Soundcraft Vi1 - Frage an langjährige Nutzer

  • Hallo,


    Ich hätte die Möglichkeit ein Vi1 in sehr gutem Zustand um ca. 2500€ zu erwerben (ohne Stagebox).

    Das Pult ist mir grundsätzlich sympathischer als alles das es um das Geld gerade neu zu kaufen gibt, und reicht für meine Vorhaben vollkommen aus.


    Laut dem Österreichischen Vertrieb gibt es noch Ersatzteile im Fehlerfall, nur wenn die CPU das zeitlich segnet kostet die Reparatur in etwas das was Ich jetzt dafür bezahlen würde = Totalschaden.


    Kurz und knapp gefragt an alle die das Pult noch immer nutzen bzw. im Mietpark haben:


    hattet Ihr über die Jahre "fatal" errors, Fehler die nicht selbst behoben werden konnten oder unfassbar teuer zu reparieren waren?

    Lief das Pult meistens stabil?


    Danke euch!

  • Moin, ich habe hunderte von Jobs an einer VI1 & Co gemacht, und mag das Pult, ausser das die Reaktionszeit der Fader etwas behäbig beim Umschalten, auch heute noch sehr gerne.


    Von daher, wenn es passt von den Features und der Größe, dann spricht für mich nichts dagegen, ausser das es halt wirklich keine Updates mehr geben wird. Stress hatte ich mit den Pulten selten, und wenn dann ging es eher um verschieden Konfigurationen von Stageboxen etc., aber die Hardware hat eigentlich immer gespielt.


    Was man noch als Minuspunkt sehen könnet ist das relativ schwache Display, bei Sonnenschein/weißes FOH Zelt ist da auf jeden Fall ein wenig Sonnenschutzbastelei angesagt .. ;)

  • Moin,

    und bitte daran denken das Aufgrund der fehlenden DSP Power

    der Abgriff der Kanäle für die AUX Wege nicht komplett frei

    Wählbar ist.

    Wenn ich mich recht erinnere war beim Abgriff beim EQ Signal

    auch die Dynamics dabei.

    Oder das nackte Signal nach dem Preamp dann ohne EQ.


    Das hat mich am meisten gestört am VI1.

    Ansonsten immer gerne mit gearbeitetet.


    Wenn ich aber daran denke das mein SQ heute bei wesentlich

    weniger Gewicht wesentlich mehr Leistung bietet würde

    ich das Ding, außer es verschwindet in einer Installation, nicht

    mehr kaufen. 😅

  • bei uns steht auch noch eine Vi1 im keller, die wird schon seit jahren nicht mehr benutzt.

    kurz vor dem ende ihrer "dienstzeit" hat sie noch eine neue CF karte bekommen und lief bis dato fehlerfrei.


    wir haben die Vi1 damals ausser betrieb genommen, weil die app grütze war (man konnte nichtmal den gain einstellen :rolleyes: ). mittlerweile gibt es zwar MixingStation, aber das pult wurde auch bei uns durch eine SQ6 ersetzt und wir sind damit sehr zufrieden. jetzt steht die Vi eben im heizungskeller, dort hat sie es schön gleichmäßig warm.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Vi1 ist ein klasse Pult. Ich hatte vor meinen Digicos 8 Jahre lang 2 Stück davon und war bis auf Kleinigkeiten sehr zufrieden. (Fadergeschwindigkeit, Bildschirm im Freien - da gab es damals aber kaum bessere Kandidaten )

    Was einem allerdings klar sein muss, ist dass es bei der Vi perspektivisch keine Updates mehr geben wird. Wenn einem die Ausstattung der Pulte genügt ist das natürlich kein Problem.

    Aber bei 2500€ kann man bei einem Pult in der Bauqualität eigentlich kaum was falsch machen.



    Wichtig, wenn man lang an dem Pult haben will, ist es sich die passende CF Karte auf Lager zu legen. Die Karten haben eine begrenzte Menge an Zugriffen und die Vi speichert wenn ich mich richtig erinnere jede Minute den aktuellen Status ab, damit sie nach nem Stromausfall wieder genau da hoch kommt, wo sie vorher war.

    Der Indikator für eine defekte CF Karte sind sehr sporadisch auftauchende Bluescreens, die mit der Zeit öfter auftreten - aber keine Sorge - meine Pulte haben das in den 8 Jahren nie gemacht. Das passiert eigentlich nur bei Pulten in Installationen, die 24/7 angeschaltet sind. Da habe ich bei 3 mir bekannten Pulten die Karte (nach jeweils etwa 5-6 Jahren "Dauer-an") getauscht.

    Und in der aktuellsten Software kann man auch das Speicherintervall einstellen und die Problematik dadurch nach hinten schieben.



    wora:

    Der Gain war meines Wissens von Anfang an in der iPad App (die zugegebener Weise viel zu spät kam) einstellbar.

