Hornbass für Frequenzen von 40-200Hz

  • Ah, da ist ja noch ein Post, während ich getippt habe, dazu gekommen.


    ok, Kurz noch mal die Grundidee:


    Wand A agriert als eine abstrahlende Fläche. Wand B ist genau so groß und parallel zu Wand A - das ganze ist ein langer, rechteckiger Raum, A und B sind die kleinsten Flächen (wie die Abschlüsse eines Rohres oben / unten).


    Impuls Auf Wand A zum Zeitpunkt X wird initiiert, Welle wandert durch den Raum und kommt mit Zeitverzögerung X+t an Wand B an. Dort wird exakt beim Auftreffen das Ursprungssignal invers noch einmal initiiert, so dass die Welle im Idealfall 1:1 wieder geschluckt wird - keine Rückreflektion an Wand B also... Eine (im Idealfall) kohärente Wellenfront von A nach B durch den Raum...


    Diese Grundidee war nicht das, was ich diskutieren wollte, vielmehr, welche realistischen Probleme bei der Umsetzung von so was wohl auf Seiten der Bestückung auftreten würden... Zugegeben : Etwas OT... Mir kam der Gedankengang nur deswegen hoch, weil oben von Flächen, Linien und Punktsrahlern gesprochen wurde und wir hier ja im Idealfall einen Flächenstrahler hätten.... Die akustische Impedanz pro Chassis unterscheidet sich eklatant im Gegensatz zum Einbau in eine simple Kiste - genau so wie auch der Einbau in ein Horn andere Anforderungen stellt - und da wären wir bei der Analogie zum Ursprungsthema (und vielleicht krieg ich den Bogen ja noch....).


    Welche Anforderungen sind bei so einem "Horn" ohne Horn an Membranstabilität und Motorkraft zwingend (oder dann passend zum Anfangsthema: Was Minimum braucht man für ein Chassis, damits im Basshorn auch gut funktioniert)...


    Gern aber wieder zurück zum Ursprungsthema, war jetzt mehr so eine Schnappsidee (nicht direkt von mir, gabs woanders schon mehrfach...)

  • Zitat von "cheesy"

    ...na, die Idee kenne ich doch ??


    :)


    Ich weiss sogar noch, was wir getrunken haben, als wir drüber quatschten (nicht, weil ich so ein grandioses Gedächtnis habe, sondern weil ich immer das geiche trinke...).


    Oh, jetzt aber mal Schluss mit Fred-kapern...


    Da will ich doch auch noch mal was zum Thema beitragen...


    Stark unterschätzt wird ja oft, welchen Einfluss die genaue Ausführung des Hornverlaufes hat, wenn man diesen "faltet" oder um die Ecke legt... Im Bass relativ egal (Wellenlänge größer kleinste Kante, usw..), aber bei 200 Hz kommt man schon in Bereiche, wo man darüber nachdenken könnte statt eckiger Umwege bei der Faltung auf "organische" Formen zu setzen. Bei experimenten mit Mitteltonhörnern, die ich einmal um die Ecke gebogen habe, war das allein schon akustisch ohne großen Messaufwand ein Höllenunterschied, ob man eine glattgezogene Hornwand ohne Kanten frei nach Steiner ohne Kanten hatte oder nur ein paar Bretter mit Winkeln, Ecken, usw...

  • Weitergehend - jede Faltung ist eine Unstetigkeit der Hornkontur. Prämisse wir nutzen die Viertelwellenresonanz zur Erweiterung der unteren Grenzfrequenz - dann werden wir weitere Längsresonanzen erhalten, die nächste bei 3/4 lambda.
    Schaut man sich den Verlauf der Schallschnelle bei dieser Frequenz über das "Rohr" an - was passiert wenn man in das Maximum der Schallschnelle der 3/4 lambda Resonanz einen Knick legt?

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Ja, das stimmt natürlich.
    Hat nur nichts mit dem zu tun wo ich hinmöchte.
    a) Schnelle ist eine vektorielle Größe, ein Knick dürfte die Resonanz schon etwas bedämpfen.
    b) vielleicht macht an solchen Stellen sogar das Lockere Einbringen von Dämmmaterial Sinn, dies dürfte breitbandig nur wenig Effizienz kosten, auf der 3/4 Wellenresonanz aber schon etwas mehr.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Kommt mir irgendwie bekannt vor :) Irgendwann, auf dem Örtchen sitzend....



