Quick&Dirty Schallpegel-Messung und Kontrolle

  • Moin!


    Mir schwebt vor, Latptop nebst Levelcheck am FOH zu positionieren, mittels kallibriertem Schätzeisen zum justieren und dann während der Show die 99db Leq(A) am FOH mehr oder weniger duchzusetzen. (dass die DIN nicht den FOH sondern die lauteste Stelle meint ist mir klar, mittelfristig soll das natürlich berücksichtigung finden). Weniger aus Gründen des unmittelbaren Publikumsschutzes oder der Vehrkehrssicherung, aber AUCH und halt weil ich noch ein paar Jahre länger gut hören können möchte, und ich nehme an die Leute auch. Zudem drehen Fremdmischer, speziell aus Übersee, gerne mal richtig hohl. Da ist eine rot hinterlegte Zahl auf TFT vermutlich allemal wirkungsvoller als ein mündlich überbrachter Hinweis, zumal wenn voher das Thema durch den Veranstalter angesprochen wurde oder Idealerweise im Vertrag steht. Daneben stell ich mir das als Selbstkontroll-Mechanismus sinnvoll vor für Festivals etc.


    Wie gesagt, Aufzeichnung erstmal sekundär aber würde natürlich nicht schaden. Um absolute genauigkeit gehts (noch) nicht, eher um Rahmenbedingungen.


    Das Treppendorfer 8922 ist ja bezahlbar. Kallibrator wäre auch am Start. Soundkarte des PC ist im relavanten Bereich flat (gemessen). Fehlt nur ein Messmikro. Kann ich dafür den AC-Ausgang des 8922 nutzen (zb auf Mikrostativ am FOH) (kommt das das Mikrosignal raus???) oder brauche ich zwingend ein eigenes Mic? Können die Messdaten des 8922 per RS232 in Levelcheck verwendet werden?
    War da nicht irgendwas dass das DIng sich automatisch abschaltet?


    Alternativ finde ich das Thomann/Phonic PAA1 interessant, aber das hat keine Analogausgänge, nur RS232. Hat da schon mal jemand ne Levelcheck-Einbindung versucht?


    Und zu guter Letzt: Levelcheck integriert nur über 10sek., oder sehe ich das falsch? Fänds auch interessant ein 1h oder 2h "Ergebnis" zu bekommen, ist das machbar?



  • EDIT: Eine Verschiebung nach "Messtechnik", sofern für sinnvoll befunden, würde ich begrüßen ;)

  • Das 8922 ist mir nicht ganz klar, brauchst Du ja an sich nicht.


    Meßmikro, Kalibrierung, Vergleichskalibrierung auf lauteste Stelle im Publikum, fertig. (Platt gesagt, jetzt hast Du am FOH natürlich das Publikum drin, wo es nicht hingehört. An sich gehört das Mikrofon vor die PA. Auch das kann man sogar realisieren.)


    Als Ampel für den Bandmischer recht Levelcheck locker. Ich habe sogar erste psychologische Tests damit machen können: es funktioniert zu 99% besser als andere schwammige Methoden. Soll heissen, der Kollege sieht Rot im Augenwinkel und mischt "rückwärts".


    Levelcheck zeigt Kurzzeit-Leq (10sec) und den aus der Norm (alle 30 Minuten mit Schätzungen, wo man landet wenn man so weitermacht). Die 30-Minuten-Werte und die C-bewerteten Peak-Werte werden auch gespeichert.

  • 8922 weil irgedenwie muss ich ja mal die messmikro-pc kombi einnorden, von alleine weiss die kombi ja nicht wo sie "steht". kallibrator wird nicht immer verfügbar sein, eher mal zum einstellen des schätzeisens. und son ding kann man ja auch einfach mal haben.

  • Zitat von "danny def"

    8922 weil irgedenwie muss ich ja mal die messmikro-pc kombi einnorden, von alleine weiss die kombi ja nicht wo sie "steht". kallibrator wird nicht immer verfügbar sein, eher mal zum einstellen des schätzeisens. und son ding kann man ja auch einfach mal haben.