    Was nicht in der App ging und nervig war, ist der "Anschalter" bei den grafischen EQs. Da musste man jedesmal nochmal zurück zum FOH, wenn man das vergessen hatte. Ansonsten war die App für das, für was ich so ne App benutze (Monitoring) ausreichend und übersichtlich. Richtig mischen kann man mit nem iPad eh nicht.

  • Der Gain war meines Wissens von Anfang an in der iPad App (die zugegebener Weise viel zu spät kam) einstellbar.

    also in unserer Vi app (also die aus dem apple store) war der gain definitiv nicht einstellbar.

    das war bei uns wirklich blöd, weil das pult im dritten stockwerk in der regie stand - und wenn man unten im saal oder auf der bühne den gain anpassen wollte, blieb nur der weg durchs treppenhaus...

    es ist natürlich möglich,dass diese funktion nachgeliefert wurde - aber da hatten wir schon das SQ6 pult und damit keinen bedarf mehr für die Vi1.


    im übrigen gab es spätestens ab mitte der 2000er jahre durchaus schon pulte mit deutlich schnelleren fadern. da ich selbst von einem solchen pult kam, erschien mir die Vi1 als ganz lahne ente ;) also ich bin damit nie richtig warm geworden, aber das weißt du ja.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Gain ist bei der Visi-Remote App im Channelprocessing-Fenster unter "Misc"

    Da war er meines Wissens schon immer - aber ganz sicher schon vor Erscheinen der SQ6.

    Vielleicht hattet Ihr ihn nur nie gefunden.

    Die Vi1 wurde 2010 vorgestellt und die iPad App gab es (viel zu spät) so ca ab 2013.

    Das letzte Softwareupdate für die VI1 gab es im April 2017.

    Ich bin mir jetzt nicht 100% sicher, wann die SQ6 erschienen ist, aber der erste Thread hier stammt aus dem Oktober 2017.


    Was die Fadergeschwindigkeit angeht hast Du recht. Das ging auch schon als die Vi1 erschien schneller.

    Vermutlich konnte man durch das langsamere Fahren günstigere Fader benutzen. Oft wird ja bei Industrieprodukten wegen ein par zehntel Cent Einsparpotential vom Einkauf zum günstigeren Produkt gegriffen.

    Mir wurde mal von einer "großen" Vi in einem Theater erzählt, bei der die Widerstände bei den Fadermotortreibern gewechselt wurden, damit sie langsamer fuhren, weil das Geräusch wohl im Theater gestört hat. Ob das jetzt nur eine Ausrede war um das langsamere Faderfahren der 1er zu rechtfertigen weiß ich nicht, aber bei den großen Vis waren die Fader tatsächlich sehr schnell und damit auch lauter unterwegs.

    In einer idealen Welt gäbe es die Möglichkeit die Fadergeschwindigkeit in den Optionen nach eigenem Gusto einzustellen.

    Mich persönlich hat das Fadertempo bei der Vi1 jedenfalls nie bei der Arbeit behindert.

  • Vielleicht hattet Ihr ihn nur nie gefunden.

    dann war er aber wirklich gut versteckt, denn niemand von uns hat ihn entdeckt:thumbup:

    es gab auch noch ein weiteres problem mit der ViSi app: bei uns stürzte sie auf dem iPad relativ häufig ab. man konnte dann z.b. die fader auf der app bewegen, aber am pult tat sich nichts mehr. wenn die SQ6 app mal den kontakt zum WLAN verliert, dann meldet sie das. bei der ViSi app war man nie ganz sicher, ob der kontakt noch funktionierte.

    insgesamt war das erlebnis für uns eben so uninteressant, dass wir von diesem pult abstand genommen haben. die SQ6 haben wir dann, soweit ich mich erinnere, mit der ersten lieferung anfang 2018 bekommen, seither steht die Vi1 im keller. ich hatte etwas über zwei jahre lang damit gearbeitet.




    Was die Fadergeschwindigkeit angeht hast Du recht. Das ging auch schon als die Vi1 erschien schneller.

    Vermutlich konnte man durch das langsamere Fahren günstigere Fader benutzen. Oft wird ja bei Industrieprodukten wegen ein par zehntel Cent Einsparpotential vom Einkauf zum günstigeren Produkt gegriffen.

    als extremes beispiel kann man hier mal Tesla nennen:

    die haben ja mittlerweile fast alle bedienfunktionen in den bildschirm verlagert, weil die taster dort überhaupt nichts kosten.
    und ich habe gerade gelesen, dass die neuesten modelle nicht mal mehr einen blinkerhebel haben, man muss den blinker dort per tasten auf dem lenkrad bedienen. das ist natürlich viel billiger zu produzieren als ein blinkerhebel!

    billiger kann man das nicht mehr bauen... denkt man. mal abwarten, was sich der herr Musk noch so einfallen lässt, um mehr geld zu verdienen.

    aber ich schweife ab... hier geht es ja nicht um großproduktion, sondern um kleinserienprodukte :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang