Moin.
Ich hab grade in der Wikipedia und beim VDE-Verlag entdeckt, dass die 610 zurückgezogen ist und durch die 600 ersetzt werden soll. Allerdings war 610 Hochspannung bis 1000V, 600 ist Niederspannung. Weiß hier jemand genaueres?
Moin.
Ich hab grade in der Wikipedia und beim VDE-Verlag entdeckt, dass die 610 zurückgezogen ist und durch die 600 ersetzt werden soll. Allerdings war 610 Hochspannung bis 1000V, 600 ist Niederspannung. Weiß hier jemand genaueres?
Also die DIN VDE 0100 beschreibt das "Errichten von Niederspannungsanlagen", der Teil DIN VDE 0100-610 beschreibt "Prüfungen und Erstprüfungen" elektrischer Anlagen, Hochspannung kommt da nicht vor.
Zitat von "Yetiszaf"Allerdings war 610 Hochspannung bis 1000V, 600 ist Niederspannung.
Ist das vielleicht ein Schreib- oder Denkfehler?
Hochspannung beginnt erst über 1000 Volt.
Weder noch. Ich hab mich blöderweise an die Wikipedia gehalten gehabt, dort war noch der Titel von vor 2004 vermerkt, ab 2004 hieß die 610 wohl "Niederspannung".
Dem entsprechend gibt sich das wohl mit 610 und 600 nix.
Zitat von "Yetiszaf"...Ich hab mich blöderweise an die Wikipedia gehalten gehabt, dort war noch der Titel von vor 2004 vermerkt...
bei Wikipedia besteht die möglichkeit, artikel zu verändern.
es wäre gut, wenn man ihn auf den neuesten stand bringt.
ich kenne mich auf dem gebiet nicht gut genug aus, sonst würde ich das jetzt gleich machen.
Kann man schon machen, aber ohne dass ich die 600 dann mal gesehen hab mach ich da nix.
Wir bewegen uns in der VT im Bereich der Niederspannung bis 1000 V, ab 1000 V spricht der geneigte Elektriker von Mittelspannung.
Die DIN VDE 0100-610 "Prüfung von Schutzmaßnahmen ortsfester elektrischer Betriebsmittel" wurde durch die DIN VDE 0100-600 "Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 6: Prüfungen" ersetzt.
ZitatAlles anzeigen
DIN VDE 0100-610 wurde ersetzt
Prüfen nach dem neuesten Stand der Normen
Vor wenigen Monaten gab es eine wesentliche Normenänderung: Seit Juni 2008 wird die DIN VDE 0100-610 „Prüfung von Schutzmaßnahmen ortsfester elektrischer Betriebsmittel“ durch die VDE 0100-600 „Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 6: Prüfungen“ ersetzt.
Die DIN VDE 0100-600 enthält in Abschnitt 61 Anforderungen an die Erstprüfung elektrischer Anlagen. Damit soll festgestellt werden, ob die Anforderungen der anderen Teile der Reihe DIN VDE 0100 erfüllt wurden. Außerdem erfahren Sie, was bei der Erstellung eines Prüfberichts nach Abschluss der Erstprüfung zu beachten ist. Hier geht es also um Prüfungen nach Fertigstellung einer neuen Anlage, aber auch um Prüfungen bei Erweiterungen oder Änderungen bestehender Anlagen.
(...)
Alle Anforderungen erfüllt?
Nach der DIN VDE 0100-600 ist vor der erstmaligen Inbetriebnahme einer elektrischen Niederspannungsanlage (oder eines Teils davon), durch Prüfungen nachzuweisen, dass die vorausgestellten Anforderungen der DIN VDE 0100 bei der Errichtung eingehalten wurden. Außerdem darf die Sicherheit einer bereits bestehenden Anlage bei Änderungen oder Erweiterungen nicht beeinträchtigt werden. Der wesentliche Ablauf hat sich natürlich auch durch die neue Norm nicht geändert: Eine Erstprüfung folgt immer dem Schema Besichtigen - Erproben - Messen.
Sichtkontrolle
Zur Besichtigung gehört die Kontrolle auf äußerliche Mängel. Außerdem müssen Schaltpläne, Betriebsanleitungen und Beschriftungen von Stromkreisen und Typenschildern vorhanden sein. Die Einrichtung zur Unfallverhütung und Brandbekämpfung muss vollständig und einwandfrei zur Verfügung stehen.
Höchste Priorität hat die Feststellung, ob der Schutz gegen direktes Berühren aktiver Teile vorhanden ist und die Schutzmaßnahmen bei indirektem Berühren nicht fehlerhaft sind. Zu prüfen sind Querschnitt, Verlegung, Anschluss und die Kennzeichnung von Schutz-, Erdungs- und Potenzialausgleichsleitern.
Es folgt der Funktionstest
Durch Erproben muss unter anderem geklärt werden, ob Not-Aus Einrichtungen, Isolationsüberwachungen, Schutzeinrichtungen sowie Melde- und Anzeigeeinrichtungen funktionsfähig sind und die Anlage ordnungsgemäß arbeitet.
Messen mit geeigneten Mitteln
Die anschließenden Messungen sollen gewährleisten, dass alle (in den jeweils gültigen Vorschriften angegebenen) Grenzwerte oder Forderungen erfüllt werden. Sie dürfen nur mit geeigneten Prüfmitteln durchgeführt werden. Konkret: Die Mess- und Prüfgeräte müssen wiederum anderen DIN-VDE-Normen genügen (zum Beispiel diesen: DIN VDE 0411, DIN VDE 0413, DIN VDE 0403, DIN VDE 0404) und sind im Messprotokoll aufzuführen.
Wichtig: Nur kalibrierte Messmittel dürfen zur Anwendung gelangen.
Vorsicht bei älteren Prüfgeräten
Um den Anforderungen der technischen Entwicklung gerecht zu werden, genügt es oft nicht, nur die im alten Bestand schon vorhandenen, üblichen Geräte einzusetzen. Zum gründlichen Beurteilen eines Erzeugnisses sind immer wieder neuartige Mess- und Prüfgeräte erforderlich. Sie lassen sich nicht immer aus den unmittelbaren Vorgaben der aktuellen Normen ableiten.
Nur eine "befähigte Person" darf ran
Damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt, muss der Prüfer mit den in den Normen vorgegebenen Aufgaben und Verfahren vertraut sein. Ein breiter Erfahrungshintergrund auf dem Gebiet der Prüftechnik ist Voraussetzung. Nicht umsonst spricht man heute auch von der „befähigten Person“ (laut § 2 Abs. 7 der Betriebssicherheitsverordnung und TRBS 1203 Teil 3 „elektrische Gefährdungen“).
Fazit
Eine fachgerecht durchgeführte Prüfung schafft Sicherheit und Klarheit in allen Punkten, insbesondere darüber, ob die Elektroinstallation dem jeweils erforderlichen Stand der Sicherheitstechnik entspricht. Dafür müssen die aktuellen Normen eingehalten werden. Für umfassendere Informationen zu diesem Thema ist ein Blick in die DIN VDE 0100-600 und die DIN VDE 0105-100/A1 von Juni 2008 unerlässlich.
Quelle: http://www.elektrofachkraft.de
Alle Unklarheiten beseitigt? :wink: