DJ besoffen > Getränk in 3er leiste > Stromausfall

  • Ihr habt also vom Diskothekenbetreiber die Aufgabe erhalten, den DJ-Platz einzurichten, bzw. diesen zu warten.


    Nun habt Ihr also die Geräte u.a. an diese 3er Leiste angeschlossen und diese dort liegengelassen. Klar, wenn keiner das Setup stört, sollte das alles laufen. Nun hat aber ein DJ sein Getränk versehentlich da reingeschüttet. Natürlich schüttet man keine Getränke in Steckdosenleisten, aber die große Frage ist, ob man mit umfallenden Getränken am DJ-Stand rechnen muss oder nicht. Wenn ja, dann hat man auch die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen, daß alles DJ-sicher gebaut wird.
    Wenn ich einen DJ mit einem Getränk im Technikbereich sehe, bekomme ich zwar die Krise und stelle sein Glas erstmal auf einen anderen Tisch. Aber wie ja schon marcoboy geschrieben hat, es ist (leider) absolut üblich, daß ein DJ sein Getränk mit an seinem Arbeitsplatz nimmt, genauso ist es sehr häufig, daß dieses Getränk Alkohol enthält und der DJ sicherlich mehr davon konsumiert. Ein DJ-Arbeitsplatz in einer Disco oder Musikkneipe ist was anderes, als ein Büroarbeitsplatz.


    Als Technikausrüster muss ich also damit rechnen, daß hier immer wieder mal etwas umkippt. Also muss ich auch den Arbeitsplatz so bauen, daß möglichst wenig passiert. Wenn die Steckdosenleiste aber im üblichen DJ-Randalierbereich herumliegt, dann sehe ich hier eine Mitursache am Schaden (z.B. direkt unter dem Tisch bei den Füßen oder rechts/links neben dem Setup).


    Wenn die Steckdosenanschlüsse außerhalb des Verschütt-Radiuses installiert wurden, aber dennoch feuchtfröhlich begossen werden, weil der DJ mit einem Drink gerade unter dem Tisch herumkrabbelt, dann ist dieses Verhalten nicht zu erwarten gewesen und der Installationsfirma trifft diesbezüglich keine Mitverantwortung.

  • Was immer noch nicht rechtfertigt, das an einem Arbeitsplatz betrunkene Leute arbeiten und unverschlossene Getränke rumstehen haben.


    Bei Strom sollte man das nicht.


    Da gibt es sicher auch im deutschen Arbeitsrecht einen Passus.


    Unabhängig davon, das man im Normalfall keinen DJ dazu bringen wird, sich nicht am Arbeitsplatz zu besaufen.


    Aber ich denke, vor einem Gericht würde man das auch schnell als gutes Argument hergeben können.
    Und als solches eben eigentlich auch für den Diskothekenbetreiber.


    Aber mit dem bereits erfolgen Kulanzverzicht hast Du eigentlich bereits zumindest Mitschuld zugegeben.

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  • Den "Arbeitsplatz" eines DJs kannst Du nicht mit einem Arbeitsplatz eines Tontechnikers vergleichen. Ich bin da zwar genauso Deiner Meinung, daß hier keine Getränke rumstehen sollten und auch ein DJ sich nicht grad bis kurz vorm Delirium wegsaufen sollte, aber die Realität in deutschen (und vermutlich auch österreichischen) Diskotheken und Kaschemmen sieht anders aus. Tausende von schlecht bezahlten DJs erhöhen ihren Gagenwert damit, daß sie frei Essen und Trinken dürfen. Und nicht gerade wenige nutzen das aus.


    Vergleiche das eher mal mit einer Bar. Dort benötigt man genauso Strom für Kühlung, Beleuchtung, Mixer etc.
    Aber kein Fachmann für Barinstallationen (oder wie die auch heißen mögen) käme hier auf den Gedanken, die Stromanschlüsse im Arbeitsbereich zu planen. Die sind alle etwas weiter weg, spritzgeschützt, aufrecht an der Wand oder unterhalb der Theke im geschützten Bereich...


    Natürlich soll das kein Freischein für DJs und Diskothenbetreiber sein, hier liegt auch eine Mitverantwortung. Und es gibts sicher auch gut geführte, renommierte Läden, wo so ein Verhalten nicht geduldet wird, aber als Diskothekenausstatter muss man zunächst mal von weiter oben beschriebener Situation ausgehen, und die technischen Geräte entsprechend geschützt einbauen.
    Nebenbei sind es ja auch nicht immer nur die DJs, sondern auch betrunkene Gäste oder Groupies, die sich im Schüttbereich der DJ-Technik aufhalten können...

  • Zitat

    Den "Arbeitsplatz" eines DJs kannst Du nicht mit einem Arbeitsplatz eines Tontechnikers vergleichen. Ich bin da zwar genauso Deiner Meinung, daß hier keine Getränke rumstehen sollten und auch ein DJ sich nicht grad bis kurz vorm Delirium wegsaufen sollte, aber die Realität in deutschen (und vermutlich auch österreichischen) Diskotheken und Kaschemmen sieht anders aus. Tausende von schlecht bezahlten DJs erhöhen ihren Gagenwert damit, daß sie frei Essen und Trinken dürfen. Und nicht gerade wenige nutzen das aus.


    Ich weiß, mir ist das auch klar.
    Und es wird sich nicht Ändern.


    Auf was ich hinauswollte, das man halt im Falle des Schadens doch relativ schnell auf diese Art einen "Schuldigen" rechtlich greifbar hat.
    Einfacher gehts ja fast nicht als einen voll besoffenen Dj am Arbeitsplatz.

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  • Wie sähe denn der ideale (verantwortungsfreie) Arbeitsplatz eines DJ aus? Eine Gummizelle, alle Technik nur mit Sicherheitskleinspannung und IP68, gegen Übersteuerung geschützt und die Anlage auf einen bestimmten Schallpegel begrenzt?


    Ich verstehe nicht, weshalb sich einerseits Techniker Gedanken über Aufbau-/elektrische/akustische Sicherheit machen, ihre Geräte prüfen (lassen); währenddessen sich ein Teil der DJs wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen darf und das auch noch nachgesehen werden soll.


    MfG


    DirkB

  • Danke, schön gesagt.


    So hatte ich das auch noch nicht gesehen.

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  • Tacho!


    Das hängt doch damit zusammen, dass der DJ - wie auch Musiker - Künstler sind und die haben im Grund genommen eine Freikarte und dürfen alles. Egal ob DJ oder Musiker auf der Bühne besoffen rumtorkelt... es wird stillschweigend akzeptiert und wir als Techniker stehen eben daneben mit unserem kurzen Hemd.


    Für mein Empfinden ist es so wie es schon öfters hier im Thread erwähnte wurde: die Bühne ist ein Arbeitsplatz und dieser sollte und DARF nur nüchtern betreten werden. PUNKT!
    Dasselbe gilt für Flüssigkeiten aller Art oder auch Speisen: die haben im Bühnenbereich im Prinzip und vor allem im Bereich wo die Technik steht nix zu suchen. Dafür muss der Veranstalter sorge tragen. Eine vertragliche Vereinbarung über diesen Umstand und der Verursacher bzw. Mieter hat im Schadensfall zu zahlen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "DirkB"


    Ich verstehe nicht, weshalb sich einerseits Techniker Gedanken über Aufbau-/elektrische/akustische Sicherheit machen, ihre Geräte prüfen (lassen)...


    Wer eine 3er-Dose freiliegend im Fußraum des DJs installiert, hat sich aber keine Gedanken über den Aufbau gemacht...


    Als Installationsfirma darf ich doch nicht vom Wunschdenken ausgehen, sondern muss die Realität beachten.


    Ich sehe das genauso wie Ihr und in Theaterhäusern, vielen Mehrzweckhallen und Kulturbühnen wird das ja auch großen Wert darauf gelegt, daß keiner seine Wurstsemmel oder seine Cola auf die Bühne oder im Technikraum mitnimmt.
    Aber in der Gastronomie wäre das eher Wunschdenken. Das soll natürlich kein Freischein sein, aber es gibt einfach einige Betriebe, da kannst Du hundert mal sagen, daß Getränke bei der Technik tabu sind oder der Abfalleimer für die Bar nicht neben den Endstufen stehen soll usw.
    Das ist halt mal so. Bei einem Schadensfall trägt der Gastronom natürlich auch die Verantwortung, aber als Installationsfirma muss ich aber auch diese "härteren Umstände" in die Kalkulation einbeziehen und die Technik etwas besser schützen als im heimatlichen Wohnzimmer...

  • Das ist wohl wahr, eine Steckdose im Fußraum ist unglücklich. Wenn man aber auf einen unglücklichen Aufbau trifft, macht man das Beste daraus und arbeitet professionell.
    Etwas Selbstverantwortung gehört eben dazu. Man kann nicht alles mit "Künstler" entschuldigen.


    MfG


    DirkB

  • Und wo liegt nun der Unterschied, ob der DJ sein Glas nach links umwirft, es fällt auf den Boden und der Inhalt fließt in die Steckdosenleiste oder der DJ wirft sein Glas nach rechts um und das Mischpult oder ein Gerät ersäuft? Es ist sicher richtig, das man bei einer Installation darauf achten sollte das Geräte die nicht bedient werden sollen oder dürfen nicht im zugängigen Bereich installiert sind, 3fach Steckdosen gibt es nicht, es gibt Mehrfachleisten mit Klapdeckel unterhalb der Arbeitsplatte der DJ Kanzel usw. aber ich denke wir sprechen hier nicht von einer solchen Installation sondern einer Anlage die einfach kurz für diesen Gig aufgebaut wurde und da liegt auch bei uns im ungünstigsten Fall die Steckdosenleiste neben dem DJ Case und man kann es nicht ausschließen das dort jemand was rein schüttet, genausowenig wie ich ausschließen kann mir schüttet jemand etwas über andere Geräte die einfach frei stehen, z.B. Pioneer Player, Mischpult, Lichtsteuerung usw.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Was willst Du damit sagen??


    Dann müßte man ja auch die Mischpulte und CD Player einswickeln in Frischhaltefolie, damit der DJ, dem man sein Getränk ja zugesteht, nirgendwo was reinschütten kann???????#


    Etwas Selbstverantwortung kann man mA schon auch von einem DJ verlangen.

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  • Zitat von "Kracky"

    aber ich denke wir sprechen hier nicht von einer solchen Installation sondern einer Anlage die einfach kurz für diesen Gig aufgebaut wurde


    So wie ich das mitbekommen habe, reden wir hier NUR von Festinstallationen. Zumindest hat der Threadstarter das so geschildert...


    Bei Tagesjobs ist das ja ganz was anderes. Hier ist meist ein Techniker mit dabei, der dann dem DJ notfalls sein Getränk auf einen anderen Tisch platziert oder auch anderweitig einschreitet, falls es zu kritisch für die Technik wird. Aber in den Gastrobetrieben oder Discos fällt so ein Aufpasser ja weg...


    Zitat von "klauston"

    Dann müßte man ja auch die Mischpulte und CD Player einswickeln in Frischhaltefolie, damit der DJ, dem man sein Getränk ja zugesteht, nirgendwo was reinschütten kann???????#


    gute Idee, hilft vielleicht besser als diese nicht beachteten Zettel "hier keine Getränke abstellen" :)


    Nein, mal ernsthaft: Das was ich als Installations-Fachfirma leisten kann ist ein sicherer Einbau der Geräte, die einerseits vor den Gästen geschützt wird, aber andererseits auch vor dem harten DJ-Betrieb. Was ist denn da schon dabei, die Leiste unterhalb der Tischplatte zu fixieren oder Abdeckungen für schwierige Bereiche zu basteln?
    Das gehört doch zum Handwerk eines erfahrenen Discoausstatters.


    Für das Restrisiko (CD-Player, Mischpulte etc.) kann ich doch als Fachfirma nichts. Selbstverständlich erklärt man dem Gastronom, daß Getränke und Technik nicht gut zusammenpassen, aber das, was ich mit einfachen Mitteln schützen kann, kann man doch machen oder?

  • Moin,


    Zitat von "DirkB"

    ...Eine Gummizelle...


    genau :D


    mir hat mal ein vegetarisch ernährter Hund in einer dunklen Ecke auf meine Kabel defäkiert. Ich habe beim Abbau reingelangt und mich direkt daneben erbrochen. Wenn der Clubbetreiber nun erwartet hätte, daß ich nach dem Verursacherprinzip handle... ...hat er nicht, und das war gut so ;)


    Natürlich ist es Unser Job praxistauglich zu bauen, sonst wären wir ja Gastronomen geworden :D


    Gruß

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • So ....... Ich bin VA-Techniker und auch DJ und JA ich trinke auch mal! Es sollte aber immer im Rahmen bleiben!
    Nicht alle DJ´s oder Künstler sind so wie hier beschrieben!
    Ich habe übrigens auch schon mit 0.00 Promille ein Glas umgeworfen! und ja die Fanta lief in die Stekdose!


    Die Frage ist doch aber wer haftet für die 20min ausfall der Anlage wo möglicherweise 100 Gäste 30 Bier 20 Cola und 30 RedBull mehr getrunken haben weil sie nicht Tanzen konnten, oder bekommt ihr -- weil ihr den Schaden so schnell behoben habt die Gage vom DJ weil er es diesen Abend verrissen hatte und somit sein Fehlverhalten auch Prozentual vergütet bekommt?


    Ach ja in dem Monat wo ihr die Anlage..................baut über alles eine Dachrinne! :lol:

    Nur wer etwas macht - macht Fehler!