Beschallung eines 3000 Personen Zelts

  • Hallo !
    Stehe vor folgendem Problem:
    Ich soll die Beschallung für ein 30x60m Zelt organisieren. Wobei
    hier nur die Sprachbeschallung für einen Gottesdienst und evtl. etwas Sprache
    (oder Instrumental) bei einem Heimatabend zu erledigen ist. Für die Konzerte stellen die Bands die PA.
    Mir stehen selbst vier 186 Hörner mit RCF und ein Paar 2x12"/1" (Kappa und EMD2002 von Emi.)+ Dynacord S1200, PAS4002 und tAmp TA1400 zur Verfügung.
    Kann ich damit etwas anfangen? Evtl. erweitern? Oder soll diese Aufgabe einem prof. Verleiher übergeben werden?
    mfg
    Wolfgang

  • Hallo!


    Wenn es vernünftig sein soll und das Zelt mehr oder weniger bis hinten bestuhlt ist und alle was von der Veranstaltung haben sollte, würde ich in jedem Falle einen prof. Betrieb (und damit meine ich sicher nicht Leute, die ein paar Boxen verleihen, aber eigentlich keine Ahnung vom Beschallen haben) hinzuziehen. Dein Material kannst dafür eigentlich nicht verwenden. Als Front-PA schon garnicht und als Monitor auch eher weniger.


    Auch die Band-PA ist je nach Qualität des Verleihers dafür nicht zu gebrauchen, da sie in der Regel nich dafür ausgelegt ist, im ganzen Zelt einen mehr oder weniger gleichmäßigen Sound zu machen. Es macht keinen Sinn, wenn die Leute am Standort der PA wegfliegen und hinten dennoch kaum was ankommt.


    Manche lösen das Problem auch mit diversen Delaylines. Hier sollte man allerdings zuvor die Statik des Zeltes prüfen.


    Viele Grüße und viel Erfolg,
    Volker

  • zwei Tips:
    - hol dir professionelle Unterstützung, bei uns gehen für solche Zelte ca. 10 - 12x PS15 raus.
    - biete deine Delays auch den Bands an, dann haben die auch eine reelle Chance
    - erkundige dich, ob, wo und wie schwer man in dem Zelt fliegen darf
    - falls man nicht darf, kläre vorher mit dem Festwirt, wo deine Boxenstative stehen dürfen
    - suche mal nach dem Thread hier, in dem der Inselgert ein schönes Bildchen über die optimalen Delaypositionen gepostet hat

    laut statt hell!

  • würde auch nen prof. verleiher hinzuzuiehen. das kanze kann ja dann immer noch unter deiner regie laufen.



    auf jednfall mit delays. woher kommst du? vieleicht kann dir ja jemand aus dem forum mit rt, tat und material zur seite stehen!

  • wie breit ist denn die Bühne und wie hoch das Zelt?


    Du könntest vorne ein engabstrahlende Centercluster fliegen (z.B. 2*D&B C4), ev. ein Downfill, links und rechts Frontfills stellen / abgehängt fliegen. Das sollte dann für die ersten 25 Meter ab Bühnenkante reichen. Das ist schon die halbe Zeltlänge.
    Dann noch 2 Delaylines, möglichst ebenfalls in der Mitte - vorrausgesetzt man darf das im Zelt fliegen.


    Centercluster geht natürlich nur wenn man ordentlich Gewicht fliegen darf (~150kg, würde mich wundern) oder man mit der Truss hoch genug kommt. Manche Companies haben Trusskonstruktionen die auf den Zeltdachwinkel anpassbar sind, da bringst du locker 150kg fast in Firsthöhe.


    Wie wäre es denn mit einem Line-Array in der Mitte? Hab bisher noch nicht mit Line-Arrays gearbeitet, könnte mir das aber als sinnvoll vorstellen.


    So, jetzt zerreisst mich :)


    Gruß Oliver

    Die Intelligenz eines Autors steht meist in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Anzahl der verwendeten Ausrufezeichen.

