Filmtipp: Bulb Fiction

  • SPECIAL CENTRA Standard A ;)

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Neben der ganzen Quecksilberproblematik fand ich auch die kartellrechtliche Seite sehr interessant: Die "Lichtindustrie" wie es dort heißt, hat sich schon vor zig Jahrzehnten darauf geeinigt, daß eine Glühbirne nicht mehr als 1.000 Lebensstunden haben darf, damit immer schön nachgekauft wird.
    Firmen oder Leute, die Birnen mit 5.000h und mehr herausbringen wollten, wurden eliminiert. Technisch ist es wohl so, daß eine Glühbirne eine weit höhere Lebensdauer haben könnte, als eine Energiesparlampe. Aber das bringt ja nichts für den Umsatz...


    Zitat von "bernd häusler"

    SPECIAL CENTRA Standard A ;)


    die hat auch nur 1.000 Stunden :)
    jetzt wird die Glühbirne schon als Spezialleuchtmittel verkauft? ein paar Drähtchen mehr und schon kann man das fünffache verlangen? Da macht man jetzt die künstlich geschaffene Marktlücke zum Geschäftsmodell...

  • Selbstverständlich gibt es solche langlebigen Glühbirnen!
    Nicht immer alles glauben was man im Internet so mitbekommt :wink:
    Folgende Glühbirnen von Osram sind für eine mittlere Lebensdauer von 14000 Stinden ausgelegt:
    SIG 1534 LL (40W)
    SIG 1541 LL (60W)
    SIG 1543 LL (75W)
    SIG 1546 LL (100W)


    Richtig ist das es die nicht im Supermarkt um die Ecke gibt, wozu auch? Der Trick zur langen Haltbarkeit ist ein ganz einfacher: Die Wendel auf eine geringere Betriebstemperatur auszulegen. Nur dann sind die Lampen nicht mehr so hell und haben ein rötlicheres Licht.


    Aus diesem Grund werden diese Lampen z.B. In Verkehrsampeln eingesetzt.


    Gruß Wolf

  • Moin,


    danke Wolf (Pfälzer)


    100W Signallampe: 780 Lumen


    http://www.osram.de/appsinfo/pdc/pdf.do?cid=GPS01_1028589&mpid=ZMP_60701&vid=EU_ALL_eCat&lid=DE



    100W Stoßfest: 1000 Lumen


    http://www.osram.de/appsinfo/pdc/pdf.do?cid=GPS01_1028514&mpid=ZMP_57308&vid=EU_ALL_eCat&lid=DE



    Allgebrauchsglühlampe 100W: ~ 1350 Lumen



    Beim Film Film "Pyramids of Waste" (http://vimeo.com/41567964) ist der Reinfall des Zuschauers ja vorbestimmt weil der ganze Film darauf aufbaut.


    Bei Bulb Fiction überrascht mich jedoch die Zentrierung auf dieses Detail.


    ...was an tatsächlicher planned obsolecence (z.B. Minderbefüllung der mitgelieferten Tonerkartusche) und der umfassenden Demokratiefeindlichkeit im europäischen Reich (insbesondere Vorratsdatenspeicherung für die unbeschränkte Nutzung durch Geheimdienste (z.B. Verfassungs"schutz")) ja nichts ändert.


    Grüße,


    Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

    Einmal editiert, zuletzt von bernd häusler ()

  • Zitat von "bernd häusler"


    Bei Bulb Fiction überrascht mich jedoch die Zentrierung auf dieses Detail.


    Von einer Zentrierung kann man da nicht reden, es war nur ein Teil, der mir besonders aufgefallen ist. Es war mir bis dato nicht bekannt.
    In dem Film geht es vorwiegend darum zu erklären, wie unsinnig die Abschaffung der Glühlampe bzw. die (Zwangs)einführung der Energiesparlampe ist. Da werden viele Themen angeschnitten, von der Quecksilberbelastung, das Lichtspektrum, die politischen Hintergründe, Entsorgung und Umweltbilanz etc. Ein Teil davon war eben die Sache mit der Lebensdauer von beiden Lampenarten.

