Limitereinstellung bei passiven Lautsprechern

  • Das Einstellen des Limiters in einem Lautsprechercontroller wurde hier schon umfangreich besprochen. Wie verhält sich die Sache aber bei einem vollständig passiven System?


    Als Beispiel folgende Konfiguration:

    Amp: t.amp E-1500 – 950W an 8 Ohm

    Bass: ARENA SW18 – 600W / 1200W

    Top: ARENA 12 – 400W 7 800W


    Leider konnte ich beim Hersteller keine genaueren Infos über die verwendeten Chassis bekommen. Traurig diese Geheimhaltung. ;(


    Jetzt zu meinem Problem der Einstellung des Limiters. Den stelle ich jetzt auf die 600W für den Bass ein. Da die Anlage von unwissenden Bedienern verwendet wird, kommt es oft zu Feedbacks was den HT überlastet. Ich vermute dieser liegt im Bereich um die 50W. Der bekommt in diesem Fall die vollen 600W ab.


    Mein Lösungsgedanke ist folgender: Im Sidechain des Limiter einen Filter zu verwenden.

    Wie löst ihr solch ein Problem?


    Gruß Gunter

  • Multibandlimiter wären eine Lösung. Da musst du aber genau wissen, wie das System bestückt ist und wo die Trennfrequenzen liegen.

    Welche Controller das können, kann ich dir aber nicht sagen - hab das noch nie gebraucht.

  • Laut dem Datenblatt ist der Bass mit 12dB/okt bei 150Hz getrennt. Das Top fängt bei 150Hz und 6dB/okt an. Das Top selber trennt bei 2kHz nach unten mit 12dB/okt und nach oben mit 18dB/okt. Messtechnisch ist das auch soweit richtig und geprüft.

  • Warum trennst du Bass und Top nicht aktiv?

    Ansonsten müsste die Frequenzweiche im Top ja so ausgelegt sein, dass das bei 400 W Input den Hochtöner nicht tötet.

    Und wenn das ein System ist, welches eben so in dieser Konstellation passiv betrieben werden darf, dann sollte gar die Weiche im Sub nicht die vollen 600 W rausgeben, sondern diese Leistung entsprechend reduzieren.


    Bastelarbeit:

    a) Sofitte im HT Weg?!

    b) Top ebenfalls aktiv Trennen, doch dann braucht es einen weiteren Endstufenkanal.


    Dateq SPL6 könnte hilfreich sein. Ich hab jetzt allerdings nicht erkennen können, ob das Tool nur per Meßmikro regelt oder auch das anliegende Signal intern analysiert.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Arena 12 soll doch PTC-Schutz für den HT haben.


    Sidechain ist zwar ein grundsätlich gangbarer Weg, z.B. kleiner DSP mit EQ, hat aber für mich einen großen Nachteil, wenn der DSP ausfällt/ausgeht. Dann gibts gar keine Limiting mehr.

  • mattias bost da hast du Recht, da ist ein PTC-Schutz drin. Der ist aber so unterdimensioniert, dass er bei hoher Belastung gleich in Flammen aufgeht. Auf Nachfrage was der für Werte hat, keine Ahnung, keine Info.

    yamaha4711 mit der aktiven Trennung ist eine Lösung, aber der Einfachheit sollte es so bleiben. Nach ein paar Modifikationen und Messungen läuft das System bei normaler Benutzung ordentlich. Es soll nur für die unverbesserlichen Nutzer eine Notbremse eingebaut werden. Es geht nicht nur um das System, es sollte nur als Beispiel dienen.

  • Die Linea Research Controller haben so nen frequenzabhängigen Limiter.

    Da kostet nur der Controller mehr als die gesamte Anlage befürchte ich...

    Eigentlich könnte den Job doch auch ein "dynamischer EQ" machen, wenn man den mit dem kritischen Frequenzbereich triggert und x dB absenken lässt.

