Grundstromverteilung auf Bühne - Harting oder CEE

  • Habe jetzt mal bissl selber gestöbert, und außer Kombikabel (1xStrom+1xDMX) zu teureren Preisen nicht viel gefunden. Von Lapp soll es noch irgendwas mit 1xStrom und 2xDMX????? geben, aber dass habe ich selber noch nicht im Netz auf deren Seiten lokalisieren können.


    Wenn man sich mal auf eine weit verbreitete CEE Verkablung mit ausreichend Splittboxen im Rigg festlegt (um 3fach-Verteiler fast vollständig umgehen zu können), wie geht ihr dann die Bühnenverkablung/-verteilung auf und neben der Bühne an??? Rein theoretisch würde ich 1 komplette CEE 16A ins Backtruss, eine ins Mitteltruss und eine auf die Bühne legen. Bei Bedarf dann auch mal 2 CEE oder gleich eine 32A?????


    Bei der Stromverteilung würde dann mehrere CEE-Leitungen ankommen, welche nun noch gleichmäßig auf die Phasen verteilt werden müssen. Wie händelt hier diese Stromaufsplittung. Rechnet ihr immer komplett während der Geräteverteilung und steckt neben der Bühne nur noch z.B. 2x16A CEE auf einen 32A CEE Splitter mit FI oder haben sich andere Standards durchgesetzt, bei welchen noch einmal in den Stromverteilern neben der Bühne die Phasen umgesteckt und gleichmäßig verteilt werden?


    Werden 32A CEE FI-Verteiler auch direkt auf der Bühne zum Unterverteilen auf 16A CEE genutzt oder wird dass dann alles von der "Dimmercity" aus betrieben?


    Über ein paar Gedanken und Tips und ein paar Links für eventuell weit verbreitete Strommanagementpacks würde ich mich freuen, da wir gerade mal dabei sind, für den mittleren Bühnenbereich unsere Stromverteilung neu zu überdenken und zu sortieren - deutlich mehr Plug and Play + Sicherheit...

  • a) finde ich es nicht sonderlich praktisch, eine CEE-Strippe ewig durchzuschleifen.
    Wenn man ordentlich arbeitet bekommt jede Lampe (oder meinetwegen jedes Lampenpärchen) auch eine eigene Sicherung in der Dimmercity,
    dann kann man auch FI-Fehler halbwegs eingrenzen und muss nicht eine komplette Phase plattmachen/ausgeschaltet lassen weil ein Gerät abgekackt ist.
    (Bei einem Messestand mit CDMT-Pars lasse ich mir eine gewisse "Grüppchenbildung" ja noch halbwegs eingehen, bei Showlicht bin ich aber ein großer Freund von Einzelverkabelung -
    alleine mal ein Hardreset sollt nicht die halbe Truss lahmlegen)



    b) Phasenverteilung macht man bei der Planung, und nicht über ein wie auch immer realisiertes Drehstrompatch - das geht ja ohne halsbrecherisches Gepfusche sowiso nicht.
    (Es sei denn Du hast für jeden Drehstromabgang jeweils sechs CEE-Kupplungen, die in allen möglichen Vertauschungen der Phasen aufgelegt sind. Dann müsstest Du aber vorher trotzdem messen welche Phase wohin muss um das System halbwegs balanciert zu haben.
    Gerade Backline braucht ja keine unendlichen Mengen Strom, und die Bühnencrew
    sollte ja auch ein bisschen gucken dass der Zauberkünstler im Pausenprogramm
    seine Nebelmaschine und zwei Wasserkocher nicht alle auf die gleiche Steckdose/Phase hängt


    c) Strom für Lampen auf der Bühne kommt natürlich auch daher, wo der Rest aufgesteckt ist - Dimmercity.
    Ob da nun ein Schuko für die Nebelmaschine oder ein armdickes Bündel Lastkabel hingehen kommt natürlich drauf an was an Lampen auf der Bühne steht.


    d) steht der (Backline)-Verteiler für die Bühne da, wo auch immer jemand steht
    und weiß was auf der Bühne passiert - am Monitorpult.
    Was nützt es wenn der Dimmermann irgendwelche fallenden FIs oder Breaker wieder reindrückt,
    ohne zu wissen warum sie gefallen sind, und ob er evtl. ungefragt die Mutter aller Schaltknackse erzeugt oder den Röhrenamp ins Jenseits befördert...
    Ob Du nun 16,32 oder 63A für die Bühne aufteilst ist dabei letztlich Rille und eine Frage der Bühnengröße.
    Kommt eben darauf an ob Du nur zwei Gitarrenamps und ein Keyboard besaften sollst,
    oder das Festival-Monitoring von RageAgainstTheMachine nebst kompletter Backline auch noch mit versorgt werden soll



    e) Caleidoscope hatte mal ein 5x2,5 + DMX als Hybridkabel nebst Steckverbindern im Programm, scheint es aber nicht mehr zu geben.
    Ich persönlich halte aber den konventionellen Weg mit separaten Strippen immer noch für den einfacheren -
    eine Gitterbox voll Laka oder CEE ist an jeder Ecke zu mieten wenn man das eigene Material versehentlich im Lager vergessen hat,
    ein Hybridsystem ist eher nicht zu bekommen.


    f) bei größeren Kabelmengen finde ich Lastkabel praktischer als CEE-Strippen.
    - Hotpatch möglich
    - keine Festlegung auf einen Lampentyp
    (Ich kenne Produktionen, da werden Lakas pauschal alle paar Meter ins Rig gelegt, und dann je nach benötigtem Lampentyp
    eben Plugboxen für Fest/Dimm, Tageslicht oder auch Motoren draufgesteckt - fertig) - nur ein Kabeltyp für die Produktion nötig
    -effektiv macht es kaum einen Unterschied ob man ein Laka oder ein CEE-Kabel wickelt bzw. ins Rig verlegt,
    jedoch verdoppelt sich die Anzahl bei CEE-Kabeln - und damit der Zeitaufwand.
    (Wie auch die Gefahr von Vertauschungen bei ungenügender Beschriftung)


    Rein technisch ist zwar CEE vorne (doppelter PE-Querschnitt bei 6 Kanälen,
    idealerweise nur drei statt sechs belasteter Adern für drei Lampen und damit auch weniger Leitungsverluste/Abwärme), alle Adern in Außenlage im Kabel, nur 10 statt 13/14x Kupfer an Rohstoffen verballert,
    allerdings ohne zwielichtige Adapter nur für Feststrom einzusetzen.
    (allerdings wenn der N abkackt geht irgendwas kaputt, da ist das Laka "sicherer")

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: http://catcore.eu


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Bei grösseren Produktionen und vor allem auf der Messe kommt man schon aus logistischen Gründen nicht mehr um Feststrom-Lakas herum, das ist klar...
    Auf kleineren und mittleren Standardjobs im Gala- und Industriebereich, aber auch bei Stadtfesten, Coverrock und ähnlichem überwiegen aber die Nachteile:


    - Laka ist deutlich schwerer bei gleicher Belastbarkeit.
    - 6x10 A auf einem Fleck ist meist schon zuviel. Also wird entweder durchgeschliffen (Fehlerquelle, unübersichtlich weil immer 2 relativ weit auseinander liegende Punkte auf dem gleichen Kreis liegen) oder man veranstaltet wieder die Schukoschlacht auf dem Rig oder Bühnenboden die man eigentlich mit diesem System eindämmen wollte. 2x CEE16 auf 6er Knochen ist da einfach praktischer; die Einspeisung ist in der Regel ohnehin bei beiden Lösungen ein 32er mit entsprechender UV.
    - Bei CEE 16 können auch Geräte mit höherem Strombedarf (Projektoren, Strobos) einfach mitversorgt werden ohne eine extra Strippe ziehen zu müssen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • vielen Dank für die Anregungen, aus welchen viel zu entnehmen ist....


    Abschließend (da rein strommäßig dann viele Informationen vorliegen) würde mich rein aus persönlichen Interesse mal interessieren, wie man die Stromversorgung und vor allem die Übersicht bei ganz großen Produktionen, wie z.B. Rock am Ring etc., gewährleistet. Ich glaube da waren ca. 80 Varilite am Start und mit 16A CEE kommt man da überhaupt nicht mehr weit. Wie verkabelt man sowas mit Strom und DMX???? Wo liegen da die Splittpunkte???


    Ich brauche da jetzt keine Antwort im Detail, aber interssieren würde mich das einfach mal....


    mfg
    andré

  • kann Dir zumindest sagen wie es dieses Jahr im Park gelöst wurde, Ring wird hardwareseitig nicht großartig anders gewesen sein:


    Hauptzuleitungen über mehrere Powerlock, teils Aufteilung einer Zuleitung auf mehrere Racks über Powerlock-Splits
    mit Untersicherung und Hauptschalter sowie Messeinheit etc.
    (dann muss man die Racks nicht mit 150mm² Patchkabeln verdrahten,
    sondern kommt mit 70mm² klar, das ist deutlich einfacher zu handhaben)


    - Dimmer: 2x 48ch AVO-Schrank mit Hotpatch


    - Feststrom: 5x 48CH Schrank mit Hotpatch
    bestehend aus:
    - VT Powerlock auf 4x 63A
    - 4x Einschub 63A auf 12x Sicherungsautomat C13 (leider jeweils mit gemeinsamem FI,
    getrennter FI für jeden 6-er Block wäre noch schöner)
    - Hotpatch 48 in 96, damit kann jede Sicherung auf zwei Ausgangskanäle gepatcht werden,
    insgesamt also 16 frei belegbare Harting-Abgänge je Rack


    Verkabelung im wesentlichen über 4-fach LAKA-Bäume 14x2,5mm²


    Wie man seine Verteiler nun einrichtet ist von Firma zu Firma unterschiedlich.
    Nicht jeder hat ein Hotpatch, und nicht immer macht das alles in meinen Augen tieferen Sinn was da so auf die Straße geschickt wird.
    Häufiger anzutreffende Festsromverteiler auf Harting sind beispielsweise:
    32A auf (1)2x Harting
    63A auf (3)4x Harting
    125A(Powerlock) auf 8x Harting, Teils mit Untersicherung für je 2 oder 4 Abgänge
    [Beispielsweise AVO-Art2000 mit Feststromeinschüben]



    Datenverkabelung:
    Alle DMX-Universes (ich meine es waren dieses Jahr zwischen 10 und 13, je nachdem was die Bands zusätzlich angefordert haben)
    laufen per redundanter Glasfaser (und ggf. per Kupfer - weiss ich nicht ob dieses Jahr noch gemacht) in der Dimmercity auf.
    Dort Wandlung auf DMX, jede Line auf einen oder mehrere Splitter,
    und per Patchfeld auf diverse 5-Kanal DMX-Multicores.
    In jede einzelne Truss, sowie an weitere relevante Stellen der Bühne
    (z.B. Sidewings, Bühennhinterkante etc) geht jeweils ein DMX-Multi mit Plugbox.
    Welches Universe an welcher Box und welchem Kanal aufliegt ist vorher festgelegt
    und hängt natürlich davon ab was in der jeweiligen Truss benötigt wird.
    Wenn man es schön machen will werden auch die einzelnen Lampentypen sortenrein mit Daten versorgt.
    Ist also eine Truss bespielsweise mit Atomics und VL3000 bestückt, bekommt jeder Lampentyp eine eigene Zuleitung,
    selbst wenn alle Scheinwerfer bespielsweise auf dem "DMX-Universe 4" liegen.



    Thema Übersicht:
    -Jedes Kabel/Plugbox bekommt einen definierten Namen, jede Lampe einen definierten Steckplatz.
    Wie man die Namensvergabe vornimmt macht jeder anders.
    >Man kann z.B. Steckplätze in Dimmer/Feststrom/Tageslicht unterscheiden,
    (z.B. F9.2 wäre Feststrom-Laka Nr. 9, Steckplatz 2)


    >oder Nummern 0-99 Dimmer, 101-199 Feststrom, 201-299 Tageslicht vergeben,
    also z.B. 121.5 ist Feststrom-Laka Nr. 21, Steckplatz 5)


    >oder nach Traversen vergeben, z.B. 902.4 ist Traverse Nr. 9, Laka 2, Steckplatz 4.

    Ob nun die Lampen nach fortlaufender Nummer, Lampentyp, Position im Rig
    oder Lastkabel sortiert auf die Verteilungen gelegt werden ist Sache des Dimmermannes,
    und muss in der Vorplanung berücksichtigt werden. Am Ende versucht man eben
    einen Kompromiss zu finden aus Übersichtlichkeit, sinnvoller Auslastung der Verteiler und
    logischer Zugehörigkeit der Lampen,
    damit man im Zweifelsfall schnell eine Lampe gezielt an- oder ausschalten kann..
    Bei größ0eren Systemen kommt man dann um eine Excel-Liste aus der hervorgeht,
    auf welcher Sicherung in welchem Einschub in welcher Verteilung
    in welcher Dimmercity die entsprechende Lampe anliegt nicht mehr herum.
    Wichtig ist dazu, dass man seine Verteiler sauber mit den Lampennummern beschriftet,
    sowie alle Lakas und Plugboxen, ggf. auch jede einzelne Lampenzuleitung.
    Dann bekommt man auch ein System mit hunderten oder gar tausenden Fixtures
    halbwegs komfortabel gehandhabt.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: http://catcore.eu


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  • soweit ich weiss sind die eingesetzten Systeme Eigenbauten/eine Insellösung.
    (irgendwelche ITT Canon/Amphenol-Rundsteckverbinder - kenne leider keine Details oder Typenbezeichnungen :) )
    Imho können die Cores alternativ für 10 Kanäle NF genutzt werden,
    eben mit den entsprechenden Auflösungen/Boxen.



    http://www.camtec-online.de wäre eine Anlaufadresse,
    um sich in diese Richtung zu informieren. Da gibt es schon einige Systeme,
    die man bestimmt auch von NF auf DMX umstricken lassen kann.


    Sonst kann man mit dem Standardmaterial von Sommer oder CAE bestimmt auch lustige Sachen basteln,
    oder die Kollegen von Connex mal antickern.

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  • Ich denke, jetzt habe ich zum Thema Strom einiges an guten Infos. Da hier aber zum Schluss auch die Signalverarbeitung DMX angesprochen wurden, würde ich zu diesem Bereich gern noch ein paar Fragen stellen (wollte eigentlich einen gesonderten Tread aufmachen, aber ich versuche es gleich mal hier):


    1) Erstes Probelm ist die Verbindung vom FOH zur Bühne. Wir arbeiten derzeit zwischen 2-max.4 Universen, was bisher über das normale Musikmulticore und damit ohne
    Artnet möglich war. Nun ist die Frage, ob man das als passable Lösung weiterhin gelten lassen kann bzw. ob man mal über ein eigenes Multicore oder ähnliches
    nachdenken sollte. Kurioser weise gibt es Tonmulitcores wie Sand am Meer und das zu bezahlbaren Preisen, aber brauchbare DMX-Mulitcores nicht wirklich bzw.
    in einem unverhältnismäßig hohen Preisverhältnis zu einzelnen DMX-Leitungen. Würde ein getrenntes eigenes kleines Tonmulticore von FOH zur Bühne gehen oder
    gibt es zum Beispiel eine gute preiswertere Eigenlösung, um das DMX-Signal sauber zur Bühne zu bekommen. Für mich einziger wichtiger Punkt: In der Summe muss
    es trittfest und robust sein, so dass auch mal jemand unbeabsichtigt mit einem Case etc. drüberrammeln kann. Wir denken an ca. 80-100m, da wir auch oft in Zelten
    arbeiten, wo die aufgrund der Kabelwege diese Strecken auch schnell erreicht sind. Leider haben wir kein Budget von 1000€ für nur ein Kabel.


    2) An der Bühne sollte dann ein größerer DMX-Splitter oder bei bezahlbaren Ethernet ein Wandler sitzen von dem es dann aber in jeden Fall mit DMX weitergeht und
    zwar mind. 1 Linie in die Backtruss, 1 Linie auf die Bühne (hintere Kante), 1 Linie Fronttruss und dann nach Bedarf Mittelturss etc. Hier schließt sich meine zweite
    Frage an, welches Kabel haben sich dafür in Sachen Preis-/Leistung als geeignet erwiesen haben. Das einfache DMX-Kabel halte ich für etwas dünn und nicht robust
    genug. Immerhin wird es vor/über/hinter die Bühne gezogen, mit Lastkabel ins Rigg gezerrt, mal rücksichtslos ein Case drübergezerrt etc. Da wir meist nur 2/3 Kabel ins
    Rigg ziehen, kann man auch keinen stabilen Strang erzeugen, so dass das Signalkabel selber schon etwas robuster und trittfester sein sollte als einfache
    Standardkabel. Aber halt immer noch alles im bezahlbaren Bereich.


