AKG D12VR und Telefunken M82

  • Gute Frage.
    Ein Schlagzeuger neulich hatte eines dabei. Gekauft für sein Studio als Ersatz für sein altes d12, welches wohl hinüber ist.
    Spasseshalber stellten wir es nach dem Souncheck mal vor seine Kick.
    Ergebnis: interessantes Mikro, aber wohl eher für Studioarbeit.
    Man muss schon viel drehen (im Vergleich zum D6) und auf kleinen lauten Bühnen nimmt es viel Umgebung mit.
    Und es klingt definitiv nicht wie ein altes d12.

  • Ich habe das D12VR am Wochenende auf der Bühne gehabt, hab selbst aber nur den Anteil des Drumfill-Subs und etwas Spill von der PA hören können, Band war komplett auf InEar und ich hab Monitor betreut. Es sieht mir mit allen Einstellmöglichkeiten nach einem recht flexiblen Kick-Mikro aus.

  • Mein aktueller Stand:
    Definitiv brauche ich keinen Vintage D12 Sound, also die passiv Schalte. Ich fand meine zwei D12E 1980 schon grauenvoll und ich war damals froh, mit M88 und RE20 Alternativen gefunden zu haben. Auch wenn verschiedentlich behauptet wird, die passiv Schalte klänge anders als das alte D12 erinnert mich das in den Audio Files die in 'soundonsound' verlinkt sind, doch schwer an das alte Ding. Obwohl ich '80 auch schon ein Pult mit zwei mal semiparametrischen Mitten hatte, war mein D12 Problem mit EQ nicht lösbar.
    Mit 'Schalte Blau' gefällt mir das 'VR' jedoch sehr gut. Ich werde es testen.

  • Danke für den link Volker.


    Ich mag keine völlig unbedämpften 24"er Kickdrums. Daran können Mikrofone nur bedingt was ändern. Am besten wird das "Hohlraumgewabere" vom RE320 in der "innen nahe Schlagfell - Position" ausgeblendet, wobei dieser Effekt des Variable D schon vor über 30 Jahren dazu geführt hat, dass ich meine 2 D12en verkauft habe. Die EQte Variante gefällt mir recht gut.
    Erstaunlicherweise wird es nun in dieser Eigenschaft vom D12VR dicht gefolgt, und es gefällt mir wiederum in der "innen nahe Schlagfell - Position" mit der am stärksten EQten Variante am besten.


    Die anderen Mikros klingen in meinen Ohren alle ziemlich ähnlich und "hohl" wobei ich annehme, dass man die Unterschiede zwischen den restlichen Mikros besser hören würde, wenn das Gewabere etwas weggedämpft wäre. ( Youtubesound + KRK Rokit5 als "Desktop" Abhöre ) Ausserdem kann mann Kickmics eigentlich erst dann richtig bewerten, wenn man sie in einer gewohnten Bearbeitungsvariante gehört hat.

  • Jungs mir ist da noch was eingefallen, damit ich nicht mißverstanden werde:
    Obwohl ich am liebsten 'fett+knackig' mag, habe ich überhaupt nichts gegen allerlei 'moderne' Kicksounds, also z.B. ein schlabbriges 'BUHH' mit ein paar sehr individuellen Obertönen kann auch sehr nett sein. Ebenfalls kann ich schon wegen des Alters mit der ahnbaren Kick der Retrobuben, die sich an den siebzigern versuchen, leben. Immer so, wie das im jeweiligen Genre gebraucht wird. 8):D
    Was ich überhaupt nicht mag, ist, wenn der Hohlraum der Kick sich wie in diesen Beispielen in einem näselnden unmusikalischen 'ggnnühh' verselbstständlicht. :D Da ist stimmen, dämpfen oder entsorgen der Trommel angesagt ! Das Mikro ... und eventuell der TD sind dann nur Krücken, wenns schnell gehen muß und da hilft das RE320 tatsächlich ein bisschen.

  • So es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht:


    die gute ist: Das D12VR ist das erste D12, das ich mag :D Das Mikro mach einen robusteren Eindruck als seine Vorgänger, das interne aktive EQing macht was es soll, ich liebe die Einstellung 'blau' und das Ding hat ein für ein solches Mikro wirklich verblüffendes, sehr brauchbares Richtverhalten, das den Kessel soweit ausblendet, wie ich mir das wünsche. Ist für mich eine echte klangliche Bereicherung und obwohl ich schon genug Bassdrummikros gehortet habe, habe ich mir eins gekauft.


    die schlechte ist: Das M82 habe ich heute vormittag bekommen und, was überhaupt nicht meine Art ist, heute mittag ungehört zurückgetragen !
    Mir war beim Auspacken schon aufgefallen, dass der vordere Teil des Korbs so ein wenig "unsymmetrisch" war. Beim in die Hand nehmen konnte ich mit wenig Druck eines Fingers (!)den Korb eindellen, der ganz und gar unelastisch also ohne Rückstellkraft aber mit etwas Krepitationen ( Knirschen ) nachgab. :shock: Da ist beim Härten des Gitters wohl etwas Grundlegendes schiefgegangen ! Das ist absolut nicht das, was ich mir unter einem Mikrofon für Studio- und live Anwendungen (!) vorstelle und das geht für die Kohle überhaupt nicht. :cry:
    Das Mikro ist 'assembled' in USA. Ich sage jetzt nicht, wo ich mir die Herkunft des Gehäuses hindenke, bin aber als Deutscher mit einem gewissen Background einer Stahlkochernation peinlich berührt davon, dass wir etliche unserer Hochöfen in ein großes Land weit im Osten unseres Planeten verkauft haben. Mir ist unter diesen Voraussetzungen völlig wurscht, wie es klingt. :roll:
    Mahlzeit.