Mikrofone für Trp, Pos, Sax, Flute

  • Welche guten Live-Mikrofone für Trompete, Posaune, Sax und Querflöte könnt ihr empfehlen?
    Sie sollten nicht zu teuer sein (evtl. auch gebraucht) sowie möglichst robust und feedback-arm.


    Zur Verfügung stehen mir u.a.: MD-421, MD-431 (und BF-531), MD-441 (klasse Sound, aber wohl nicht so robust), Peavey PVM-520 (eine Art Billig-PL20). Da ich an anderer Stelle auch schon Kondensator-Kleinmembranen eingesetzt hatte (z.B. SM-81 und MK-012), nenne ich auch noch als robustere Varianten das MCE81/Opus81, das MK-012 (als Hyperniere) und das ATM-710 (auch wenn manche davon eigentlich Gesangsmikrofone sind). Als Exot hatte ich auch mal das Beyer SHM-20 live eingesetzt, das ist aber sehr fragil.


    Empfohlen wurden (laut Recherche in Foren) auch immer mal wieder das SM-58 (für Trompete), M88, PL-20, e609 (klang auch beim Sound & Recording Vergleich ganz gut und ist günstig) und das e906.

    • Welche davon haltet ihr für besonders geeignet für die genannten Instrumente?
    • Gibt es noch andere empfehlenswerte und nicht so teure Modelle (auch gebrauchte, nicht mehr neu erhältliche)?
    • Würdet ihr tendenziell dynamische Mikrofone vorziehen bzw. gibt es es eigentlich Argumente gegen Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone (z.B. an Trompete und Sax - an der Flöte ist das ja wohl fast Standard)?

    Gern würde ich auch erfahren, welche Vor- und Nachteile euch im Einsatz bei den verschiedenen Alternativen aufgefallen sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Hanseat ()

  • SM58/SM57 geht immer, wenn nix anderes da ist.


    Das MD441 hält schon was aus. Ist aber wohl empfindlicher als ein SM58.


    Ich hätte adhoc für die Bläser MD421 und an den Flöten MD441 (löst halt deutlich feiner auf) genommen.

    Auch die MCE81 für die Flöten. Sehe das Sennheiser hier aber klanglich im Vorteil.


    Für Gebläse würde ich lieber ein dynamisches nehmen wollen.

    Wenn es um feinere Nuance geht dann Kleinmembraner.

    Auch würde ich vor allem bei kleinen Flöten auch Lavaliers einsetzen. Einfach wegen der Optik.


    Die Klassiker für das grobe Blech:

    RE20/RE320

    M88 TG (hast ja schon genannt)


    Bei feineren Gebläseinstrumenten

    AKG CK97

    beyer MC930

    beyer MCE 10

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das MD441 hält schon was aus. Ist aber wohl empfindlicher als ein SM58.


    Ich hätte adhoc für die Bläser MD421 und an den Flöten MD441 (löst halt deutlich feiner auf) genommen.

    Auch die MCE81 für die Flöten. Sehe das Sennheiser hier aber klanglich im Vorteil.

    Beim MD-441 hatte ich mit meinen "Vintage"-Mics bislang auch keine Probleme, obwohl diese schon recht häufig zum Einsatz kamen. Von den drei von meiner Schule gekauften (neuere Serie, wenn auch schon ein paar Jahre her und daher aus der Garantie) sind aber schon zwei defekt - ohne dass ihnen Gewalt angetan worden wäre.


    Hast du schon mal das MD-431 am Gebläse gehabt? Die habe ich auch noch da und die Kapsel soll ja zumindest ähnlich dem 441er sein (so die Gerüchte).


    P.S.: Zuletzt hatte ich mal ein echt billiges T-Bone Headset (HC 444 TWS) an einer Querflöte am Sennheiser XSW im Einsatz. Klang echt super.

  • Sie sollten nicht zu teuer sein

    Definiere das bitte.

    gibt es es eigentlich Argumente gegen Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone

    - Phantomspeisung - In der Praxis aber nur bei fragwürdigen Kabelzuständen oder fragwürdigen Umverkabelungsabläufen

    - max. Grenzschalldruckpegel - auch hier heutzutage nur noch bei echten Gurken oder evtl. ganz klar schwerpunktmässig nicht auf Nahaufnahme orientierten Modellen.

    - u.U. persönlicher Geschmack


    Die Max Raabe Big Band hatte z.B. bei MTV Unplugged einen riesigen Haufen Beta 181 vor sich stehen gehabt - klang jetzt nicht so verkehrt.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zum Preis: "Nicht zu teuer" ist in gewissem Maß variabel. Das e609 liegt neu noch unter 100€ und gebraucht gibt es um Bereich von 100-250€ einige Möglichkeiten. Ein RE-20 beispielsweise käme allenfalls nur gebraucht infrage (wäre mir neu zu teuer).

  • Über Mikrofone kann man sich streiten 😉

    Für Posaune und und Trompete würde ich die MD421 nehmen wenn die sowieso vorhanden sind. Für Sax und Flöte nehme ich gerne ein Kleinmembran. Geht aber auch mit einem 421/441.

    Wenn es lauter wird auf der Bühne nehme ich meist SM57/58 mit Soundback (Plexiglas Scheibe vom T) für Posaune und Trompete.

    Mit der Scheibe ist der Monitor deutlich entspannter. Und die Kollegen davor bekommen auch weniger Ohrsausen.

  • Damit das nicht ins Uferlose geht, wäre es, wie 'audiobo' angedeutet hat, hilfreich, das etwas einzugrenzen:

    Was ist 'nicht zu teuer'?

    Wer sind die Anwender? Deine Combo? Schüler welcher Alters- und Fortschrittsklasse?

    Sind das Solisten, ein Ensemble, eine Bigband?

    Was willst Du wirklich machen?

    Das Schulorchester ein bisschen beim Weihnachtskonzert stützen oder 'Tower of Power'?


    Ein Beispiel:

    Flöte geht einwandfrei mit einem Gesangsmikro mit ordentlich funktionierendem, integrierten Windschutz und einer etwas breiter angelegten Präsenzanhebung wie z.B. e935.

    Du wirst aber immer ein Problem haben, wenn der Flötist weder ordentlich Pegel aus dem Insrument holt, noch es schafft, in einem geringen und konstanten Abstand ins Mikro zu blasen. Dann brauchst Du für den schlechten Flötist eine teure Miniaturelektretlösung (nix Ovid), damit man ein bisschen was hört. Das ist zwar blöd, geht aber vieleicht trotzdem, wenn die Eltern des Flötenkinds zufällig wichtige Sponsoren Deiner Schule sind. :)

    Noch ein Beispiel:

    Dein Peavey-Mikro gibt bestimmt ein super Trompeten- oder Posaunenmikro ab. Hast Du aber vier Posaunen und fünf Trompeten, hast Du ein Beschaffungsproblem.


    Also mehr Info, mehr support! :)

  • ATM350 für alles!
    Hab inzwischen 10 Stück. Immer noch zu wenig.
    Als Alternativen würde ich auf e908 setzen.
    Davon hab ich zwar nur eins, kann aber noch einige dazu besorgen.
    Und mein e908 ist für Solisten ohne Kabel gedacht.

    Ist das günstigere Pro 35 eigentlich ähnlich gut wie das ATM 350?

    Ja, aber der Schwanenhals ist dünner. Und für das ATM350 gibt es auch einen langen Schwanenhals.

  • Wer sind die Anwender? Deine Combo? Schüler welcher Alters- und Fortschrittsklasse?

    Sind das Solisten, ein Ensemble, eine Bigband?

    Was willst Du wirklich machen?

    Das Schulorchester ein bisschen beim Weihnachtskonzert stützen oder 'Tower of Power'?

    Das sind tatsächlich die Fragen, ohne deren Beantwortung man nicht einmal den richtigen Mikrofontypus bestimmen kann.


    Hanseat

    Du hattest z.B. nur klassische Stativmikros (abgesehen von dem Rednerpultding) genannt, scheinst aber auch Clipmikros gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Dabei macht die Art der Abnahme klanglich noch viel mehr aus als das genaue Mikrofonmodell (idR. mehr Direktheit/GbF vs. natürlicherer Klang).


    Ich finde es schwierig, wenn man sich da festlegen muss.


    Soll es möglichst universell für verschiedenste Besetzungen sein, würde ich am ehesten tatsächlich auf pegelfeste, klanglich neutrale Kleinmembraner setzen. Gerade das mit den dynamischen Mikros an (tendenziell scharf klingenden) Blechbläsern kommt ja noch aus der Zeit als man keine Tiefpassfilter in den Kanalzügen hatte.


    Wenn man genau weiss was einen erwartet, dann ist es natürlich toll seine Spezialisten auf‘s Stativ schrauben zu können.

    Aber auch da ist es dann so, dass 2 Instrumente gleichen Typs ganz unterschiedliche Klangsignaturen aufweisen können.

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  • guma Zum Preis hatte ich unter #7 etwas geschrieben. Das Ganze wird mit variablen Ensembles bis hin zur Bigband im Rahmen von Konzerten von Kulturzentren o.ä. zum Einsatz kommen (also zumindest mit guten Amateuren und KEINE Schulen ;) ). Kann also auch mal ein größerer Bläsersatz werden und dabei auch um Komplettabnahme gehen (zumindest bei Open-Air-Einsätzen).