    3) Hier geht es um die logistisch schnellst Verteilung des DMX-Signals. Da wir prinzipiell LED und Köpfe voneinander trennen, werden in jeden Fall pro Truss immmer
    mindestens 2 Linien gesplittet. Hier stellt sich schon die erste Frage, ob man nicht gleich pro Truss einen DMX-Splitter mit einbaut und von da aus die Linien zieht?


    Wieviele Splitter kann ich eigentlich hintereinander in eine Kette klemmen??? Ist das beschränkt??


    Es wäre ja auch ein Splitter pro Ende der Truss und/oder in der Mitte denkbar, so dass ich ganz kurze und direkte Wege zu den Geräten habe. Bei einem 12fach
    Splitter könnte ich schon fast jedes Moving light sowie jede LED-Einheit direkt verbinden, was eine sehr schnelles verkabeln bedeutet. Splitter einstecken, Gerät
    einstecken, Kabel auf Truss schmeißen - fertig. Proble ist nur, dass ich dann mit sehr vielen Endstecker arbeiten muss bzw.viele kleine und Kleinstketten habe. Wie
    wird ein sinnvolles schnelles Signalverkabeln ohne großen Verkablungsaufwand im Rigg gewährleistet, außer große Geräteketten zu erzeugen und mühevolle viele
    Geräte auf eine DMX-Kette einzuschleifen.


    Beste Grüße
    André

  • a) Artnet:
    > per CAT-Kabel: halte ich nicht so wahnsinnig viel davon,
    insbesondere weil die Steckverbinder/Kabel anfällig sind.
    Und: "digitale" Fehler sind bisweilen extrem schwer zu finden
    Bei längeren Strecken kommt dann auch noch ein Switch nebst USV ins Spiel.


    > per LWL: das macht imho unter 150-250m Faser keinen Sinn, sonst sind die Kosten für die Steckverbinder prozentual zu hoch.
    Dazu die Wandler Kupfer-> Faser und umgekehrt, bzw. einen Artnetwandler der das zumindest auf der Empfängerseite beherrscht. (ELC hat imho inzwischen Nodes die das können)
    Das ganze der Redundanz wegen bevorzugt mal zwei, was ggf. auch Switches beinhaltet,
    die Redundante Netzwerke überhaupt hinbekommen.
    Vorsichtig ausgedrückt dürfte das Dein Budget ziemlich sprengen, zumindest wenn es halbwegs "amtlich" werden soll.


    b) Steinzeit-DMX:
    bei begrenztem Budget würde ich allen Unkenrufen zum Trotz auf ein handelsübliches analoges (Audio)-Core zurückgreifen.
    Das DMX-Signal leidet ja im wesentlichen an den Steckverbindungen und Wechseln der Übertragungsmedien (verschiedene Kabeltypen),
    wenn Du auf der Empfängerseite erst mal einen Booster setzt hätte ich auch bei 300m
    ungestückelter Signalstrecke keine Bauchschmerzen.


    Kabel würde ich Tonmulti in ordentlicher Qualität mit separaten Signalleitungen ("Studiocore") nehmen, da ist der Montageaufwand überschaubar.
    Dann kannst Du auch gleich 1-2 Wege für Intercom mit reindesignen, und gut isses.



    c) Topologie:
    Sinnvoll ist ein Split für jedes Universe in der Dimmercity in jedem Fall,
    alleine schon weil Du mal einen DMX-Tester anschließen kannst ohne irgendwas abzustöpseln,
    und anhand der flackernden LEDs siehst ob vom Pult überhaupt was kommt...


    Mir persönlich sind DMX-Splitter im Rig immer ein Dorn im Auge,
    da man im Zweifel nur merkt "dass irgendwas nicht geht",
    aber keine qualitative Aussage treffen kann.
    Und schnell während der Show mal was tauschen is nicht.


    Wenn Ihr sowiso mit mehreren Lines in jede Truss geht - Kabelbäumchen zusammentapen, eine Spare-Line mit reinwursteln, und gut.
    DMX-Strippen nicht mit den Lakas zusammen in den Kabelpick knoten, sondern separat an den Laka-Baum fixieren, dann geht auch nix kaputt.


    d) Kabel:
    da würde ich mal schauen was es so bei den üblichen Verdächtigen gibt - Sommer, Connex, Lightpower etc.
    Helukabel hat sich z.B. an den Veranstaltungsmarkt ziemlich mit der Produktpalette angepasst, da gibt es auch funktionierendes Zeug.
    Leider werde ich mit DMX-Kabeln von Cordial nicht warm, mag sein dass ich Pech hatte und es da auch hochwertiges Zeug gibt,
    hatte bisher zum Thema DMX leider nur indiskutablen "Billigkrempel" in der Hand.
    Wirklich gut ist das von TMB vertriebene Proplex-Zeug, aber wohl unbezahlbar.
    Habe auch schon Produktionen mit dreistelligen Lampenzahlen komplett mit LIYCY-Strippchen 4x0,34 absolut stressfrei verkabelt,
    der Kabelpreis muss also nicht zwangsweise für die Funkton garantieren.


    Die Variante "jede Lampe eigenes Kabel" halte ich ehrlich gesagt für übertrieben,
    und auch die Endstecker auf jeder Line
    würde ich mir großzügig schenken. Braucht man vielleicht in einem von 1000 Fällen mal,
    dann hat man drei Stück im Toolcase und gut isses.


    Splitter kaskadieren - geht in jedem Fall. Ob man das bis zur Unendlichkeit ausdehnen kann wäre interessant zu testen, unter zehn Geräten würde ich aber nichtmal darüber nachdenken Nachzudenken.


    Um die Datenanbindung jeder Lampe kommst Du nicht herum - also im Zweifel viele Patchkabel. Mehr als vielleicht 12-15 Geräte je Line würde ich aber vermeiden.
    Wenn die Traversen immer geich bestükt sind dann tape doch einen Kabelbaum zusammen.
    Im Lager einmal aufgebaut, Kabel verlegt, zusammengepappt und gut.
    Kannst ja Schukos und Plugbox auch gleich mit fest reintapen,
    dann ist die Truss in fünf Minuten verstrippt. Wenn Du ganz clever bist kleisterst Du noch eine Schnur mit rein, an der die Position der Lampen mit farbigen Klebemarkierungen
    gekennzeichnet ist, sinvollerweise auch mit Vermerk der DMX-Adresse.
    Dann kann das System auch ein dressierter Affe aufbauen :)

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: http://catcore.eu


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  • also:


    1. Artnet - schöne Sache, macht ab 4 Universen meiner Meinung nach auch Sinn aber hier würde ich mir ein redundantes System wünschen - also eine Art ArtNet Merger im Wandler bei dem ich einfach vom Mischpult mit 2 Signalwegen raus gehe falls mir eines während der Show ausfällt. Allerdings kostet auch ein einigermaßen brauchbarer Wandler für 4 Universen so um die 500 EUR aufwärts.


    2. Kabel - wie mein Vorgänger angesprochen hat sind die Cat5 Kabel jetzt nicht besonders stabil oder nicht ganz billig. Für 100 Meter Rocknet Kabel zahlt man da schon seine 400-500 EUR. - Wo wir mit Artnet Wandler schon wieder bei 1000 EUR wären..


    3. DMX-Kabel - ich verwende für alles einfach Sommer - The Stage 22. Für Multicore würde ich vielleicht auch eher Sommer oder Cordial als The Snake in Betracht ziehen ;) The Stage 22 ist auch ohne weiteres DMX fähig und es ist stabil. Für lange Strecken die eventuell Probleme bereiten könnten 2-3 Endstecker einstecken und fertig ist - wobei ich Endstecker bisher nur gebraucht habe wenn billige LED Kannen verbaut waren


    4. Multicore - fahrt ihr euren Ton über Analoges Core oder Digitales? Ich überlege mir wenn ich mal auf Digitale Stageboxen umsteigen sollte dann einfach ein Kabel mit Strom, 4x XLR und 4x Ethernet zu kaufen - was dann auch ruhig mal 750 EUR kosten darf auf 50 Meter - und dann nur noch dieses eine Kabel zum FOH ziehen muss um auf alle Fälle vorbereitet zu sein.


