• Die Sitzordnung in einem Orchester ist ja nicht zum Spaß.
    Dort hält der Dirigent ( im übertragenen ein Tontechniker, er mixt das quasi ) die Spieler im Zaum.


    Auf einer Bühne mit Musikern und L1 machen das nur diese selbst.
    Wenn die nicht gegenseitig Rücksicht nehmen, dann kann ich das Argument von Bose nicht nachvollziehen.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Schlechte Musiker klingen durch alle Boxen schlecht. Das den Herstellern anzukreiden geht doch zu weit! :roll:

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Das Problem ist immer das Gleiche und hat mit der Qualität der Instrumentenhandhabung nicht im geringsten was zu tun. Wenn ich Band A mische und zufällig noch eine Band B anwesend ist, emint hinterher der Schlagzeuger von Band B, dass die Drums lauter hätten sein können, der Gittarist mient, die Gitarre kam schlecht raus, der Basser sagt wiederum, dass Drums und Git zu laut gegenüber dem Bass waren, der Keyboarder.... ihr versteht, was ich meine, oder? Das kommt gar nicht so selten vor. Und genau die Leute, wie schon geschrieben, sind es, die sich für das L1 entscheiden, weil sie da endlich die Verhältnisse selbst in der Hand haben. Und genau die sind aber die, bei denen es so gar nicht klappt, weil eben jeder der Meinung ist, zu schlecht hörbar zu sein.


    Wie auch schon geschrieben, glaube ich nicht, dass der Gitarrist ganz links außen mit der L1 hinter sich vom Basser ganz rechts außen mit der L1 hinter sich gut gehört wird. Das Publikum steht dann näher an der Gitarren-L1 als der Basser.


    Ich meine, ernsthaft, wenn das eine wirklich tolle Sache für Monitoring wäre, warum wird das ganze nicht hochskaliert auf großen Konzerten verwendet (und sei es nur fürs Monitoring)?

  • Zitat von "Jens Droessler"

    ...
    Ich meine, ernsthaft, wenn das eine wirklich tolle Sache für Monitoring wäre, warum wird das ganze nicht hochskaliert auf großen Konzerten verwendet (und sei es nur fürs Monitoring)?


    ganz einfach: wegen der hohen schallaufzeiten wird das tight spielen immer schwieriger, vor allem für die rhytmus-leute. das kann also ohnehin nur im kleinen rahmen funktionieren.


    und ich bin mir sehr sicher, das es ab und an auch gruppen gibt, bei denen das gut funktioniert. eine allheillösung für alle bands ist das aber sicherlich nicht, da sind sich hier ja eigentlich alle einig.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich finden den Orchestervergleich zwar falsch im Zusammenhang mit Bands, L1 etc., aber...

    Zitat von "Jens Droessler"

    Dazu kommt noch, dass ein Orchestermusiker, sagen wir ein Geiger, auch nicht die Flöten hören muss, um spielen zu können..


    ...das ist zwar OT, aber trotzdem völlig falsch!

    Zitat von "wora"

    ausserdem hat dort jeder musiker seine noten und immer blickkontakt zum dirigenten! das kann man wirklich nicht direkt mit dem zusammenspiel in einer band vergleichen.


    Wer glaubt, dass Noten und der Blick auf den Dirigenten im Orchester ausreichen, um gut zusammenzuspielen, hat mit Sicherheit nur wenig oder keine eigene klassische Musikerfahrung oder selbst schon im Orchester gespielt. Es ist enorm wichtig, dass jedes Orchestermitglied die Stimmen aller anderen hört, kennt und aus Proben etc. bereits im Voraus weiss, wann welche Einsätze kommen, wie sie klingen etc.. Ein Orchester ist mehr, als nur die Summe seiner Einzelstimmen. Wenn auf der Bühne oder im Graben die Hörbarkeit der anderen nicht gegeben ist, geht jedes Orchester unter, egal welcher Stardirigent vorne sein Stöckchen schwingt.


    Aus eigener Erfahrung habe ich es schon x-fach erlebt, dass ein Profimusiker während seines eigenen Spiels ohne Probleme eine falsche Notation in einer Stimme "aus der anderen Ecke" des Orchesters heraushört, und zwar nicht nur, dass etwas nicht stimmig klingt, sondern teils auch gleich mit Nennung der falschen Note in der Gesamtharmonie und der eigentlich richtigen.



    Gruß FF

  • @ FF: Ich glaube gern, dass ein Musiker im Orchester alle Stimmen hören kann, insbesondere wenn einer "falsch" spielt, aber ich bezweifle, dass er sie hören muss, um seinen Part spielen zu können.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    ...aber ich bezweifle, dass er sie hören muss, um seinen Part spielen zu können.


    Und da liegst du eben völlig falsch, wie ich dir nach über 20 Jahren eigener Erfahrung in verschiedenen Orchestern sagen kann :wink:


    Gruß FF

  • ich hatte nicht behauptet, das noten und der blick zum dirigenten allein ausreichen. hier hast du möglicherweise das wort "ausserdem" übersehen.
    der einzelne orchestermusiker gewöhnt sich an das klangspektrum, das er an seinem platz hört. man kann dort nicht alle gleich gut hören, z.b. die schlagwerker bekommen von den geigen viel weniger mit als die bratschisten... was ja durchaus auch sinn machen kann.


    in einer band ist es aber oft so, das die hörwünsche ganz anders sind. da muss z.b. die akustikgitarre sehr laut auf den drummonitor, weil dieser gitarrist sehr wichtig für das zusammnspiel der combo ist.
    oder der bassist und der sänger wollen vom drumset nur die HH hören...


    ich bleibe dabei, das man das zusammenspiel in einem orchester nicht direkt mit dem zusammenspiel in einer band vergleichen sollte.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ich bleibe dabei, das man das zusammenspiel in einem orchester nicht direkt mit dem zusammenspiel in einer band vergleichen sollte.


    Volle Zustimmung, das sehe ich genauso...


    Und jetzt können wir wieder entspannt auf die Marketing-Abteilung von Bose schimpfen :D


    Gruß FF

  • Der Vergleich mit dem Orchestermusiker beschäftigt mich doch. "Auf Schlag" spielen zu können, obwohl man vielleicht mit den Ohren was "anderes wahrnimmt" halte ich für großen Können. Vielleicht hat man ein großes Orchester + Chor + Orgel "von der Empore" + unschönen Raum. Dieses Szenario hatte ich schon einigemale erlebt. Da muss man sich schon entscheiden in welchem "Punkt" miniale bzw. vorhersagbare Laufzeitunterschiede herrschen sollen. Wenn da jeder nach Gehör spielt, dann geht es daneben.


    Wenn Bose L1 total einmalig genial wäre, dann würden viele damit unterwegs sein. Wenn viele damit unterwegs wären, müßte man mehr a' la "wie pimp ich meine L1" hören, denn ...
    gleich laut spielen können wie der Nachbar bringt nichts. Man mus lauter sein. :wink:



    ciao
    sebastian

  • Zitat von "FF"


    Und da liegst du eben völlig falsch, wie ich dir nach über 20 Jahren eigener Erfahrung in verschiedenen Orchestern sagen kann :wink:


    Gruß FF


    Und wie kann dann ein Musiker seinen Part zuhause üben? Ich habe auch nicht gesagt, dass er niemanden hören muss, aber ich bezweifle weiterhin, dass er jeden einzelnen anderen Musiker hören muss, bzw. überhaupt kann, sowohl physikalisch als auch von der Ereignisverarbeitung im Gehirn.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Und wie kann dann ein Musiker seinen Part zuhause üben? ...


    Sehr erfrischend, du hast zwar ganz offensichtlich keine eigene praktische Erfahrung mit Orchestermusik, weisst es theoretisch aber trotzdem besser - hätte mich jetzt irgendwie auch gewundert, wenn da nichts mehr gekommen wäre. :D


    Mit etwas Nachdenken könntest du selbst drauf kommen, dass das Beherrschen der eigenen Stimme (durch Üben zuhause) und das Zusammenspiel mit dem Orchester (durch gemeinsame Proben) zwei verschiedene Baustellen sind. Ersteres ist notwendige Voraussetzung für Letzteres, aber keine hinreichende. Das Auswendiglernen der Bedienungsanleitung eines großen Festivalpults macht auch noch keinen Mischer, oder?


    Aber egal, einigen wir uns darauf: du hast Recht, und ich meine Ruhe. :wink:


    Gruß FF

  • Ach FF, das sollte nur ein Seitenhieb sein. Reg dich bitte nicht auf darüber. Ich habe in der Tat wenig Erfahrung mit Orchestern über 40 Personen. Trotzdem galube ich nicht, dass ein Musiker 140 weitere hören muss, um seinen Teil beitragen zu können, oder überhaupt so viele bewusst wahrnehmen kann. Abgesehen von Falschspielern, die hört man natürlich sehr leicht heraus (mit gebildetem Gehör natürlich).

  • Generell sind wir hier wieder im totalen PA Forums Niveau. Es reden immer Leute über Dinge, die sie:
    - nie gehört haben
    - nie erlebt haben
    - nie gelernt haben


    Trotzdem sagt Ihnen ihre theoretische Ausbildung (die in der Regel nichts mit Tontechnik/ Akustik... zu tun hat), und Ihre 400-Jährige Bühnenerfahrung, die natürlich durch nichst zu ersetzen ist, dass das alles garnicht sein kann.


    Am Ende werden die Leute vom Fach als totale Nullchecker dargestellt.


    Immer wieder amüsant. :?
    Viel Erfolg hier noch
    Tobias Kammerer

  • @ tobias: Dass gerade du jetzt mit so einem Statement kommst, wo wirklich ALLE Leute gesagt haben, dass dein Vergleich hinkt (selbst die, die dir Recht gegeben haben mit dem Musiker im Orchester), kann ich nur unter "amüsant" verbuchen. Und ich habe bisher noch kein Argument gehört, warum ein Mensch nun 140 Schallquellen auf einmal differenziert erfassen können soll. Wie soll das meine Meinung ändern? Nur weil jemand sagt, es ist so? Sind wir hier in der Kirche?

  • [Träumermodus] Gibt es hier jemanden, dem es nicht völlig egal wäre, ob sich 140 Musiker tatsächlich differenziert hören können, wenn er 140 Stück L1 auf einen Schlag verkaufen könnte? :D [/Träumermodus]


    Ich würde vorschlagen, das Orchesterthema wieder einzumotten, dazu ist eigentlich alles gesagt, oder? :wink:


    Gruß FF