Stromversorgung im Gelände ...

  • Vielleicht kennen einige das Problem:


    Bei Sportveranstaltungen weitab von der Zivilisation (also ohne 230 Volt Netzanschluß ... :wink: ) wird i.d.R. mit Strom-Aggregaten gearbeitet.


    Für reine Sprachübertragungen ist der Leistungsbedarf mit vernünftigen LS-Systemen eigentlich gar nicht mal sehr groß und ich könnte mir vorstellen, daß man bei 2 ... 3-stündigen Veranstaltungen auch mit einem kräftigem 12.V-Akku und einem Wechselrichter arbeiten könnte.
    Ein 90Ah-Akku liefert etwa ein Leistung von gut 1000Wh - man hätte also (abgesehen von Wandlerverlusten um 85 %) möglicherweise für die Dauer solcher Veranstaltungen genug "Saft".


    Da ich bei der Suche nichts in der Richtung gefunden habe, frage ich mal direkt: Hat das schon mal jemand ausprobiert (... zur "Not" gibts ja auch nach der Veranstaltung Starthilfekabel ... :D ) ?


    Ich hab mir einen Wechselrichter (12.V DC -> 230.V AC) mit etwa 750 VA zugelegt und überlege, diesen auch mal für sowas einzusetzen, da Veranstalter sich manchmal schwertun, ein Aggregat aufzutreiben (wobei ich auch nicht sehr begeistert bin, mein Equipment an einem Aggregat zusammen mit der Kühlanlage fürs Bier laufen zu lassen ...).


    Hat jemand bereits Erfahrungen mit einer solchen Lösung gesammelt - event. auch mit einem zweitem - vom Fahrzeug unabhängigem - Akku ?


    Viele Grüsse sendet

  • Meiner Meinung nach erzeugen Wechselrichter kein richtiges Sinusignal, sondern eine Mischung Rechteckspannung / Sinusspannung.


    Inwieweit dies Probleme mit der Beschallungsanlage gibt, weiss ich nicht, müsste man ausprobieren. Ich glaube jedoch, dass es nicht so gut ist.


    Wechselrichter mit richtigen Sinusausgängen sind superteuer!

  • ... also - ich habe einen "sinusähnlichen" Trapezwechselrichter (also kein reiner Sinus ...).
    Mit angeschlossenem Mischpult (und Kondensatormikrofon mit Phantomspeisung) gab es keine Probleme - dto. mit angeschlossenem portablen CD-Player (der mit Steckernetzteil versorgt wurde ...) auch nicht.


    Mit Endstufe hab ich das im Lastbetrieb noch nicht probiert. Da hier aber die Signalpegel höher liegen, könnte es vielleicht auch hier funktionieren.


    Vielleicht gibt es ja Endstufen, die hier Zicken machen (daher meine Frage, ob jemand sowas schon mal in der Praxis eingesetzt hat ...)


    Viele Grüsse sendet

  • Ich habe hier einen Sinus-Wechselrichter rumstehen, mit dem wir schon die unterschiedlichsten Aktionen gemacht haben.


    Das Gerät ist allerdings ein 24V-Gerät, für das ich vier Starter-Akkus verwende (2 Parallel, je dann seriell), und wenn irgendwelche Dilletanten, denen das Zeugs verliehen wurde, einen Kurzen bauen, dann sehen die Leitungen bös aus...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"

    und wenn irgendwelche Dilletanten, denen das Zeugs verliehen wurde, einen Kurzen bauen, dann sehen die Leitungen bös aus...


    Bei wieviel A brennt ein 10² durch? :D


    Ernsthaft: Akkus in Case (mit öffnungen natürlich...) bauen, festverkabelt und Sicherung mit rein?


    Gruß
    Didi

  • Zitat von "ADMIN"

    Ich habe hier einen Sinus-Wechselrichter rumstehen, mit dem wir schon die unterschiedlichsten Aktionen gemacht haben.


