Bitte um Identifikation des Amps 'cpa-m600'

  • Naja, aber wenn man noch als Quark im Schaufenster stand, als die guten McGee-Verstärker hergestellt wurden, kann man das natürlich nicht wissen...


    MfG
    DirkB

  • So was hatte ich schon mal in den Händen, da war aber kein Blech von den Kühlrippen. Der Lüfter hinten ist wohl eh nur gut um Staub zu fangen, eine sinnvolle Luftführung ist ja nicht zu erkennen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Wird schon so sein, wie Rockline sagt.


    Die meisten zu sehenden Teile sind definitiv nicht aus DDR-Produktion.
    Z.B. sahen die Standart-Kühlprofile anders aus, hatten beidseitig Rippen. Elkos in der Größe waren silberne Becher und schon bei 2200my bei 40V wesentlich größer.
    Große NF-Leistungstransis gabs soviel ich weiß nur im TO3 Gehäuse, Ringkerne gabs auch keine und Brückengleichrichter auch nich so richtig.


    Was aber nicht heißen muß; das der Kasten nich in der DDR zusammengebaut worden sein kann und somit auch gewisse Hoheitszeichen draufgeraten sein könnten.


    Ich habe hier eine alte Broschüre von 1987; da steht drin, was es zu der Zeit theoretisch aus DDR-Produktion bestellbar und geplant war. (u.a. sogar große Shearer-Hörner und Martin-Bin-Nachbauten)
    In Vorbereitung waren u.a. Endstufen mit 2*300 und 2*400 Watt. Bis dahin war bei 2*200 Schluß-> für 4800 Ostmark übrigens. (auch ein 18er mit 300W/ 6Ohm und endlich ein 'richtiger' HT-Treiber mit verschiedenen Hörnern waren in Planung)


    Für alles solche Sachen wurden dann sehr oft im Westen Lizenzen fertig entwickelter und funktionierender Produkte gekauft.
    Man war z.B. trotz aller Bemühungen nicht in der Lage, ein brauchbares, nicht jaulendes, nicht bandsalatmachendes Kassettenlaufwerk zu entwickeln. Oder wäre die Steuerungsschaltung ansonsten exellenter Spiegelreflex-Kameras ohne japanischer IC's und flexibler Leiterplatten von NEC ca. 2m² !!! groß gewesen
    Im Gegenzug wurde u.a. zur Refinanzierung der Lizenz und eventuell zuzukaufender Bauteile die Produktion unter verschiedenen Labels auch für den westlichen Markt mit übernommen.
    Prominentester Fall waren die VW-Motoren aus Zwickau.


    Und so kam dann auch gelegentlich "MADE in GDR" auf solche Geräte...

    Never stop a running System

  • Mensch, drei Seiten über eine uralte Endstufe :lol:
    Seit ich das Ding auffem Foto von innen gesehen habe muss ich mit meiner "Ecler" Produktion deutlich zurückrudern.
    Es gab allerdings tatsächlich eine spätere Baureihe, die nannten sich "CPA made by Ecler" und wurden vor etwa 10 Jahren bei Conrad Elektronik verkauft. Das war aber deutlichst anders von innen. Sogar richtig komplex mit vielen MosFets etc.
    Leider zu komplex, daher nicht so gut zum reparieren, und vor allem sackschwer und ultratief.
    Das Gerät auf dem Foto sieht so nach Elektroniklohnfertiger mit kleiner Entwicklungsabteilung aus. Das kann alles mögliche gewesen sein. Die Art der Bauteile sehen nicht nach DDR aus, also womöglich schon ein westdeutsches Produkt im Auftrag von Conrad.


