Funkübertragung Audio-Signal

  • Hi,


    ich mag ja jetzt mal ne blöde Frage stellen, aber irgendwie stehe ich auf 'm Schlauch:


    Folgendes Problem: Festinstallierter Verstärker beschallt mehrere Lautsprecherkreise über eine größere Fläche. Nun möchte man nur einen bestimmten Bereich beschallen und der Kommentator möchte direkt vor Ort sein. Soweit so gut, hört sich nach einem Funkmikro an, eigentlich kein Problem. Nun fängt aber das Problem an: er möchte da nicht nur sprachlich moderieren sondern auch Jingles einspielen, alles über einen Laptop und dann per Mischpult zusammenmixen. Strom hat er vor Ort aber ein Kabel dorthin zu legen ist nahezu unmöglich. Wie bekomme ich also das Ausgangssignal des Mixers zum Verstärker, mono würde vollkommen ausreichen. Entfernung ca. 50-max. 100m. Es gibt ja so billige Audio & Video Überträger für unter 30 Euro, die machen das ganz ordentlich bis ca. 15m, aber das reicht weder von der Reichweite noch möchte ich wissen, wie lange die funktionieren. In den Sinn kamen mir ja so Sachen wie ein In-Ear-System und dann einfach mit dem Kopfhörerausgang in den Verstärker bzw. ein vorgeschaltetes Mischpult, aber so ganz wohl ist mir dabei nicht ?! Budgetvorstellung so um 300,- EUR, natürlich auch gern weniger... ;)


    Gruß, Thomas

  • 50-100 m sind schon kein Pappenstiel.


    Was genau hindert Dich daran, dorthin ein Kabel zu legen ? Wäre immer noch die beste Verbindung.


    Wäre es möglich, ein Kabel so in die Nähe des Auftritts zu legen, sodaß nur 10 oder 20 m zu überbrücken sind. Dafür kann man jede Menge Übertragungssysteme unterschiedlicher Güte ausprobieren und einsetzen.


    Ich glaube mich daran zu erinnern, daß es eine Möglichkeit gibt, einen InEar-Sender mit einem stationären Empfänger zu kombinieren (Sennheiser). Hätte den Vorteil, daß es keinen Ärger mit Batterein gibt. Da wird Dir hier sicher jemand etwas zu sagen können.


    Ansonsten sollte ein Sender für E-Gitarren funktionieren.

    Gruß Thomas / thos-berlin

  • Tacho!


    Hier mal mein Vorschlag:


    Strecke bis zum "point of nowhere" mit Leitung versorgen. Die "letzte Meile" dann per Funk. Will heißen: die Leitung so nahe wie als nur möglich ranführen und nur das wirklich notwendige letzte Stückchen funken. Vielleicht kannst du den Empfänger ja irgendwo in die Decke fliegen.


    Als Sendestrecke würde ich nehmen:
    a) falls nur mono - eine einfache Funkstrecke bestehenden aus Taschensender und Empfänger. EW100, Opus 300, AKG WMS400, Shure ULC o.ä.
    b) falls stereo - eine doppelte Funkstrecke bestehend aus 2 Taschensendern und 2 Empfängern oder eben einer InEar Strecke.


    Den Taschensendern könnte man ein externes universal Steckernetzteil spendieren und mit Krokoklemmen anschließen. Das ganze in eine Pappschachtel stecken und mit Gaffe verplompen.
    Andere Alternative: eine InEar Strecke und zwei Empfänger einer Mikrofunkstrecke und diese dann auf die Frequenzen der InEar Strecke abstimmen. Sollte bei den Sennheisern zumindest tun.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Hi,



    Was mich hindert ? Eine Straße. Wenig befahren aber eben da. Desweiteren müßte immer wieder auf und abgebaut werden, wie lange übersteht das ein Kabel wenn immer wieder drüber gefahren wird ? Was für ein Kabel käme denn da in Frage ? 100m sind ja auch für ein Kabel kein Pappenstiel, was kommt denn da auf der anderen Seite noch an ? Wahrscheinlich ist dann zwingend ein symetrischer Ausgang nötig der natürlich auch den Preis für den Mischpult wieder nach oben treibt ?! Ich denke mal man würde so ein Kabel besser selber bauen und ne Kabeltrommel dazu nehmen, damit das Aufbauen nicht gar so mühselig wird.