    Die Mikros habe ich in unterschiedlicher Zahl. Von den 431/531 fünf Stück (+ ein weiteres, das ich checken muss), von den 441ern vier Exemplare, drei Exemplare von Peavey PVM-520 und MCE-81/Opus 81, zwei Exemplare bei MD-421, SM-57, ATM-710, BF-509 (an den Gitarren im Einsatz) und MK-012 (die hab ich aber gern an den OH) - kann man gegebenenfalls um weitere Exemplare ergänzen, um einen (z.B. Trompeten-) Satz einheitlich zu bestücken.


    Einsam und alleine stehen M88, PL20, e865, Superlux S-241, RM-700 (Ribbon), ein AT Pro 35 und ein SM-58 in der Landschaft - und ein altes Ramsa WM-S2 habe ich auch noch rumliegen. Von den SHM-20-Exoten ist dagegen ein ganzes Rudel da (mind. 10 - gab's mal echt spottbillig, habe ich u.a. für Chor eingesetzt). Dazu weitere Mikros, die aber fest am Schlagzeug eingeplant sind.


    Andere Mikrofone aus meinem Bestand kommen beim Recording zum Einsatz, die möchte ich ungern auf der Bühne haben (MKH-405T, AT4033, MXL M3/V6, AKG C-414 B-TL, alte Gefell und andere).


    Das ganze Anliegen hat auch den Hintergrund einer Art "Inventur" - es hat sich über die letzten zwei Dekaden einiges angesammelt und ich möchte entscheiden, was gehen kann, weil ich es für die geplanten Einsätze nicht mehr brauche und was evtl. ergänzt werden muss.


    steffen r Das ATM-350 würde mir schon wirklich gut gefallen (klingt super, kein Stativ nötig, sieht gut aus), aber in der Menge kostet der Kram schon ein wenig was (oder gibt's für die eine günstige Quelle?). Andererseits können in ein Stativmikro zur Not auch mal zwei reintröten (falls die Besetzung größer ist als Standard oder die Kanäle knapp werden) - beim Clipmic gilt eben ein Mikro je Instrument.


    An der Querflöte fand ich das oben genannte billige Headset wirklich super - und Wireless muss ja nicht sein (ein günstiger Speiseadapter tut's auch). Aber auch hier - je Instrument ein Mikrofon. Geht halt nicht immer.

  • Soll es möglichst universell für verschiedenste Besetzungen sein, würde ich am ehesten tatsächlich auf pegelfeste, klanglich neutrale Kleinmembraner setzen. Gerade das mit den dynamischen Mikros an (tendenziell scharf klingenden) Blechbläsern kommt ja noch aus der Zeit als man keine Tiefpassfilter in den Kanalzügen hatte.

    Den Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Andererseits sind die meisten dynamischen Gesellen meinem Empfinden nach auch robuster. An welche (preis-werten) Kleinmembraner denkst du da etwa?

  • 'Inventur' würde ich so machen:

    Für Sax, Flöten, Posaunen ATM 350. Für Trompeten entweder RE320 neu oder MD421/521 aufstocken. M88 und RE20 als Solistenmikro behalten. Den Rest verkaufen (z.B. für 441 wird ganz ordentlich Geld bezahlt und ja, die sind wirklich nicht besonders robust)

  • An welche (preis-werten) Kleinmembraner denkst du da etwa?

    ohne eigene Erfahrung: SE electronics SE8 sieht nach einem vielversprechendem Kandidaten aus.


    gumas Variante ist aber definitiv auch nicht zu verachten. Clipmikros kann man zur Not auch irgendwo anders hin klemmen damit mal 2 Leute da rein tröten können. In dem Fall sollte man allerdings schauen ob einem das höhere Grundrauschen evtl. einen Strich durch die Rechnung macht.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zuletzt hatte ich mal ein echt billiges T-Bone Headset (HC 444 TWS) an einer Querflöte

    Querflöte und auch Geige/Violine nehm ich meistens auch ein Headset. In diesem Fall MiPro mu 55 hns. Ist ne Kugel und daher weniger kritisch und man kommt eben deutlich näher an die Quelle und der Abstand variiert weniger.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Für Violine hab ich mir so Gummihalter von Rode gekauft um ein Lavalier zwischen die Saiten zu klemmen. Funktioniert wunderbar, auch wenn lautes Blech in der Nähe ist.

    Für Querflöte gibt's auch Kletthalter um ein Mikro am Instrument zu befestigen.