    Das Gerät ist allerdings ein 24V-Gerät, für das ich vier Starter-Akkus verwende ...


    ... mit wieviel Leistung ist das Gerät "gesegnet" - und was hast Du bisher daran "gehängt" (Amping ...) ?

  • Das Gerät hat nominell 1500 W, wobei ich die wohl noch nie voll ausgenutzt habe.


    Amps & Mischpult hingen schon dran, Diaprojektoren, Beleuchtung für fahrende Fahrzeuge bei einer Film-Produktion...



    Zum Thema Leitungen: Das war kein 10mm², sondern vier gebündelte 1,5mm²-Leitungen (für Leitungslängen im Bereich von 30 bis 50 cm...). Rechnerisch würde man bei 1500W und 24V auf 15A pro Einzelleitung kommen, aber wie gesagt, das Teil arbeitet sehr selten mit voller Leistung.


    Was können mehrere Starter-Akkus an Kurzschluss-Strom bringen? Ein paar hundert Ampere werden's schon gewesen sein.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"

    Zum Thema Leitungen: Das war kein 10mm², sondern vier gebündelte 1,5mm²-Leitungen


    War ja nur ne Schätzung ;) Aber 6² tuns ja auch.


    Zitat

    Was können mehrere Starter-Akkus an Kurzschluss-Strom bringen? Ein paar hundert Ampere werden's schon gewesen sein.


    Ich habs noch nie gemessen :D
    Aber was hat so ein üblicher Starter für ne Leistung?
    1kW@12V wären ja stattliche 80A.


    Kurzschlußstrom sicherlich noch einiges mehr....


    Gruß
    Didi

  • ADMIN


    Gute Starterbatterien schaffen problemlos Kurzschlußströme von 400-600 Ampere und mehr !


    Sound-Klinik


    Was spricht denn gegen Aggregate?
    1 Liter Diesel = 11kwh Energie oder 30 kg Bleibatterie = 1 kwh Energie.


    Unsere Erfahrung hat gezeigt, das der Strom aus diesen Wechselrichtern eher für Beleuchtung geeignet ist. Einer normalen Ohmschen Last ist ist es nämlich egal, ob du eine saubere Wechselspannung lieferst.

    Nothing else bretters ...

  • wir haben auch ein kleines agreart mit 2 kw. ist schon handlcih wigt knapp 10 kg un schaft zwei ps 10. mit nen kleinen mischpult, eq und vd-player ohne probleme!

  • ... meine Idee war einfach, eine kostengünstige und für die Geräte sichere Lösung zu finden, weil nicht nur Sportvereine (z.B. für Radsport-Turniere im Wald oder Gelände ...) manchmal Problem haben, für solche Veranstaltungen "mal eben" ein (vernünftiges !) Aggregat aufzutreiben.


    ... zum Thema Aggregat: Im letztem Sommer habe ich mit meiner Oldieband über ein kleines Aggregat gespielt, an dem auch die Bierkühlanlage hing. Immer wenn das Kühl-Ding anging, knallte es in der Anlage ...
    Erst als wir ultimativ ankündigten, daß wir jetzt endgültig abschalten würden, besorgte der Veranstalter dann ein zweites Aggregat ...


    Und da ich selbst nur mal sporadisch was verleihe (Anfragen gebe ich üblicherweise weiter an Verleihfirmen, die mit Systemen von mir arbeiten ...), lohnt sich für mich nicht die Anschaffung eines eigenen Aggregats - außerdem kosten ordentliche Geräte (an denen Audiogeräte sicher versorgt werden ...) auch "gutes" Geld.


