Max. Kabellänge zwischen Mischpult und Verstärker

  • Schönen guten Tag,


    In unserem Bürgerhaus soll eine feste Anlage installiert werden. Der Verstärker sollte einen festen Platz finden, allerdings müssten für einige Veranstaltungen das Mischpult(noch nicht vorhanden) etwas weiter weg gestellt werden. Bisher wurde die ganze Anlage immer dort aufgestellt, wo sie genutzt wurde (Micher direkt neben dem Verstärker).


    Nun meine Frage:
    Wie lang darf die Verbindung zwischen dem Mischpult und dem Verstärker maximal sein?


    (ansonsten bleibt alles wie gehabt)


    Vielen Dank =)

  • Sagen wir mal so: Das Standard-Analog-Festival-Muco hat meist so um die 100-150m (außer bei Clair :) - und das scheint ja zu funktionieren :)


    Bei irgendwelche Wahnsinnigen sogar noch viel länger - denen würde ich aber nicht trauen, was die Zuverlässigkeit angeht, ZDF, WDR, SWR und andere aus der Abteilung haben da definitiv keine Ahnung, was sie tun und dort ist es auch egal, wenn wegen Überlänge eine Tonleitung mal nicht mehr funktionieren würde.

  • ok,
    schon mal vielen Dank für die Antworten.


    Was gibts es denn bei der Auswahl des Kabels zu beachten. Besondere Anschlüsse, oder reichen "normale" 6,3 mm Klinke-Anschlüsse?
    Wie hoch sollte der Querschnitt des Kabels sein (oder ist das auch egal - wovon ich stark ausgehe).


    Voraussichtlich wird zwischen Mischpult und Verstärker eine Distanz von ca. 15m(Kabel) liegen.


    Gruß

  • Stichwort: Symmetrische Signalübertragung.


    Standard-Mikrokabel reicht - Neutrik-Stecker machen das ganze angenehemer.


    XLR ist allem anderen vorzuziehen.

  • Also,
    erstmal Analog oder Digtal.
    Fals Analog und Symetrisch: dann sind 100m kein Problem. Ach ja, nix Klinke, sondern XLR.
    Fals Digital: die Hersteller der verschiedenen Pulte sagen ganz genau mit welchem Kabel welche Länge geht.


    Gruß Fisch

    Staatl. gepr. Legotechniker

  • Jaaa - es gibt noch nicht mal ein Pult, aber es könnte ja digital sein... Au Backe!


    Also - eine symmetrische Übertragung funktioniert unter idealen Bedingungen fast grenzenlos, in den 70ern des letzten Jahrtausends (Achtung: Telefone hatten damals ausschließlich Kabel) funktionierte das gesamte Telefonnetz auf dieser Basis - also ein paar mal um den Globus. Nur (dummerweise) gibt es die idealen Voraussetzungen eigentlich nicht (Kabelwiderstand vernachlässigbar, Quellimpedanz gleich Abschlussimpedanz, ...)


    Daher - ein paar hundert Meter sind kein Thema, wie schon erwähnt ist eine gängige Multicorelänge gerne mal 100 Meter - plus diverse Mikrokabel und Patchkabel. 15 Meter sind grad egal.


    Warum XLR nun allem anderen vorzuziehen ist, versteh ich erst mal noch nicht, aber ich lerne ja gerne.


    Und die öffentlich-rechtlichen haben Durchführungsanweisungen für Kabellängen mit Maximallängen, die einzuhalten sind - und wissen durchaus, was sie tun. Sie sind nicht die Schnellsten, das mag sein...

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Hallo Sascha Daniels!
    Also ich habe schon so einige Meter an Kabel mitverlegt:


    Chinch-Audio von 10 und 20 Meter Länge für einen Sat-Receiver
    XLR vom Mixer bis zum Amprack mit 12 Meter
    Eigene PA hat 6 Meter Lange XLR Kabel vom Mixerrack zum Amprack


    Untertage (Bergbau) mit den Elektrikern eine 5 KV Leitung von 7,5km Länge


    Also da kommen keinerlei Probleme bei 15 Meter,selbst in Grossraumdiscos sind meist mehrere Hundert Meter verschiedenste Kabel verlegt,da gibt es ja auch keine Probleme.


    mfg,Dirk Prokein :wink:

  • Noch einmal vielen Dank für Antworten,


    ich möchte keine weiteren Diskussionen anzetteln, aber als (eher) Laie habe ich noch zwei grundlegende Fragen:


    Symmetrisches Kabel ist einfach nur ein 2-adriges Kabel, was ggf noch abgeschirmt ist, oder ?!
    Welche Rolle spielt dabei der Stecker? wird XLR wegen den 3 Adern bevorzugt? Bzw. wieso sollte ein Klinke-Stecker nicht ausreichen?


    Danke
    Gruß

  • ersma, weil die meiseten Mischpulte XLR Ein- und Ausgänge haben.
    2. Weil sich ein normaler Klinkenstecker nicht symetrisch belegen lässt.
    3. ein symetrisches Kabel ist nicht ggf. geschirmt sondern immer.(zumindestens in unserem relevanten Bereich)
    4+5. siehe 1.


    ich hoffe es hilft ein bischen


    Gruß Fisch

    Staatl. gepr. Legotechniker

  • Ein Klinke Stecker ist ausreichend - nur muss es dann für die symmetrische Signalübertragung eine Klinke mit 3 Anschlüssen sein (auch Stereoklinke genannt - nur hier halt nicht für Stereo sondern für symmetrisch)


    Bei der symmetrischen Signalübertragung hast du


    hot
    cold
    schirm


    Das Signal liegt auf hot und dann noch in 180° auf cold - dadurch eliminieren sich Störungen - Kabellänge ist dann kein Problem - bei asymmetrischer Signalübertragung (also zB. Cinchleitung oder Monoklinke) sieht das dann schon anders aus

  • die Hauptvorteile von XLR sind noch unerwähnt: Verriegelbarkeit, Berührschutz und keine undef. Zustände beim Stecken unter Signalfluss.

  • Verriegelbare Klinken gibt es durchaus, der Berührschutz ist auch bei XLR nicht durchgängig gegeben (und kann auch bei Klinke eingehalten werden - wenn man die Laufrichtung beachtet, sogar besser als bei XLR). Was undefinierte Zustände angeht, gebe ich dir bedingt recht. Wenn man aber mal überlegt, welche Zustände das sein können, dann ist der Vorteil auch schon wieder obsolet.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"

    Wenn man aber mal überlegt, welche Zustände das sein können, dann ist der Vorteil auch schon wieder obsolet.


    Nun - "Krachen" in der PA / auf den Monitoren gegenüber Stille sehe ich persönlich nicht als Obsolet an. Und spätestens wenn Phantomspeisung dazu kommen wird's bei Klinke mehr als gruselig - ok, im Bereich Mischer -> PA eher selten, aber auch nicht 100% unmöglich...


    Standard bei Klinke ist eben: Stecker-Stecker-Kabel - und da ist mit Berührschutz nicht viel, Summen, Brummen und "Radio Eriwan" bekommt man da recht problemlos auf's Kabel.


    Bei XLR hingegen muss man sich schon sehr Mühe geben, um da durch Berühren Mist zu erzeugen (und die Art der notwendigen Mühe bezeichne ich in dem Fall als groben Unfug...)

  • Dann steck mal XLR auf einen offenen Kanal mit 48 Volt... Oder auf einen offenen Amp - das tut sich nichts! Und wo interessiert dich der Berührungsschutz? Bei Mikrofon- oder bei Linepegel? Ein offenes Ende ist ein offenes Ende - also auch bei XLR (;O)


    Was ich damit sagen will: natürlich ist XLR der Standard, ich frag nur bei Pauschalantworten gerne mal nach ^^

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Klar, bei Phantom krachts meistens auchs - kein Einspruch.


    Aber ansonsten eigentlich völlig problemlos - also hier kracht nichts, wenn ich einen XLR in einen Amp stecke (und der aufgedreht ist) - wenn hingegen eine Klinke in den Eingang geht kommt durch die kurze Kurzschluss-Phase zwischen div. "Pins" durchaus fast 100% "Krach" aus dem Amp. Ok, ja, man sollte den Amp eh runterdrehen beim stecken, aber immer macht man das auch nicht. Siehe auch gerne Basser + Gitarristen auf der Bühne. Und die beliebte, einfach ohne Mute gesteckte Akustik-Gitarre ist auch eine ewige Freude - wenn ich 3m weiter hinten am XLR stecke passiert erstaunlicherweise akustisch nichts.


    Und ja - bei Line-Pegeln ist Berührschutz im Sinne von Schutz evtl. nicht interessant - aber ungesteckt herumliegende Kabel verursache auch oft Freude.


    Ja - das sind alles Dinge, die man bei ordentlichem Aufbau umgehen kann und die dann nicht relevant sind - im Stressfall aber das Leben verschönern.


    Wie viele Pulte und Amps kennst Du denn, die verriegelbare Klinkenbuchen eingebaut haben?