  • ...bei solch einem Zelt hängt der Leistungsbedarf nicht nur davon ab, ob "nur" Sprache übertragen werden soll, was suggeriert, dann täte es auch etwas kleineres. Das Problem solcher Zelte ist der "Schlauch" und der unweigerlich enorme Lärmpegel durch die Gäste - da kann auf der Bühne abgehen was will - am schlimmsten ist da für mich immer ein "Alten-Nachmittag", bei dem auf der Bühne ein Vortrag läuft und gleichzeitig Kaffee und Kuchen serviert wird! Da ist der technische Aufwand und das Equipment aufwändiger, als wenn Du im gleichen Zelt eine Jugenddisco machst oder eine Dixie-Band spielt! Ohne Delay-Line geht da gar nix! In Deinem Fall reicht eine sowieso nicht. Schließlich muß jeder genug hören, aber laut darf es ja auf keinen Fall sein...


    Gruss


    Meyerlein

  • Hi Wolle,
    so was mach ich öfters in einer "Schweinehalle" mit etwa den selben Abmessungen (30m x 45m). Ich verwende neben der Front noch 2 Delaylines (alles mit je 15m Abstand), was auch klasse funktioniert. Da dein Zelt allerdings viel niedriger als eine Halle ist wirst Du 4-5 Delaylines brauchen um einen gleichmäßigen Pegel zu erreichen.
    Wichtig bei deinem Job ist das Du vorher abklärst wie Du die Lautsprecher unterbringst, Geflogen- erlaubt dies das Baubuch des Zeltes? Oder auf Stativen. Dann aberunbedingt mit dem Veranstalter abklären wo Du diese stellst, denn aus der Sicht vieler Veranstalter stehen die immer im Weg egal wo Du sie hinstellst! Und Wichtig: gegen Umfallen sichern!
    Ach und nochwas zum Schluß, is zwar für Dich nicht so wichtig, aber wenn Du mal was mit Musik im Zelt machst, dann nehm verhältnismäßig viel Bass mit. Zelte reflektieren überwiegend die Mitten und die Höhen, der Bass wird dagegen überwiegend durchgelassen und absorbiert.


    Gruß Wolf

  • Hallo Wolle,


    Ich möchte mich der Meinung der Kollegen anschließen, daß Du Dich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen solltest. Am besten nicht von einem Kleinverleiher, sondern einer seriösen Veranstaltungstechnik-Firma in deiner Region.


    Wenn Du Die Region preisgeben würdest, in der dieses Zelt stehen wird, könnten Dir die nächstgelegenen Forumsmitglieder helfen.


    :wink: :wink: :wink:

  • Hi Wolle!


    wir haben so etwas (allerdings für 2000 Personen) diese Woche für Siemens realisiert. Über 20 kleine Lautpsrecher waren nötig als Nearfill, Front und Delay sowie Monitoring für das Podium. Genommen haben wir hierfür unsere kleinen CM210er und TIIIer von KS. Was das Delay betrifft, so schließe ich mich meinen Vorrednern ebenso an, wie in dem Punkt, daß man bei Sprache eine gleichmäßige Verteilung realisieren sollte, kein lautes Brett kurz vor der Bühne. Beachte auch, daß manche Zeltbauer richtig laute Heizungen mitbringen, sich Leute im Publikum unterhalten und Du bei Regen enormen Headroom brauchst, um darüber zu kommen

  • Hi,


    dito.


    Mit dem Regen und vor allem Wind (wenn die Planen flattern) hast Du gut Geräusche, über die Du drüber kommen mußt.


    Wichtig ist auch, daß die Lautsprecher breit abstrahlen, sonst wird es nicht gleichmäßig. Wir machen sowas mit Meyer UPAs, für Deinen Anlaß würde ich etwas 12 Stück nehmen, vielleicht 14 und diese in 1 Front und 2 Delaylines anordnen.


    Wenn Du bei uns in der Nähe bist (51467), kann ich Dir gerne helfen.


    Grüße


    Stephan

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