"SoftwareAudioConsole" - na(t)iv mischen am PC:-)

  • Zitat von "wora"


    viele gäste sind offenbar verunsichert, weil sie sowas eben noch nie gesehen haben.
    deshalb wurde ich mehrfach darauf angesprochen. und wenn ich dann sage: "das system ist modular aufgebaut: es ist egal, mit welcher bedienoberfläche man arbeiten möchte, es gibt verschiedene möglichkeiten. diese hier ist die kompakteste", dann verstehen das die meisten einfach nicht. die kennen offenbar nur die alten analogschiffe.


    Ich sage dann immer, daß das Mischpult auf der Bühne steht und ich es nur fernsteuere. Das macht man zwar mit der T112 auch, aber je einfacher die Erklärung, desto besser ;)


    Gruß
    Rainer

  • Kommt drauf an, wo man mischt. Als ich mit SAC auf der CeBit eine Band gemischt hab, da hat nicht einer mal nachgefragt. Nur halt ein Heini mehr mit PC.
    Hier auf'm Dorf fragen auch nur selten Leute nach...gut, die sind hier auch gewohnt, dass ich bei jedem Gig mit irgendetwas anderem unterwegs bin (Tools-Testgeräte).
    Ansonsten fallen wir mit SAC ja durch jedes Raster und ich hab immer Spaß daran, wenn die älteren Herrschaften sich beim Lichtmann über die Lautstärke beschweren. Der hat ja auch mehr Real World Fader im Vergleich zum Standard SAC User.
    LG
    WW

  • Zitat von "marce"


    wobei man da nun fragen könnte: Kann man ein Pult per Maus, Touchscreen, PC + "ein paar Faderremotes" und über WLan genau so feinfühlig bedienen wie über die große Oberfläche? Wenn nein - sind die Unterschiede hörbar?


    die bedienung ist gegenüber einem hardwarekasten mit vielen fadern und funktionellen knöpfen natürlich eingeschränkt. an die groberen faderbewegungen mit der PL6 (60mm) hab ich mich schon fast gewöhnt, ein bisschen mehr feinfühligkeit wäre natürlich schön. aber das etwas grobere verhalten stellt keine grundsätzliche problematik dar.
    ich kenne die band wie keine zweite (ich mische sie nun seit 13jahren!), es sind nur 14 kanäle und ich habe eine gute und erprobte show dafür.
    deshalb komme ich dort mit den 16 fadern und dem laptop ganz gut klar. am sound hat sich da definitiv nix geändert!


    ww:
    das man auf der Cebit keine notiz von einem computerbasierten mischsystem nimmt, wundert mich auch nicht wirklich :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo GÄNG!


    Ich bin der Neue. Nachdem ich Wurst Werner schon in seinem Blog genügens zugequatscht hab und auch jede ADA8000-Mod-Serie von Stefan in der T4M sabbernd verschlungen hab, wurde ich hier auch freigeschaltet. Ich bau mir aus ner ollen Hammerfall und zwei ADA8000 auch noch nen SAC System auf, allerdings will ich n pornöses Teil bauen, mit redundantem Netzteil im Rechner, USV und all so nem Quatsch. Von WW's Idee nur die Pre-Amps über Appsys abzusetzen, war ich zwar begeistert, aber nachdem ich in den letzten Jahren viele Live Recordings auf nem wirklichen Porno-System mit Micstasys und kompletter MADI Verkabelung gemacht habe, frage ich mich natürlich, wie sicher so'n CAT5 ist. Das Glasfaserteil von ALVA mit Aramit-Verstärkung hat so ziemlich ALLES an Belastungen überlebt.


    Sorry für OT :)

    lieben Gruß,
    Jan.
    ----
    Jan Gerhard, Ton-Heini.

  • Ja, eine separate Sektion wär schön, die kann von mir aus auch "Neue Technologien" heissen.



