Open Air Kino Probleme

  • Hallo,


    Folgende Situation:
    Open-air Kino auf einem Marktplatz mit 8 auf 4,5 m Leinwand (1m über Boden ) 1,5m vor einem Haus,
    soll für einen Abend aufgebaut werden.


    Jetzt sind wir am überlegen,wie wir das Problem angehen. Viel Platz zum nach hinten/vorne Abspannen ist nicht. An Hauswand irgendwas hinmontieren auch nicht. Da das alles nur für einen Abend aufgebaut wird, natürlich so wenig Auf/abbauarbeiten wie Möglich. Vor einem Jahr wurde das mit Gabelliften, Truss und wenig Gewichten von einer anderen Firma geregelt.


    Für uns kommen nun mehrere Varianten in Frage:
    1. Wir machen das so wie die Firma, schaun uns den Wetterbericht an, vertraun auf unsere guten Gabelifte, kaufen eine "Gelochte" Leinwand, und versuchen das beste zu machen. Vorteil: Schnell und relativ billig aufzubaun, Tower findet des öfteren Verwendung
    2. Wir baun ein GS mit auslegern, Ballastauslegern, Ballastieren das, und bauen einen Trussrahmen. Lassen uns dass durchrechnen, und Punkt. Vorteil: Wir sind auf der Sicheren Seite; noch einigermaßen gut aufzubauen. Nachteil: relativ teuer
    3. Wir bauen eine Leinwandkonztruktion aus einem LayherGerüst, ballastieren das und lassen es uns rechnen.
    Nachteil: Sehr viel Aufbauarbeiten, Viel Materialvolumen Vorteil: relativ ( ? ) günstig bei der Anschaffung


    Das zur Leinwand.
    Beamer, welche Lichtstärke muss man für so etwas nehmen? ( wenn wir eine "gelochte" Leinwand kaufen.) 5k, 10k, 20.000 Ansi Lumen ? ( Ein Beamer ist gewünscht !! )


    So, bin gerne Offen für Ratschläfe, Lösungsvorschläge, Verkaufsangebote und Statikerangebote :wink:

    Hey ho let's go...

  • Die Nummer mit dem Beamer passt zwar nicht ins Riggingbrett, aber lass dir gesagt sein, dass du einen Beamer mit ca. 1.800.000 Ansi Lumen bräuchtest. Könnte recht schwer werden, den zu finden.


    36m², 1:50, 1000 Lux Umgebungshelligkeit

    Am Anfang war das Licht

  • Hallo Lucas - dein erster, eigener Thread zu diesem Thema ist recht genau ein Jahr alt... lass mich raten - damals hats auch schon nicht geklappt, oder? Was zu der Frage führt, was sich seither geändert hat? Lass mich raten: Nichts ;O)


    Also - ich orakele mal - ohne massiven Kapitaleinsatz wird das nichts werden, ohne Know How von Außen auch nicht. Und Bastelstunde scheidet aus! Das führt nun wieder zu der Frage, ob das tatsächlich dein Job ist? Oder ob es nicht vielleicht doch eine Nummer zu groß ist?


    Nix für Ungut - SKY


    Edit sagt, Florian heißt eigentlich Lucas...

    Kein Applaus für Scheiße!

    Einmal editiert, zuletzt von skyworker ()

  • Zitat von "skyworker"

    Hallo Florian ...


    Florian? lucas?


    Aber sonst sehe ich das ähnlich:
    Warum soll für eine einzige Veranstaltung gleich eine so "spezielle" Leinwand gekauft/gebaut werden?
    Vor allem, wenn für diese Größenordnung noch die dazugehörige Erfahrung fehlt...


    Variante 1 ist was für Indoor. Deine Leinwand ist ein Segeltuch mit 36qm! Die Löcher im Tuch dürfen darüber nicht hinwegtäuschen (die sind eigentlich eher für den Schalldurchlass gedacht...)


    Warum gibts keine Variante 4: Hinzumieten der Leinwand und des Projektors plus Stellung eigener sonstiger Technik
    Hier holst Du Dir dann einen Profi ins Boot und schlägst damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Du musst nicht in eine Leinwand insvestieren, dessen Kaufpreis Du so schnell nicht wieder reinholst (weil ja nicht laufend Kino-Openairs in dieser Größe stattfinden) und der Job wird fachmännisch (mit Standsicherheitsnachweis) durchgeführt.

  • Zitat von "SimonFB"

    Die Nummer mit dem Beamer passt zwar nicht ins Riggingbrett, aber lass dir gesagt sein, dass du einen Beamer mit ca. 1.800.000 Ansi Lumen bräuchtest. Könnte recht schwer werden, den zu finden.


    36m², 1:50, 1000 Lux Umgebungshelligkeit


    ich weiss ja nicht wo Du schon mal im Open-Air-Kino warst, bei uns jedenfalls ist es so, dass es schon dämmert, und der Beamer so viel hergibt, dass an Anfang ein gut erkennbares Bild zustande kommt, und mit jeder Minute nimmt die Bildqualität zu.

  • du hast da leider mit einer Flut von Problemen zu kämpfen .. die bei wenig Kapitaleinsatz leider unzureichend bemessbar ist (den sykworker-Beitrag ignoriere ich grade einfach mal ein wenig..)


    1. Gabellifte: kannst du gerne ballastieren, bei bisschen mehr Wind knicken die einfach ab (zwar später, als die beliebten "Standard"-Traversenlifte.. aber unzureichend)
    2. Gelochte Leinwand: ist auch eine komplette Fläche .. wenn du nicht grade etwas Fußballtornetz-ähnliches nimmst, kannst du die Windlast nicht abmindern (ich meine, es war die Arge Bau, die da mal was zu geschrieben hat).


    Layher wird hier das effektivste sein, was du tun kannst. 1m tief, entsprechende Fläche .. und den Rest mit evtl. Auslegern nach vorne, erforderlichem Gewicht (ja, die Zahlen werden verhältnismäßig groß ;) ) solltet ihr dann jemanden rechnen lassen, der sich damit auskennt ... denn so schnell wie eine Böe auftaucht, kannst du die Lifte nicht kurbeln ..


    So als grundsätzlicher Ansatz kannst du ja überschlägig (!) die Windlast der Leinwand errechnen:
    mit Staudruck = 0,5kN/m² (Windstärke 10), Fläche von 36m², Sog-Druck-Faktor 1,3 und Sicherheitsfaktor 1,2 ergeben sich hier 28,1kN.
    Das ganze auf den Hebelarm (1m Ausleger und 1,5m Höhe (=Kraftangriffspunkt bei 3,75m)) umgerechnet, ergeben sich 105,4 kN (10,5t), die deine Konstruktion wiegen muss, um nur gegen Kippen geschützt zu sein.. beim rutschen wirds nochmal einiges mehr ..


    Das ganze, nur um mal in eine Größenordnung zu kommen ;)


    Rechenwege:
    Fw=Fs * A * Sog/Druck * Sicherheit
    =>Fw=0,5 kN/m² * 36 m² * 1,3 * 1,2 = 28,1kN


    damit das nicht kippt, muss das Drehmoment des Windes mind. das Drehmoment der Konstruktion sein:
    MKon = MWind
    FKon * s Kon = FWind * sWind
    => FKon = FWind * sWind / s Kon
    => FKon = 28,1 kN * 3,75m / 1m = 105,4 kN = 10,5 ton


    [ja, das ist nur der Fallweg in Richtung "nach hinten" .. nach vorne muss man mal gucken, welche Streben die Last vertragen]
    PPS: wer Fehler findet, darf sich melden..


    Zum Thema Projektor kann ich eigentlich auch nur sagen ... alles unter 10/ 15.000 Ansi Lumen wird trotz einsetzender Dunkelheit sehr unbefriedigend.

  • Zitat von "Reini"

    ich weiss ja nicht wo Du schon mal im Open-Air-Kino warst, bei uns jedenfalls ist es so, dass es schon dämmert, und der Beamer so viel hergibt, dass an Anfang ein gut erkennbares Bild zustande kommt, und mit jeder Minute nimmt die Bildqualität zu.


    Zugegeben, die Umgebungshelligkeit ist hoch angesetzt, von mir aus kann man da auch um Faktor 10 runtergehen, allerdings würden viele beim Kontrast bestimmt gerne um den Faktor 10 hoch.
    Weniger geht immer, aber bei der Leinwandgröße wird das jedenfalls nicht "mal so schnell" realisierbar sein.

    Am Anfang war das Licht

  • Warum das Rad neu erfinden? So was macht man mit einer aufblasbaren Leinwand (die macht nämlich nix kaputt wenn es mal heftiger windet...) und einer Projektion in der 20-25kLumen-Klasse. Mit 2 Barco FLM14HD in Tandem geht das wunderbar. Bitte auch die Tonanforderungen nicht unterschätzen - gerade bei Actionfilmen kann man open Air im LFE auch mal 12 kW ausfahren, ohne dass es sonderlich spektakulär wirkt :D

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Andere Frage, warum keine Leds Wand? Kommt von der Helligkeit locker mit dem Beamer mit bzw ist meist weit vorraus, und Qualität ist mitlerweile auch kein Thema mehr.