    Wurde sogar aufgebaut und spielte als Proto prima, 20 oder 30 Hz waren da realistisch drin. Treiber war damals übrigens der auch im URPS angedachte Rockwood mit der Metalmembran ohne Dustcab :) Spottbillige HeimkinobasschleuderKiste und sah so aus in der Simu:




  • 200- 6500 F1 :D

  • Zitat von "SRAM"


    Die relativen Verhältnisse sind immer dieselben. Deshalb hat eine gute Horn-PA beispielsweise die folgenden Bänder:


    50 - 200
    200 - 800
    800 - 4000
    4k - 16k


    Das hört sich logisch an, aber warum werden dann Treiber gebaut wo die empfohlende Trennfrequenz immer weiten nach unten getreiben wird. Beispiel ND4015BE 600Hz.

  • Es mag sich logisch anhören, und ich kann mich auch irren, aber der Bassbereich ist dahingehend etwas Besonderes, weil die Hörner so groß und lang werden, dass man zu den bekannten "Tricks" greifen muss, um sie in transportable Formate zu quetschen. Falten, schwingen, Vorkammern, Bandpasshorn, Resonator in der Rückkammer etc. Das macht es schwieriger, die zwei Oktaven hinzubekommen. Ich habe z.B. noch kein 2m+ Horn im PA-Bereich gehört, wo deutlich über 100Hz noch guter Sound rauskommt. Und ich rede hier nicht von 30Hz-Hörnern, wo 120Hz dann zwei Oktaven bedeuten würden, sondern eher so 40-45Hz. Meine Faustregel für echte Hörner im Bassbereich sind ca. 1,5 Oktaven. Das hat bisher erstaunlich oft mit der Realität gepasst. Selbst bei Kurzhörnern oder BP-Hörnern passt das ganz gut.


    Ja, Hochtontreiber wollen immer weiter nach unten. Ich nehme an, weil es theoretisch besser ist, den Hochtöner tief zu trennen, wenn man z.B. 15er als Tiefmitteltöner einsetzt und vielleicht auch, um den Boxenbauern Arbeit abzunehmen beim Bau von LAs und Horntops (Theoretisch, weil dieser Theorie in der Praxis dann doch einige Nachteile gegenüberstehen). Auch hier müsste man sich viel Arbeit machen, um entweder das Mitteltonhorn über 1kHz zu bringen oder die Mitteltonchassis über 1kHz zum Koppeln zu bringen. Bisher hatte so tiefe Trennung aber ihren Preis: Mehr Klirr (vermutlich durch die höhere Auslenkung, auch Intermodulationsverzerrungen sind nicht auszuschließen, wenn 800Hz und 12kHz gleichzeitig rauskommen müssen), weniger Belastbarkeit, und Treiber, die dazu geeignet sind, tendieren dazu, im obersten Hochtonbereich dann doch nicht mehr ganz so zart und detailiert zu spielen. Jetzt kann es bei den Beryllium-Treibern zwar anders sein, ich habe sie bisher weder gehört noch gemessen, aber einige der Probleme, warum das so ist, bleiben ja bestehen, z.B. die hohe Kompression, der große Hals und der erhöhte Klirr durch größeren Hub etc.. Interessant wäre für mich ein direkter Vergleich zwischen zwei, drei Beryllium-Treibern, dem BMS 4592 und dem B&C DCX50.


    Ich persönlich hätte nichts gegen 5- oder gar 6wege-PAs, wenns denn richtig getrennt und prozessiert wird.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Ich habe z.B. noch kein 2m+ Horn im PA-Bereich gehört, wo deutlich über 100Hz noch guter Sound rauskommt.


    Meine Visatonhörner klingen über 100Hz auch nicht mehr besonders, am besten gefällt mir 95Hz.
    Das Top auf dem Bild trenne ich bei 900Hz, geht eigentlich ganz gut und ist auch belastbar. Treiber HF144 und L12L750.
    Ich würde gerne höher trennen, finde aber kein passendes Mittenhorn

  • Zitat von "matthias falke"

    Das Top auf dem Bild trenne ich bei 900Hz,


    Was wird bei 900Hz getrennt , der Hochtöner :?:
    Oder ist 90Hz für das ganze Top gemeint :?: , ist aber auch unwahrscheinlich .


    Viele klassische Mid Systeme liefen übrigends erst ab > 200Hz .
    Da blieb gar nichts anderes übrig , als entsprechend hoch zu trennen .

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • Klassische Midsysteme hatten aber oft genug zwei Basssysteme drunter, eines, welches annähernd 200Hz schafft, und eines, was dann Tiefbass nachlegt. Oder man hat auf Bass unterhalb 60Hz verzichtet bzw. ihn dazu-EQt, wenn man genug Reserven hatte (was bei früheren Hornwänden durchaus drin war). Zudem waren Midhörner früher auch nicht zwanghaft auf "klein" getrimmt. 200Hz elektrische Trennung bedeutet nicht zwangsläufig 200Hz akustisch. Mit so großen Hörnern kann man durchaus auch noch einiges an Output unterhalb der el. Trennfrequenz haben. Das ist ja bei Hochtontreibern samt Hörnern nicht anders.

  • Hat Matthias doch geschrieben, 900 Hz Trennung zwischen 12" und Hochtonhorn.


    Bei mir läuft das Mittenhorn bis 700 Hz mit 10", darüber ein EV HP640 mit BMS 2"/1" coax .


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    Jens, genauso war mein Vorschlag, man kombiniert seine 3 Lieblingshörner mit vergleichbaren Eigenschaften, und unter 65 Hz kommt ein Tiefbasssystem was mit der Veranstaltungsgrösse korreliert. Das hat jetzt bei 3 Anlagen bei mir funktioniert ;)

    Mike Severloh.

  • Weil wir gerade mal dabei sind, vielleicht kann mir jemand helfen. Irgendwie kann ich bei dem Horntop den Schallentstehungsort nicht nachvollziehen. Ich muß den L12L750 verzögern, obwohl der mechanisch hinter den Hochtontreiber sitzt.


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  • Uiuiui, was sind denn das für Boxen? Große Kalotte, mittlere Kalotte und dann Bändchen? Lustige Idee, aber klappt das denn mit der Frequenzweiche auch richtig? Ziemlich enge Bänder bestimmt, oder? Zurück zum Topic :)


    @ mike severloh: Das wäre/war ja auch meine Empfehlung. So läuft ja bei mir im Prinzip das Nexo Alpha und der nächste größere Selbstbau wird auch in die Kerbe schlagen (Nur noch ein Weg mehr, manchmal auch zwei).

  • Zitat von "mike severloh"

    darüber ein EV HP640 mit BMS 2"/1" coax


    Ist das nich das über halbmeterbreite /-tiefe OldschoolRiesending?
    Wo war das eigentlich original verbaut?
    Paßt da der BMS einfach so ran oder hast du einen Adapter gebastelt?

    Never stop a running System

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Uiuiui, was sind denn das für Boxen? Große Kalotte, mittlere Kalotte und dann Bändchen? Lustige Idee, aber klappt das denn mit der Frequenzweiche auch richtig? Ziemlich enge Bänder bestimmt, oder? Zurück zum Topic :)


    @ mike severloh: Das wäre/war ja auch meine Empfehlung. So läuft ja bei mir im Prinzip das Nexo Alpha und der nächste größere Selbstbau wird auch in die Kerbe schlagen (Nur noch ein Weg mehr, manchmal auch zwei).


    Kalotten: Infinity, warben damals ab 200 Hz alles mit Kalotten zu übertragen, ganz oben meist Bändchen oder Magnetostaten if my memory serves my correctly ... Klangen toll, super-auflösend.


    EV HP-Serie gabs in einigen Profi-Topteilen weil sie im Gegensatz zur weißen HR-Serie (nicht weiß sind und) flach und teils ca. 60cm breit sind, jemand hat diktiert daß das nie anders sein darf. Ich überlegte schon mal auf der Basis eines Eli 4a-kickhorns ne P.A. zu bauen, aber 94 cm breit, nee, darf man nich..


    4-Weg: Genau, ich suchte zuerst nach passendem Abstrahlwinkel und 2" , da wäre das große EV HP6040 noch besser gewesen, entschied dann 72cm Breite ist okay, ich hatte schon nen kickbass dazu. So suchte nach 72 cm breiten ähnlich langen Mittenhörnern mit vergleichbarer Abstrahlung.
    Das skaliert dann mit den Basssystemen, auf der Bühne und im Proberaum reicht mir ein einzelnes Konstrukt mit satt Tiefgang, ein Rudel Hörner wär zuviel bei mir, bei anderen passts sicher eher so, ein deutscher Hersteller nutz darunter banal 18" Reflex.


    Die EV HP-Serie hat kräftig resonierende Verteilerplatten im Hals, sorgfältig mit Gaffa verbinden dann sind sie brav und klingen sehr gut.
    (Ach so, wollte niemand wissen, ja wie hätt ich das denn wissen sollen...)

    Mike Severloh.

  • Jeder weitere Weg erfordert mindestens eine Kiste mehr und somit Transportaufwand .
    Da kann man dann schon wieder wieder über "richtige" Hörner nachdenken .


    4 Martin M115 je Seite z.B. gehen ausreichend tief und laufen auch bis 250 Hz .
    4 Stück müssen es aber bei dem gewünschten Tiefgang sein , dazu "EQen" wird nichts :oops:
    Die Richtwirkung und einen vernünftigen Wirkungsgrad beinhaltet diese Variante gratis :wink:

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht