kleine PA für Pub

  • Hallo miteinander,


    die Besitzerin eines kleinen Pub (ca. 60-70m², relative niedrig mit ca 2,20m) in meiner Stadt kam letztens mit folgender Fragestellung auf mich zu:


    In nächster Zeit soll eine kleine Bühne installiert werden auf der dann so offene Musik Abende stattfinden sollen. Also so 'ne art Jam-Sessions wo einfach ein paar Typen ihre Gitarren o.ä. mitbringen und dann auf der Hausanlage loslegen können.


    Was würdet ihr hierfür empfehlen was nicht gleich das Budget unheimlich in die Höhe treibt?
    Mit solchen Veranstaltungen wird ja nicht wirklich viel Geld verdient was die Anschaffung eine wirklich hochwertigen Anlage begründen könnte...


    Ich dachte zunächst mal an folgendes Konzept:


    2 Stk EV SX300 an der Wand montiert Links und Rechts vor der Bühne.


    eventl. JBL Control 1 o.ä. über Behringer DCX2496 (Hochpass, Delay, EQ) für den Rest des Raumes (ist etwas verwinkelt und es gibt noch einen kl. Nebenraum)


    Als Endstufen würde ich aus Preisgründen mal auf die QSC GX3 gehen.


    Mischer könnte z.B. ein Yamaha MG 166CX USB werden. (sollte einfach zu Bedienen sein)
    Mikrofone zunächst mal SM58/SM57.
    Monitoring noch offen, wobei ich hier zu irgendwelchen günstigen 12" Wedges greifen würde.


    Meine Frage ist jetzt, was haltet ihr von dem Material und was würde gegebenenfalls dagegensprechen. Oder was würdet ihr Vorschlagen.


    Vielen Dank schon mal im Vorraus und einen schönen Abend!


    MfG
    Andi

  • Hi,


    leider hast du nicht dazu geschrieben, was für Musik (und wie laut) in dem Pub gespielt werden soll.
    Ich gehe einfach mal von dem typischen Folk/Rock/Blues Jam-Sessions aus.


    Entsprechend wirst du ja nicht das "Rock-Brett" fahren müssen.
    Daher halte ich die SX300 für zu groß. Gerade bei der niedirgen Deckenhöhe würde ich mehrere kleinere Boxen nehmen.


    Meine persönliche Lieblingsbox ist die EV ZX1. Diese gibt es auch in einer Installations-Version mit unterschiedlichem Befestigungsmaterial. Dazu vielleicht noch einen oder zwei 12" oder 15" Subs, sollte eigentlich ein gutes Konzept geben.
    Die ZX1 kann man auch gut als Monitor nehmen, allerdings sollte man sie dann im Bassbereich etwas zurück nehmen.


    Gruß
    Cheesy

  • ich würde auch auf Delay und Nebenraumbeschallung verzichten - die Leute dort sitzen oftmals mit einer gewissen Absicht dort...


    Ansonsten - Powermixer + SX300 ist klassisch und funktioniert immer einfach noch. SM57/58 ist auch nichts einzuwenden - stabil und unverwüstlich ist in dem Bereich besser als "hübscher" Klang.


    Monitore brauchts normal eher weniger, zur Not eine kleine 10"/1"-Kiste aus der Budget-Abteilung - braucht aber dann auch wieder eine ded. Endstufe, evtl. EQ, ... -> "kompliziert" :)

  • wenns wirklich nicht richtig laut werden muss kann ich ungelogen die MA120MK2 vom Thomann empfehlen, die 120 Euro die das Ding kostet sind die wirklich ihr Geld wert, ursprünglich als "Instrumentenamp" für nen Keyboarder gekauft wenn mal wieder zuwenig Monitorwege am start sind nutze ich sie inzwischen sehr gerne für meine Folkband als Monitore und Tops bei kleinen Gigs (Kneipe etc) und zum Proben.
    Klingen wirklich angenehm, solange nicht zuviele Instrumente darüber laufen.
    Also wirklich schön für A-Gitarre und Gesang.
    Nicht besonders gut sind sie für Konserve, vermutlich aufgrund dessen das der 12er sehr weit hoch laufen muss klingt es schnell verwaschen wenn Basslastiges und mitten gleichzeig wiedergegeben werden müssen.

  • Wir haben neulich ein Café ausgestattet - ähnliche Problematik. Verbaut wurden für den Bühnenbereich t&m Systems Lautsprecher in 10"/1" - das taugt für Vocals & Guitar in kleinen Räumen alle Mal. Es gibt in der Budget-Liga inzwischen scheinbar einige Hersteller, die es schaffen, wirklich gut klingendes Holz zu bauen. Ich war sehr überrascht, als ich das Material zum Testen bekommen hatte. Ein bisschen umschauen lohnt also. Pult ist übrigens ein kleines Allen & Heath aus der ZED-Serie.

  • Hallo,


    ich finde Deinen Ansatz auch prinzipiell gut. Bei der Endstufe bin ich überzeugt, dass es ein günstigeres NoNameteil tut. Da bekommt man für weniger Geld mehr leistung und auch qualitative hochwertigere Verarbeitung.


    Speziell bei den Boxen könnte man nun endlos viele Vertreter nennen, aber es gibt denke ich vom Prinzip 3 Gedankenansätze:
    1.: Genau so wie Du es machst.
    2.: NoNameteile, dafür das gesparte Geld in Subwoofer investieren. Ich mag das lieber, da in der Regel der Schub auch Stimmung macht. Im Hochtonbereich sind günstige Chinaeimer zwar schlechter aber nicht viel. Hier ist es wirklich eine Geschmacksfrage, was man lieber mag. Es gibt natürlich nach wie vor auch billigen Schrott, der nur Ärger macht. Da müßte man halt dann nochmals nach Empfehlungen fragen.
    3.: Gerade in kleinen verwinkelten Kneipen finde ich Lösungen wie die Bose Säulen geradezu gigantisch gut, da Sie sehr homogen über die gesamte Breite abstrahlen, aber: alles was da was taugt wäre erheblich teurer als Dein bisheriger Plan. Speziell die Bose L1 ist tendenziel für Rock selbst im kleinsten Rahmen zu schwach. Hier funktionieren dann z.B. Acoustic Line, Fohhn, Nova und andere. Ich halte das für grundsätzlich besser, außer Du hast eine typische Bühne, auf die alle von vorne draufschauen und hören. meißtens ist das aber genau nicht der Fall in Kneipen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Moin Zusammen,
    zum Thema Lautsprecher könnte ich noch die relativ neuen LD Premium V-12 empfehlen. Wir haben uns davon für den mittleren/unteren Budgetbereich zwei Stück angeschafft und sind wirklich sehr zufrieden. Die sind klanglich und von der Verarbeitung her gar nicht weit weg von ACL A6 und Co.!


    Gruß
    miwo


    PS: Die SX300 hatten wir früher auch mal, die sind durchaus auch tauglich und preislich auch sehr interessant.

  • Ich würde Dir auch von einer Delay-/Nebenraumbeschallung abraten, zumindest für Livemusik.


    Bei einem Gig in einem kleinen Pub, der ohne Techniker abläuft, denke ich sofort an viel Direktschall
    und Gitaristen mit zu lauten Amps auf Kniehöhe.
    Da kann ich mir im kleinsten Fall vorstellen, dass die Truppe nur eben Keys und Gesänge verstärkt.


    Und das will doch nun wirklich niemand im Nebenraum hören; oder? ;)


    beste Grüße, Ulf

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen Antworten!


    Bin jetzt mittlerweile wieder von den SX300 abgekommen. Werde wohl ein HK Lucas Smart einplanen. Mal sehn wies läuft...


    MfG
    Schmidi

  • Hallo nochmal,


    die Lucas Smart halte ich für extrem zu schwach. Die Lautsprecher sind so klein, dass sie im Mitteltonbereich ausser für leichte Unterhaltungsmusik einfach zu leise ist.
    Da kann ich mir nicht vorstellen, dass das sinnvoll klappt.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Hallo,


    ich denke auch, dass das mit der Lucas Smart nicht gut geht.
    Habe vor ein paar Monaten mal eine Band in ner Kneipe gemischt mit zwei 8er Topteilen und zwei 15er Subs.
    Das war alles an der Grenze, ok war auch ne Rockcoverband, aber ich würde mindestens zu 10er Tops tendieren.


    Gruß


    Sebastian

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  • Ich denke auch, dass mindestens 10"er mit Subunterstützung oder 12"er (besser auch mit kleinen Sub) die bessere Lösung wären. Mit der Lucas kommt man Erfahrungsgemäß nicht so weit...


    Gruß
    miwo

  • Also grundsätzlich stimme ich euch ja zu! Ich bin auch kein Fan von diesen Brüllwürfeln. Aber in der Kneipe ist halt echt kaum Platz. Da kann ich leider nicht so riesige 12" o.ä. an die Wand hängen.
    Hab heute mal nen Hörtest mit dem Lucas Smart in der Kneipe gemacht. So schlimm ists gar nicht. Pegel reicht dicke und der Sub lässt sich schön in der Echbank integrieren!


    Ich danke euch trotzdem für die Kompetenten Ratschläge!