Smiths Horn EVO oder „Kann ich Lautsprecher auch in hübsch?“
(da zwar Selbstbau, aber nicht unbedingt PA sondern eher Studioabhöre stelle ich das mal hier rein; wenn's doch ins Selbstbaubrett gehört bitte verschieben)
Vorwort
Seit jeher begeisterten mich Holzhörner im Mittelhochtonbereich wie z.B. das JBL Diffraktionshorn 2397. (möglicherweise einfach weil diese etwas anders aussehen wie „nur“ ein Trichter)
Jetzt hat dieses alte JBL Horn aber einen ab 8 kHz steil abfallenden Frequenzgang, resultierend aus der Höhe der Hornführung die für einen 2“ Treiber konzipiert war und daher auch eine innere Höhe von 2“ aufweist. (möglicherweise trägt da auch der recht lange Adpapter von rund auf eckig noch dazu bei)
Es gibt da aber noch einen älteren Vorläufer eines Diffraktionshorns vom Beginn der 50er Jahre von einem gewissen Bob H. Smith an der Universität in Berkeley, dessen Konstruktion in der Januarausgabe 1951 des „Audio Engineering“ veröffentlicht wurde.
Dessen fortan unter der Bezeichnung „Smith Horn“ bekanntes Konstrukt ist ein nur 1“ hohes Diffraktionshorn und deckt den ganzen Übertragungsbereich bis in die Höhen ab und kommt daher für eine Zweiwegebox in Frage!
Da so ein Horn im besten Fall noch bis eine volle Oktave unterhalb der Trennfrequenz laden sollte, freute ich mich über die Cutofffrequenz von 375Hz die ich im Internet herausgefunden hatte.
Hier mal der Artikel von 1951
Audio-1951-Jan-OCR-Page-0018.pdf
Audio-1951-Jan-OCR-Page-0019.pdf
Als Bass für eine passende Zweigebox hat man damals einen 15“er verwendet. Da ich aber keinen „Kühlschrank“ an den möglichen Aufstellplätzen der Boxen stellen konnte, musste hier eine schlankere Lösung her, die aber ein ebenso sattes Fundament darstellen kann.
Da zwei 10 Zoll Chassis eine ähnliche Membranfläche wie ein 15“ Chassis aufweisen, lag eine Doppel 10“ Bestückung nahe.
Die Aufgabe ein Pärchen „ordentlicher“ PA 10“ Chassis zu finden, die in einem Reflexgehäuse im Bass einem ausgewachsenen 15“er nahekommen und gleichzeitig nur ein relativ kleines Gehäusevolumen benötigen, war gar nicht so einfach wie gedacht. Aber irgendwelche „Hifi-Chassis“ zu verbauen kam natürlich nicht in Frage, denn der erzielbare Schalldruck sollte schon ein echtes „Live-Erlebnis“ ermöglichen.
Also wurden die bekannten Hersteller Lieferprogramme nach 10“ Chassis durchforstet und die vielversprechendsten Kandidaten, die nicht gleich beim ersten Blick auf die Datenblätter aussortiert worden waren, in AJ Horn eingegeben und damit verschiedene Bassreflexgehäuse und Abstimmungen simuliert. Viel blieb da nicht übrig, da ein -3dB Punkt von um die 40 Hz angestrebt wurde. Es sollten ja „erwachsene“ Studiomonitore und keine Nearfield Lautsprecher werden.
Die Faital Pro 10RS350 waren für die Anforderung „erwachsener Bass aus noch kompakten Gehäusen“ die beste Wahl. Dass sie einen Ferritmagneten haben, stört für die Anwendung im Studiomonitor nicht.
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