    5. Splitter - ich würde mal behaupten, dass die Regel "max. 32 Geräte pro DMX Linie" auch auf Splitter anzuwenden ist. Also nach 32 Splittern wird einfach Ende sein. Man könnte dann aber an jedem dieser 32 Splitter wieder 2/4/8 (je nachdem welche Splitter) mal weitere 32 Splitter anschließen und so das System unendlich weiter führen. Es macht nur irgendwann keinen Sinn mehr. Ich denke es macht vielleicht Sinn Geräteart und Geräteort zu trennen.


    z. B.


    Fronttruss = Universum 1 = Splitter 1
    Splitter 1.1 = MAC 250 (Also Splitter 1, Ausgang 1)
    Splitter 1.2 = LED PAR56
    Splitter 1.3 = JB A4


    Mitteltruss = Universum 2 = Splitter 2
    Splitter 2.1 = MAC 250
    ...


    Ist alles nur eine Frage des Budgets ;)

  • Wir haben, auch wenn es etwas kleiner ist, 4 DMX/Ton Kanäle Quantum Highflex von Sommercable auf Trommel.


    Das reicht für 2 Universen, einmal Intercom bei Bedarf und 1x reserve.
    Das Kabel ist recht dünnwandig wenn man die alte Version nimmt, also passt es auch auf kleine Trommeln.

  • Hallo,


    das Thema steht zwar schon eine Weile, aber ich möchte gern noch einmal eine Frage zum Thema Glasfaser loswerden:


    Worauf kommt es in Sachen Glasfaserkabel im mobilen Bühnenbereich an, also welche Kabel mit welchen Eigenschaften sollte da mindestens sein oder gehen z.B. auch normale einfache Kabel z.B. von Siemens aus dem Bundeswehrbereich??


    Welche Konverter in welchen Preislagen gibt es, um das Signal DMX/Ethernet auf Glasfaser und dann an der Bühne wieder zurück auf DMX zu bekommen? Was sollte im Minimum funktionieren?


    Vorteil von Glasfaser ist halt, dass man über lange Strecken souverän und zukunftsorientiert am Start ist, egal wieviel Universen dazukommen. Nach stöbern bekommt man auch gute gebrauchte Glasfaserkabel aus dem Bundeswehrbereich von Siemens für einen kleine Taler, zumindest und kurioser Weise deutlich preiswerter als vergleichbare Catkabel - oder taugt das Zeug für den Mobilen Bereich auch nicht. (Beispiel LWL - FDDI Kabel Siecor Optical Cable 50/125 Micron Faseroptik oder Siemens 2G 100/140, 100MHz x km bei Lambda 850nm, Dämpfung 5 dB/km)


    Grüsse
    André

  • Also meiner Meinung nach zu empfindlich für mobile Anwendungen.
    Große Produktionen vielleicht; wo man wirklich sichere Verlegungsmöglichkeiten hat...

    Never stop a running System


  • Zum thema mobiler Einsatz kann ich leider beim Thema Kabel nichts beisteuern,
    habe bisher nur Fasern von der Rolle gehabt, die quasi-geschützt im Messebereich verbaut wurden,
    und dann vor Ort jeweils geschliffen wurden.


    Zu den Konvertern: Wagner Tools sollte da einiges haben,
    zumindest um Artnet und Co. von Kupfer auf Glas und zurück zu wandeln.
    Vertrieb liegt meines Wissens nach bei Connex
    (auch wenn da inzwischen anscheinend überall Fiberfox draufsteht(?).


    ELC hat ebenfalls Netzwerkkomponenten und Artnetgeräte
    mit integrierter Schnittstelle auf Glas im Portfolio,
    vertrieb müsste in D über Cast laufen...



    Edit: nach Besuch bei Connex auf der Homepage bisschen was korrigiert...

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: http://catcore.eu


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

    Einmal editiert, zuletzt von skyper ()

  • Ich hatte voriges Jahr mal 300m Fiberfox Kabel in Verbindung mit dem connex DVI extender mit diesen EBC Verbindern im Einsatz, das Kabel hatte vielleicht 4mm Durchmesser, war extrem biegsam und es stand "military grade" oder so ähnlich drauf - auch ein sehr gutes System.