Dorfdisse anno '82

  • Tja, so sah das damals aus, mein Arbeitsplatz.
    "Tanzgaststätte Roes" in Lintig bei Bremervörde, "Gasthof mit Saalbetrieb", den Laden gibt's immerhin heute noch.

    Die Tontechnik war noch eher beschaulich, zwei Technics TT, ein Mixer von Dynacord (kennt jemand noch den Typ?), Bässe, Höhen, ein Knopf zum drehen, mehr braucht es nicht.
    Verstärker 2x Philips 22AH578, eigendlich HiFi, wie ich mittlerweile herausgefunden habe. Mikro, klar, eine korrekte Moderation wurde schliesslich erwartet.

    Auch die Beleuchtung überzeugte durch Übersichtlichkeit, ein paar 56 short unter der Deckenverkleidung, dazu (topmodern damals) ein Zero 88 Pult mit diesen komischen Effektcassetten zum wechseln.
    Jedes Wochenende live-Musik mit wechselnden Top 40 Bands aus der Gegend, ab und an auch mal was aus der NDW Ecke.

  • Nee, in der Stadt sah die Disse anno '92 eigentlich genauso aus, wie auf Andis Fotos.
    Einzige Ausnahme: es hatte jemand 2 CD-Player dazu gestellt.
    Ich war auch '02 mal in (m)einer kleinen Stadtdisse - hatte sich auch nicht viel verändert.
    Und selbst jetzt ist da alles auf das Wesentliche beschränkt:
    - alte Amptown & Martin-Audio Boxen
    - Bunte (selten flackernde) Neonröhren
    - ein DeeJott, der passende Musik auflegt.


    Alles beim Alten. :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Habe leider keine Fotos, aber das Licht spielte früher eher eine
    untergeordnete Rolle. 1977 gabs hier im Kreis eine etwas größere
    Disco, die Pascha hieß. Vorbild für den Namen war die Disse auf
    Ibiza. Die haben Lichttechnisch schon mächtig aufgefahren.
    Die von unten beleuchtete Tanzfläche ala Saturday Night Fever
    war schon eine Mega Attraktion.


    Im großen und ganzen war die Musik das wichtgste.


    (In diesem Zusammenhang fällt mir auch noch ein absoluter Selbstbau-Klassiker unter den Lichteffekten ein:
    Alte Fernseher, die an den Laustprecherausgang des Amps angeschlossen wurden und einen Effekt wie ein Oszi erzeugten. :D
    Der Umbau war auch sehr einfach und ohne irgendwelche zusätzlichen Bauteile zu bewerkstelligen. 8)
    Anleitung gibts von mir aber nicht, obwohl ich noch weiß, wie es geht. :wink: )

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Zitat von "DJheini"


    Anleitung gibts von mir aber nicht, obwohl ich noch weiß, wie es geht. :wink: )


    och Onkelschen komm schon büüüüdde :D

  • Würde mich auch mal interessieren :D


    Man geh wohl mit dem Signal einfach in den Antenneneingang oder wie? Wäre für unsere 80´s Parties mal ein schöner Gag!

    Dresden ROCKT! Washroom, Showboxx!

  • Zitat von "Pierre Strubelt"

    nöö, find ich ni! Passt doch genau hierrein! Na los, lass ich ni so betteln!


    Klares Nein! Da gehts um Hochspannung!


    Hier ein Lesetipp:


    http://www.roboternetz.de/phpBB2/printview.php?t=18666&start=0


    Und ein Video:


    http://www.myvideo.de/watch/23…einem_Oszilloskop_umbauen


    Unten im Kommentar beim Video steht, was da aber verkehrt gemacht wurde. :wink:


    Und jetzt ist Schluss.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Unsere Wanderdisco Ende 70er / Anfangs der 80er Jahre hatte folgendes Equipment :
    Plattenspieler Lenco, Spulentonband Revox, Verstärker (HiFi) Lenco, Leistung 2x 100 Watt RMS nur 4 Ohm (mit der Leistung war man damals der Platzhirsch...) Boxen Lenco 3-Weg mit Kalotten Mittel-/Hochtönern im Walndussdesign.. :shock: (aus heutiger Sicht), Mischer von Monacor (hiess damals noch nicht Stage-Line), Mic von Phillips. Licht : Halbe Schränke mit farbigen Spotlampen E27, als Fassungen verwendeten wir aP Sicherungshalter (ja, die grösseren mit E27 Gewinde), eine selbstgebaute 3-Kanal-Lichtorgel zur Ansteuerung und zur Deko Rollenweise farbiges Krepp-Papier (nix mit B1..) und Alu-Folie.
    Damit waren wir am Wochenende in den Pfarrsälen anzutreffen.... und die Hütte war immer voll.
    Damals war man noch froh um jede Abwechslung

  • So etwas hat mein Vater früher auch mit nem Kumpel gemacht, mit 200 Watt war man der King und als Lichteffekte dienten Nachtischlampen o.ä. dann wurde der Kabelaufgetrennt und ein Starter von einer Leuchstoffrörhre zwischen geklemmt und schon hat man eine blinkende Lampe :grin:
    Die Starter bekamm man früher für ein paar Pfenig von daher.

  • Bemerkenswert war: es funktionierte auch, alle hatten ihren Spaß und der Rettungswagen mußte auch nicht im Pendelverkehr fahren, obwohl der Verstärker seine 600V durch Spannungsverdopplung direkt aus dem Netz holte und weder TÜV- GS- CE- noch ROHS-Plakette hatte. :grin:


    MfG


    DirkB

  • Zitat von "Eraser"

    jaja früher jaja da war alles besser :grin: :grin:


    Sicher ncht.
    Aber es war sicher anders...


    Der Ton war irgendwie grottig, ich erinnere nicht mehr an den Typ der Boxen, die hingen oben unter der abgehängten Deckenkonstruktion, 2x12" nebeneinander, IMHO CB Design, mit 'nen recht breiten Horn quer drüber eingebaut.


    Obwohl...
    Ich habe im Moment den Eindruck, das man sich dieser akustischen Peinlichkeit wieder annähert.
    Nur von der anderen Seite... :wink:


    Die ganze Technik war in eine Art von 6-eckigem Podest montiert, auf Rollen, die Kabel nach oben zur Decke über Hartings.
    Man stand mit der Kulisse quasi mitten auf der Tanzfläche, unter der Woche wurde das Konstrukt einfach ausgestöpselt und beiseite gerollt, weil, für Hochzeitsfeiern oder dergl. brauchte man das ja nicht.


    Arbeitszeit war von 20.00 - 04.00, und wenn mal die Band spielte, konnte man sich den stets willigen Chikkas widmen. Getränke waren für lau, Aids noch nicht erfunden, den Rest hüllt das Schicksal in Vergessen...


    Das war schon Stress, 2-3x am Wochenende acht Stunden Vollgas und nebenbei natürlich noch ein Vollzeit-Job. Und nicht wie heute, wo so ein Jungdynamiker gelangweilt auf der Playlist 'rumklickt. Schallplatten in Waschkörben angeschleppt, eine Single kostete 6,- Mark. Lt. Getränkekarte waren das seche Cola-Korn. :grin:


    Das Angebot war auch nicht so überfrachtet wie heute, wo man in irgendwelchen Läden auf dem Kiez grad mal über 60-70 Gäste fällt.

  • Moin,


    Harting gabs bei uns nicht. Höchstens Messerleisten.
    Viele Technik war selbstgebaut. Selten hat es mal jemand geschaft, Zeug aus dem Westen für einen Umtauschkurs von etwa 10:1 heranzuschaffen.


    Und wenn einem ein bekannter von "drüben" ein paar Thyristoren zukommen lassen wollte, gabs erstmal einen Eintrag bei der Stasi.


    Aufgelegt wurde auch eher mit Kasetten oder Tonband. (Natürrlich mit nachgerüstetem Pichregler und Rückwärtslauf)
    Diodenstecker waren gängige Praxis (nix XLR)


    Gruß Simon