Neue Messmikrofone

  • Hallo,


    das ist ein passendes Kupferrohr ca 40cm lang, vorn ist undeutlich zu erkennen ( hell) ein Phase von gut 8mm bis beinahe auf den Innendurchmesser und die Kapsel wird mittels eines O-Ringes dort gehalten und etwas federnd gelagert. Der Rest ist nicht relevant, dafür gibt es sicher bessere Lösungen..... es war einfach die schnellste Lösung!


    MfG
    Peter

  • Um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Klassen von Messmikrofonen zu veranschaulichen habe ich 2 kurze Hörbeispiele hochgeladen.
    Einmal das ECM8000 aus der 1/4" Klasse (aussen 1/2") und dann ein echtes 1/2" MessMikrofon.
    Mikrofonabstand ist ca. 1m und eine sehr leise Schallquelle aus einem Lautsprecher.
    Beide Mikrofone verwenden den gleichen Vorverstärker (m-audio mobile pre).
    Gain ist so eingestellt, das der Pegel identisch ist.
    Durch den geringen Pegel ist Rauschen gewollt und hier hört man deutlich den Unterschied.
    Hier kann man sehr schön hören, wie sich das hohe Grundrauschen vom ECM8000 auswirkt (ca 12dB mehr)


    ECM8000


    http://www.dr-jordan-design.de/Download/ECM8000.mp3


    1/2" Messmikrofon


    http://www.dr-jordan-design.de/Download/DJD_3x1.mp3

  • Hi,


    für diejenigen, die sehr genau messen (müssen), auf der Bruel&Kjaer Hausmesse wurde ein Multifeld-Mikrofon vorgestellt, daß sowohl Freifeld- wie Diffusfeld korrekt mißt. Nicht ganz billig, aber so braucht man keine 2 Mics und, falls nicht sicher ist ob Direktschall (Freifeld) überwiegt oder relfektierter (Diffusfeld), man bekommt Ergebnisse die locker innerhalb der geforderten Toleranzgrenzen liegen. Müßte diese Woche auf den B&K-Seiten erscheinen.


    Grüße
    Mattias

  • Zitat von "mattias bost"

    ... auf der Bruel&Kjaer Hausmesse wurde ein Multifeld-Mikrofon vorgestellt, daß sowohl Freifeld- wie Diffusfeld korrekt mißt. Nicht ganz billig, aber so braucht man keine 2 Mics und, falls nicht sicher ist ob Direktschall (Freifeld) überwiegt oder relfektierter (Diffusfeld), man bekommt Ergebnisse die locker innerhalb der geforderten Toleranzgrenzen liegen.


    ... dann ist dies hier aber (bei 10 kHz und darüber) noch mehr "multifield": http://www.grasinfo.dk/documents/pd_40BF_ver_10_12_03.PDF - beim "multifield"-Bruel&Kjaer hat man den Freifeldfrequenzgang "oben" einfach etwas "angeliftet", damit bei "diffus" der Pegel weniger stark in den Keller geht. :wink:


    Das "multifield"-Bruel&Kjaer ist zudem - wenn ich das richtig gelesen habe - ein vorpolarisiertes Mikrofon (interessant wäre: wieviel Klirr bei 130 dB ?), bei dem der Grenzschalldruck nicht sehr üppig ausfällt (d.h. problematisch ggf. bei Nahfeldmessungen von Treibern).

  • Ich persönlich frage mich, warum über 1/2"-Kapseln nachgedacht wird. Wie Soundklinik schon schrieb, erscheint eine 1/4"-Kapsel bzgl. Rundstrahlverhalten, Impulstreue und Maximalschalldruck deutlich überlegen. Der Preis in der Anschaffung ist vergleichbar. Vom Frequenzgang (>5kHz) mal ganz zu schweigen... Warum also 1/2"?


    MIKE

    Laut statt hell...

  • Ist mir die Empfindlichkeit und damit das Grundrauschen bei LS Messungen nicht relativ egal?