    Zu den McGee; auch da denke ich nicht an DDR Produktion. Die Bauform der Widerstände, Folien der Elkos, und nicht zuletzt die japanischen Toshiba TO3 MosFets waren eigentlich typisch "West". Woher die Dinger kamen weiß ich allerdings nicht, man sollte aber nicht vergessen das es auch in der BRD etliche kleine bis mittelständische Elektronikfirmen gab (und gibt) die so etwas preiswert zusammenlöten. Mitunter sogar in diversen JVA Produktionsstätten zu geringen Lohnkosten. Bei McGee spricht gegen DDR Fertigung der schon damals recht teure Import von Halbleitern. Man baute (soweit mir bekannt) im Osten eigentlich alles nur mit Ostbauteilen zusammen. So weit man eben damit kam. Die Fertigung einer McGee Eagle 1000 hätte schon aufgrund des Devisenverlust für 24 Toshiba SJ50 und SK135 fast den Reibach für die Fertigung weggefressen. Das entspricht ja auch im wesentlichen dem was "madmax" geschrieben hatte, so richtig üppig waren die Halbleiter aus den VEB Betrieben oder russischen Konsortien nicht.
    Aus der DDR kamen meines Wissens nach musikalische Geräte mit den Marken "Regent" und "Vermona", die mit Endtransistoren der Sorte "Uce 120V" aufgebaut waren. Leistung dementsprechend um die 200 Watt Leistung. Ich erkenne DDR Fertigung (auch Tschechoslowakei, Russland, Polen etc) aus 180 Meter Entfernung an den Bauteilen. Das kann auch niemand wegdiskutieren. Ohne die Qualitäten der "Ehemaligen" schmälern zu wollen lagen da aber doch deutliche Unterschiede zu Westgeräten vor. Eine "McGee" war in der DDR mit Sicherheit ohne Westbeziehungen nicht zu bekommen, wie erwähnt wäre bereits der Import von japanischen Transistoren das Ende jeglicher Überlegungen Honecker's Schergen für so eine Produktionsschiene.
    Was das nun für die Endstufe auf dem Bild bedeutet ist, dass es irgendeine Firma gebaut hat die mitunter schon nicht mehr existiert, oder inzwischen ganz andere Sachen zusammenbaut.
    Ist ja eigentlich auch nicht wirklich so wichtig. So wie die ausschaut macht die um 2 x 200 Watt an 4 Ohm.

  • Zitat von "rockline"

    Marken "Regent" und "Vermona", die mit Endtransistoren der Sorte "Uce 120V" aufgebaut waren


    Das waren gewissermaßen die Großväter der heutigen KME-Geräte.
    Es wurde aber auch viel bei PGH Elektronik Görlitz gebaut; was daraus geworden ist, weiß ich aber auch nicht.
    Schaltungen waren gewöhnliche Quasikomplementär, bei den größeren 200Watt/4 mit der Sorte "Uce 80V" 2 Stück parallel, bei 100Watt reichte einer.
    Im Speziellen der KD 503 von Tesla (ähnlich 2N3055) mit Ic 20A und Ptot 150W. (2 Stück gegen 1 Schachtel Marlboro !!) Treiber SD139/140 Halbleiterwerk FFO
    In kleineren Verstärkern auch HIFI waren meistens ebenfalls tschechische KU's verbaut.
    Später auch IC's 'ala A2030 oder so. Welche allerdings erheblichen Klirr erzeugten..

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  • Mc Gee wurde seinerzeit von Sintron vertrieben, zur gleichen Zeit auch Bittner. Die Vermutung das MC von Bittner gefertigt wurde liegt also nah. Mit der Ostzone haben die jedenfalls nix zu tun.

  • OK...ich fasse mal zusammen...
    Zweifelsfrei kann nicht bestimmt werden wo die Endstufe her kommt.
    Bei der Beschriftung der Endstufe handelt es sich nicht wie angenommen um einen Aufkleber sondern wie üblich um einen Farbaufdruck und laut diesen Aufdruck handelt es sich um eine Endstufe CPA by StB Made in Germany M600 da steht nichts von GDR und auch nichts von irgendwelchen anderen Herstellern.
    Bei Google gesucht steht für StB - Studiotechnik Berlin, ein ehemaliger VEB-Betrieb, wobei der mit dem Kürzel STT geführt wurde und keine Beschallungssysteme baute.
    Eine weitere Möglichkeit wäre die freie Bild- und Tonwerkstatt in Bayreuth http://ftbw.de/files/stb_dream.html bei der man landet geht man auf den ersten Link den Google nach der Eingabe von stb studiotechnik berlin findet. Auf der Webseite findet man dann auch die Bezeichnung: Studiotechnik Berlin (STB) Dream. Dort angefragt kennt man die Endstufe nicht. Auch die Nachfrage bei Conrad Electronic führte zu kein Ergebnis.


    Ich selbst habe zwar nicht all zu viel Ahnung vom Innenleben der Technik...ich beschränke mich lieber auf den Gebrauch der Gerätschaften...aber wenn ich mir das Innenleben mal so richtig ansehe glaube ich auch nicht mehr daran das diese Endstufe in der ehemaligen DDR gebaut worden sein könnte, schon allein der Lüfter auf der Rückseite sieht mir eher nach was aus, was weit nach der Wende gebaut wurde, womit ich auch wieder daneben liegen könnte...also meinerseits alles nur Spekulation. :wink:

  • Das Gerät könnte kurz nach 1990 von StB gebaut worden sein.


