Rabatt bei langer Vermietzeit (1 Monat)

  • Hallo,
    ich habe eine Anfrage erhalten, ein Lichtpult über einen Zeitraum von etwas über einen Monat zu vermieten. Es wird dazu eingesetzt, zeitgesteuert jeden Tag in einem bestimmten Zeitraum (ca. 6 Stunden) eine fertige Show automatisch abzuspielen.


    Die Frage, die sich mir jetzt stellt ist, wie so etwas üblicherweise rabattiert wird. Ich habe dazu leider keine Vorstellung und würde mich über Anregungen freuen.


    Danke

  • Daß kommt sehr auf den Markt und die eigene Kalkulation an, z.B. wie oft man in der Zeit für Einzelshows zu welchem Satz zumieten muß oder würde, wie der Tagessatz kalkuliert ist, ob und wenn ja wie viel Rabatt der Kunde bekommt.


    Im Allgemeinen lese ich da Sätze von 10x bis 14x.

  • Kalkulationsfaktoren von 1 bei 1 Tag über 3.5 bei 7 Tagen bis ca. 14-16 bei 1 Monat sind üblich. Der Admin hat mal eine Kalkulation gemacht für Vermietpreise, siehe 1 Thread über Deinem


    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=30&t=47837


    Theoretisch wäre es schön, man könnte ca 5% vom Anschaffungspreis pro Vermiettag ansetzen zur Amortisation, es gibt aber zu viele Anlagen auf dem Markt.

  • Hallo,
    für mich wäre wichtig zu erfahren wer die Endgeräte der Show vermietet und warum derjenige kein Pult stellen kann/will.


    Allerdings denke ich das es sich um eine Festinstallation handeln könnte wo ein Dienstleister sich selbst und sein Pult hinein verliehen hat. Mehrere Wege sind jetzt möglich: -um Kosten zu sparen wird ein neuer Dienstleister gesucht -der alte Dienstleister hat entgültig die Nase voll -Du sollst das Pult stellen und die Show "mitbringen" oder Du hast wirklich eine gute Chance einen treuen Neukunden zu gewinnen.


    Nur das Pult für die Zeit zu vermieten lohnt überhaupt nicht. Die Erträge sind minimal und laut Murphys Gesetz wirst die in dem Vermietzeitraum 3 lukrative Aufträge erhalten können wenn Du Dein Pult frei hättest :lol:


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "max hirse"


    Die Frage, die sich mir jetzt stellt ist, wie so etwas üblicherweise rabattiert wird. Ich habe dazu leider keine Vorstellung und würde mich über Anregungen freuen.


    das schwankt natürlich alles sehr. Angefangen allein schon beim Mietpreis selbst, hier kann sich eine Abweichung von 10,- EUR rauf oder runter in einem Monat mehr auswirken, als der anzusetzende Faktor.


    Üblich ist für mehrere hintereinanderhängene Miettage einen sog. Tagesfaktor anzusetzen, der dann den Mietpreis pro Tag immer günstiger macht, je länger das Gerät draußen ist.
    Diese Tagesfaktoren schwanken allerdings auch schon enorm zwischen den Firmen und lokalen Regionen. So kenne ich einige, die im Konferenz- oder Messebereich tätig sind, die hier überhaupt keine Rabattierungen kennen (4 Tage Einsatz sind 4 x Tagesfaktor), dann gibts Firmen, die berechnen auch die Off- und Rolltage, haben aber dann einen günstigen Mietpreis/Tagesfaktor. Große Firmen, die sich vor allem auf B2B-Rental (Dryhire) spezialisiert haben, verlangen Mindestmiettage. Es gibt also zahllose "Stellschrauben", an dem der Preis rauf oder runter gerechnet wird.


    Alles diese Methoden zeigen dem Kunden, daß hier genau kalkuliert wird und daß leider alles vorgegeben ist.


    Dem ist aber nicht so. Der Kunde selber rechnet anders: Was kostet mich das Gerät, wenn ich es selber anschaffe und werde ich es nach dem Monat vielleicht nochmal nutzen? Dann vergleichen sie mit dem Mietpreis.
    Je länger die Mietzeit und je höher der Mietpreis, desto eher wird sich der Kunde das Gerät selber kaufen. Eine Miete wird also nur noch interessant, wenn er hier wirklich noch einen Vorteil daraus hat.