    Die mobile Stromversorgung soll ja auch nicht für Metal-Konzerte sein, sondern eher für Sprachübertragungen bei Sportveranstaltungen.
    Ich werde jedenfalls mit dem Wechselrichter mal eine Anlage (Mixer, Drahtlosmikro, Endstufe, Summenkompressor) betreiben und den Strombedarf bei realistischen Lautstärkeverhältnissen messen (DC-Zangenamperemeter ...) - und dann mal sehen, wie groß der Strombedarf dann ist (... in diese Richtung zielte auch meine Frage, ob da jemand schon Erfahrungen gesammelt hat ...).


    Viele Grüsse sendet

  • Zitat von "Bully"

    Unsere Erfahrung hat gezeigt, das der Strom aus diesen Wechselrichtern eher für Beleuchtung geeignet ist. Einer normalen Ohmschen Last ist ist es nämlich egal, ob du eine saubere Wechselspannung lieferst.


    Du hast natürlich grundsätzlich recht, daß Trapezwechselrichter bei manchen Geräten Probleme machen können (z.B. bei billigen Steckernetzteilen ohne Stabilisierung ...).


    An meinen Wechselrichter (... für die, die es interessiert: EA TWI-750) hab ich bisher einen Mixer, einen CD-Player (mit Steckernetzteil) und einen hochwertigen Messvorverstärker angeschlossen. Ergebnis: Im Signal waren keine Störungen (hab nicht nur gehört sondern - beim Mixer und Preamp auch THD gemessen :wink: ).


    Falls die Sache funktioniert, brauche ich auf einer Veranstaltung "irgendwo-im-Wald" nur noch sagen: "So - ich brauch mal 4 Leute aus Eurem Verein, die mit eigenem PKW hier sind und ihre PKWs dort in eine Reihe nebeneinander aufstellen ..." :D ...


    Viele Grüsse sendet

  • Hy,


    wenn die Möglichkeit besteht, bei einem Aggregat den Sound auf die einzelen Schuko zulegen, falls vorhanden (bei grösseren auf jeden Fall), würde ich das tun, dann haste das knacksen weg.
    Eine Möglichkeit ist auch, den Thermostat an der Kühlung abgehängen, hat zur Folge, dass die Kühlung auf Dauerbetrieb ist, somit haste kein knacksen. Allserdings ist es empfehlenswert die Kühlung nicht zu hoch zu stellen (evtl. gefrorene Getränke) und dass einer tun sollte der da Ahnung hat. :oops:


    gruß Reini

  • ... so ... nach erfolgreichen Tests mit Trapezwechselrichter für die Versorgung von Mixern und Mic-Preamps weitere Erkenntnisse:


    1. Studio-DAT (Sony): das Gerät arbeitet einwandfrei, im Signal sind keine Störungen zu hören - allerdings ist vom Netztrafo ein leichtes "Singen" zu hören. Vermutlich funkgiert der Kern als Lautsprecher ...


    2. Endstufe (PLX-2402): Erstmal keine Probleme - keine Geräusche vom Netzteil und keine Störungen des Signals. Wenn der Wechselrichter in die Nähe der Endstufe gebracht wird, dann hört man im Lautsprecher - allerdings sehr leise - man muß mit dem Ohr dicht an die LS rangehen - einen hohen Ton (vermutl. Einkoppeln über Line-In-Leitung ...) oder Interferenz mit Taktfrequenz des Schaltnetzteil der Endstufe.


    Wahrscheinlich ist es besser, bei Trapezwechselrichter eine konventionelle Endstufe zu nehmen - der Hersteller rät übrigens vom Betrieb mit Trapezwechselrichtern ab, weil hier bisher keine Erfahrungen vorlägen.



    Viele Grüsse sendet

  • Zitat von "Sound-Klinik"

    allerdings ist vom Netztrafo ein leichtes "Singen" zu hören. Vermutlich funkgiert der Kern als Lautsprecher ...


    Natürlich. Der schwingt halt mit den Oberwellen vom Trapez...