  • Zitat von "Pfälzer"

    Selbstverständlich gibt es solche langlebigen Glühbirnen!


    das wurde ja auch nicht bestritten, es geht ja hier um den Massenmarkt, die Haushaltsglühbirne für 40 Cent.
    "Planned Obsolescence" wie es bernd häusler so schön erwähnt hat. Produzieren für die Müllhalde...


    Das ist das eine, das andere ist dann noch genau da drauf eine Argumentation aufzubauen, daß die Energiesparlampe 10 mal länger hält, als eine Glühbirne und deshalb umweltfreundlicher sei...

  • Eine Glühlampe hat ziemlich vorhersehbare Eigenschaften.


    Reduziert man die Spannung (im Verhältnis zur Nennspannung), dann steigt die Lebensdauer, es sinken aber Farbtemperatur und Wirkungsgrad. Umgekehrt erreicht man durch höhere Spannung eine höhere Farbtemperatur und einen höheren Wirkungsgrad, jedoch zu Lasten der Lebensdauer.


    Eine Spannungsreduktion bekommt man sehr simpel mit einem Vorwiderstand hin, eine Spannungserhöhung ist komplizierter (Spartrafo).


    Eine 100W-Glühlampe verbrauchtin 1000 h exakt 100 kWh Strom, bei den derzeitigen Strompreisen sind das roundabout 20,- Euro. Das ist mehr als zehnmal so viel wie der Anschaffungspreis. Wie wirtschaftlich wäre es also, die Lebensdauer zu erhöhen und dafür den Wirkungsgrad zu senken?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Die Lebensdauer muss ja nicht zwangsläufig nur mit der anliegenden Spannung oder dem Wirkungsgrad korrelieren.
    Es gibt ja auch noch fertigungstechnisch Faktoren, die auf die Lebensdauer Einfluss nehmen könnten (Schutzgaszusammensetzung, Legierung des Glühfadens, Glas etc.).


    Naja, wie gesagt, die Lebensdauer ist in diesem Film ja auch nur ein Thema unter vielen. Dieser Film will das Thema von vielen Seiten kritisch beleuchten. Manches kennt man schon, manches ist neu.


    Bleibt zu hoffen, daß die LED-Glühlampe preiswerter wird und die Energiesparlampe ablöst. Da schaut es mit der Ökobilanz etwas besser aus.

  • Verdammt ich verkauf den Mist ... aber ich sage es trotzdem jedem Kunden:
    Die LED ist 100% Müll. Wer trennt denn den ganzen in Plastik und Keramik verpackten Silizium- und Dotierungskrempel?
    Es ist zwar kein Quecksilber drin und der Rest (Alu, Kunststoff und Elektronik) lassen sich recyclen aber die LED ist und bleibt Müll und belastet. Und gerade LEDs werden Billionen fach hergestellt.


    Zum Film muss ich sagen der ist wirklich gut gemacht und sehr informativ.
    Plastic Planet war ja auch recht gut.
    Ich werde auch den örtlichen Kinofritze mal anhauen den Film für zumindest zwei Abende mal ins Programm zu nehmen.
    Lässt sich sicher auch gut mit ner Aktion für LED Lampen verbinden :wink: .
    Die haben nämlich ein schönes Sonnenlicht ähnliches Farbspektrum, flackern nicht und enthaaren auch keine Kinder.
    Wie es mit der Gewinnung der Rohstoffe aussieht weiß ich hingegen leider nicht.
    Edit: Wiki "Reschärsche" lieferte keine Erkenntnisse zu Problemen.

  • Zur Ökobilanz der LED hab ich auch noch nicht viel gefunden (außer von den Herstellern selbst und dort auch nur im Vergleich mit einer Glühbirne).
    Zumindest ist es so, daß die LED mindestens doppelt solange hält wie eine Energiesparlampe, also muss man die Ökobilanz von zwei Energiesparlampen mit einer LED-Lampe gleicher Helligkeit vergleichen. Zudem verbraucht die LED bei gleicher Lichtleistung noch weniger Strom.
    Und von der Toxizität im Vergleich zur Energiesparlampe mal ganz zu schweigen. Wobei LED auch nicht umweltfreundlich sind, Bei der Herstellung werden u.a. auch ein paar Seltene Erden verwendet, deren Abbau ja ökologisch bedenklich ist. Seltene Erden sind ja z.T. auch toxisch.