    Du meinst mit einer Vergleichs-Messung. Würde auch gehen, ist halt super-ungenau. Sooo teuer ist ein Kalibrator jetzt auch nicht.

  • Zitat von "simonstpauli"


    Du meinst mit einer Vergleichs-Messung. Würde auch gehen, ist halt super-ungenau. Sooo teuer ist ein Kalibrator jetzt auch nicht.


    das ist ja schon mal ne aussage.

  • Ist doch in Levelcheck sogar vorgesehen, entweder genau mit Kalibrator, so machen wir das. Dann Vergleichsmessung um das Mikrofon an eine für Publikumsverkehr sinnigere Stelle zu bekommen. Oder, Messung mit Schätzeisen an genau der Mikrofonposition und dann Eingabe des erhaltenen Werts in die Software als Kalibrierung. Das einzigste was ich gerne mal weg lasse ist das nochmalige kalibrieren nach dem Messjob, gehört aber eigentlich dazu.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Was natürlich auch geht,
    ist der NTI-XL2. Das Teil ist "relativ" bezahlbar und bietet in der Grundversion ( mit einem " codierten" und dem System bekannten Messmikro) alle Voraussetzungen zu normgerechten Messungen nach DIN-15905-5 und dem Äquivalenz in der Schweiz. Außerdem hat man eine farbliche Anzeige, ob der Pegel passt. Nicht zu verachten ist auch die Echtzeituhr, die automatisch mtgeschrieben wird, neben der Möglichkeit, Audiokommentare zur jeweiligen Messung aufzusprechen.
    Sonstige Vorteile:
    1) Stand-Alone Handgerät mit >2 GB Speicher.....man kann aufbauen, wo man will ( eingebauter Akku oder AAA Batterien oder Netzteil), zur Messung ist kein PC nötig. Gute Benutzerführung.
    2) die Daten werden im Gerät gespeichert und am PC ausgelesen. Parallel zur Messung kann man Audiodaten speichern um den Pegeln Ereignisse zuzuordnen.
    3)Man braucht nur das Basisgerät und ein Systemmikro und kann damit einen Großteil der für uns interessanten Messungen machen. Zusätzlich noch einiges andere wie FFT Messungen / Terz Analyser/ Nachhallzeiten in Oktavbändern / Phasencheck über die Frequenz und einiges mehr..... am besten mal selber nachschauen, der Link ist: http://www.nti-audio.com/Home/…er/tabid/261/Default.aspx.
    4) Optionen für spezielle Messungen kann man sich nach Bedarf "dazukaufen" (= freischalten lassen).
    5) NTI- upgradet laufend und sinnvoll.


    Wer genaueres wissen will: Besprechungen gabs bisher u.a im Production Partner und Tools.



    Jörg

  • Wenn Du unbegründet am FOH 99dba durchsetzen willst dann solltest Du Dir wenigstens die Mühe machen es ordentlich zu machen.
    Von mir würdest Du mit der Einstellung ( Quick und Dirty ) ein freundliches aber bestimmtes FUCK OFF kriegen.
    Entweder gibt es ein offizielles Limit mit einer offiziellen Messung oder es interessiert keine Sau. Nur weil es irgend einem Techniker zu laut sein könnte reicht leider nicht.

    Practice, Practice, Practice

  • genau wegen fremdtechnikern aus der "fuck off" kategorie wird sowas erst nötig. ob ne mesung der DIN entspricht oder nicht, das interessiert den jeweiligen in der regel nicht. wohl aber wenn eine zahl vertragsbestandteil ist.


    mit quick&dirty ist lediglich gemeint, dass keine dauerhafte protokollierung und keine peinliche genaue einhaltung der "lautester platz" regel erforderlich ist. genau kann das von mir aus sein.

  • Wenn es aus rechtlichen Gründen eine Zahl ( DbA LEQ ) gibt die man einhalten muss, gibt es aus rechtlichen Gründen auch eine Methode wie diese Zahl zu ermitteln ist.


