Und noch ein praktisches Digitalpultetourallerlei

  • Zitat von "guma"

    Klar Mann, Sinn eines Stadtfestes ist ja auch Konsum von Getränken mit oder ohne Bratwurst und nicht Tonkutscherintelligenztest.


    meinen letzten Intelligenztest habe ich Ende der Grundschule gemacht ... das brauche ich bei der Arbeit eigentlich prinzipiell nicht mehr ...

  • Nein, ich meine den Umstand "alterwürdiger PM5 umzingelt von 3(!) Behringer/Behridas Mischgeräten"!
    So passt das Bild auch ins Thema :wink:


    @ Marcus
    Ist alles richtig mit "was der Statdfestbeschaller an der Hauptbühne so aufbaut um keinen Stress zu haben", allerdings ist es so ( und daher auch mein ironischer Beitrag "Bier und Bratwurst gegen Tonkutscherintelligenztest" :(
    Solange Du YamahaCL/QL/PM5/SC Vi bestellst und das Wittern von Stess durch eine Art "Restschatten einer öffentlich rechtlichen Anstalt" darüber liegt, wird das komischerweise dazu führen, dass Du in Deiner Erlebniswelt genau das vorfindest, was Du bestellt hast. Das ist in den, wie Du sagst "Niederungen" eigentlich auch nicht so, denn dort wird bekannter weise immer so wenig Geld wie möglich ausgegeben ...


    Das Foddo ( obwohl kein Stadtfest ) hat so was von Stadtfesttopact trifft den Rest der Welt ...

  • Zitat von "guma"


    @ Marcus
    Solange Du YamahaCL/QL/PM5/SC Vi bestellst und das Wittern von Stess durch eine Art "Restschatten einer öffentlich rechtlichen Anstalt" darüber liegt, wird das komischerweise dazu führen, dass Du in Deiner Erlebniswelt genau das vorfindest, was Du bestellt hast. Das ist in den, wie Du sagst "Niederungen" eigentlich auch nicht so, denn dort wird bekannter weise immer so wenig Geld wie möglich ausgegeben ...


    ;) ... ich weiss was du meinst, aber ich rede hier ausdrücklich nicht von SWR Jobs. Das das eine andere Welt ist weiss ich, und da finde ich tatsächlich auch fast immer das von mir spezifizierte Mischgerät vor. Und da ist zwar schon lange auch nicht mehr alles oberschick, aber immer noch schick. Ausserdem haben die Rotjacken immer noch einen beträchtlichen Einschüchterungsfaktor .. und bei allen Sparmaßnahmen zahlt der SWR halt trotzdem reelles Geld.


    Ich rede aber tatsächlich von den schönen Stadtfesten, den Bierzelten, den 250 Jahr Dorffeiern mit angeschlossenem Wettpflügen der Landjugend ... mit kopulierenden Fliegenscharen auf dem Display, Frittenfett & Soundcheck beim nachmittäglichen Kuchenausschank, mit Kindertanzgruppen, Musikvereinen und Gitarrenduos als VorVorVorband/Bespaßung und der örtlichen freiwilligen Feuerwehr als Hauptveranstalter, mit 2x 5Euro Verzehrboncatering und einfach allem was sonst noch so dazugehört ....


    Ich habe dieses Jahr eher aus Zufall ein paar Coverkapellen übernommen, die ich als Notfall/Ausfallmischer betreue wenn der arme Kollege, der das sonst macht, nicht kann. Wobei alle Kapellen doch eher schon der etwas gehobeneren Liga angehören, und durchaus viel Spaß machen, wenn man das nicht jedes Wochenende hat. Und man lernt schöne Dörfer an Lahn, Mosel & Main kennen, und die Höhen des Odenwalds, des Taunus und wie sie noch so alle heissen ...


    Auf jeden Fall habe ich seit Februar schon viel Elend gesehen ... gerade was Bühnen & PA Systeme angeht ... da wird es teilweise schon echt gruselig, wenn auch nur teilweise, es gibt auch da Firmen die mit ordentlichem Matarial anrücken ... ABER bei der anwesenden Mischpulttechnik, die ich mir in dem Fall nicht aussuche und die auch einfach so dasteht, habe ich das erlebt was ich oben schon geschildert habe ... durchaus solide Ausstattung, und die genannten Kandidaten.


    Was imho wahrscheinlich auch daran liegt, das man zwar trefflich über 2x TW Audio Tops pro Seite + 2 Subs für 2500 Besucher meckern kann, oder das die Bühnentreppe doch ETWAS schief mit Kabelbindern festgemacht ist ... aber das perlt am gemeinen Stadtfestbeschaller mit einem dezenten Hinweis auf die kommunalen Festbudgets einfach ab ... Wenn aber bei 5 Tagen Stadtfest der örtliche Mann für Alles jeden Abend mit dem nächsten armen Bandmischer stundenlang gegen die Tücken englischer Mischpultlogik kämpfen muss, anstatt zufrieden 4 Meter weiter zu sitzen und den achten Steakweck des Abends zu essen, dann tut das anscheinend seine Wirkung .... :D:D


    war Alles in Allem doch durchaus lehrreich ... aber ich freue mich doch dann schon mal wieder auf gediegene Klassikbeschallung und den dritten Kaffee im Studio ... :lol:

  • Zitat von "oton"

    ... Wenn aber bei 5 Tagen Stadtfest der örtliche Mann für Alles jeden Abend mit dem nächsten armen Bandmischer stundenlang gegen die Tücken englischer Mischpultlogik kämpfen muss, anstatt zufrieden 4 Meter weiter zu sitzen und den achten Steakweck des Abends zu essen, dann tut das anscheinend seine Wirkung .... :D:D


    Genau das meinte ich mit dem liebevollen Ausdruck "Tonkutscherintelligenztest" und ganz klar, in dieser Veranstaltungssituation tausche ich sehr gerne meine Freude an Wissensvermittlung gegen den unangestrengten üblichen Minimaltext, schon allein deshalb, weil ich der Meinung bin, dass eben Unterricht dort nichts verloren hat. Ich bin ja nicht bescheuert und mache mir das Leben unnötig schwer.


    Nebenbei, wenn der eine oder andere sich schon mal von meiner Ironie in seiner Berufsehre verletzt fühlt, ... macht nichts ... die Botschaft wäre, dass man mit zunehmendem Lebensalter die Fähigkeit stärken sollte, sich neben sich zu stellen und auch mal über sich selbst zu lachen. :wink:

  • Jetzt übersetzt derlei tiefe Erkenntnisse einfach mal in die Welt der veranstaltungstechnischen Fließbandarbeit, wie sie's im Tournee- oder Festinstallations- Venuebetrieb mittlerweile nun mal üblich ist. Also die Aufgabe, täglich – je nach Perspektive – wechselnde 'Schüler' betreuen/ vor mittleren Katastrophen bewahren oder selbst als 'Schüler', der für Schule eigentlich gerade weder Zeit noch Lust hat, wechselnde potenzielle Katastrophensituationen möglichst unbeschadet umschiffen zu müssen.
    Und schon wird klar, warum bestimmte Standards dort gerne gesehen bzw. eingesetzt werden, und andere eher nicht. Messlatte ist dort eben nicht "kann ICH damit bei besten Voraussetzungen theoretisch das optimale Ergebnis erreichen?", sondern "können möglichst viele Probanden unterschiedlichster Qualifikation auch bei ungünstigen Randbedingungen damit ein möglichst gutes Ergebnis erreichen?". (Wobei die Zielkundschaft letzteres in den seltensten Fällen vom theoretisch möglichen Optimum unterscheiden können dürfte – aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema.) Technik für den Alltagsgebrauch vs. Laborausstattung.


    Klar kann man das alles auch alternativ angehen. Ich erinnere an den niederländischen Kollegen ohne erwähnenswerte Budget- oder Platzprobleme, der gerade wieder alternativ einen gut erhaltenen Heritage- Platz an den Start bringt, weil er die täglichen Diskussionen und Probleme einfach leid ist. Leider ist aber sowohl die Zahl guterhaltener Heritage- Plätze als auch die der Baustellen ohne Budget- und Platzprobleme vermutlich endlich. Allgemein verträgliche Zukunftslösungen sehen daher sicherlich anders aus. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Meine persönliche Konsequenz ist ganz klar:


    Gut möglich, dass ich noch mal in Bälde innereuropäisch auf Tour bin und meine persönliche Lösung wird "Halbproduktion". Damit habe ich ja in der letzten Zeit etliche Erfahrung sammeln können und da verzichte ich zur Betreuung einer einzelnen Band lieber auf ein paar Fader zu Gunsten der Transportabilität und lasse mir den "Wichser" gefallen, habe aber in einem mir wichtigen Bereich konstante Bedingungen. Da ist das Lager ja durchaus zweigeteilt und ich hoffe, wir müssen nicht zum 1000-sten Mal diskutieren, ob das sinnvoll und wirtschaftlich ist. Ich denke, das einzige, was zählt, ist, ob man das verkaufen kann, wenn man es möchte.

  • Jepp, das ist ein gangbarer Weg, der heutzutage ja auch recht häufig wieder beschritten wird.


    Wobei es in Sachen Durchsetzung durchaus unterschiedlich erfolgversprechende Varianten gibt. Variante A (Basis GLD80)...

    Zitat

    "Leute, ich würde gerne (m)ein eigenes Pult mitnehmen. Ist auch ganz klein, wiegt fast nichts, passt notfalls sogar unters Bett... "
    "Meinst du? Steht doch überall eins? Na ja, wenn's denn sein muss. Kost' das dann extra?"
    "Hmm, ja, ich hatte so an fün – ähm vierzig Euro pro Show gedacht?"
    "WATT? :shock: ! Okay, 200 für den kompletten Monat. Na gut, 250, weil du's bist. Einverstanden?"

    ... ist sicherlich unkomplizierter einzufädeln als Variante B (wenn's dann doch unbedingt die amerikanisch gecasedte Luxusvollausstattung/ 2x Surface, 1x 'Local Rack', 2x 64er Stagerack + Split, 1x 100m MADI- Multicore + 3x 2,5mm² + Bühnenunterverteilungen, Mics, Kabelbäume, etc.pp./ sein soll).
    Bei B ist nämlich ganz schnell Ende Gelände mit dem quasi gratis mitreisenden 3t Tandemhänger hinterm 431er Setra. Wenn da jeder sein Ding durchziehen will, ist ruckzuck der zusätzliche 12Tonner am Start; incl. Fahrer(n), Sprit, Roadtax, erhöhtem örtlichen Personalbedarf, und allem was sonst noch so dazu gehört. Europatour? Fahr nur mal mit 'nem zusätzlichen 12Tonner werktags in die Londoner Innenstadt... :wink:
    Angenommen, ich stünde vor der (Europatour-)Alternative: entweder LKW mit eigenem Top- Wunschmaterial + reisen im Sprinter. Oder Hausanlage + reisen im Luxusdoppeldecker. Ahnst du, wofür ich plädieren würde? :lol:


    Und auch als Örtlicher steht man dann hin und wieder da und macht sich so seine Gedanken: gestern die Tributekapelle - Minifestgage oder auf Eintritt, 2x PKW-Kombi, Hausanlage wie vorhanden, Aufbau 16:00, Pizza/ Currywurst; 650 Zahlende, die feiern wollen – im Schnitt keiner davon unter 2L Eventbeköstigung. Heute die total angesagte Chartstürmerband - Get In 10:00, Tourparty 25 Personen + 10x örtliche Crew, 30 Seiten BA, 12Tonner oder Sattel mit FOH, MON, Deko, Backline sowie dem Neuesten/ Hippsten/ Größten/ Teuersten aus Bodos Lampenladen drin. Leider kommen auch nur 650, und die teilen sich zu dritt 'ne Cola light...


    Ich freu' mich auf deinen Tourbericht! :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • klar, die rechnung sollte schon irgendwie aufgehen. drauflegen will ja wirklich niemand.
    aber wenn wir wirklich anfangen kunst und kultur nur noch nach gewinnmargen durchzurechnen, dann wird von dieser kultur in absehbarer zeit nur noch der monatliche DJ und die kostenoptimierte comedyvorstellung mit einem einzelnen mikrofon übrig bleiben.
    das ist jedenfalls meine meinung dazu.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Von Kunst und Kultur war allerdings bei beiden Varianten ausdrücklich nicht die Rede. Weder beim ausgelutschten Partypop noch beim neuesten Versuch der Musikindustrie in Sachen möglichst effektiver Geldabschöpfung mittels neuer Gesichter/ 'Produkte'. Anderes Thema. :)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Jepp, das ist ein gangbarer Weg, der heutzutage ja auch recht häufig wieder beschritten wird.


    Wobei es in Sachen Durchsetzung durchaus unterschiedlich erfolgversprechende Varianten gibt. Variante A (Basis GLD80)...

    ... ist sicherlich unkomplizierter einzufädeln ...


    Es wird Variante A mit etwas mehr als 250€ .... :D
    ... und da wären wir wieder beim "Tonkutscherintelligenztest". Man kann mir ja alles Mögliche nachsagen nur bestimmt nicht, dass ich bescheuert bin ... :D

  • Nächste Tour, zweiter Tag, nächster Playstationblues:
    Vi3000, älteres Vi4- File geladen; das meiste wird auch anstandslos übernommen (aber z.B. sämtliche Channel- Links nicht). Nachmittags Patch- und Effekteumbau, Linecheck. Nach ca. zwei Stunden plötzlich keinen Zugriff mehr auf die Funktionen des Master- Bildschirms, weder über Setup noch über Aufruf der Master Kanäle. Also u.a. keine EQs mehr, aber auch speichern unmöglich. Kommentar der örtlichen Crew: "Ja, das passiert schon mal ab und zu..." :roll:
    Einzige Möglichkeit: Netzstecker ziehen, 10 Sekunden warten, anschließend Prinzip Hoffnung, während das Teil eine gefühlte Ewigkeit lang wieder hoch fährt (ist das nicht neueste Digitalpult- Generation? Wieso dauert das dann minutenlang? Unfassbar.). Die meisten zuvor vorgenommenen Änderungen sind zum Glück noch da, die Channellinks aber z.B. haben sich samt und sonders wieder ins Nirvana verabschiedet.
    Hat anschließend bis Ende der Show durchgespielt - aber so was gibt einem natürlich gleich mal wieder ein richtig tolles Gefühl von Vertrauen in die Segnungen der modernen Technik.


    So langsam aber sicher landet Soundcraft Vi auf der 'Absolutes No- Go, weil notorisch unzuverlässiges Zeugs' Liste. :evil:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "guma"

    Nee, bei meinem bekennenden "Mut zur Vi-Lücke" sach ich jetzt nix zu den Vis :D aber warum um Himmels Willen lädst Du nach einem Jahr immer noch ein

    in den Dorfjugend-Vi?


    wahrscheinlich weil Soundcraft ja immer proklamiert das das ohne Probleme geht ... wobei ich wie Billbo die Erfahrung gemacht habe, das es oft, aber nicht immer geht. Was ich inzwischen immer mache, wenn ich ein älteres File habe, das ich auf eine neuere Konsole spielen will, ich lade es erst im (aktuellen) Editor, schaue das alles geht und speichere es dann, danach erst ab in die Konsole. Das hat mir jedenfalls diese Saison, in der ich zum erstem mal viel mit 3000/5000/7000 VI´s zu tun hatte, weil die meisten Verleiher jetzt doch umgestiegen sind, einen makellose VI-Bilanz beschert, bis auf eine VI1, die ein (neueres) VI4 File nicht fressen wollte respektive dann keine MADI Inputs mehr akzeptieren wollte.


    Allerdings, wenn ich so etwas höre:


    Zitat von "billbo"

    Kommentar der örtlichen Crew: "Ja, das passiert schon mal ab und zu..."


    frage ich mich schon, warum das Pult dann nicht im Service war oder wenigstens der Vertrieb kontaktiert wurde, als das Problem zum ersten Mal aufgetreten ist, das passiert nämlich normalerweise NICHT "ab und zu". Das riecht schon wieder nach einer Company denen Service & Updates eher egal sind .. mit den hier geschilderten Folgen. Leider gibt es die ja immer noch sehr oft da draussen ...

  • Knapp 2 Wochen Langeweile. Fast ausschließlich Yamaha - einschalten, File laden, spielt. Ein versehentlich dazwischengerutschter SD8 spielt ebenfalls einwandfrei. Okay, noch immer kein benutzbarer Dual Pitch, und jeder zweite Griff zum vermeintlich richtigen Encoder ein Fehlversuch. Was soll's; gegen ersteres helfen die 25 Jahre alten SPXe im heimlich ins Tourgepäck geschmuggelten Minieffektrack, gegen letzteres die Einisicht, dass ich zur Digico- Bedienlogik einfach niemals ausreichend kompatibel sein werde. So what, auch der Tag geht vorbei.