    Überlege Dir also einen "guten Preis", wovon Du glaubst, daß der Kunde das als fair und attraktiv empfindet. Das kann von Kunde zu Kunde ganz verschieden sein. Der örtliche Gastronom ist viel preisempfindlicher als eine Firma, bei der die Entscheidung nur ein(e) Angestellte(r) trifft.


    Bei Deiner Preisfindung sollte natürlich dann auch der eventuell entgangene Mietausfall mit eingerechnet werden, also in einem Monat könntest Du das Gerät beispielsweise 4 mal vermieten. Also sollte das mindestens rausspringen. Nicht zu vergessen ist auch ein vielleicht damit verbundener Service, den man kostenlos stellen müsste (z.B. "das und jenes klappt nicht, was muss ich tun?"). Bei manchen Kunden weiß man schon, daß man hier vielleicht mehr leisten muss, das würde ich dann auch in die Preisfindung einfliessen lassen etc.


    Wenn Du einen Preis gefunden hast, dann rechne einfach auf den Tagespreis zurück, rechne noch ein paar Prozente Rabatt zusätzlich mit drauf (kommt immer gut) und dann kommst Du auf einen Tagesfaktor. Und schon schaut das für den Kunden zumindest optisch knapp kalkuliert und somit attraktiv aus.


    Bei der Preisfindung kann man auch noch gut mit den Zahlungszielen handeln. Braucht man einen günstigen Preis, dann ist natürlich Vorauskasse angesagt, gute Kunden gewährt man Zahlung auf Rechnung nach dem Einsatz.


    Und bei allen Eurozeichen in den Augen über den vermeintlich hohen Montatsertrag darf man natürlich nie vergessen, sich auch die Gedanken über die Kreditwürdigkeit zu machen. Gerade in der Musikgastronomie hat man mal ganz schnell nicht nur seinen Mietertrag verloren, sondern gleich auch noch sein Gerät. (Wenn der Gastronom pleite ist und das Gerät verkauft hat)


    Das klingt jetzt natürlich alles irgendwie unkonventionell, aber alles was über ein paar Wochen hinausgeht, wird einfach individueller gerechnet als mit festen Faktoren.

  • Zitat

    Nur das Pult für die Zeit zu vermieten lohnt überhaupt nicht. Die Erträge sind minimal und laut Murphys Gesetz wirst die in dem Vermietzeitraum 3 lukrative Aufträge erhalten können wenn Du Dein Pult frei hättest


    Eine hochinteressante Geschäftsphilosophie...

    Kein Applaus für Scheiße!

  • [/quote] Eine hochinteressante Geschäftsphilosophie...[/quote]


    Wieso nicht? Muß bei Dir Alles um jeden Preis raus? Nur damit das Material unterwegs ist?! Bei mir nicht mehr. Bei solchen Geschichten ärgert Mann sich meist über den Zustand des Materials oder den geringen Ertrag und den betriebenen Aufwand um die Fehlbedienungen des Kunden rückgängig zu machen. Schließlich muss das Gerät laufen um späteren Rechnngskürzungen zu entgehen. Kollege mringhoff hat auf gewisse Probleme und drohende Gefahren richtig hingewiesen. Material was ich nur einmal im Bestand halte geht zur Langzeitmiete nicht raus. Zu groß die Gefahr Murphys Gesetze zum Opfer zu fallen. Es sei denn es handelt sich um den Panasonic AG5575 (?stimmt der Typ) :P


    Nein im Ernst - zuviel geschriebene Angebote und zum Schluß steht da was von Mister Crypt


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Mhhh - schauen wir doch mal von der anderen Seite drauf: Ein Kunde möchte ein Gerät mieten und es besteht die Möglichkeit, mit deutlich minimiertem Arbeitseinsatz (1 x liefern und einrichten oder rausgeben, 1 x Abholen oder Rücknehmen, Reinigung, Wartung) einen Umsatz zu generieren, für den ich - konservativ gerechnet - sonst 10 dieser Zyklen und (womöglich) noch höheren Wartungsaufwand ansetzen müsste. Das ist - ebenfalls konservativ gerechnet - für den Zeitraum von 30 etwa Tagen eine sehr gute Rendite. Selbst wenn ich nun in dem Zeitraum drei lukrative Jobs habe, für die ich dann genau das Gerät zumieten muss - so what? Dann bleiben mir für Nichtstun immer noch Mieteinnahmen aus rechnerisch sieben Vermietungen. Ich gehe mal davon aus, dass zumindest ein Teil der hier schreibenden den Lebensunterhalt mit Vermietung von Technik bestreitet - und an der Stelle bin ich einfach kein guter Geschäftsmann, wenn ich auf so ein Angebot nicht reagiere.


    Mir ist auch klar, dass sowas nur dann funktioniert, wenn wir von Technik einer bestimmten Kategorie sprechen. Der Controller aus dem Conrad ist da sicherlich nicht die Marke - aber ein solides Lichtpult aus dem Industriestandard verdient genau so Geld und nimmt keinen Staub an.


    Gänzlich unerheblich wäre auch, wessen Lampen da hängen. Das Geschäft ist gemacht - warum soll ich da jetzt zwischenhacken?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "andy006"

    Material was ich nur einmal im Bestand halte geht zur Langzeitmiete nicht raus.


    So hab ich aber das nicht gemeint. Man sollte die Langzeitmiete so kalkulieren, daß man sicher gehen kann, daß man dadurch mehr Ertrag generiert als durch die "normale" Vermietung an Einzeltagen.


    Jedes Gerät kann irgendwie ersetzt werden, entweder durch ein anderes oder durch Hinzumietung. Das ist alles eine Frage des Aufwands und dieser sollte entsprechend in die Langzeitmiete einkalkuliert werden.


    Meist mietet man doch bei Kollegen günstiger an, als man es dann letztendlich weitervermietet. Da macht man doch mit jeder Hinzumietung immer noch etwas Geschäft.

  • Realistisch gerechnet würde ich versuchen etwa 15%-20% vom Anschaffungspreis rauszuholen.


    meine Argumente dafür wären ähnlich der Argumentationskette von Skyworker die folgenden:


    - der Preis ist so niedrig, dass sich ein Selbstkauf für den Kunden noch nicht lohnt.
    Selbst wenn er das Zeug selber kauft muss er 5-7x die gleiche Show machen,
    um das Material "zu Null" amortisert zu haben,
    Handling, Lagerung, Einarbeitung etc. noch außen vorgelassen.


    - das Gerät nutzt sich in der Zeit nicht ab - wenn da 30x ein fester Timecode durchrasselt
    staubt die Kiste höchstens ein, aber kaputt geht davon nix,
    Montage im Salzwassernebel mal ausgenommen.


    - Nicht unerhebliche Kosten entstehen ja durchs Handling.
    Beim Kontrollieren im Lager, Zählen von Zubehörteilen,
    Funktionstest und Reinigung für den nächsten Kunden
    geht die kostspielige Zeit drauf,
    ebenso beim Suchen, Ein- und Ausladen und wieder Verräumen im Regal,
    bei kleinen Klitschen vielleicht sogar durch zusätzliche Anfahrt zum Lager etc..
    Defekte enstehen ja im wesentlichen durchs Handling, also lieblos in den Laster knallen,
    Bier durchlaufen lassen, am Kabel vom Tisch zerren,
    Schütteltest über tausend Kilometer russische Landstrasse etc.
    Defekte Elektronik ist rein statistisch eine Frage der Gerätelaufzeit (und ggf. elektrischer/thermischer Belastung),
    weniger von der Dauer der einzelnen Veranstaltungen abhängig.


    Wenn ich diese Faktoren aus der Miete für einen einzigen Einsatztag rausrechne
    bleiben mir realistisch vielleicht noch zwei echte Prozente vom Anschaffungspreis,
    die am Material als Reinverdienst gemacht sind.
    Und ob ich in einem Monat tatsächlich 7-10 Einzelvermietungen hinbekomme
    um die oben genannte Rendite am Material zu machen -
    da halte ich stark dagegen...

