Moin Claus,
danke für den Plan.
Vorweg, Woras Vorschlag wird sicher funktionieren, sorgfältige Ausführung vorrausgesetzt. Aber ich bin überzeugt genug, daß ich auch eine Lösung beschreibe, die ich bevorzugen würde. Säulenlautsprecher sind, finde ich, real nie wirklich wohlklingend. Wobei ich darüber von einem hohen Niveau aus urteile, ohne eigenwerben zu wollen...
Eine kleine Box wie die von Dir angedachte Control 1 ist im wesentlichen Frequenzbereich näherungsweise ein Kugelstrahler, präziser ausgedrückt: bis 1000 Hz eine Kugel, 2-3kHz 60°, 4-10kHz 180° (HT ohne Horn). Als Kontrollmonitor, AV-Utility oder Kneipendudler ganz nett, aber als Beschallungslautsprecher zur mikrofonierten Sprachverstärkung gänzlich unbrauchbar. Ähnlich wohl wie die bereits verbauten Minilautsprecher. In dieser Baugröße braucht man eigentlich keinen Abstrahlwinkel angeben...
Du brauchst aber eine Beschallung, welche die Zuschauerfläche maximal versorgt, und nur minimal gegen die Raumflächen strahlt.
Meine persönliche Regel ist zusätzlich, den Einsatz von mehr als 2 Lautsprechern zu vermeiden. Denn jeder weitere Lautsprecher erzeugt auch zusätzlichen Störschall. Das bedeutet, daß jeder weitere Lautsprecher, jedes Delay, jeder Bühnenmonitor... wirklich eine sorgfältige Begründung haben muß. Zumindest im Hauptraum sehe ich diese Begründung nicht.
Über der Bühnentreppe, ganz oben in die Kehle Decke/Wand, also 6 Meter hoch, 12"1" ca. 80x60°, Mittelachse ausgerichtet auf den Boden unter Mitte der letzten Stuhlreihe im linken Block.
Rechts, etwa 2 Meter vor der Bühnenrückwand (etwa halbe Bühnentiefe), wieder ganz oben in die Kehle, ebenso 80x60°, Mittelachse ausgerichtet auf den rechten Block, Boden unter dem linken Stuhl der letzten Reihe.
Dagegen kann es nur Innenachitektonische Gründe geben, akustisch ist das die beste und zudem preis-WERT-este Lösung.
Nicht irritieren lassen, die Lautsprecher sind so weder näher an den Mikrofonen, noch wirklich hinter Diesen ;-). Vermutet man die Bühnenhöhe mit 50cm, Redner/Sänger 180cm groß, dann beträgt der minimale Mikrofonabstand zum Lautsprecher etwa 3,7 Meter - für die komplette Bühnenfläche!
Mit Lautsprechern an der Bühnenkante auf Stativrohr gilt das nur für einen winzigen Quadratmeter in Bühnenmitte. Jede andere Bühnenposition ist näher dran.
Immer dran denken: im für gute Sprachwiedergabe extrem wichtigen Bereich unter 300Hz bräuchte es riesige Lautsprecher, um die nötige Richtwirkung zu erreichen. 12"1", und auch Schallzeilen richten diesen Bereich kaum, und deswegen gilt praktisch nur die Abstandsregel.
Delays sind lediglich für den Erweiterungsraum begründbar. Hier würde ich 6 einfache Deckenlautsprecher einbauen, die sich dann auch getrennt für AV nutzen lassen. Bei offener Trennwand müssen die nur ab ca 1,5kHz etwas nachfüllen. Grundton auf Delay geht in halligen Räumen nicht, dafür richten selbst 12"1" zu wenig. Deswegen klingt Gott/Allah... immer dünn und kraftlos
Jegliche andere - auch teurere - Lösung hat akustische Nachteile. So ist zum Beispiel eine bodenbasierte Beschallung (Bass/Stange/Top) an der Bühnenkante wenig sinnvoll, denn die erste Reihe(n) ist so nicht vollständig erreichbar. Zudem wird der nutzlose/schädliche Schall gegen die hinteren Seitenwände die Rückwand und die Decke deutlich erhöht. Mit Schallzeilen wie den LX-150 mit Stange auf Bass gibts zusätzlich das Problem der Höhe, die funktioniert entweder für stehendes, oder für sitzendes Publikum. Eine Beschallung über der Bühnenvorderkante an der Decke erfordert mindestens 3 Lautsprecher, oder 2 mal 3 JBL VRX (Overkill).
Viele Grüße,
Bernd