2" vs 1,5" vs 1,4" vs 1" Horn

  • Hi,
    Wie verhält sich die Größe der Hörner in Bezug auf die "Reichweite" ? Bei gleichwertigen Boxen
    Sagen wir mal zwischen KS CPD 1 und CPD 10 bzw CPD 12 und CPD 15

  • Lt. meinen Beobachtungen - desto größer der Horn, desto größer die Reichweite. Die kleineren Horns haben aber auch ihre Vorteile - denn ein Großer Horn klingt nicht mehr so schön bei den hohen Frequenzen wie die kleineren - und kosten natürlich auch mehr Geld - wenn wir uns in einer Qualitätsklasse bewegen. Die ganz großen (2”) klingen da manchmal schon sogar metallisch (zumindest bei den billigeren Boxen) - die Vorteile sind aber die angesprochene Reichweite. Sofern kann man hier wieder einmal, wie es oft bei PA so ist von Kompromissen reden… Einen 1,4 bzw. 1,5 sehe ich als einen guten Kompromiss zwischen 1“ und 2“ - und ich glaube fast alle Tops in der Profiklasse, ab ca. 2kE, wie z.B. Deine TT22A haben einen 1,4 Horn. Oder seltener 1,5, wie die angesprochene TT22A - und keinen 2“. wie z.B. die deutlich billigere Art 322A. Wichtiger ist da aber die Schwingspule, die viel über die Qualität des Treibers und seine Belastbarkeit sagen kann - deswegen sollte man bei Beschreibung eines Horns beide Parametern angeben - z.B. 1,4”/3” - heißt 1,4 Öffnung und 3” Spule. Bei richtig starken Horns ist es natürlich auch wichtig, dass der Midbass mithalten kann - deswegen kommen große Horne meistens zu Boxen mit min. 12” Midbass - oder noch besser mit doppelten Midbass.
    Das sind so meine Beobachtungen - ich bin da aber sicherlich kein Fachmann und lasse mich gerne korrigieren wenn da etwas nicht stimmt. MfG ;)

  • Zwei Dinge, die Größe des Treibers ist dabei nur zweitrangig, die große des Horns ist wichtig, und da geht es darum das die richtwirkung die man mit dem Horn erzielen möchte mit einem größeren Horn auch zu "tieferen" Frequenzen besser funktioniert.


    Um diese tiefen dann auch mit Pegel erreichen zu können greift man dann lieber auf größere Treiber (2") zurück.


    Als Beispiel kann man sich vielleicht besser vorstellen wenn man sagt das ein 1" Treiber eh nur bis 2khz runter kann, entsprechend klein kann das Horn sein.
    Ein 2"er kann dann vielleicht schon mal bis 500hz runter, der braucht dann auch ein größeres Horn um in dem Bereich auch noch genau so gerichtet abzustrahlen.


    Da 2"er von vielen als klanglich nicht ausreichend betrachtet werden für die ganz hohen Höhen gibt es mittlerweile verschiedene Konzepte mit coaxial angeordneten 2"1" Treibern die dann auf ein großes Horn arbeiten.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Gute 1" Treiber können aber schon bei ca. 1,2 kHz anfangen - und das sollte bei einem 12er Top schon tief genug sein. Natürlich können gute Größere, wie Du auch schreibst, noch tiefer.

  • Zitat von "skorpi"

    Wie verhält sich die Größe der Hörner in Bezug auf die "Reichweite" ?


    es gibt bei quasi-punktförmigen schallquellen (wie genannten hörnern) KEINEN unterschied. die berechnung des schalldruckpegels über der entfernung kannst du hier nachlesen: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-abstandsgesetz.htm


    es gibt jedoch einen unterschied bei der subjektiven wahrnehmung: eng abstrahlende hörner können in halliger umgebung dafür sorgen, reflexionen des raumes weniger anzuregen, wodurch auch in größerer entfernung ein "sauberer" klangeindruck möglich ist.
    das hat jedoch mit "reichweite" in diesem sinne absolut nichts zu tun!

  • Wie schon im PPA geschrieben, sehr Suboptimale Frage. Aber zusammengefasst kann man sagen, die Größe oder auch Länge des Horns ist eher für den Frequenzgang wichtig. Der Abstrahlwinkel und die vom Treiber erzeugte Energie ergeben die Fläche auf die diese Energie einwirkt und je Enger, also je weniger Fläche um so weiter könnte man jetzt sagen. Ob jetzt 1" - 1,4" - 1,5" oder 2" ist absolut wurscht wobei man den größeren dank größerer Spule jedenfalls meistens auch mehr Leistung hinterher sagt. Aber ein vergleichbarer 1" an einem vergleichbaren Horn hat keinerlei Vorteile gegenüber einem ebenfalls vergleichbaren 2" an ein einem vergleichbaren Horn.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "Kracky"

    Der Abstrahlwinkel und die vom Treiber erzeugte Energie ergeben die Fläche auf die diese Energie einwirkt und je Enger, also je weniger Fläche um so weiter könnte man jetzt sagen.


    nur weil du den pegel auf der bezugsachse erhöhst, erhältst du noch lange KEINE HÖHERE REICHWEITE.

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    nur weil du den pegel auf der bezugsachse erhöhst, erhältst du noch lange KEINE HÖHERE REICHWEITE.


    Mehr Energie auf kleinere Fläche erhöht ja den Sensitivity bedeutet ja ich habe sicher den gleichen Verlust aber durch den erhöhten Sensitivity kann ich sagen ich komme mit der gleichen Leistung weiter.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Es geht um die "reichweite" z.Bsp outdoor, im Freien, Bierzelt und NORMAL Säle mit bis zu ca 300PAX
    also hab ich es so verstanden: das Horn ist relativ unwichtig für reichweite wenn die spule gleich ist. wenn das so wäre, warum gib es dann horngeladene tops? Nur für die bündelung? (H/V 40/20)


    Mal paar zahlen:
    1,5" mit 75 mm voice coil H/V 90/40 1200Hz
    kommt also nicht "weiter" wie ein
    1" mit 1,75 VC (warscheinlich voice coil) H/V 80/50 1400Hz beide treiber mit etwa 240 W-Antrieb.


    Appropo:
    Da ALLE hersteller mit verschiedenen meßmethoden, daten und zahlen rumschmeißen, (es muß ja recht kompliziert sein damit solche dunkeltaps wie ich keinen durchblick bekommen), wäre doch mal in der Forumsübersicht unter: "wichtig" eine "rubrick" "Vergleichsdaten" (oder so ähnlich) hilfreich.
    in denen sollte eine tabelle sein, wo man verschiedene (grundlegende) ausführungen abgleichen kann
    z.Bsp: (hier nur willkürliche zahlen genannt)
    1000 W/ RMS, entspricht ca 850 AES, entspricht ca 900 W EIAJ / 195 - 250 VAC... u.s.w.
    oder:
    Wirkungsgrad: 102 dB / 1W / 1m entspricht ca 2,83 V / 96db,...u.s.w.
    oder:
    12", 87 mm voice coil entspricht ca was weiß sich was für ne bezeichnung....u.s.w.


    somit würden sich immer wieder diesbezügliche anfagen erledigen.

  • Zitat von "skorpi"

    also hab ich es so verstanden: das Horn ist relativ unwichtig für reichweite wenn die spule gleich ist.


    du hast es leider nicht richtig verstanden. bitte sieh dir die inhalte des oben genannten links gründlich an.

  • Zitat von "Kracky"

    ... Aber ein vergleichbarer 1" an einem vergleichbaren Horn hat keinerlei Vorteile gegenüber einem ebenfalls vergleichbaren 2" an ein einem vergleichbaren Horn.


    im oberen frequenzspektrum sollte der 1" lauter sein, ausserdem klingt er in der regel schöner.
    dagegen hat der 2" im unteren arbeitsbereich vorteile durch die höhere belastbarkeit, er kann deutlich tiefer getrennt werden. das kann ein grosses argument sein.
    und in den mittleren arbeitsbereichen sollten die beiden systeme gleich laut sein.


    unter dem strich kommt es also mal wiede auf den kompromiss an, den man gehen möchte.
    so man kann z.b. sagen, das der kompromiss bei konstrukten mit 15" und 1" ausschliesslich in richtung "preisgünstigere fertigung" geht... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Vielleicht sollten wir einmal den Begriff "Reichweite" definieren:


    In der einfachsten Normalbürger/Konzert-/Stadtfestbesucher-Denkweise ist dies die Entfernung, in der die Beschallung eine gewisse "Verständlichkeitslautstärke" (sozusagen Signal/Geräusch-Abstand) erreicht.
    Diese ist von 3 Faktoren abhängig:
    - Umgebungsgeräusche
    - Schalldruck der verwendeten Lautsprecherbox im Nahfeld
    - Pegelverlust bei zunehmender Entfernung


    Da die ersten 2 Punkte situationsabhängig (ein lauter Treiber führt im Nahfeld schließlich schnell zu Gehörschäden) bzw. nicht beeinflussbar sind, lohnt nur eine Betrachtung des Pegelverlustes auf Entfernung.


    Der jedoch ist bei allen Lautsprechern mit sphärischen Abstrahlverhalten gleich. Ob es sich nun um einen Kugelstrahler (gewöhnliche Bassbox) oder engabstrahlendes Horn ist - pro Entfernungsverdopplung sinkt der SPL um 6dB.
    Erst die Abstrahlung mit einer anderen Wellenfront (zylindrisch, siehe LineArray) führt zu einer Verringerung des Verlustes.


    Der Trick in der Beschallung mit Hörnern liegt darin, dass man diese so platzieren kann (über Kopfhöhe) dass der Nahbereich nicht mit Signal "auf Achse" versorgt wird, sondern nur über die Randbereiche des Abstrahlwinkels. Das macht dann z.B. 6dB weniger wodurch man auf Achse sozusagen 2 mal so weit kommt. Auf der zu beschallenden Ebene (also unten am Boden) hat man also "quasi" eine Reichweitenverdopplung.


    Das hat soweit aber weder mit der Horngröße noch mit dem Treiber zu tun. Die Horngröße bestimmt die untere Bündelungsgrenzfrequenz, der Treiber den maximal erreichbaren Pegel.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Da kann man noch ergänzen:


    Reichweite im eigentlichen Sinne, wenn man also die Abnahme des Schalldruckpegels pro Entfernungsverdoppelung damit meint - ist eine Funktion der abstrahlenden Fläche, der Entfernung und der Frequenz - Stichworte Linienstrahler, Zylinderwelle, usw.... (3dB pro Entfernungsdoppel vs. 6dB)...
    Steht garantiert in einem der verlinkten Texte oben auch drin :)