    Ansonsten war es schon so. Zwei KD503 (nicht ausgepaart) kosteten 95,-M. Da waren mir zwei EL34 lieber, dafür mußte ich nur 38,80M zahlen.
    Ansonsten konnte ich mich mit den Vermonakisten nicht so recht anfreunden. Irgendein Verstärker hatte eine Circlotronschaltung drin, ganz merkwürdig. Da waren mir die Geräte aus Geithain lieber.
    KME muß aber enorme Bauteilebestände gehabt haben, auch nach der Wende gebaute Geräte hatten tw. typische DDR-Bauteile drin.



    MfG
    DirkB

  • Was hattest du erwartet? Ist eben Conrad Gerödel mit dem sich wohl nur der ein oder andere hier in seinen Anfängen beschäftigt hat, dazu scheint das Gerät auch wirklich alt und Gelabelt zu sein, ich denke du wirst damit leben müssen das alles was hier bisher zusammengetragen wurde dein Endergebnis ist, es wäre ein riesiger Zufall würde noch jemand hier vorbei schneien der auch noch ein Manual von damals im Keller liegen hat. Identifiziert ist das ganze ja schon seit den ersten paar Postings, dir geht es ja jetzt aber um die Feinheiten und ich denke da sieht es eben ganz schlecht für dich aus, damit wirst du wohl leben müssen.
    Vielleicht findest du ja nen Techniker oder hast selbst die Möglichkeit noch die Leistungsdaten zu ermessen, dann wüsstest du wenigstens da etwas mehr.

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  • :? Conrad Gerödel....Na ich wußte schon warum ich die Maximal zum betreiben der Monitorboxen genommen habe, da wo mehr bums erwartet wird setze ich eh meine KME-SPA 1600 und / oder die Crest ein oder eben die größeren Waffen. :)

  • Mal ganz andersrum gefragt:


    Wie spielt sie denn? Bist Du zufrieden? Manch altes, solides Gerät kann ja wunderbar seinen Einsatzzweck finden..


    Gehts Dir nur um den Forschergeist? Oder willst Du wissen, ob das Gerät "noch was wert" ist?


    Schon mal nach Aufklebern auf dem Trafo geschaut, Beschriftungen auf Unterseiten von Platinen erspäht und so? Mal einen Speakon abgeschraubt, ob der Original drin ist oder nachträglich rein (Lack auch am Rand des Loches oder ist da ne Bohrung) ?

  • :o ...Forschergeist ist gut :lol:
    Nun habe ich nicht vor die komplette Endstufe auseinander zu nehmen, soweit geht der "Forschergeist" dann nun doch wieder nicht.
    Eigentlich habe ich gehofft das jemand die Endstufe kennt und mir die tatsächlichen Leistungsdaten verraten könnte mehr eigentlich nicht. Da die Endstufe nach wie vor ihren Dienst tut und das was aus den Monitorboxen raus kommt recht vernünftig klingt habe ich auch nicht vor das Teil zu verkaufen...da wäre dann auch der Wert eher zweitrangig.

  • Naja die Leistung kann man messen.
    Zur Not gibt dir auch die Leerlaufspannung am Trafo und auch dessen Größe Auskunft.
    Die 4 Endtransistoren und der Treiber (ohne Kühlblech) könnten schon für 300@4 sinus gut sein.

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  • Zitat von "julian knödler"

    Ich habe hier einen Doppel CD Spieler von CPA - dieser ist made in China ...


    :shock: ...ja nee schon klar...wer lesen kann ist klar im Vorteil.
    Hier geht es um eine Endstufe mit der Bezeichnung CPA M600 Made in Germany by StB und StB steht für Studiotechnik Berlin also gehe ich mal davon aus das diese Endstufe tatsächlich in Deutschland gebaut wurde...von mir aus auch für Conrad Electronic das ist mir eigentlich egal.

  • Endstufen wurden in 4 verschiedenen Grössen gebaut, M400, M600,M1000, M2000
    Habe 2 M2000 und eine M1000 bei mir seit 15 Jahren im Einsatz.
    Die M2000 sind sehr Leistungsstark, machen 2x 1200RMS an 4 OHM, haben zwei gr0ße Ringkerntrafos, pro Kanal sind
    12 x 12.000yF Siebelkos verbaut. Schaltbarer Limmiter, sowie schaltbarer Tiefpass.
    Noch nie einen Ausfall gehabt . Werde die Tage mal ein paar fotos einstellen