    Das ist dann eine Zahl die gerne auch eingehalten wird und nachprüfbar Vertragsbestandteil ist. Eine nicht rechtlich wasserdichte Messmethode kann auch kein Beweismaterial fuer Vertragsbruch sein.
    Das ist dann Blockward Hilfssheriffs Wichtigtuerei und hat mit der Realitaet nichts zu tun. Bei uns haettest Du an dem Tag dann unbezahlten Urlaub.

    Practice, Practice, Practice

  • ich denke hängt auch von den größenordnungen ab in denen man unterwegs ist......
    ich mache häufig Ton auf Veranstaltungen (sowohl als Bandtech als auch als PA-Dienstleister) an denen kein rechtlich abgesicherter DB-wert mit genauer ermittlungsmethode vorgegeben ist, sondern es darf entweder "nicht zu laut" werden, oder beispielsweise das Ordnungsamt misst im Wohngebiet und gibt einem dann rückmeldung obs passt oder nicht.....
    bei einem dieser Festivals steht dann auch kein exakter wert im Vertrag, sondern in etwa: Es existiert bei diesem Festival eine Lärmproblematik, aufgrund dessen nur eingeschränkte Pegel möglich sind. Diese liegen nach Erfahrungen der letzten Jahre bei ca. 90 db am 20m entfernten FOH. Anordnungen (insbesondere was die Lautstärke betrifft) des Veranstalters und in dessen Vertretung des örtlichen Beschallers sind Folge zu leisten".


    aber da spielt dann eben auch nicht grade ACDC......


    und da hatte ich auch bisher keine Probleme mit Bandmischern....
    die freuen sich natürlich nicht grade, aber da hat bisher auch immer das 50Euro-Schätzeisen gereicht das auf dem Pult liegt.....
    nur wegen der etwas besseren Visualisierung wärs mir glaube ich den aufwand drumrum nicht wert......

  • jeder veranstalter, wie auch jede venue ist frei darin sich zu dem thema zu verhalten wie es ihm/ihr beliebt. das nennt sich vertragsfreiheit. gibt durchaus locations die von sich aus db-grenzen durchsetzten, und das gar ohne Leq.


    bei der levelcheck-anwendung geht es mir in erster linie mal um die suggestivwirkung der ampelfarben, so banal das klingen mag. nicht darum, dass bei kurzzeiter überschreitung die hölle los ist oder gar die PA aus ist. und darum, bei mehrstündigen festivals den pegel kontrolliert und langsam zu steigern um am ende noch "luft" zu haben ohne die leute wegzublasen. es gibt künstler und "mischer" mit denen keine sachliche diskussion dazu möglich ist, die nichts mehr hören und die im zweifel an jedem bestandteil der signalkette "rot" machen, egal wie dick die PA ist. das aus gewohnheit, taubheit und unkenntnis. bis in höchste "ligen".


    dann kann man als veranstalter oder foh-betreuer versuchen um pegelverringerung zu bitten (ich spreche von pegeln bei denen alle 2 minuten jemand aus dem publikum sich beschwert und ich es ohne elacin nicht aushalten würde). das ist in aller regel völlig sinnlos. da bleibt einem nur, am EQ runterzudrehen. ich bin mir recht sicher, dass sich die argumentationslage nicht verschlechtert, wenn eine rote "105" das gefühlte untermauert.


    ich habe als bandmischer sowas mehrfach erlebt und fand das jedesmal plausibel und bringbar. blockwarte habe ich auf diesen veranstatungen keine gesehen. zwar ging es in diesen fällen um von behörden mehr oder weniger willkürlich gesetzte db-grenzen (open air), aber für den "Act" kann es letztlich egal sein ob die örtliche ordnungsbehörde wegen anwohnern den pegel begrenzt oder der veranstalter indoor ein mindestmaß an verantwortungsbewusstsein hat.


    gert nebenbei bemerkt finde ich deine rhetorik ziemlich eigenartig und agressiv.

  • Naja aggressiv nur dahin das mir es mir mittlerweile übel auffällt das sich jeder dazu berufen fühlt sich um anderer Leute Gesundheit Gedanken zu machen.
    Ich sehe das Problem nicht mit lauten Konzerten. Als ich 16 war und ein Jahr lang auf mein ACDC Konzert gespart habe wollte ich das es laut ist. Ja ich wollte das es RICHTIG laut ist. Und das habe ich als mein gutes Recht empfunden. Diese Volksbevormundung macht mich nochmal krank.
    Geh doch mal zum Slayer Konzert und frag wieviele Leute den Gig gerne in 99dba hätten?
    Wenn jemand keine laute Musik mag ist das ja völlig ok, dann soll er aber nicht zum Slayer Konzert gehen.
    Ich halte immer ein was vorher abgemacht ist. Eine Pegelschaetzung nach irgend einer Methode würde ich nie akzeptieren. Da würde ich dann darum bitten die Messmethode zu ändern.
    Das soll nicht aggressiv rüberkommen sondern nur als klare Ablehnung der Methode verstanden werden. Und ich finde zu laut auch doof. Finde aber ACDC mit 105 völlig ok.

    Practice, Practice, Practice

    Einmal editiert, zuletzt von gert ()

  • Zitat von "Campfire"

    ...
    nur wegen der etwas besseren Visualisierung wärs mir glaube ich den aufwand drumrum nicht wert......


    Meine Erfahrung ist: den Aufwand ist es definitiv wert. Ich habe nur ein Mikrofon und einen Kalibrator sowie ein Interface mit Software-Gains (keine Potis) gekauft und es ist eine wesentlich bessere Arbeitsgrundlage, weil ein 10s-Wert angezeigt wird und kein Gewackel. Daß die ganze Strecke nur Klasse-2-kalibriert ist hat noch keinen Bandmischer gestört, die meisten waren dankbar für eine sinnvolle und brauchbare Pegelanzeige. Für mich ist es ebenso sinnvoll, wenn ich rockigere Shows mische. Meist lasse ich Levelcheck zur Selbstkontrolle mitlaufen. Das persönliche Laustärkeempfinden ist doch sehr täuschbar...

  • okay, den punkt sehe ich. und aus gästesicht stimme ich dir auch zu.


    das allermeiste läuft ja auch reibungslos und professionell, und auch gerne mal laut. gibt leider halt immer wieder ausreisser...darum gings mir.

  • Zitat

    Thomann/Phonic PAA1


    Ouutsch, den hatten wir auch schon mal. Schönes tool soweit aber der stört leider den funk. Empfänger am foh und dann den analyzer daneben gibt aua und zwar richtig laut. Es gibt hier auch einen beitrag darüber ohne den ich nicht den fehler verifizieren hätte können. Dem forum sei dank

  • erste versuche mit PC, levelcheck, behringer messmikro und ÙSB audio interface sowie thomann 8922 schätzeisen.


    1khz sinus aus ner control one aus kurzer distanz, pegel c-bewertet am 8922 abgelesen und per vergleichsmessung (mikrofone in identischer position) kalibiert. gut, die ungenauigkeit des 8922 sei mal dahingestellt, geht erstmal nur um den aufbau.


    resultat: die später (sowohl bei erneuter sinusbeschallung als auch bei musik) bei levelcheck angezeiten c-werte sind wesentlich höher als die am 8922 angezeigten (macht ja keinen sinn, wofür hb ihc dann kalibiert??), was sogar zur foge hat dass der integrierte a-wert in levelcheck höher ist als der am 8922 abgelesene c. also das funzt vorn und hinten nicht. warum ist das so?


    levelcheck bemängelte den zu hohen crest des testsignals (ne 1khz wave aus netz). kanns daran liegen oder sonst ne idee? ich meine, gleiches signal wie beim kalibrieren sollte dann doch auch während der messung ein ähnliches ergebnis bringen?? so ist das jedenfalls vollkommen unbrauchbar schätze ich.