Alutruss und Coupler und co. in Schwimmbad Festinstallation

  • hat hier jemand Erfahrung bzw. kennt Vorschriften für die Installation von Alutruss mit zugehörigem Kleinmaterial in der CHlorhaltigen ATmosphäre von Schwimmbädern (Hallenbad)
    -Alutruss klar pulverbeschichtet?
    -Verbinder aus chlorbeständigem Edelstahl? z.B. 1.4539
    -Coupler und co aus Alu pulverbeschichtet mit Kleinteilen aus Edelstahl (min. V4A = 1.4404 oder am besten 1.4539...)


    Gibt es hier Anbieter für oder muss ich mir hier was Eigenes "ausdenken"? Gerne auch Angebote etc. muss hier ne Ausschreibung befriedigen....

  • Chlor wird nicht das primäre Problem sein, der Anteil ist seit Jahren rückläufig, bzw. gar nicht mehr vorhanden.


    Die hohe Luftfeuchte wird problematisch in Hinsicht auf elektro-chemische Korrosionsvorgänge, hier wäre zu prüfen, inwieweit die unterschiedlichen Potentiale voneinander isoliert dargestellt werden können.
    Wenn nicht, wieweit die Montage an sich geschützt werden kann.


    Ist das eine Fest-/Dauermontage?

  • Ich sehe die Möglichkeit von Chlorionen hier schon als Problem. "Standard"-Edelstahl also ein 1.4301 oder 1.4401 aus dem amerikanischen auch als 304-Qualität bekannt und besonders in CHina für "Edelstahl" beliebt bittet hier keine Beständigkeit! Besonders in Spalten könnte es durch Kondensation zu Anreicherungen kommen... Es soll eine Festinstallation werden, sonst hätte ich damit keine Probleme. Und ich kenne leider keine Coupler, Konen, Splinte und sonstiges Zubehör aus höherwertigem Edelstahl (min. 316er Qualität also 1.4404 oder 1.4571 oder besser 1.4539 oder ähnliche).Chlor könnte mit verzinktem Material sogar zu Zinkchlorid werden und dann als Säure auf Leute tropfen....
    Deshalb hier meine Suche oder aber die Erfahrung dass es keine solchen Probleme bei diesen Einsatzbedingungen gibt.... Die Truss ist pulverbeschichtet ausgeschrieben um das Alu zu schützen, ob das nur optischen Erfolg hat weiß ich auch nicht..... Die Oberflächen innen machen mir da noch Sorgen. Freu mich über weitere Erfahrungen oder Tipps

  • Der Begriff "Edelstahl" sagt zunächst mal überhaupt nichts über die Legierung an sich aus, sondern beschreibt lediglich einen verbesserten Reinheitsgehalt.

    Zitat von "Chrrr"


    Chlor könnte mit verzinktem Material sogar zu Zinkchlorid werden und dann als Säure auf Leute tropfen....


    ???
    Ich würde dringend empfehlen, sich entweder a) mit den Zusammenhängen ausreichend auseinanderzusetzen oder b) den Auftrag abzulehnen.
    Nach der o.g. Beschreibung wäre der Aufenthalt in einem üblichen Schwimmbad ein risikobehaftete Angelegenheit... :wink:

  • Hej.


    Zumindest zum Thema Coupler fallen mir die Kunststoffdinger von Prolyte ein. Gibt es die noch? Damit hätte man zumindest den Großteil korrosionsanfälliger Kontaktflächen eliminiert.


    Die Masseführung wird dadurch aber auch nicht weniger kompliziert...


    Gruß, Christoph

  • Bist du dir da sicher, dass Feuchtigkeit und Chlor Salzsäure ergibt??
    Dann würden wir im Schwimmbad ja in Salzsäure schwimmen... :)
    Wie wäre es die Traversen und sämtliche Teile aus Alu eloxieren zu lassen?