    Das konnte sogar schon der "CF-Karten Ultradrive" ;)

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Also wenn da ein PTC für den HT drin ist und das System erstmal so auch als System spielt und eine gewisse Betriebssicherheit hat, dann würde ich einfach einen Brickwalllimiter setzen und ende. Anders bekommt man Dauerrotlichtpersonen eh nicht unter Kontrolle. Die "Idiotenbremse" wäre das Mittel der Wahl.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • stell den limiter auf die 600w bass ein und einfach loslegen. das was am höchsten belastet wird ist der bass.

    wer so eine anlage betreibt, ist meist in seinen finanziellen Mitteln, warum auch immer, so beschränkt, das kein geld für aufwändige Controller oder so da ist.

    alternative: ungebremst laufen lassen und dann pappen gegen hochwertigere tauschen im Schadensfall.

  • Ansonten gibts von Monacor das Lautsprecher Schutzmodul DSP-1. Ist ne Relaiskiste, die spannungsabhängig den Ausgang vom Eingang trennt. Hatte ich zum Schutz meiner alten Vitavox S3 Treiber dran, damit die nicht durchgehen, falls mal irgendwas im System total spinnt.


    Spricht im Gegensatz zum PTC schnell an (und gibt relativ schnell wieder frei). Dazu fällt das Eingreifen auch sofort deutlich auf. Sollte sich nachträglich in die Box noch einbauen lassen.

  • Das DSP-1 von Monacor wird wohl die beste Lösung in dem Fall für die HT sein. Solch ein Teil hatte ich vor über 30 Jahren schon mal entwickelt und in meinen Selbstbauboxen verbaut.


    test genau so ist es wenn es eben billig sein muss und man dann mit den von yamaha4711 beschriebenen Dauerrotlichtpersonen zu tun hat. Wenn der Regler schon oben ist, dann wird eben das Pult weiter nach vorn geschoben. Dafür gibt es dann einen Limiter an den keiner was einstellen kann.


    Ich werde mir trotzdem mal den Spaß machen und bei einem Limiter in den Sidechain ein Filter mit 3dB/okt setzen. Bin gespannt wie sich das bei Musik verhält.

  • Das ist ja ein gar pfiffig Dingelchen.

    Wird das über den Leistungsverstärker versorgt oder ist das doch Fremdversorgt (interne Batterie). Dazu finde ich in der Bedienungsanleitung nichts.


    Einen ähnlichen Schutz hatte ich mal bei Syrincs erlebt. Keine Ahnung was das für LS waren doch bei drohender Überlast haben die auch den Anker geworfen und die Verbindung zwischen Endstufe und LS getrennt. Könnten die Gamme Q15 gewesen sein.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • yamaha4711 denke das ist das selbe Prinzip wie ich damals gebaut habe. Aus dem Lautsprechersignal wird die Versorgungsspannung gewonnen. Wenn das Relais ansprechen soll, ist ja auch die nötige Spannung da. Geht der Pegel (Spannung) nicht zurück, bleibt der Lautsprecher abgeschaltet. Wenn die Schaltung von Interesse ist, so müsste ich schauen wo ich die habe. Eine brauchbare Notbremse und hat die empfindlichen HT damals gut geschützt.

  • Nun ja, für unverbesserliche ist nervtötendes Abschalten die bessere Alternative, denn nur so kapieren die es vielleicht, dass Ende ist und die Box nicht mehr kann.


    Es gab ja auch Boxen mit Sicherungsautomaten. Wenn die Sicherungs auslöste, musste man das wieder manuell in Betrieb nehmen. Frührer (tm) eben.


    Sofitte bekommt man durch. Ich kenne da einige Kadidaten, welche das regelmässig geschafft haben.


    Bei dem Kästchen wäre es cool, wenn da eine releasetime eingestellt werden könnte oder zumindest eine mechanische Wiedereinschalthysterese vorhanden ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Habe letztens in nem alten Schaltungs-Buch von "Elektor" geschmökert, da war auch sowas Ähnliches wie das Monacor-Teil drin - dort könnte man mit Potis an den Parametern spielen...

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