    Anderer Aspekt, ist die Hauswand die hinter der Leinwand steht, die würde ich versuchen zu nutzen, auch wenn man sie nicht direkt zur Befestigung nutzen kann. Ich würde probieren mit der Konstuktion und auch der Leinwand möglichst nah an die Wand zu kommen und dann unten nach vorne und zur Seite Ausleger dran, die dann auch entsprechend ballastieren. Zur Wand hin würde ich die Konstuktion "abpolstern", so dass die Leinwand nicht in Richtung der Wand kippen kann aber die Wand auch entsprechend geschützt ist.


    Auf diese Weise kann die Leinwand duch die Ausleger noch vorne wenn vernüntig gerechnet und gebaut nicht in Richtung Publikum kippen und die seitlichen Ausleger geben Raum für zusätzliche Ballastierung.
    Damit bist du dem Problem Wind erstmal weitmöglichst aus dem Weg gegangen und Kräfte die durch Wird ausgeübt werden und abgefangen werden müssen wurde stark reduziert, den Rest müsste man natürlich rechnen, sonst nützt dir der beste Aufbau nicht wenn die Konstruktion stellenweise einfach zu Schwach ist.

  • thx für die einigen Hilfreichen Themen.


    skyworker: Also, du hast Recht, das wir uns sowas letztes Jahr schon einmal überlegt haben, das war aber noch Realtiv grob, und wir wollten nur Ideen sammeln. Dieses mal ist es, eine Anfrage, für weiter 5 dieser Veranstaltungen, also JA wir wollen Geld investieren, und JA wir haben auch vor dies Fachmänisch zu machen natürlich mit Hilfe. und JA skyworker ohne massiven Kapitaleinsatz wird das nichts werden, und JA ohne Know How auch nichts. und JA Bastelstunde scheidet aus, danke für deine äußerts Qualitative Hilfe in diesem Tread.


    Ich denke, durch Herausforderungen wächst man...


    Nix für Ungut - Lu


    Edith sagt Skyworker heißt eigentlich Darth Vader und ist mein Vater....

    Hey ho let's go...

  • Wenn man keine Ahnung von den Grundlagen hat sollte man sich nicht gleich an ein Monsterprojekt wagen. Klar wächst man mit Herausforderungen, aber dazu reicht auch mal eine Pressekonferenz oder eine Tagung mit kleiner Leinwand.


    Und was ich in deiner Fragestellung so lese ist weder Know How in der Video als auch in der Riggintechnik in dem Umfang vorhanden, dass uns hier darauf schließen ließe dir mit 2 einfachen Tipps eine gute Veranstaltung zu ermöglichen.


    Ehrlich dem Kunden gegenüber ist man dann, wenn man auch mal nein sagen kann wenn es einfach nicht passt.


    Denk ma drüber nach !


    Grüße

  • Prima - der MM hats verstanden.


    Um das Rätsel hier zu lösen: Nein, ich bin nicht Darth Vader, ich bin nicht sein Vater aber: dunkel die andere Seite ist...


    Den Rest zum Thema hab ich Lucas eben per PM mitgeteilt.


    In video veritas - SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Hi


    Ich würde auch sagen: Ihr braucht ne Menge ansilumen...
    Dann auch noch 16:9 mit so einer Größe... Also scheiden die "einfachen" 4:3 Projektoren aus...
    2 HD12/16/18K oder gar ein 25K...


    Hier hab ich auch schonmal einen Leinwand gesehen die wurde (für einen temporären einsatz) auf ein Lattenkonstrukt gespannt und dieses war an vielen stellen an der Wand via Kleber fixiert. Ich hätte ein paar Anker gesetzt :D


    1m überm boden halte ich für ein wenig knapp! Lieber noch ein tick höher gehen...


    Die gegenfrage: Muss die überhaupt so groß sein?
    Wie hoch sind die Betrachtungsabstände (1. reihe, letzte reihe)?
    Grob über den Daumen sitzt ja niemand bis zur ca. 1.5-2fache der Bildbreite (also 12-16m)
    und niemand hinterm 5fachen (da bin ich im moment nicht sicher...)


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...