    Gruß, Thomas


    P.S.: Beruhigend übrigens, daß die Lösung scheinbar nicht gar so trivial ist... ;)

  • 100 m sind für ein Kabel bei symmetrischer Signalführung und ordentlich Pegel auf der Strippe gar kein Problem.


    Die Straße schon eher, da kann man halt nicht eben mal eine Rille ausfräsen oder eine Kabelbrücke legen. Und ein Krötentunnel ist sicherlich auch nicht in greifbarer Nähe :D


    Bleibt tatsächlich wohl nur die Funklösung. Am professionellsten ist da die schon erwähnte Lösung mit InEar-Sender und normalem Empfänger (Sennheiser), beide mit Richtantennen versehen. Wobei für "um nur über die Straße zu springen" auch eine Billiglösung sicher funktionieren sollte, solange Sender und Empfänger nur ein paar Meter auseinander sind. Kommt letztlich auch darauf an, wie anspruchsvoll/wichtig der Kunde bzw. die VA ist.


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat

    Was für ein Kabel käme denn da in Frage ? 100m sind ja auch für ein Kabel kein Pappenstiel, was kommt denn da auf der anderen Seite noch an ?


    Symmetrisches Kabel, Line-Pegel. Es kommt genug an. (Selbst Mikrofonpegel übersteht eine längere Kabelstrecke in einem symmetrischen Kabel - Siehe z.B. auf Sportplätzen oder in Sporthallen)


    Zitat

    Wahrscheinlich ist dann zwingend ein symetrischer Ausgang nötig der natürlich auch den Preis für den Mischpult wieder nach oben treibt ?!


    Ja, symmetrischer Ausgang (oder nachgeschaltete DI-Box). Hoher Mischpulrpreis - nicht unbedingt. Heutzutage haben auch viele preiswerte Mischpulte (z.B. die vom gelben Ohr) einen symmetrischen Ausgang (Wenn nicht als XLR, dann als Stereo-Klinke)


    Zitat

    Ich denke mal man würde so ein Kabel besser selber bauen und ne Kabeltrommel dazu nehmen, damit das Aufbauen nicht gar so mühselig wird.


    Wenn es öfter gebraucht wird, warum nicht ? Gibt es aber auch fertig. Ansonsten mieten.


    Man muß ja nicht unbedingt auf oder unter der Straße das Kabel verlegen. Es ginge ggf. auch oberhalb, z.B. von einer Laterne oder einem Telefonmast zu einem Baum gegenüber. Vielleicht gibt es aus anderen Gründen schon eine Brücke (Stromanschluß, Trinkwasser).

    Gruß Thomas / thos-berlin

  • Zitat von "yamaha4711"

    Andere Alternative: eine InEar Strecke und zwei Empfänger einer Mikrofunkstrecke und diese dann auf die Frequenzen der InEar Strecke abstimmen.


    Der IEM-Sender sendet nur auf einer Frequenz - da bringen auch zwei Empfänger nichts. Diese werden immer die Summe aus L und R empfangen. Nur ein IEM-Empfänger kann aus L+R und L-R wieder (L+R) + (L-R)= 2L und (L+R) - (L-R) = 2R machen.


    Ansonsten funktioniert das mit einem normalen Empfänger aber einwandfrei. Wurde hier auch schon mehrfach diskutiert.

  • Tacho!


    Zitat

    Wahrscheinlich ist dann zwingend ein symetrischer Ausgang nötig der natürlich auch den Preis für den Mischpult wieder nach oben treibt ?!


    Ist das ne Budgetverunstaltung? Hört sich zumindest nach diesem Satz so an, denn wenn nicht mal ein Mischpult mit symetrischem Ausgang da ist.... haben heute so ziemliche alle drin.


    100m Leitung ist normalzustand. Rechne einfach mal die Strecke durch ein 80m Multicore + die davor und dahinter hängende Strecke an normalem XLR. Wir haben schon knapp 1km per normaler XLR Leitung (selbst über eine Straße hinweg) überbrückt ohne irgendwelche Probleme.


    Wenn dir das alles nicht so ganz hilft; vielleicht ist vor Ort ja ein Telefonanschluß nebst DSL oder man bedient sich dem Breitbandfunk UMTS der ja überall vorhanden sein soll. *lol*
    Eine anzudenkende Alternative wäre es ja... das Material einfach per Internet zu streamen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.