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Für genau solch eine Sache habe ich einem Kunden mal einen BOTEX DMX Rekorder verkauft plus die Programmierungsstunden für die Show. Fertig und kein Stress. 1 Knopf gedrückt und los geht die Show. Sehr einfach im Handling und der Kunde muss keine Angst haben, etwas zu verstellen.


    vg, Marco

  • Zitat von "skyper"

    Realistisch gerechnet würde ich versuchen etwa 15%-20% vom Anschaffungspreis rauszuholen.


    das wäre mir jetzt je nach Gerät für einen Monat fast wieder zu wenig.
    Teurere, qualitativ hochwertige Geräte werden ja gerne mit 2-3%, etwas preisgünstigere eher mit 5% vom Neupreis/Anschaffungspreis im Tagesmietpreis angesetzt.
    15% wäre also ein Tagesfaktor von 3,0 (günstiges Gerät) bis ca. 7 (hochwertiges Gerät).


    Zitat von "skyper"

    Nicht unerhebliche Kosten entstehen ja durchs Handling. Beim Kontrollieren im Lager, Zählen von Zubehörteilen, Funktionstest und Reinigung für den nächsten Kunden
    geht die kostspielige Zeit drauf


    Das ist natürlich richtig, deswegen gibt es ja auch die Tagessätze, die den Mietpreis immer preiswerter machen, je länger die Mietdauer ist. Es existieren aber auch Fixkosten, die auch anfallen, wenn das Gerät nicht im Lager ist. Zu stark sollte man den Kostenfaktor nicht nur auf die Arbeitzeit beschränken.


    Gleichzeitig muss man einmal aber auch die "Mietgerechtigkeit" beachten, also wenn ich für einen Tag einen Faktor 1,0 berechne und für zwei vielleicht 1,7, dann bin ich bei 7 Tagen sicherlich über 3,5 und nach zwei Wochen bei rund 6,0. Diese Reihe muss also auch marketingtechnisch zusammenpassen. Es muss noch ein Unterschied vorhanden sein, wenn man ein Gerät 2 Wochen oder einen Monat mietet. Der Kunde ist natürlich auch bereit für einen Monat mehr zu bezahlen als für zwei Wochen, das darf man nicht vergessen.


    Das zweite ist auch das gebundene Kapital, das ja auch Geld verdienen muss. Je länger ein Gerät weg ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß ich es in dieser Zeit auch noch anderweitig hätte einsetzen können. Nun mag man darüber streiten, ob man ein Lichtpult wirklich jedes Wochenende draußen hat. Das hängt ab von der Saison (im Sommer zur Hochsaison würde ich sagen, daß es hier vielleicht sogar noch mehr sein kann), vom Gerät selber (manches ist auch ein Ladenhüter) etc.
    Ungeschickt wäre es deshalb, hier weniger zu verlangen als den geschätzten Ertrag, den man sonst gehabt hätte.


    Letztendlich will ich ja als Vermieter, egal ob ein Tag oder ein Monat, das höchstmöglichste herausholen. Ist der Preis zu hoch, geht der Kunde entweder zum Kollegen oder kauft sich das Gerät selbst oder lässt den Job komplett sausen. Der Mietpreis richtet sich also nicht immer nach Prozenten und Faktoren.



    Zitat von "skyper"

    das Gerät nutzt sich in der Zeit nicht ab - wenn da 30x ein fester Timecode durchrasselt, staubt die Kiste höchstens ein, aber kaputt geht davon nix


    Das kommt auch immer auf den Kunden an. 30 Tage in einer Disco-Kaschemme mit Getränke neben dem Pult, Kippe drüber und klebriges Nebelfluid in der Luft ist wieder was anderes, als ein Stellplatz in einem sauberen Theaterregieraum.
    So etwas fliesst bei uns auch in die Preisgestaltung ein, natürlich nicht offiziell. :)


    Zitat von "skyper"

    Defekte Elektronik ist rein statistisch eine Frage der Gerätelaufzeit (und ggf. elektrischer/thermischer Belastung),
    weniger von der Dauer der einzelnen Veranstaltungen abhängig.


    Aber die Gerätelaufzeit hängt ab von der Dauer und der Anzahl der Veranstaltungen.