgesehen) in der professionellen VA-Technik nix zu suchen. Gerade die G1 wurde nie dafür konstruiert, und ich bin sehr enttäuscht davon daß Sennheiser z.B. in der 3000er Serie immer noch neu designte Handsender mit diesem Zellenformat im Angebot hat...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Also das ist doch echt mal wieder Humbug und nicht auf die Realität bezogen. 1/10 Entladestrom - wo sind wir denn?
    Ich möchte nicht wissen was das Teil unter labor-ideal-Bedingungen kann, sondern was es reell leistet. Daher den Dummyload entsprechend einstellen oder noch besser die echte Anwendung als Test verwenden.


    Die Idee 1/2C zu nehmen schliesst auch mal größere Verbraucher mit ein und man hat entsprechend Sicherheit, da der rel. Meßfehler kleiner wird.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • ich gehe erstmal davon aus, dass die Firma ELV keinen absoluten Schrott herstellt. Leider gibt es keine Infos zum Entladestrom im Testmodus, lediglich eine Angabe von bis zu 700ma Entladestrom steht in der Produktbeschreibung (ich schau nochmal in der Anleitung).


    Damit die Aussage des Tests akzeptabel ist, hatte ich jeden Akku nochmal in den Auffrischungsmodus geschickt. Hier wird der Akku mehrfach geladen und entladen, bis keine weitere Kapazitätssteigerung mehr messbar ist.


    Das brachte z.B. dem Energizer zusätliche 5mAh....


    Selbst wenn die Aussage der Messung nicht reell ist, kann man zumindest die Akkus untereinader vergleichen ?


    Messe ich Mignonzellen, kommt mehr oder minder das raus, was auf den Akkus steht > GP Zellen haben grundsätzlich 10% weniger Kapazität als auf der Akkuangabe, sprich eine 2000er Mignonzelle bringt etwa 1800mAh. Bei Cellcon war es durchweg sogar mehr als draufsteht.

    dumm sterben kann jeder

  • Zitat von "yamaha4711"

    Also das ist doch echt mal wieder Humbug und nicht auf die Realität bezogen. 1/10 Entladestrom - wo sind wir denn?
    Ich möchte nicht wissen was das Teil unter labor-ideal-Bedingungen kann, sondern was es reell leistet.


    Reell betreibt jemand damit ein Mikrofon, jemand Anderes einen Datenlogger mit viel weniger Stromaufnahme und ein Dritter einen Leuchtfolientransverter. Wo willst Du dann "reell" ansetzen? PA ist nun mal nicht der Mittelpunkt der Welt.


    Für alle Akkus gibt es Kapazitätskurven für Ladung und Entladung. Anhand derer kann man ganz genau schauen, ob der entsprechende Akku für den angedachten Einsatzzweck geeignet ist und ob das Ladeverfahren (Normal, Beschleunigt, Schnell), welches man anwendet, auch die Kapazität einlädt.


    Wo ist dann hier das Problem?


    MfG


    DirkB

  • Auf Kapazitäten, welche die Hersteller angeben würde ich nicht sonderlich viel geben, die schreiben teilweise drauf was die wollen.


    Wir hatten mal vor einem Jahr einen 3000mAh Mignon AA Akku eines Herstellers gemessen
    (zur Info, reelle 3000mAh gibt es bis heute noch nicht und wird es wahrscheinlich auch nie geben, da bei NiMH Akkus die nahezu höchstmögliche Energiedichte erreicht ist!).
    Bei dem Test kam eine kapazität von 1600mAh heraus. Wie man eine Kapazität richtig misst ist in der IEC-Norm festgelegt:


    - Ladung mit 0,1C 16h lang
    - 1h Pause
    - Entladung mit 0,2C bis 1V/Zelle (9V-Block = 7V)
    - Zyclen: 25


    Beim letzten Zyclus erhalt man dann die Kapazität nach der Norm.


    Wir bei uns in der Firma messen aber noch genauer, da die IEC-Norm auch nicht das gelbe vom Ei ist

  • Ohne nachgemessen zu haben:


    Fischer Amps


    Es gibt da so ein paar Einheiten G1, die mit diesen Akkus betrieben werden, das läuft seit ca. 2 Jahren ganz gut.
    Wobei jetzt die Frage ansteht: Akkus aussortieren (messen) und nachkaufen oder die G1 komplett gegen G2 tauschen. Bis 2015 sollte sich das noch rechnen ;)

  • Zitat von "Peerless"

    ich gehe erstmal davon aus, dass die Firma ELV keinen absoluten Schrott herstellt.


    Ich habe hier ein reines Akku-Kapazitätsmessgerät von ELV (etwas älter),
    damit lässt sich sowohl die Zellenzahl, als auch der Entladestrom
    einstellen. Ergebnis wird in % angezeigt, entladen wird bis zur
    (theoretischen) Entladeschlussspannung.Werde mal einen vorhandenen,
    etwas älteren) GP 9 V Akku messen und dann berichten.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Wir haben hier mal ein paar Akkus mit einem Profi-Gerät gemessen:


    GP 250mAh - Kapazität "Neu": 220mAh; Kapazität nach 70 Zyclen: 100mAh
    Accu Power 270mAh - Kapazität "Neu": 245mAh; Kapazität nach 100 Cyclen 240mAh
    Fischer Amps 280mAh - Kapazität "Neu": 300mAh; Kapazität nach 100 Zyclen: 295mAh
    HAMA 250mAh: - Kapazität "Neu": 237mAh; Kapazität nach 100 Zyclen: 237mAh
    Varta 150mAh - Kapazität "Neu": 155mAh; Kapazität nach 100 Zyclen: 159



    Als Resultat sind eindeutig die Fischer AMPs die mit sowohl höchsten Kapazität, als auch eine sehr guten Zyclenfestigkeit!


    Mal zu den teilweise Hochgelopten Sanyo Eneloop (Mignon/Micro), die haben im Vergleich zur ANSMANN MaxE (ebenfalls Akkus mit geringer Selbstentladung) eine geringere Kapazität von 200mAh, Zyclenfestigkeit ist aber etwa identisch.



    Wer mal einen Akku oder gar eine Alkaline-Batterie, kann mir ne PN schreiben, dann werd ich die mal in die Akkuprüfstation klemmen und durchtesten.



    Gruß
    Jan

  • Zitat von "T-Bone"


    Als Resultat sind eindeutig die Fischer AMPs die mit sowohl höchsten Kapazität, als auch eine sehr guten Zyclenfestigkeit!


    Mal zu den teilweise Hochgelopten Sanyo Eneloop (Mignon/Micro), die haben im Vergleich zur ANSMANN MaxE (ebenfalls Akkus mit geringer Selbstentladung) eine geringere Kapazität von 200mAh, Zyclenfestigkeit ist aber etwa identisch.


    Gruß
    Jan


    Was machen Ansmann und Fischer anders als die anderen? :?
    Selektieren die besser oder wie kommt das zustande?
    Soviele verschieden Akkuhersteller wird es ja wohl nicht geben,
    oder produzieren Ansmann und Fischer selbst? :shock:

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))