Ausgleichsstrom bei Drehstrom

  • Hallo !


    Eine Frage an die Elektriker unter euch, in einem anderen Forum sind wir da nicht wirklich weiter gekommen, bzw. waren nicht einer Meinung:


    Also, wir haben Drehstrom CEE 16A (also 3x16A zur Verfügung). Diese teilen wir auf auf 3x Schuko.
    Wenn jetzt eine Phase nicht belastet wird, die anderen beiden Phasen aber jeweils 13A führen, wie stark wird der Mittelpunktsleiter (=Nullleiter) belastet ?
    Genügend großer Querschnitt für 16A (2,5mm²) ist vorrausgesetzt.
    Es geht im Endeffekt darum, ob der N das verkraftet, denn nicht immer ist eine symmetrische Belastung der Phasen möglich.


    Gruß
    Markus

  • Bin zwar selber kein gelernter Elektriker aber im es ist doch eigentlich so das ja Strom nicht verbraucht wird wie z.B. Benzin oder so, sondern das der nachdem er durch den Verbraucher geflossen ist über den Null abfließt. Würde bedeuten, du könntest über diese Leitung 11040VA(W)(3x16A) ziehen, ziehst aber nur 5980VA (W) (2x13A) die dann über den Nulleiter abfließen. Soweit mal mit meinem minimal Grundwissen. Jetzt wäre es nett wenn jemand da wäre der mir erklärt was ich da gerade erklärt habe! *grins*


    Oder war es die Voltzahl die gleich bleibt aber die Stromstärke Amper wir durch den Verbraucher eingebüst? Hm... mein Gott ich brauche nen Elektroauffrischungskurs!


    Wenn das der Fall wäre würden über den Nullleiter 230V rückfließen aber mit wesentlich weniger Amper. Hallo Admin?????


    _________________
    <center>


    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!</center>


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kracky am 2002-07-31 18:31 ]</font>

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
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  • Soweit ich das beurteilen kann, sind die Schlüsse aus dem Tontechnik-Forum richtig:
    1) Der Dingens-LD-Calculator verrechnet sich
    2) Auch bei extremer Unsymmetrie fließen über den Nullleiter max 16A.


    Das heißt, das du dir in der Praxis keine Gedanken um dieses Problem machen mußt, mit 2,5mm² Querschnitt liegst du ja auch in der VDE-Norm!
    Wenn du dir den Verteiler ausm Baumarkt holst, muß du aber drauf achten, das die Schukodosen nicht alle an einer Phase hängen... (solche Modelle soll es anscheinend geben)

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • Zitat


    Und auf welche Frage bezieht sich diese Antwort?


    Auf die Frage, die hier gestellt wurde - nach dem Strom im Nullleiter.


    Der Ausgleichsstrom im Nullleiter (oder Mittelpunktsleiter) kann zwischen 0 und 16 A groß sein. Bei einer Belastung von nur einer Phase mit 16 A, fließen auch 16 A im Nullleiter (wo sollnse denn sonst auch hin?!). Bei einer symmetrischen Belastung aller drei Phasen, ist der Strom im Nullleiter gleich 0.


    Die Berechnung so ohne Zeichnung zu erklären ist etwas schwer. Man kann sich aber die drei Außenleiterströme als Pfeile (Vektoren) vorstellen, die im 120°-Winkel zueinander angeordnet sind. Die Länge der Pfeile entspricht dem Wert des Stromes.


    Wenn man nun die Pfeile aneinander legt, als ob man ein Dreieck damit zusammenlegen möchte, wird man (oben genannte Fälle ausgenommen) feststellen, dass noch ein Stückchen fehlt. Dieser Pfeil, den man nun dazwischen zeichnen könnte um die Lücke zu schließen, entspricht dem Strom im Nullleiter.


    Berechnen lässt sich dieser Strom am einfachsten, indem man die x- und die y-Komponenten der Außenleiterströme addiert. Mit dem Pythagoras kann man dann den Nullleiter-Strom berechnen.


    Ich hab das mal als Formel zusammengefasst:


    I(N) = SQR((I3*cos30°-I2*cos60°)^2+(I1-I2*cos30°-I3*cos60°)^2)


    mit I1= I2 = 13 A und I3 = 0 ergibt sich


    I(N) = SQR((0-6,5)^2+(13-11,26-0)^2)A = 6,73 A



    (... war'n Callenge. Da hat mich halt der Ehrgeiz gepackt!) :wink:



    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Volker Holtmeyer am 2002-07-31 20:41 ]</font>

  • hehe... das kann ich toppen :wink:










    viel spaß beim lesen!


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    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: phil am 2002-07-31 22:15 ]</font>

  • hey, ist das nicht das Buch "Fachkunde Elektrotechnik"??
    steht bei mir auch im chrank, allerdings eine etwas ältere Ausgabe ... von 1965... :smile:

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • MarkusW
    Wie schon im Tontechniker-Forum ausführlichst besprochen: Der Strom im Null-Leiter (hehe, diese Schreibweise ist der geniale Trick gegen die Frage: schreibt man das mit 2 oder 3 l?) ist niemals höher als der Nennstrom einer Phase !!!
    Glaubs doch den Elektrischen . Bitte.
    Und Dein Windows-LD-Rechner irrt sich. Programmierfehler halt.


    Gruss


    Detlef


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Detlef am 2002-07-31 23:45 ]</font>


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Detlef am 2002-07-31 23:54 ]</font>

  • Zitat


    Detlef schrieb am 2002-07-31 23:50 :
    Ich mein doch 3 LLL


    das sind ja dann schon 6... :grin:

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • Zitat

    Hm... mein Gott ich brauche nen Elektroauffrischungskurs!


    Nicht nur Du... Elektor hat gerade ein Buchvorschlag von mir auf dem Tisch: "Elektronik für Veranstaltugnstechniker".


    Zitat

    Wenn das der Fall wäre würden über den Nullleiter 230V rückfließen aber mit wesentlich weniger Amper. Hallo Admin?????


    Spannungen fließen nicht, sondern liegen an. Und was in Volt gemessen wird, sind nun mal Spannungen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess


  • Leider nicht ganz richtig, es muß folgendermaßen sein:


    I(N) = SQR((I3*sin60° - I2*sin60°)^2 + (I1 -I2*cos60° - I3*cos60°)^2)


    mit I1= I2 = 13 A und I3 = 0 ergibt sich


    I(N) = 13 A


    Wer es nicht glaubt, soll auf den abgebildeten Seiten sich die Seite 168 genauer anschauen. Mit zwei Phasen a' 13 A und einer a' 0 A erhalten wir ein gleichseitiges Dreieck, das durch den Nulleiter-Strom (alte Rechtschreibung!) ausgeglichen wird. Und in einem gleichseitigen Dreieck sind alle Seiten gleich lang ... :grin:


    Der langen Rede kurzer Sinn: Einen Drehstrom-Anschluß kann man so unsymmetrisch belasten, wie man will, der Nulleiter-Strom ist nie höher als der Strom einer beliebigen Phase.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess