Aufnahme Rockband - Drum Set

  • Hallo.


    Ich soll in einer Schule eine Rockband aufnehmen. Die Aufnahme an sich stellt nicht das Problem da, eher die Mikrofonierung des Schlagzeuges mit den vorhandenen Miks. Zur Verfügung stehen mir:


    2x Shure Beta Green 4.0
    4x Sennheiser MKH 60 P48
    1x Beyerdynamic M 201 N
    1x Shure BassDrum Mik (keine Ahnung welches das genau ist)
    und einige SM 58.


    Ich weiß nun nicht wie und wo ich welches Mikrofon hinstellen soll. Habe mir auch schon die anderen Threads dazu durchgelesen, nur haben die mir nicht wirklich weitergeholfen.


    Ich erwarte keine super klingende Aufnahme nur sollte es einigermaßen klingen.


    Vielen Dank im vorraus.


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    damit kann man schon ne Menge anfangen...


    Also : Hat die Bassdrum ein Loch im Frontfell ? Wenn ja, nimm den kleinsten Ständer, den Du hast, und positionier das Shure Bassdrummikrofon innerhalb der Bassdrum (durchs Loch), etwa auf halbem Wege zwischen Front- und Schlagfell, auf den Aufschlagpunkt des Schlegels zeigend. Am EQ noch ein bisschen Mitten (200-500 Hz je nach Geschmack) rausnehmen, ein bisschen Bässe dazugeben und Du hast einen brauchbaren Startsound. Höhen kann man nach Geschmack, Spielweise und Trommelsound ein wenig bis extrem anheben, je nach gewünschtem Anschlagsound. Hat die Kickdrum kein Loch, stell das Mikro nah vors Frontfell, nicht ganz in die Mitte...


    Die Shure BG 4.0 taugen als Overheads, also auf große Ständer damit und in großzügigem Abstand (min. 1/2 Meter) links und rechts über die Becken hängen. Lowcut am Mischer rein, Bässe absenken und eventuell noch tiefe Mitten (3-400 Hz) rausdrehen, die die Becken ohnehin nicht liefern.


    Das Beyer 201 ist ein tolles Snaredrummikro, also ran damit an die Snare - am besten knapp über den oberen Rim der Snare und flach auf die Mitte des Schlagfells zeigend. Lowcut am Mixer rein, ein bisschen Höhen dazu und man müsste damit arbeiten können.


    Die Toms würde ich einzeln mit Shure SM 58 abnehmen, die Aufstellung analog zum Beyer an der Snare. Hier würde ich für einen Rocksound auch wieder einige Mitten (um 4-500 Hz) rausnehmen, damit das ganze nicht zu sehr nach Omotrommel klingt. Falls Du keine Gates für die Toms hast, würde ich mit Höhenanhebungen vorsichtig sein, und Dir mal anhören, was aus den Mikros kommt, wenn der Trommler auf die Becken haut. Das wird schnell eklig, auch wenn "mehr Höhen" dem Tomsound gut täten.


    Die Sennheiser MKH 60 sind AFAIK Shotguns, die taugen aufgrund der sehr engen Richtcharakteristik nicht wirklich gut am Schlagzeug, man kann aber vielleicht eins davon an die HiHat machen.


    Hoffe, geholfen zu haben,
    Jan

  • Hallo,
    ein SM 58 macht sich, ohne Korb, mitunter auch am HiHat sehr schön, probiers mal.


    Wenn du im Mehrspurverfahren aufnimmst, empfehle ich dir keinerlei Effekte, Gates, Kompressoren zu nutzen. Denn Fehler die gemacht werden können, hinterher erst auffallen, sind nie wieder gut zu machen.


    Auch mit der Klangregelung vorsichtig umgehen. Wenn etwas gut genug klingt, du das Gefühl hast damit kannst du hinterher klanglich alles machen was du möchtest, so lass den EQ flat.
    Generell kann man sagen anheben ist ok, absenken oder cutten(low cut) solltest du vermeiden. Kleiner Tip. Platzier mal ein 58er auf dem Boden liegend, mit einer Decke, "Kissen", Schaumstoff drunter, zwischen Kick und Snare, beim mischen hart Komprimieren und dazugeben...

  • prinziepiell nehme ich die bassdrum anders ab. das mic recht nah (von innen) ans schlagfell. wenn möglich ein drittel vom radius nah an den äußeren rand, also nicht in die mitte wo der klöppel haut. damit hast du schonmal ein wenig mehr attack, sprich miten betonter (das ist so etwa der 4khz bereich, der den klick macht). dann nehme ich prinziepiell erst mal den bass ein drittel zurück und hör mir den e-bass mit der bassdrum an. so vermeidest du gewummere, weil der bass den tiefen ton macht und die base nur den kick/anschlag liefert.
    wichtig: basedrum gut bedämpfen. akustikschaumstoff, kissen oder bestenfalls katzenfell rein, damit du das ausschwingen verhinderst und bei richtiger anwendung kannst du dir dann die dynamics sparen und bekommst nen echt fetten sound.
    aber wie immer: sound ist geschmacks und erfahrungssache, also ist ausprobieren angesagt..
    gruß Benny

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"

  • Benny, da redest du aber echt über Geschmackssache. Ich hab die BD eigentlich gerne dezent und sehr als Kick, genau so mögen es zumindest die meißten Schlagzeuger die ich kenne. Und das kommte einfach mit einer Grenzfläche ganz geil hin und um zu vermeiden, wie du 3/4 der Bässe weg zu drehen ist es eine Grenzfläche die eigentlich garnicht anmutet gut in einer BD zu kommen, hier mal wieder die Shure Mx393c. Zuerst dachte ich es sei ein witz, mir dieses Mikro für ne Bassdrum zu geben aber als ich mit nur ganz wenigen Korrekturen den sound hatte der mir bei BD vorschwebt, war ich echt überrascht. Und nicht nur ich war überrascht!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Blauklang


    das mit dem 58er auf dem boden klingt lustig, hab ich aber noch nie gehört. kannst du erklären, was für eine idee dahintersteckt? danke!

    there is no sweet spot.


    HINWEIS: hÖrnix und hOErnix hören zwar beide nix, sind aber zwei verschiedene User.

  • Hallo Hörnix,
    zum einen für einen etwas Räumlicheren Klang, aber das geht natürlich auch anders. Aber wenn man die richtige Position gefunden hat, probieren muss man natürlich, bekommen Kick und Snare nochmal richtig Attack. Das macht gerade bei Rockbands nochmal richtig was aus.
    Aber auch hierbei gilt...alles Geschmackssache.

  • danke. also mal wieder: ausprobieren...:)

    there is no sweet spot.


    HINWEIS: hÖrnix und hOErnix hören zwar beide nix, sind aber zwei verschiedene User.