Gestern erste Erfahrung mit diesem Mikrofon (bei Markteinführung 2016 TG D71c jetzt ohne 'c') in der Bassdrum. In einem setting 'bekannte Band - exzellenter Berufstrommler - bekannte PA - sehr gutmütige Clubakustik - sehr ausgearbeitetes Pult-File' habe ich gestern das beta91A gegen besagtes Mikro getauscht.
Da ich die Grenzfläche in der hier mal ausführlich beschriebenen 'Zweiwegetechnik' mit dem D6 nutze, hatte ich keine Bedenken, sehr schnell auch mit einem anderen Grenzflächenmikro was Ordentliches erkurbelt zu bekommen. Folgende erfreuliche Ergebnisse:
- das Mikro ist deutlich kompakter als das 91, hat trotzdem den direkten XLR-Anschluss und macht einen mindestens ebenso robusten, wenn nicht robusteren Eindruck.
- durch sein Gewicht und das Gummipad am Boden auch ohne "Spezialunterlage" kein Herumrutschen auf dem Bassdrumkissen.
- es hat (obwohl das ein "delabono-supertester" selbstbewusst behauptet) keinen 'shaped/flat' Umschalter, allerdings ist der Frequenzgang so gestaltet, das der Basshub lediglich durch Naheffekt bestimmt und im Bedarfsfall ( z.B. für Flügel) problemlos weg-eq-bar ist
- ich musste nur geringfügig den gain ändern, alle anderen Kanaleinstellungen konnten gleich bleiben.
- es hörte sich sofort besser an, als das beta91a
danach habe ich freudig erregt mal schnell meine Zweiwegemimik abgeschaltet und das Mikro "single-fullrange" probiert. Das funktionierte von allen Grenzflächen, die ich im Laufe der Jahre probiert habe mit Abstand am besten, weil
- dieses Mikro am wenigsten diesen typischen harten Grenzflächencharakter hat, den manche von uns so überhaupt nicht mögen
Das beta91A nutze ich seit 2011 und habe 2013 über den Vergleich mit dem e901 geschrieben
So jetzt hatte ich auch hierzu Gelegenheit. Mein Gott, wie die Zeit vergeht :roll: :roll:
Kurzum, beides sind prima Mikros, wobei das e901 etwas härter, grenzflächiger und das beta91a mit internem Filter eingeschaltet im direkten Vergleich im Verhältnis etwas runder ( ums mal mit WW zu sagen: etwas weniger "tritt in den Karton" ), also mehr nach dynamischem Kick Mic klingt. Wenns schnell, mit nur einem Mikro und ohne Stativ gehen muß, würde ich nach dem Test lieber zum Amerikaner greifen.
Gegen die alten SM91A und Beta 91 habe ich nicht getestet, kann aber sicher sagen, dass das neue 91A mit Filter sofort mehr nach Bassdrum klingt.
Da würde ich seit gestern behaupten, dass das TG D71 noch mehr in diese Richtung geht und "im Alleingang" ohne viel Geschraube einen runden, deutlich weniger "grenzflächigen" Charakter hat.
Fazit für mich: Man sollte sogenannte "Standards" zwar nicht ständig aber doch in größeren Abständen mal hinterfragen und sich nicht zum Sklaven der rider abschreibenden Zunft machen.