    Die Kapsel von G.R.A.S. ist mit 30dB(A) angegeben. Nimmt man also das Eigenrauschen des Preamps und der Messkette noch dazu, können es wegen mir auch gerne 40dB(A) oder 50dB linear sein. (das ist eh hoch gegriffen, behaupte ich)
    Vermessen wir also nun einen Mitteltöner bei 1W/m erhalten wir eine Kurve von >90dBSPL und damit einen Signalrauschabstand von mehr als 40dBrel. Das bedeutet, dass wir in diesem Fall nur in der Lage sind, Klirr >1% zu messen. Aus meiner Sicht, ein nicht gerade befriedigendes Ergebnis. Für die Entwicklung von Beschallungslautsprechern und deren Bewertung interessiert mich der Klirr bei 1W/m im Normalfall aber nicht... (und wenn doch, nehme ich eine Elektretkapsel) Man (ich) kann aber darüber hinweg sehen.
    Betrachten wir das Ganze also bei nennenswerten Pegeln >110dBSPL. Der Abstand zum Grundrauschen ist nun mit >70dBrel. zu beziffern, das entspricht einer Klirrmessgrenze von 0,03%. Das hört sich schon besser an. Klirranteile unter 0,1% werden ohnehin als vernachlässigbar abgetan, so dass diese Genauigkeit zur Bewertung völlig ausreicht.
    Insbesondere bei Nahfeldmessungen lehne ich mich nun mit der 1/4"-Kapsel entspannt zurück. Während das Chassis 130dBSPL ausspuckt, gehe ich mit der Kapsel auf 5cm an die Membran heran und messe im Nahfeld. Der dort herrschende Schalldruck liegt grob überschlagen bei 155dBSPL. Bei der Kapsel herrscht absolute Entspannung, der Fehler in einer Klirrauswertung bei diesen Pegeln sollte immer noch <<1% sein. Auf diese Art lassen sich auch Konuslautsprecher (in geschl. Räumen) sinnvoll unter hoher Last bewerten...


    MIKE


    P.S.: Ein Behringer mit einer G.R.A.S.-Kapsel zu vergleichen, hinkt... Das nur so am Rande...

    Laut statt hell...

  • dem kann ich nur zustimmen, für typische LS-Messungen spielt die geringere Empfindlichkeit keine Rolle. Bei hohen Pegelen ist eine gute 1/4"-Kapsel prinzipiell im Vorteil. Für solche Anwendungen ist eine 1/4" sinnvoll
    Wenn man jetzt aber raumakustische Parameter misst (Nachhhallzeit, Impulsantwort etc) wird es problematisch.
    Hier stört das 15dB stärkere Eigenrauschen erheblich, da so ein höherer Anregungspegel verwendet werden muss. Bei größeren Hallen ist dies durchaus ein Problem, weil die Dodekaeder nicht so sehr auf Leitung getrimmt sind, da freut man sich über jedes dB das man sich sparen kann.
    Messungen an Lüftern etc. (kommt im PA Bereich immer mehr vor)
    Aktiv gekühlte Lichttechnik wird zunehmend zu einem Problem.
    Hier hat man mit einem 1/4" mic keine Chance.
    Es gibt kein Mikrofon für alle Anwendungen, daher sollte man sich im klaren sein, was man messen möchte.


    docJordan


    PS:
    die anderen 1/4"Kapseln im 1/2"Gehäuse sind auch nicht viel besser als das Behringer bezüglich des Eigenrauschens.
    Das Vergleichmic war auch kein G.R.A.S sondern ein bezahlbarer Nachbau....
    Und demonstiert sehr eindrucksvoll den Unterschied

  • Ich benutze ja eine 1/2"-Kapsel von GRAS (40AC), die aufgrund der größeren Membranfläche 10 dB weniger Grundrauschen als die von mir weiter oben erwähnte 1/4"-Kapsel des gleichen Herstellers hat ... und ich kann damit auch problemlos bis 160 dB messen (und das bis 40 kHz). :wink:


    Für mich ist daher diese 1/2"-wide-range (auch für raumakustische Messungen) einfach der beste Kompromiss (... und in Hallräumen messe ich sowieso äußerst selten :D ).