    Ich würde ja mal gern Rolf von Appsys fragen, wie es wäre, wenn wir statt CAT5 Glasfaser mit MADI als Übertragungsweg nehmen könnten. Aber wahrscheinlich würden die Transciever und vor allem die Lizenzgebühren für MADI uns preislich da richtig die Supper versalzen.


    Ich war halt von MADI so begeistert, weil in dieser wirklich dünnen "Litze" 4 einzelne Glasfaser-Stränge drin sind. Das wären 4x64 Kanäle.. Oder 128 Kanäle duplex. Schon sexy, oder?


    Ich bin wegen der Appsys Lösung halt nur was schissig, weil ich ja für 64 Kanäle ja zwei Cat5 ziehen muss. Okay, ich hab so ne halbe Sicherheit, weil beim Ausfall eines Kabels "nur" 32 Kanäle futsch sind, aber - naja, ich bin halt da was ängstlich.


    Auch MEGA wäre ein echt kleines 16Kanal SAC für Sprachbeschallung - Wenn ich überlege, was ich da alles für Zusatzoutboard dabei hab, EQ in jedem Kanal, Kompressor und und und. Cool eigentlich.

    lieben Gruß,
    Jan.
    ----
    Jan Gerhard, Ton-Heini.

  • Hi,


    also ich hab selbst das System von Appsys im Einsatz und bin total zufrieden.
    Kinderleicht zu konfigurieren und die CAT5 Leitungen von z.B. Adam Hall mit 50m auf der Trommel kosten auch nicht die Welt.
    Noch nen Etherconstecker drauf und dann zwei Stk gekauft, hat man direkt eine als Spare dabei.
    Die Frage ist ja, was soll passieren, dass das Kabel plötzlich den Dienst quittiert.
    Gut wenn da jemand mit nem Stapler drüber fährt ist es womöglich hin, aber das sähe bei nem analogen Core auch nicht unbedingt besser aus.


    Gruß


    Sebastian

    Jäger-Audiosolutions - Tools vom Tontechniker für Tontechniker
    http://www.jaeger-audiosolutions.de Cat Multicores, Speakon Multicores, Rednerpultmulticores etc., CNC Bearbeitung

  • Zitat von "JanGerhard"

    ...Aber wahrscheinlich würden die Transciever und vor allem die Lizenzgebühren für MADI uns preislich da richtig die Supper versalzen...


    ich dachte MADI wäre lizenzfrei?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • MADI wurde 1991 in der AES erwähnt.. hmmm. Gute Frage, ob es lizenzfrei ist. Ich weiss nicht, wie lang ein Patent auf sowas hält. Wenn das lizenzfrei ist, wieso ist der RME Kram denn so schweineteuer? :)


    sebastian: Also mit dem Stapler drüber, kann die ALVA Glasfaser ohne Ende ab. Auch nen Drumriser schräg draufknallen lassen: Alles ohne Probleme. War echt unglaublich. Mein Kumpel hatte das System auch in USA bei der KISS Tourneet für Recording dabei - er war auch schwer beeindruckt.


    //edit: Auch wenn das Thema mit MADI jetzt wieder in Richtung OT geht. Ich hab als Reciever schon ein Projekt gefunden,
    was MADI auf 16 ADAT (wahrscheinlich) aufteilt...


    http://opencores.org/project,madi_receiver
    Bei diesem Projekt scheint das Interface aber embedded MIDI-Befehle nicht einzeln zu extrahieren. Schade.



    Rolf's Lösung von Appsys is bestimmt geil, nur warum ich hier so auf MADI dränge, hat eigentlich nur ein Grund:
    Sollte bei nem Konzert mal irgendwo ne Digico am Start sein, könnte man mit nem SAC Monitor machen, oder FOH oder man könnte damit direkt auch live aufnehmen.... Daher bin ich da so scharf drauf. Und wegen der 64 Kanäle über ein einziges Kabel natürlich. Inklusive Wordclock und MIDI.


    Allerdings hat die "LAN Kabel im Messebau einfach liegen lassen und dafür früher nach Hause fahren" auch etwas sehr anziehendes - für jeden, der die Situation schonmal hatte, verständlich. Bei nem teuren Glasfaser würde das schwierig.

    lieben Gruß,
    Jan.
    ----
    Jan Gerhard, Ton-Heini.

  • Auch auf die Gefahr hin, dass es die folgende Messung schon in ähnlicher Form gibt, will ich hier trotzdem meine Messergebnisse zur Latenz in meinem SAC System veröffentlichen. Mir ging es darum, die Sprungantwort vom analogen Eingang zum analogen Ausgang zu messen. Die Messung wurde mit einer RME RayDAT und dem Behringer ADA8000 durchgeführt. Die Rechnerkonfiguration kann in einem Beitrag weiter oben nachgelesen werden. Messaufbau: Ein „Funktionsgenerator“ (FG) wurde an Klinkeneingang 1 vom ADA angeschlossen. Den FG habe ich mit meinem alten PC und der (guten alten) EWS64 realisiert (man verzeihe die Unsymmetrie und den kleinen Überschwinger am Ende des Sinus). Der Testton wurde mit CoolEditPro erzeugt: eine Periode 1kHz Sinus gefolgt von 1s Stille, das Ganze in einer Endlosschleife. Durch das System wird also jede Sekunde dieser „blib“ gejagt. Kanal 1 vom Oszi zeigt das Eingangssignal vom ADA. Kanal 2 zeigt das Ausgangssignal, gemessen zwischen Pin 1 und Pin 2 vom XLR. Die Namen der Oszillogramme geben Auskunft über die verwendeten Puffereinstellungen. Im Bild oben rechts steht die Verzögerung in ms (delta-x). Es ist im Übrigen völlig unerheblich, ob nur ein Ein-/Ausgang in SAC verwendet wird, oder ob mein Setup mit 32 aktivierten Kanälen nebst 8 Monitoren läuft. Zum Spaß hab ich die RayDAT mit 24 Spuren über mein Presonus Firestudio Lightpipe gefüttert, um „reale“ Bedingungen zu schaffen. Die Verzögerung des Signals ist, je nach Puffereinstellung, immer gleich! Auch ob der Ausgang ein FOH oder ein Monitor ist, spielt keine Rolle. Ach ja, hier noch die SAC-Load Anzeige - Plot1/2: ca. 38%, Plot3: 60%. Morgen mache ich vielleicht die Messung an meinem 01V96. So, auf geht’s – zerreist mich 8) Ich geh jetzt zum Auftritt (noch mit 01V96) – Winterbockanstich... :D


    http://img375.imageshack.us/im…6/plot03plb2samples32.png
    http://img177.imageshack.us/im…0/plot01plb2samples64.png
    http://img545.imageshack.us/im…3/plot02plb1samples64.png

  • Wie gesagt, die Namen der Bilder geben Auskunft zu den Einstellungen, sowohl in SAC, als auch bei der RayDat. Oder steht ich jetzt auf dem Schlauch...?

  • ples32 bedeutet 32Samples bei der RAYDat?
    ples64 dann 64Samples?


    Wenn die Messung korrekt ist, dann hast Du vermutlich in SAC selbst 2x64 bzw. 2x32 Samples eingestellt, dann würden die Werte ungefähr zu den zahlreichen Messungen aus dem SAC Forum passen.
    Je nach Hardware und verwendeter Wandler fallen die stets etwas anderes aus.


    LG
    WW

  • Ich glaube ne Gruppenlaufzeit von etwas über 7ms ist akzeptabel. Es gab mal einen Artikel in der Xound vor Jahren darüber, dass 10ms Latenz zwar nicht direkt als solche wahrnehmbar ist, aber bei Monitoring Sachen den/die Sänger/in ungewollt irritiert, ohne dass die den Grund für die Irritation genau benennen können. Vielleicht finde ich nochmal, ob da ne Empfehlung angegeben wurde....

    lieben Gruß,
    Jan.
    ----
    Jan Gerhard, Ton-Heini.