  • Zitat von "DELUXE music"


    Da du eine Chloratmosphäre hast. Feuchtigkeit + Chlor gibt Salzsäure. Salzsäure kann auch bestimmte Kunststoffe angreifen. (Abbauen).


    Aua.
    Salzsäure ist die wässrige Lösung von Chlorwasserstoff.
    Um den wiederum herzustellen, braucht es entweder Schwefelsäure und Kochsalz (ist ja beides in jedem Schwimmbad im Überfluss vorhanden...) oder die Knallgasreaktion von Wasserstoff und Chlor.


    Dann brauche ich aber auch kein Rigging mehr... :D

  • Die Konstruktion in unserem Schwimmbad schein lackierter Stahl zu sein. Die Dachkonstuktion eines Schwimmbads besteht ja sonst auch nicht zu 100% aus Holz, dort ist immer Stahl verbaut, entweder lackiert oder verzinkt. An Stahl Traverse sollte ran zu kommen sein.


    Vg

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  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Aua.
    Salzsäure ist die wässrige Lösung von Chlorwasserstoff.
    Um den wiederum herzustellen, braucht es entweder Schwefelsäure und Kochsalz (ist ja beides in jedem Schwimmbad im Überfluss vorhanden...) oder die Knallgasreaktion von Wasserstoff und Chlor.


    Dann brauche ich aber auch kein Rigging mehr... :D


    Bei Einsatz von organischen Chlor kann Salzsäure entstehen. Bei normalen Chlor nicht.

  • Zitat von "DELUXE music"


    Bei Einsatz von organischen Chlor kann Salzsäure entstehen. Bei normalen Chlor nicht.


    Nö.
    Die anorganischen Chlorverbindungen (Chloride) sind die, die in wässriger Lösung Säuren bilden.
    Passivierte (organische) Chlorverbindungen wie Natriumdichlorisocyanuratdihydrat, die in Schwimmbädern üblicherweise Verwendung finden, verlangsamen lediglich die chemischen Reaktionen des Chlor.


    Allerdings bleibt der Hinweis bestehen, das aufgrund der tlw. krebserregenden Reaktionsprodukte das Chlor aus der Schwimmbadtechnik nahezu gänzlich verdrängt und durch andere Techniken ersetzt wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist deswegen die o.g. Betrachtung korrosiver Einflüsse obsolet.
    Das was da in den Schwimmbädern früher nach Chlor stank, war auch nicht das Chlor selber, sondern das Reaktionsprodukt aus Chlor und Pipi...

  • Prinzipiell reagiert Aluminium mit Sauerstoff.
    Und von daher kommt auch die matte Oberfläche.
    So ist obenauf immer eine Oxydationsschicht.
    Das Chlor Alu angreift wär mir jetz neu ( zumindest in dieser verdünnten Form.)

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  • Moin,
    ich empfehle Dir zur Lektüre mal DIN EN 1999-1-1 Anhang D. Dort steht drin, was normseitig für den Korosionsschutz bei Aluminiumkonstruktion gefordert wird. Die Angaben dort sind zwar nur rudimentär, dann kannst Du aber vielleicht abschätzen, ob ein Schutz nötig ist und wenn ja, welche Maßnahmen erforderlich sind.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

    Mein Büro: runtemund.de

  • Bitte kein Edelstahl der Versuchsanordnung 2 Austeniteschen Stahls (V2A) verwenden.
    Zwar nicht begründet, aber hier in kleiner Auszug Wikis http://de.wikipedia.org/wiki/R…mmer_1.4301_-_X5CrNi18-10


    Für Salzwasser, Schwimmböder etc ist V4A mit Molybdän Anteil vorgesehen.


    Edith:
    Diesen Artikel finde ich sehr interessant zu dem Thema:
    http://www.pooldoktor.at/technik_probleme_bericht.htm



    Zu Beachten sei natürlich auch die Kombination von verbundenen Metallen.
    Im Ungünstigsten Fall würd sonst ein Bauteil zur "Opferanode".