Projekt: Personentracking auf der Bühne - MH als Verfolger

  • Zitat

    Oder vielleicht einfach einen Verfolger nehmen?


    Das ist zu Simpel ;-). Nein,


    es geht einfach bei mir um das bauen und es wäre fein, ein Gerät oder System zu haben das man einschaltet und die Personenbeleuchtungssache wäre erledigt. Wenn das um ein paar huntert Euro machbar wäre im Eigenbau wärs kein Problem, und somanche Forenbeiträge hier haben schon viel Licht ins Dunkel gebracht.


    Vereinfachung wäre hier aber die Grundidee eines Verfolgers zu verwenden und erstmal nur eine Achse zu realisieren.

  • Die einfachste Möglichkeit ist vermutlich die der digitalen Bildverarbeitung, so wie es auch die Spielekonsole von MS macht.
    Allerdings dürfte das durch die Lichtverhältnisse schwer werden.


    Wenn Du mit Sendern arbeiten willst....
    Du könntest Sender an den Personen anbringen die modulierte Signale abgeben, mit der Kenntnis der Frequenzen+Phase lassen sich diese Signale recht einfach auch aus größerem Rauschen filtern und verstärken. (Stichwort: "Lock-in Verstärker")
    Verschiedene Empfänger werten das Signal aus und aus der Differenz der Signale errechnest Du die Position. Das könnte ziemlich knifflig werden.


    Alles in allem sicherlich ein herausforderndes und spannendes Projekt für Leute mit Lust zum Basteln und der Zeit dazu!


    Rein ökonomisch: Kauf einen Verfolger und such Dir jemanden der das Teil für ein paar Euro die Stunde bedient.

  • Wie wäre es mit einer (selbst gebauten) Kontaktmatte auf dem Bühnenboden. Mit (billigen) Reed-Kontakten in trittfesten Gehäusen, in Reihen und Spalten = Matrix.
    So daß der jeweilige Kontakt die X/Y Koordinaten der Person an dieser Stelle feststellt. Und somit die Stelle, wo der MH hin leuchten soll.
    Je mehr + dichter die Kontakte, desto feiner die Auflösung, desto feiner die Bewegungen des MH.


    Evtl. kann man einen dünnen Teppich (Meterware) über die Kontaktmatte legen. So daß die Matte nicht sichtbar ist, und für die Person leichter begehbar ?


    Jetzt kommts: Wenn man starke Neodym-Magnete z.B. in die Schuhe oder -absätze der Person einbaut, dann schließt deren Magnetkraft die Reed-Kontakte in der Kontaktmatte, an dessen Position.
    Verlässt die Person die Stelle - öffnen sich wieder die Reed-Kontakte.
    Ist gar kein Kontakt geschlossen, kann der MH in eine festgelegte Position fahren (z.B. dessen Null-Position), und/oder sein Licht ausschalten.


    Dann könnte man z.B. eine PC-Tastatur zweckentfremden (die ja eine X/Y Matrix seiner Tasten hat) Und jedem Reed-Kontakt per Verkabelung einer Taste zuordnen.
    So könnte eine Software via PC-Tastatur-Puffer die Buchstaben oder deren ASCII- oder Hex-Code empfangen.
    Und dies in programmierte DMX-Befehle (vgl. Makros ?) umsetzen, und via USB-DMX-Modul an den MH senden.
    (Zur Sicherheit würde ich in der Software Großbuchstaben auf kleine vereinheitlichen, etc. - Kleinigkeit).


    Die Kontaktmatte könnte man auch z.B. streifenweise bauen, zum leichteren Transport. Und am Rand mit el. Steckverbindungen miteinander verbinden. Sowie durchgängig mit mechanischen Verbindern.
    So daß das Gesamtfeld die X/Y Matrix der Reed-Kontakte ergibt.


    Man könnte dieses System erweitern, z.B. auf vier MH gleichzeitig, die in den vier Ecken der Kontaktmatte o.ä. positioniert sind.
    Und entsprechend auf die jeweilige X/Y Position gesteuert werden. So daß die Person optimaler von mehreren MHs beleuchtet wird.


    Vorteil: Es werden auf der Bühne nur die Personen via MH verfolgt, bei Denen es erwünscht ist (z.B. nur der Sänger einer Band) Weil nur der die Magnete in seinen Schuhen hat.


    (Copyright by Author of this = bei mir)

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Das Problem an deiner Kontaktmatte dürfte die Ungenauigkeit sein. Gehen wir mal der Einfachheit halber von 49 Tasten aus, die man mittels Tastatur belegen könnte. Macht ein Matrix von 7x7. Bei einer Bühne von 12m Breite hast du dann jedes Feld auf knapp 2m Breite.


    Da müsste man schon eine feinere Matrix schaffen, z.B. im Raster 0,2m. Wären bei einer Bühne von 12m Breite 60 Felder auflösung. Das ganze dann per µController auswerten und als Midi in Freestyler oder dergleichen einspielen.


    Frage ist doch aber: Wo macht die Lösung Sinn? Wenn der Gig einer Band 2,5 Stunden dauert, man selber aber 5 Stunden mit Matten legen, Softwarekalibrierung und Fehlersuche verbringt, ist es denn nicht einfacher sich gleich an den Verfolger zu stellen? Bei ner Festinstallation sicherlich machbar....

  • Zitat von "PMN-Concepts"

    Das Problem an deiner Kontaktmatte dürfte die Ungenauigkeit sein. Gehen wir mal der Einfachheit halber von 49 Tasten aus, die man mittels Tastatur belegen könnte. Macht ein Matrix von 7x7. Bei einer Bühne von 12m Breite hast du dann jedes Feld auf knapp 2m Breite.
    Da müsste man schon eine feinere Matrix schaffen, z.B. im Raster 0,2m. Wären bei einer Bühne von 12m Breite 60 Felder auflösung. Das ganze dann per µController auswerten und als Midi in Freestyler oder dergleichen einspielen.

    OK - akzeptiert. Die ASCII-Code Zeichentabelle bietet über 223 Zeichen + Steuerzeichen (insgesamt 255)

    Zitat von "PMN-Concepts"

    Frage ist doch aber: Wo macht die Lösung Sinn?

    Oh - sehr viel.


    1.) Wenn die Person z.B. seitlich von zwei automatischen MHs beleuchtet werden kann, statt frontal von einem Verfolger.
    Somit wird sie nicht durch das Licht geblendet.


    2.) Wenn ein erfolgreiches, zuverlässiges System heraus kommt, was dann lukrativ vermarktet werden kann.


    Lange Zeit hat man geglaubt, ein Kameramann müsse direkt hinter seiner Film-/Videokamera sein, und sie bedienen. Bis man heraus fand, daß es auch ferngesteuert, sowie via Kamerakran, Seilbahnen, am Hubschrauber etc. möglich ist. Verbunden mit neuer Technologie, was die Kameras kleiner und leichter machte.

    Zitat von "PMN-Concepts"

    Wenn der Gig einer Band 2,5 Stunden dauert, man selber aber 5 Stunden mit Matten legen, Softwarekalibrierung und Fehlersuche verbringt,

    Der Aufbau für eine einzige VA = einen einzigen Abend, kann lt. VA-Fachleuten bis zu drei Wochen dauern, z.B. mit aufwändigem Truss-Bau/Riging. :roll:


    Gewiss, der Mann am Verfolger wäre billiger. Und nicht jede Band kann sich jeden Aufwand leisten. Aber es gibt auch VAs, mit anderen Größenordnungen.
    Wenn die Person auf der Bühne nicht mehr "geblendet" werden muß. Und m.E. nicht mehr von einem 2000 Watt Strahler o.ä. schwitzen muß, (kleine Bühnen = kleine Abstände) dann wäre das m.E. ein großer Fortschritt. :idea:


    Das Konzept mit der Kontaktmatte scheint aufwändig und technologisch nach "Steinzeit" aussehen. Besonders in den Zeiten von Wii, Microsoft Kinect, etc.
    Aber der Thread-Starter ist m.E. kein Wirtschaftskonzern mit x-Mio. Forschungsbudget dafür. :wink:

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Also wir kleben einfach mit Isolierband Kreuze auf die Bühne und sagen dem Künstler wo er stehen kann.
    Bewegt sich der Künstler zwischen den Kreuzen verfolgt der Wackelkopf auch die Person wenn sie die Position wechselt.