    Gestern dann endlich mal wieder ein bisschen Stimmung: Midas PRO X. Und ausreichend Zeit - prima, da schreib' ich auf den mitgebrachten jungfräulichen USB Stick gleich mal 'Midas PRO' und bastel mir dafür endlich mal ein sinnvolles Startfile. Angeblich sollte man das ja unbedingt auf einem realen Pult machen, damit's anschließend auch tatsächlich von einem realen Pult gelesen werden kann.
    Geht aber zunächst nicht, Stick wird nicht erkannt. Und kann daher auch nicht mal eben auf dem Pult formatiert werden. Das muss nach Aussage des Babysitters vorher unbedingt auf einem Windows- PC in FAT32 geschehen. (Damit es dann anschließend mit einem ausschließlich für Mac existierenden Editor ggfs. weiterbearbeitet werden kann? Meinen die das wirklich ernst? :lol: ). Der Sitter ist so nett und macht das mal eben - jepp, funktioniert tatsächlich; im Anschluss wandert ein aus dem Hausfile erstelltes und von überflüsigen local Gimmicks befreites Startfile auf den externen Speicher.
    Soundcheck - läuft.
    Vorprogramm (mit eigenem Bandtonler, auf Basis meines Setups) - läuft.
    Changeover/ Linecheck - läuft. Erst mal, jedenfalls. Mittendrin ist plötzlich Feierabend, weil das Pult leider von einem Moment auf den anderen seine Bedienoberfläche verloren hat. Audio spielt, Anzeigen spielen, aber ändern kann man gar nichts mehr. Faderbankumschalter, Kanalwahlschalter, Popgroups, VCAs, Fader - alles tot, zuvor gepaarte Kanäle sind plötzlich wieder Singles. Glücklicherweise funktionieren Trackballs und Eingabe noch, für weiteres 'Jugend forscht' ist keine Zeit mehr; also das Allheilmittel für jegliches streikendes Digitalspielzeug ausprobieren: runter fahren, neu booten. Das dauert eine gefühlte Ewigkeit, immerhin genug Zeit für inständige Gebete dass es a) anschließend tatsächlich wieder funktionieren möge, b) die wesentlichen Inhalte des Speichers dann noch vorhanden sind, und c) dieser Zustand dann auch bis Showende anhalten möge. Derweil wartet die Band gemütlich oben auf dem Catwalk Richtung Bühne, und das Publikum bestellt halt noch die eine oder andere zusätzliche Runde Bier. Moderne Technik fördert Geselligkeit und Umsatz und lässt 'Zeit(pläne)' zu etwas nebensächlichem werden.
    Nach einem Viertelstündchen läuft tatsächlich wieder alles, Linecheck ist beendet, und Show kann beginnen. Spielt auch tadellos bis zum Schluss. Allerdings ist ab jetzt ein sichtlich nervöser Babysitter neben mir damit beschäftigt, alle paar Minuten von Hand eine Zwischenspeicherung vorzunehmen. Nett, aber insofern ein bisschen doof, als ich ja eigentlich mit dem Dings einfach nur mischen und dafür auf dem zweiten Bildschirm z.B. zielgenau Effekte editieren wollte. Egal, nach einer Weile wird's ihm langweilig, und ich habe die Hightechperle bis Ende der Show wieder für mich allein. Hurra!


    In meiner persönlichen Pultabsturzbilanz stellt Midas PRO mittlerweile alles dagewesene in den Schatten. Dagegen war selbst das legendäre Mackie TT24 ein wahres Muster an Zuverlässigkeit. Um so unverständlicher, als ja die Billigkisten mit gleichem/ ähnlichem Label offensichtlich zigtausendfach tagtäglich völlig stressfrei laufen. Ich habe auf dieser Tour als In Ear Spiel- und Übungspult für die Band zusätzlich ein simples X32 (allererste Serie) dabei. Da wird mittags der Netzstecker aufgesteckt und nachts wieder gezogen, zwischendrin spielen mindestens 12 technisch völlig unbefleckte Laienhände nach Lust und Laune per Hardware und/ oder iPhoneapp wild durcheinander daran herum, gespeichert wird dabei schon längst nichts mehr, und nie gab es damit bislang auch nur ein einziges Problem.


    Gibt es eigentlich irgendjemanden, der diese 'PRO'- Serie Kisten unfallfrei benutzt? Vielleicht ja sogar hier an Board? Ich habe daran inzwischen echte Zweifel.


    Soo, morgen zur Abwechslung mal wieder Karlsruher Bauern- Vi. An und für sich ja eine vielversprechende Grundlage für weitere Kapitel im Spielkonsolenbetatesterthread. Schaun' wir mal. :)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Und das Lustigste daran ist; das dass Billige längst von der Bildfläche verschwunden wäre, würde es nur annähernd so rumzicken.
    Nur dem Teuren wird alles verziehen. Weil nicht sein kann was nicht sein darf....


    Irgendwie scheint mir aber stets gescholtenes, ungeliebtes & abgelehntes aus dem Hause; das auch schnelle Moppeds baut, das beste Mittel zum Zweck zu sein. :wink:

    Never stop a running System