  • das thema latenz bei monitoranwendungen ist in der tat ein wichtiges. wir haben das hier vor jahren mal ausgiebig diskutiert. leider finde ich es nicht...
    zusammen mit erfahrungswerten anderer diskussionsforen kamen wir zu dem ergebnis, das man die latenz immer möglichst gering halten sollte, als richtwert kamen wir ebenfalls auf <10ms.


    hierbei ist jedoch zu beachten, das die schalllaufzeit vom monitor zum ohr des musikers mit etwa 6ms zu veranschlagen ist, das kommt also zur elektrisch erzeugten latenz noch hinzu. konkret bedeutet dies, das die signalverzögerung vom mikrofon bis zum lautsprecher max. 4ms betragen sollte, und zwar incl. digi-pult und eventueller digitaler LS-controller, möglicherweise zusätzlich eingeschleifter digi-EQs oder gar die in näherer zukunft kommenden digitalen funkstrecken, welche ja nochmal zusätzliche latenzen erzeugen!


    die empfindlichkeit im bezug auf längere latenzzeiten hängt aber sehr vom musiker ab!
    einige haben auch mit 20ms oder mehr keine probleme, manche bemängeln schon deutlich kürzere verzögerungen. offenbar ist dies besonders bei InEar anwendung der fall.


    wenn bei SAC und der genannten konfiguration also als kürzester wert 4,76ms herauskommen, dann würde ich dies als grenzwertig, aber noch in ordnung einstufen. man sollte dann aber darauf achten, das keine latenzen durch controller oder sonstwas dazukommen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ein Grund mehr, warum ich auf InEar stehe, Wolfgang. Da fallen die knappen 2m vom Monitor bis zum Ohr (6ms) flach :)


    Drummer sind meiner Erfahrung nach bei Latenzen meist am Empfindlichsten...

    lieben Gruß,
    Jan.
    ----
    Jan Gerhard, Ton-Heini.

  • Mit 1x64 Samples in SAC und Soundkarte kommt man locker klar. Hab damit um die 60 Gigs gemacht, von komplett herkömmlichen Monitoring bis zu Bands mit sieben InEar Strecken. Das gab noch nie Probleme. Zudem kann man mit ordentlicher CPU und Motu oder RME Soundkarte auch runter auf 32 Samples (mit aktuellem i5 CPU geht bei Motu sogar 16 Samples!). Ein Tick Hall im InEar Sound hilft zudem enorm für ein besseres "Direkt-Feeling". Herkömmliches Monitoring ist schon deshalb kein Problem, weil auf einer Bühne sowieso Laufzeitenterror hoch zehn herrscht. Die Band steht mehrere Meter auseinander, ebenso die Monitore&Sidefills, dann gibt es Backspill von der FrontPA und oftmals noch Rückwurf von der Hallenwand. Das kommt natürlich auch zu einem Teil über die Mikros wieder in den InEar Sound. Anyway, brauch ich Euch nicht zu erklären, das Szenario kennt Ihr ja selbst. Daher...einfach mit 1x64 durch den Gig und alles ist fein, das passt in der Regel immer...


    LG
    WW

  • Und bei In Ear auch gerne Sänger und Bläser!!!!
    ( weil die das über die Knochen auch noch mal bekommen und da anscheinend super Kammfiltereffekte beim Hören entstehen )

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat von &quot;klauston&quot;

    Und bei In Ear auch gerne Sänger und Bläser!!!!
    ( weil die das über die Knochen auch noch mal bekommen und da anscheinend super Kammfiltereffekte beim Hören entstehen )


    Kenn ich aus eigener Erfahrung. Ich hab immer bei den Bandproben beim Trompete spielen nen Gehörschutz von Elacin mit 9dB drin. Oft steckt ich auch statt den Filtern auch die Kopfhörer von AKG K342P rein, passen perfekt (mal als Tipp)