  • Frag das mal einen Wertstoffverwerter.
    Die haben vor Jahren schon mal angeregt den gelben Sack generell auf Wertstoffe umzustellen, statt "nur" offiziell Plastikverpackung.


    Der Grund ?
    Alles wird in einen Topf geschmissen, getrocknet, zerschreddert, zermahlen..
    Danach wird getrennt, per Magnet, Dichte/Masse/Temperatur Unterschiede.

  • Zitat von "leopold hollerith"

    Frag das mal einen Wertstoffverwerter.
    Die haben vor Jahren schon mal angeregt den gelben Sack generell auf Wertstoffe umzustellen, statt "nur" offiziell Plastikverpackung.


    Der Grund ?
    Alles wird in einen Topf geschmissen, getrocknet, zerschreddert, zermahlen..
    Danach wird getrennt, per Magnet, Dichte/Masse/Temperatur Unterschiede.


    Die Reihenfolge stimmt nicht und es ist etwas komplizierter, aber ansonsten haste recht.

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  • Zitat von "julian knödler"

    Der Witz an der Sache ist aber der, dass der gelbe Sack beispielsweise in Ulm zu 100% in die Verbrennung fällt ;)


    Biste da sicher?

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  • Zitat von "julian knödler"

    Jo. Eignet sich hervorragend zum anschüren und die Ulmer Anlage wurde wohl zu groß bemessen so dass der reine Hausmüll zu wenig wäre. So wurde mir das ca. 2008 vom Fahrer bestätigt.


    Auch wenn es nichts mit dem Tread zu tun hat, muss ich kurz antworten ;).


    Es werden maximal Sortierreste in die Verbrennung gefahren, üblicherweise aber eher in die Zementindustrie. Wäre auch irgendwie seltsam, wenn die Unternehmen 2x bezahlen würden.


    Richtig ist jedoch, dass die Anlagenbetreiber diese Sortierreste einkaufen, um den inzwischen sehr nassen Müll verbrennen zu können. Trotzdem ist die Verbrennung dieser hochkalorischen (hoher Brennwert) Abfälle kritisch und darf einen bestimmten prozentualen Anteil nicht überschreiten da sie viel Chlor enthalten und beim Verbrennen Dioxine und Furane bilden die die Abgasreinigung wieder ausfiltern muss, was auch viel Geld kostet.


    Dafür haben die Sortierbetriebe, gemeinsam mit den Verbrennern die sogenannten EBS (Ersatzbrennstoffe) entwickelt, welche entsprechend ihres Brennwertes, ihrer Grösse und ihres Chloranteils klassifiziert werden.


    EBS mit hohem Chloranteil und Hochkalorisch wurde früher zu INFRASERV bei Höchst gebracht, und inzwischen nur noch nach Wiesbaden.


    Mittelkalorisch und mittlerer Chlorgehalt geht in die Verbrennung und zu den ersten, sogenannten "grünen" ehemaligen Braunkohlekraftwerken um Leipzig. Übrigens hat eines dieser Kraftwerke einen EBS Verbrauch von ca. 600000 Tonnen pro Jahr.


    Noch kurz was zur Ulmer Anlage mit ihrer klassischen sogenannten Mittelstrom- Rostfeuerung. Diese Anlage ist nicht nur zu gross für das Einzugsgebiet, sie ist auch extrem teuer im Betrieb da ausserordentlich hohe Auflagen beim Bau zu erfüllen waren.
    Beispielsweise können sich die zuständigen Ämter jederzeit Online aufschalten um die Abgaswerte zu kontrollieren.


    So, jetzt aber wieder zurück zum Tread ;)

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  • Zitat von "Rolf Gille"

    Beispielsweise können sich die zuständigen Ämter jederzeit Online aufschalten um die Abgaswerte zu kontrollieren.


    Dies ist aber auch bei einigen anderen Müllverbrennungsanlagen so.
    Mittelwerte werden automatisch in Zyklen übermittelt, aber wenn der Beamte mal kurz aufgewacht ist kann er sich auch die Messungen direkt auf den Bildschirm holen.


    Zum Wohl. Die Pfalz.
    Wolf