Delay in Dynamics inserten

  • Hey Dudes,


    nach einer schönen warmen Dusche ;) bin ich gerade auf eine neue Idee gekommen.


    Und zwar arbeite ich im Moment mit einer Band in Richtung Alternative Hardcore. Der Frontman hat eine schöne tiefe, druckvolle Stimme (SM58 Funk) die ich gerne sehr leicht komprimiere, um sie besser in den Vordergrund zu rücken. Insgesamt habe ich 2 Vox. Diese route ich danach auf eine Subgroupe die nochmals komprimiert wird. Mit einem Ratio von ca. 6:1 (je nach Song). Dieser Comp hat aber einen hohen Treshold, der praktisch nur bei irgendwelchen Scream Passagen anspringt, um das ganze etwas smoother und softer rüberzubringen.
    Da in dem ganzen Metal-Live Sektor es aber üblich ist schöne Tap-Delays bei solchen Screams mit einzubringen -- und ich sowas eigentlich auch mag -- habe ich mir überlegt wie ich das auch noch ein bisschen automatisieren könnte.
    Mein erster Einfall wäre einen DBX 160 für die Subgruppen Kompression herzunehmen. Dieser hat einen ext. In/Out put wo ich dann den Send/Return eines Delay reinhängen könnte. Somit würde dann jedes Mal, wenn das Signal den Threshold überschreitet, das Signal komprimiert und in ein Delay gepackt werden. Ich fände die Lösung sehr interessant, weil ich dadurch nicht unnötige efx-Returns am Pult habe.


    Habe ich dort einen Denkfehler drin oder seht ihr das genauso??


    Oder würdet ihr das ganz anderst lösen?? Evtl. mit einem Gate und Sidechain/Key Listen?


    Cheers,
    MAX

  • Ich stelle mir das akustisch nicht sehr gut vor. Der Threshold wird ruckartig überschritten und auch wieder unterschritten. Die meisten guten Delayeffekte bassieren doch darauf, dass sie exakt passend im Text beginnen, oder man den Send sanft regelt.

  • Wie soll das denn gehen? Und welchen 160er meinst Du? Der 160 A (Mono, einkanalig!)gibt lediglich sein Steuersignal über eine Buchse aus, um ihn mit einem zweiten Gerät für synchrones Stereoarbeiten koppeln zu können.


    Und der Send/Return des 160 SL führt imho auch nur NF-Steuersignal zum Einschleifen eines EQ zum Erzeugen frequenzabhängiger Kompression.


    Ist nicht so, dass da NF nur dann ausgegeben wird wenn der Kompressor abregelt.


    Du möchtest erreichen, dass das Delay nur dann anspringt, wenn der Kompressor reagiert, oder habe ich da was völlig falsch verstanden?


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • derautor: das hast du richtig verstanden, ja!
    das delay soll nur angehen bzw. ein signal bekommen wenn der comp anspringt.


    allerdings hatte einer deiner vorredner schon recht, wahrscheinlich ist das nur schwer realisierbar, da das delay ja zu einer bestimmten zeit anspringen soll.

  • Zitat von "Max Heinlein"


    Mein erster Einfall wäre einen DBX 160 für die Subgruppen Kompression herzunehmen. Dieser hat einen ext. In/Out put wo ich dann den Send/Return eines Delay reinhängen könnte. Somit würde dann jedes Mal, wenn das Signal den Threshold überschreitet, das Signal komprimiert und in ein Delay gepackt werden. Ich fände die Lösung sehr interessant, weil ich dadurch nicht unnötige efx-Returns am Pult habe.
    Habe ich dort einen Denkfehler drin oder seht ihr das genauso?


    Wie meine Vorredner schon angemerkt haben, im Steuerweg eines Kompressors macht ein Delay keinen Sinn .... ich würde mich an deiner Stelle mal etwas genauer mit der Signal Flow eines Kompressors beschäftigen, wenn man hier grundlegende Dinge nicht verstanden hat ist es schwierig schnell "spezielle" Lösungen zu stricken, wenn es schnell gehen soll.


    Zitat von "Max Heinlein"


    Oder würdet ihr das ganz anderst lösen?? Evtl. mit einem Gate und Sidechain/Key Listen?


    Ein Gate macht Sinn, allerdings ebenfalls nicht der FX im Sidechain/Key listen, entweder du hörst das Signal oder den Sidechain ab, und das Ganze auch nur per Schalter und nicht über das Gate gesteuert .... auch hier solltest du noch einmal genau die Bedienungsanleitung deiner Gates und die grundlegenden Funktionsprinzipien studieren



    Du hast jetzt zwei Möglichkeiten das zu realisieren:


    1. Du benutzt ein normales Effektgerät, das normal auf einen Return/Kanalzug läuft, mit einem Gate zwischen Ausgang FX - Pult, und steuerst den Sidechain in des Gates über das Signal des Sängers an, in einem Digitalpult über internes Patchen, analog z.B. über ein einfaches Klinkenkabel Insert-Out --> Sidechain in, für Pulte mit Insertverkabelung mit Stereoklinkenbuchsen musst du dir ein spezielles Kabel löten, damit der Insert nicht wirklich aktiviert wird, er funktioniert hier ja nur als Abgriff/Split. Das wäre imho die sauberste Variante.


    2. Du nimmst ein Multieffektgerät mit zwei Engines, das Gate + Delay kann und so verschaltet ist, das zwei Kanäle dual Mono parallel laufen, in einem Weg kein Effekt, im anderen das Gate + Delay seriell verschaltet. Das Ganze dann in den Insert des Sängerts gepatcht und entsprechend eingestellt.



    Grundsätzlich finde ich die Idee, so etwas zu automatisieren allerdings nicht gut durchdacht, da erstens der Effekt auch durch andere laute Gesangsstellen getriggert werden kann, wo er unter Umständen gar nicht hingehört, und zweitens solche Dinge schnell ermüden/langweilig werden, ich würde solche Dinge IMMER per Hand fahren, dann bin ich sicher, das er an der richtigen Stelle passiert und nur dann wenn es auch wirklich passt.


    Man steht ja nicht nur zum Rauchen hinterm Mischpult ... :wink:

  • Es geht wie oTon schon erklärt hat, allerdings gehört das Gate zwischen Pult-SEND und Effekt-EINGANG, da sonst der Effekt sofort abreißt, wenn das Gate dicht macht, und man außerdem noch delayte Fetzen vom Ende der Passage bevor die Screampassage anfing hört.


    Aber wie oTon schon sagte, ob das auf Dauer schön ist, ist eine andere Frage. Da du eh das Delay für jeden Song tappen musst, ist das sowieso nicht grade automatisch...

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Es geht wie oTon schon erklärt hat, allerdings gehört das Gate zwischen Pult-SEND und Effekt-EINGANG, da sonst der Effekt sofort abreißt, wenn das Gate dicht macht, und man außerdem noch delayte Fetzen vom Ende der Passage bevor die Screampassage anfing hört.


    stimmt so ist es natürlich schöner, also in meinem Effektgerätebespiel dann auch serielle GATE- DELAY