Vestax PMC-06 ProA: Ausgangssignal sehr schwach

  • Ich habe hier gerade einen Vestax PMC-06 ProA DJ-Mischer von einem Kollegen liegen, der folgendes Problem aufweist: Die Line-Ausgänge haben beide nur einen sehr schwachen Pegel.


    Mechanische Schäden sind nicht festzustellen, Kabel im Gehäuse habe ich soweit es geht durchgepiept - Wackelkontakte waren nicht festzustellen.


    An den einzelnen Kanalzügen liegt es höchstwahrscheinlich nicht, weil das Problem sich auf das gesamte Summensignal auswirkt.


    Verschleiß am Masterpoti schließe ich auch aus, weil es sich um ein Stereopoti handelt und das Problem den linken wie den rechten Kanal betrifft - "symmetrischer Verschleiß" eines Potis auf beiden Stereokanälen halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.


    Das Problem ist laut Besitzer "aus heiterem Himmel" aufgetreten, nicht etwa direkt nach einem Faderwechsel o.Ä.. Alle internen Stecker scheinen korrekt und an der richtigen Position eingesteckt zu sein.


    Wenn man sich den internen Signalweg vor Augen führt, müsste das Problem entweder auf der Masterplatine oder auf der Platine mit den Cinchbuchsen für die Line-Outs stecken. Die Lineouts sind über eine Schaltung mit zwei Kondensatoren und zwei Widerständen (RC-Glied?) geführt.


    Der Mixer ist schon einige Jahre alt, aber gut gepflegt; Das Außengehäuse weist keine Anzeichen übermäßiger mechanischer Beanspruchung auf.


    Irgendwelche Ideen?

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  • ich habe es mal ins selbstbau technik brett verschoben, da hier die meisten leute sitzen, die sich damit auskennen.
    meine erste vermutung wäre, dass der verstärker welcher am ausgang des pultes liegt defekt ist.

  • Auf der Hauptplatine finden sich folgende OPAMPs:


    -JRC 2068D 8045B
    -JRC 2068D 8060B
    -JRC 4556AD 7007C
    -JRC 4558D 8109E
    -JRC 2068D 8060B


    Leider konnte ich durch googlen keine Datenblätter finden, außerdem kann ich kein Japanisch und daher blieb mir auch die Webseite des Herstellers (Japan Radio Corp?) verschlossen.


    Kennt jemand diese Typen und hat Informationen dazu?


    Danke!

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    Einmal editiert, zuletzt von Sokke ()

  • Besten Dank!


    Alle bis auf den 4556AD scheint es bei Reichelt zu geben (könnte man stattdessen den 4556D nehmen?)


    Nur eine Frage bleibt noch: Wie stelle ich zuverlässig im eingelöteten Zustand fest, welches IC das defekte ist? Oder sollte ich besser alle austauschen?


    Wäre vom Aufwand her auch nicht soo wild.

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  • Entweder Messen welche defekt sind,oder gleich alle Austauschen.
    Alle auszutauschen ist nur mehr Arbeitsaufwand, die Bauteile sind billig.

  • DC Messung am Ausgangspin, der muss DC mässig in der Mitte zwischen den Betriebsspannungen sein (bei symetrischer Betriebsspannung ca. 0V, bei unsymetrische Spannung halbe Betriebsspannung).
    Wenn aber das Signal klanglich okay ist, und die Masterfader nicht invers funktionieren (lauter wenn runtergezogen), dann halte ich einen bzw. zwei defekte Op Amps für unwahrscheinlich.


    Edit: Talkoverschaltung????? (Geht Mikro normal???)


    Tomy

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  • Das Signal ist klanglich "dünn".


    Es gibt keinen Masterfader, nur ein Stereopoti für den Master.


    Einen Mikrofonkanal hat der Mixer auch nicht. Es handelt sich um einen sehr minimalistischen Battlemixer mit dem was man braucht und ohne das Gerödel das man nicht braucht ;)


    Ich denke, ich werde die OpAmps mal austauschen und sehen was passiert. Zur not muss ich halt eine neue Hauptplatine ordern, was sicherlich immer noch günstiger ist als ein neuer Mixer.

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  • nun könnte das aber auch eine defekte lötstelle sein. hab ich auch schon mal gehabt.....

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  • So, ich habe jetzt alle Opamps auf der Hauptplatine ausgetauscht. Es kommt mir vor, als sei das Signal dadurch ein wenig stärker geworden. Allerdings ist es immernoch relativ schwach.


    Der Sound ist allerdings nicht weiter verfremdet oder dünn, es klingt normal wenn ich den angeschlossenen Endverstärker weit aufdrehe. Das Signal ist einfach nur schwach.


    Deshalb glaube ich nicht so recht an einen Kabelbruch oder Wackelkontakt, denn der würde wohl auch die Klangqualität erheblich beeinträchtigen.


    Was also möglich scheint, ist dass auch die OpAmps der Kanalzüge gelitten haben... könnte das, eventuell durch eine Überspannung (Elektrostatische Entladung o.Ä.) passiert sein? Aber seltsamerweise ist das Signal ja von beiden Kanälen gleich schwach.


    Oder sollte ich besser nach defekten Halbleitern auf der Hauptplatine ausschau halten? Halbleiter mchen ja bei Entladungen etc. gerne mal einen Abgang...


    Bin gerade echt ratlos. Für Ratschläge wäre ich dankbar.

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  • Systematische Fehlersuche:



    - Versorgungsspannung messen
    - Signalverfolgung (Sinus an einen Eingang), am Kanalfader, Ausgang Mischstufe, Ausgang Ausgangstreiber, Ausgangsbuchse


    Und dann feststellen, dass alles nur am falschen Adapter lag :-).


    Tomy

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