    Übrigens: Schonmal (verstärktes) NF an so einen richtig fetten Trafo gehängt? Da kann man schon erahnen, was für Musik da gerade läuft! :D


    Edit: Achja, bei SNT hätt ich da fast eher weniger bedenken als bei konventionellem NT - da wird doch eh alles direkt hinterm Eingang gleichgerichtet und gesiebt. Oder sieht das durch aktive PFC anderst aus (haben das Entstufen? Leistungsmäßig müssten die ja inzwischen PFC haben...)


    Gruß
    Didi

  • ... da ich gerade mal wieder am experimentieren bin - hier mal wieder neue Erkenntnisse:


    Am Trapezwechselrichter lief meine geregelte Lötstation nicht - erst als ich einen magnetischen Konstanthalter dazwischenschaltete, lief sie wieder einwandfrei.


    +++ Der Grund: Die Station hat eine Anschnittsteuerung, die (lt. Hersteller ERSA) bei trapezförmiger "Netz"-Spannung die "Null" nicht findet.


    Ich hab mir dann mal die Mühe gemacht, und einen Furman AR-2306 (das Ding, das Spannungen in Stufen regelt ...) gegen einen magnetischen Spannungskonstanthalter "antreten" zu lassen.


    The Winner is: Magnetischer Konstanthalter !
    Am Ausgang ist kein Trapez mehr - sondern ein richtiger, sogar recht sauberer Sinus.


    Beim Furman bleibt die rechteckförmige Spannung dagegen (praktisch unverändert !) "erhalten" - lediglich die Ecken sind - aber wirklich nur leicht - abgerundet.
    Weiterer Nachteil beim Furman: Die Ausgangsspannung wird bei einer Trapezspannung etwa 20 Volt zu hoch geregelt - d.h. wenn ich 230 V effektiv vom Trapezwechselrichter auf den Furman gebe (Stellung 230 V), dann liegen am Ausgang etwa 250 Volt effektiv an (...wenn ich den Schalter auf 220 stelle, hab ich wenigstens nur noch 240 Volt).


    Der Furman ist also mehr ein stufenweise arbeitender Spannungsregler, der grobe Abweichungen vom Sinus überhaupt nicht nicht ausregeln kann.


    Der magnetische Spannungskonstanthalter wird vermutlich mit Frequenzschwankungen weniger gut klarkommen (wg. Ferro-Resonanz-Prinzip) - dafür kann der Übertrager im Furman (bei vergleichbarer Leistung) kleiner sein.


    So, für heute genug rumgemessen ...


    Viele Grüsse sendet

  • ... neue Erkenntnisse:


    Lt. Hersteller von magnetischen Konstanthaltern erwärmt sich so ein Gerät umso stärker, je mehr die Wellenform vom Sinus abweicht - die max. entnehmbare Leistung ist dann geringer.
    Weitere Infos vom Hersteller: Bei magnetischen Konstanthaltern darf auch die Netzfrequenz nicht schwanken (... Aggregat ...). Wenn ein Konstanthalter für 50 Hz ausgelegt ist, geht er bei Betrieb mit 60 Hz in Ar...


    Der Furman - mehr als stufenweiser Spannungsregler ausgelegt - hat mit verschiedenen Frequenzen dagegen keine Probleme.

  • Zitat von "Didy"

    ...
    Achja, bei SNT hätt ich da fast eher weniger bedenken als bei konventionellem NT - da wird doch eh alles direkt hinterm Eingang gleichgerichtet und gesiebt. Oder sieht das durch aktive PFC anderst aus (haben das Entstufen? Leistungsmäßig müssten die ja inzwischen PFC haben...)


    Hallo Didi,


    mit Schaltnetzteilen kenne ich mich leider weniger gut aus als mit Akustik und Analogtechnik.
    Ob die QSC Power-Factor-Correction haben, weiß ich im Moment auch nicht.
    Vielleicht ist ja einer im Forum, der sich mit primärgetakteten Netzteilen auskennt ?


    Viele Grüsse sendet