• Ich behaupte mal, dass die Weiche abhängig vom Horn ist. Die Ladung beeinflusst ja auch Impedanz und Phasenverlauf zu einem gewissen Grad. Eine Standardweiche wie beim BMS könnte natürlich geleifert werden, aber auch die BMS-Weiche funktioniert nicht an jedem Horn gut.


    Zuder höheren Impedanz des Hochtonteils: Wozu soll das gut sein? Wenn der Treiber in einer Direktstrahlerbox läuft, wird der Mittelton- alsauch der Hochtonteil entsprechend weit abgesenkt (beide sind laut Datenblatt gleich laut), das heißt es liegt entsprechend weniger Spannung an. Wird der Treiber in einer Hornbox verwendet, wo nichts oder sehr wenig abgesenkt werden kann, kann auch der Hochtonteil keine höhere Impedanz bekommen, er wäre ja sonst leiser als der Mitteltonteil. Die Trennung wird auch entsprechend hoch sein, sodass dem Hochtondiaphragma bei Normalbetrieb wenig Schaden droht.


    Erstaunlich finde ich, dass für das Hochtondiaphragma gegenüber dem Mitteltonteil gar kein Ersatzteil gelistet ist.

  • Warum dann die Energie nicht einfach verheizen, also Vorwiderstand bzw. Spannungsteiler?


    Und wo soll der Unterschied liegen zwischen 20W an 300W Amp und 80W an 1200W Amp (was gängige Praxis ist)?

  • Viele größere Firmen haben zwei bis 4 gleiche Amps der Klasse "2kW an 4 Ohm pro Kanal" aufwärts im Rack. Damit werden dann auch vollaktive Systeme betrieben (Hornsysteme, LAs etc.). Das ist absolut nichts ungewöhnliches. Und ich zumindest habe damit noch keinen Hochtöner kaputtgemacht.

  • Ist mir schon klar, das sind dann Firmen die auch Kohle haben und einheitliche Racks haben wo überall die gleichen Amps drin sind, dann wird halt mittels Controller eben runtergedrosselt.
    Ich benutze lieber meine 2 KW Amps für die Bässe und gebe dem Hochtöner eine kleinere Variante :D

  • Darum gehts doch auch gar nicht, es geht um das Verhältnis. Warum solltest du also nicht einen 300W Amp für den 20W Hochtonteil nehmen können? Aber um es mal so zu sagen: Ich würde da in jedem Fall eine Passivweiche entwickeln lassen, denn bei 8 bis 10kHz nochmal aktiv zu trennen finde ich schon leicht dekadent.

  • Damit könnte man es zumindest einmal probieren! BMS hat immerhin dieselbe Problematik der Koax-Höhen im dicken Hals zu meistern...


    B&C ME75, RCF H6040, Oberton H 9040 wären noch andere Teile des Kalibers, die man probieren könnte.

  • Moin,


    die Frequenztrennung ist bei koaxialen Anordnungen alles andere als trivial, denn es kommt zusätzlich zu nicht vernachlässigbaren akustischen Rückwirkungen. Fabian hat das am 4594 gut dokumentiert, man vergleiche die Klirr-Messung des Mitteltonteiles alleine, mit der des gesamten Treibers. Der höchst unterschiedliche Klirr um 3kHz korrespondiert sehr gut mit der Impedanzkurve des Hochtonwandlers, der dort seine Grundresonanz hat. Dieser war in den beiden Messungen logischerweise unterschiedlich beschaltet, aber bei beiden Messungen in gleicher Weise akustisch verbunden. Übrig bleiben hier die ketzerischen Fragen:
    Stammt der Klirr um 3kHz überhaupt vom Mitteltonwandler?
    Gibt es möglicherweise eine dritte Beschaltungsmöglichkeit, die den Klirr verhindert?


    Nun gibts natürlich Möglichkeiten eine solche Resonanz zu bedämpfen, sowohl treiberseitig konstruktiv, als auch über die Beschaltung.
    Wie sich die Impedanz der Signalquelle, auf die Resonanzstelle(n) eines Wandlers auch außerhalb des Nutzbandes auswirkt wird schon bei gewöhnlichen Pappe/Horn Konstruktionen ohne relevante akustische Kopplung regelmäßig mißachtet, die Folgen entgehen dem Entwickler wenn er nicht gezielt nach dem IM-Klirr des sinnlos auf seiner Reso hubenden HT-Wandlers sucht.


    Bei aktiver Trennung ist man fein raus, alle Wandler laufen an Quellimpedanzen in Milliohmbereich (was auch nicht zwingend gut ist, man muß eben wissen was passiert ;) ).


    Bei passiven Trennungen...


    ...erwarte ich den Support des Herstellers, BMS tut es, B&C sicher auch.


    Viele Grüße, Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • hallo bernd,


    könntest du deine signatur BITTE etwas verkleinern?
    danke.


    zum thema:
    versuchsweise einfach steilflankig aktiv trennen (IIR reicht) und vergleichend messen. das ist schneller getan als ein mittellanger forumsbeitrag getippt ist und hilft i.d.r. auch konkret weiter.

  • Zitat von "mike severloh"


    Intermodulationsverzerrungen


    Unsinn! Wenn man über komplexe technische Sachverhalte diskutiert sollte man sich die Mühe machen die richtigen Terminologien zu verwenden. Klirr und Intermodulationsverzerrungen sind zwei völlig unterschiedliche Phänomene.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "unknown_artist"


    Unsinn! Wenn man über komplexe technische Sachverhalte diskutiert sollte man sich die Mühe machen die richtigen Terminologien zu verwenden. Klirr und Intermodulationsverzerrungen sind zwei völlig unterschiedliche Phänomene.

    Wenn Du begriffen hättest, daß Intermodulationsprodukte eines Lautsprechers wiederum harmonische Verzerrungen bilden, und die Harmonischen mit allen anderen Tönen, auch mit sich selbst intermodulieren, dann würdest Du nicht stänkern, oder?

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    bei den BMS-coaxialtreibern ist ausdrücklich NICHT der mitteltöner das "problem", sondern vielmehr der hochtöner.
    ob die hochtonschallführung bei B&C tatsächlich die besseren ergebnisse bringt, bleibt abzuwarten.


    Der B&C wird ja deutlich höher als der BMS getrennt, 9kKz gegenüber 6kHz, glaube ich. Da müssten sich Probleme im Hochtonbereich eigentlich weniger bemerkbar machen, oder Denkfehler?

  • Ich denke das Gegenteil ist der Fall: bei höheren Frequenzen mit ihren kürzeren Wellenlängen ergeben sich eher mehr Probleme, müssen noch geringere Fertigungstoleranzen berücksichtigt werden.


    Anyway, Coax-Treiber sind eine feine Sache wenn das Horn von Mitten bis Tweeter-Bereich alles korrekt wie gewünscht abstrahlt.


    Mike.

    Mike Severloh.

  • Das sollte mit BEM kein Problem sein. Zu dem anderen Beitrag - ich sage nicht das solche Effekte nicht auftreten können - die Bewertung ihrer Bedeutung ist eine andere Geschichte. Dazu wäre es nötig über die Aufstellung von Thesen hinauszukommen und diese zu verifizieren. Vor allem bevor man eventuell unbedeutenden Effekten lustige Namen ala "Modulationsklirr" gibt.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Der DCX-50 ist ein sehr gut klingender Treiber, der weit entfernt vom BMS ist. Leider hat er aber nur eine 50mm Coil im MT, was seine Belastbarkeit einschränkt. Daher ist er leider nur geeignet für single 12"/2" oder 15"/2". Das Klangbild ist aber hochklassig.
    Mit Klangbild meine ich die Gene des Treibers. Hiermit lässt sich eine fantastische Box entwickeln. Einer der ganz wenigen Juwelen des Marktes. Ein guter Entwickler erschafft ein tolles Klangbild. Dieser Treiber ist jeden Cent wert.


    Viel Spaß
    Dirk

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.