    Da wir Daslight benutzen, haben wir ein Tastenboard an dem die Taster so wie die Kreuze angeordnet sind.


    Wenn jemand das nun automatisieren möchte, ich könnte ich mir durchaus eine Matrix auf der Bühne vorstellen, in Form einer Matte mit Schaltkontakten.
    Die Schaltkontakte gehen über den HE10port ins Daslight und triggern dort die Szenen.
    Dann zieht der MH zwar etwas nach, aber er verfolgt mit einer gewissen Latenz.


    Alternativ vielleicht ein Infrarotsender am Schuh, und an der Bühne Infrarotempfänger die die Position bestimmen, das ganze über einen MC verarbeitet und per dmx ausgegeben.
    Der MC bräuchte dann noch zwei Fader um X und Y zu kalibrieren.
    Durch unterschiedliche Positionen auf X,Y, und Z Achse des MHs, muss der MH bei jeder Bühne in allen Achsen neu vermessen werden.

  • Moin Moin,


    Beim Stichwort "Kinect" gebe ich folgendes zu bedenken:


    a) Kinect projeziert ein IR-Punkteraster. Dieses Punkteraster wird aufgenommen und ausgewertet
    b) aus dem 3D-"Bild" müssen noch Objekte Identifiziert und verfolgt werden


    Insgesamt steckt in der Software schon einiges an Hirnschmalz drin. Der eine oder andere Open-Source Treiber zu Kinect könnte einen Einblick geben. Aber definitiv jenseits von Trivial. Davon abgesehen, das die Projekttion des IR-Rasters bei 2-3m Wohnzimmer-Abstand etwas anderes ist als auf einer Bühne, auf der auch noch (zumindest bei konventionellem Licht) viele KW Heizleistung strahlen....



    Ich denke, eine "aktive" IR-Markierung wäre deutlich einfacher:
    Der Künstler trägt irgendwo einen Button mit einer gepulsten/codierten IR-Diode. Mit zwei Webcams (IR-Filter machen die Erkennung einfacher!) trackt man die IR-Markierung. Einmal nach dem Aufbau kalibirieren, einen "aktiven" Bereich festlegen, ein sinnvolles Verhalten des/der MHs überlegen, wenn die Markierung mal verschwindet, und schon wäre man ein gutes Stück weiter.


    Wenn man es noch schafft, den Pulse-Code auszuwerten könnte man auch sicherlich mehrere IR-Markierungen verfolgen, so das mehrere Künstler, das Umschalten auf den Gitarristen beim Solo, oder ähliche Funktionen realisierbar sind.


    my two cents,
    Reinald

  • ...und was macht man, wenn irgendetwas/irgendwer die optische Verbindung unterbricht? Wenn es doof kommt, dann dreht sich der Betreffende um uns *Schwupps* weg ist der Bezugspunkt.
    Mehrere Pulsquellen führen dann im Ernstfall auch zu Interferenzen oder Auflösungsproblemen und im Ernstfall ist dann leider im falschen moment die Batterie leer...
    Da ist es egal, ob IR oder HF oder WLAN oder whatever.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • wie wäre es denn, ein Funkmikrofon zu orten.
    Ein Funkmikrofon haben die Künstler die sich soviel bewegen, dass sie einen Verfolger bedürfen, sowieso.
    Die Mobilfunkunternehmen stellen eine Position ja auch fest, wenn man sich zwischen drei Funktürmen befindet.
    Man muss dann halt die drei Empfänger untereinander vernetzen und die Zeiten, bei denen die Funkwellen bei den Empfängern ankommen, miteinander vergleichen.



    Jan

  • Zitat von "treibsand"

    ...und was macht man, wenn irgendetwas/irgendwer die optische Verbindung unterbricht? Wenn es doof kommt, dann dreht sich der Betreffende um uns *Schwupps* weg ist der Bezugspunkt.
    Mehrere Pulsquellen führen dann im Ernstfall auch zu Interferenzen oder Auflösungsproblemen und im Ernstfall ist dann leider im falschen moment die Batterie leer...
    Da ist es egal, ob IR oder HF oder WLAN oder whatever.


    Hallo Treibsand,


    a) Optische Verbindung unterbrochen:
    - Kameras sinnvoll positionieren
    - Sinnvolles Verhalten der Spots für kurzfristige Unterbrechungen definieren
    - Wenn der Künstler dem Publikum bevorzugt die Rückseite zeigt, muss man den IR-Button halt auf den Arsch pappen, oder zwei IR-Dioden vorsehen


    b) Batterie leer:
    - hmm, mangelhafte Logistik ist immer ein Problem. Bei Funkmikros oder Bodypacks trifft das genau so zu, was aber niemanden davon abhält die Dinger zu benutzen. Wenn man ein Tracking-System betreibt, was irgendwo eine Batterie braucht, sollte das ein einfach lösbares Problem darstellen. Aber klar, man kann auch immer noch was zu mäkeln finden


    c) Interferenzen:
    Auf einer Webcam mit IR-Filter sind 1-n leuchtende Punkte zu sehen. Bei bei der Webcam und Auswertung es schafft, 25 FPS zu verarbeiten, wird schnell deutlich, das ein möglicher Pulse-Code sich ohnehin nur in einem recht niederfrequenten Bereich abspielen kann. Nur - ich sehe das Problem von Interferenzen nicht, da es sich ja um dedizierte kleine Lichtquellen handelt, die auch als solche sichtbar sind. Interferenzen könnte es bestenfalls geben, wenn sich die Quellen SEHR nahe kommen. Halte ich für kein zentrales Problem.


    Ich persönlich halte das für den erfolgversprechendesten Ansatz, aber da ich keine Anwendung dafür habe, mag sich jemand anders mit der Bastelei vergnügen :)


    my 2 cents,
    Reinald

  • Naja, das optische Tracking hatten wir ja schon als allererste Antwort hier im Thread... :?


    Weil du aber die Idee mit den zewi Webcams angesprochen hast, hier nochmal etwas ausführlicher:
    25fps sind bei mehreren Sendern auf einer Bühne zu wenig. Das kann bei fast statischen Bewegungen der Follows funktionieren, sobald aber mehrere Musiker/Sänger/Schauspieler zeitgleich damit ausgestattet sind und du auswerten willst, wer welches Pulssignal wo auf der Bühne sendet, wird es eng!
    Deswegen haben die auf dem Markt befindlichen Systeme mehr Empfänger!


    Bei gepulsten Signalen spielt das Thema Interferenz eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hierbei geht es nicht nur um die Interferenzen mehrerer Sender, sondern um die snchronisation aller Quellen und Empfänger. Es nutzt dir recht wenig, wenn der Empfänger die Daten nicht auswerten kann, weil der Empfänger die Pulse nicht korrekt erkennt/trennt oder so langsam erbeitet, dass er bei Impulslücken & Bewegungen diese nicht interpolieren kann.


    Was die leeren Batterien angeht: Gute WL-Mikros zeigen die Ladung am Empfänger. Eine kleine, unauffällige IR-Markierung (Knopf o.ä.) wird mit Batteriestandsanzeige schon etwas mehr Kopfarbeit, die Übertragung zum Empfänger müsste auf anderem Weg realisiert werden. Weiterhin muss die Pulsung auch bei fast leerer Batterie Frequenzstabil sein.
    Die bedenken, was andere Störquellen angeht (auch Bühnenscheinwerfer erzeugen IR-anteile), wurde schon diskutiert.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hallo!
    Hatte mal was dazu gelesen,Sowas kann man wohl mit einer Nintendo Wiimote nachbauen,da kann man dann eine IR-Led als Fingerring (Sender) benutzen,die Wiimote sollte dann neben oder über den Moving-Head sein.Da kann man dann irgentwo die Daten/Positionen an den Moving Head schicken,der das Signal dann verfolgt.


    Davon steht etwas im Buch: Lichttechnik für Einsteiger aus dem Elektor-Verlag
    ist vom DMX -Controll Team geschreiben worden.
    Ist aber nicht komplett aufgeführt wie das ganz genau funktioniert.



    Das Buch habe ich leider nicht mehr,ist aber das ganze Buch ist sehr intressant und empfehlenswert.


    mfg,Dirk Prokein :wink: