Leq für Arme

  • Zitat von "rockline"

    An den Preisen für 5 - 6 Blatt Papier mit Normennachdruck (in diesem Fall die DIN XXXX Teil 5) kassiert der Verlag 29.- !!


    5 - 6 Blatt Papier werden es selbst dann nicht, wenn man die Rechnung mitzählt... :(


    Die Norm umfasst 3 (in Worten: drei) DIN-A4-Seiten.


    Der Beuth-Verlag hat halt das Monopol...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Eine Vorschrift, nach der es immer und überall zu laut ist, ist auch nicht sonderlich Pumblikumsgerecht.
    Fast jeder wird einsehen, dass man nicht in einem Wohngebiet immer Remmidemmi bis in die Puppen machen kann, aber mir kommt das manchmal so vor, als wäre das Gesetz bemüht, per se immer dem empfindlichsten Recht zu geben. Dass auch dem kein Zacken aus der Krone brechen würde, wenn er sich 1 bis 2 mal pro Jahr in Toleranz üben würde, bleibt dabei oft aussen vor.
    Das erinnert mich ein bischen an Mieter, die Familien mit Kindern wegen Lärm aus dem Haus klagen, bis Stille herrscht - Totenstille.


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Es geht nicht um den Gesundheitsaspekt bzw. den Schutz irgendwelcher Wohngebiete zweimal im Jahr, sondern um das Geschäft.....sprich den Reibach, den man mit solcherlei Messunsinn machen kann.
    Stefan

  • Zitat von "rockline"

    Es geht nicht um den Gesundheitsaspekt bzw. den Schutz irgendwelcher Wohngebiete zweimal im Jahr, sondern um das Geschäft


    Das würde ich so pauschal nicht sagen, in der Sache gibt es so viele unterschiedliche Beteiligte und so viele Interessenslagen, dass man die nicht alle über einen Kamm scheren sollte.


    Wenn sich die Bundesärztekammer der Sache annimmt, dann geht es denen sicher nicht um das Geschäfts, sonst würden die keine Beschränkung fordern, sondern versuchen, eine solche zu verhindern.


    Wenn eine Bund-Länder-Kommission über eine Vorschrift nachdenkt, dann sicher nicht deswegen, weil sie dadurch Einnahmen haben. (Bevor jetzt das lächerliche Argument "Eichamt" kommt: Wenn durch eine solche Regelung geeichte Geräte erforderlich würden (Konjunktiv), dann müssten vielleicht 1000 neue Geräte für roundabout 1000,- Euro geeicht werden. Selbst wenn diese Summe direkt in die Haushalte fließen würde: Sie wäre einfach um zwei Größenordnungen zu klein, als dass man sich damit beschäftigen würde.)


    Wenn ich mir ansehe, wer im DIN-Normausschuss sitzt, dann kann ich mir bei 80% der Leute nicht vorstellen, welche wirtschaftlichen Interessen die haben sollten. Oder glaubt ernsthaft jemand, Messe-Gesellschaften oder Rundfunkanstalten würden Tochter-Gesellschaften gründen, um auf diesem Markt mitzumischen? (Am Rande: Man kann als Gast in solchen Norm-Ausschüssen mitarbeiten, man kann auch ordentliches Mitglied werden, und der Normentwurf wird dann auch der Öffentlichkeit zur Stellungsnahme vorgelegt, bevor er verabschiedet wird.)


    Und die Messgeräte-Hersteller... Wenn ich mir beispielsweise ansehe, dass Brüel & Kjaer ein Gerät im Programm hat, mit dem die Polizei unterwegs eine normgerechte Messung der Lautstärke von Motorrädern machen kann, aber nichts, um eine Messung nach DIN 15905 Teil 5 zu automatisieren, dann glaube ich auch nicht, dass da irgendwo das Geschäft den Gang der Dinge beeinflusst.


    Wer bis vor Kurzem eine solche Messung machen wollte, musste irgendwo Oktav-Equalizer auftreiben, mit einem Analyser Korrekturwerte ermitteln und mit einem Summierverstärker (der den Ausfall eines Mikrofons kompensieren könnte...) in einen Schallpegelmesser. Inzwischen gibt es eine Lösung für's Notebook, die stammt von mir, und ich verfolge dadurch auch ganz offen "Gewinnerzielungsabsicht".


    Aber mal ganz ehrlich: Glaubt wirklich jemand, einen DIN-Normausschuss oder eine Bund-Länder-Kommission würde es interessieren, dass ich eine Geschäftsidee habe? Die DIN 15 905 Teil 5 gibt es seit etwa 15 Jahren, der erste Veranstalter wurde 1992 vom Landgericht Trier verurteilt, und auch die Bund-Länder-Kommission ist schon wesentlich länger an dem Thema als ich selbst.


    Die Sache ist exakt anders herum: Es geht um Gesundheit (vielleicht auch in der Hinsicht um's Geschäft, als dass es den Krankenkasse langsam zu teuer wird, aber massenhaft Veranstalter verklagt haben die noch nicht...), und für ein paar wenige wird dabei ein bisschen Geschäft abfallen. Die Gelegenheit kann man nutzen, oder man kann es sein lassen.

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  • Zitat von "ADMIN"

    [Inzwischen gibt es eine Lösung für's Notebook, die stammt von mir, und ich verfolge dadurch auch ganz offen "Gewinnerzielungsabsicht".


    Aber mal ganz ehrlich: Glaubt wirklich jemand, einen DIN-Normausschuss oder eine Bund-Länder-Kommission würde es interessieren, dass ich eine Geschäftsidee habe?


    Die Sache ist exakt anders herum: Es geht um Gesundheit (vielleicht auch in der Hinsicht um's Geschäft, als dass es den Krankenkasse langsam zu teuer wird, aber massenhaft Veranstalter verklagt haben die noch nicht...), und für ein paar wenige wird dabei ein bisschen Geschäft abfallen. Die Gelegenheit kann man nutzen, oder man kann es sein lassen.


    Ich attackiere auch nicht absichtlich deine Idee!


    Seht allgemein zu, dass hier eine brauchbare Lösung gefunden wird, zu deren Umsetzung nicht viel finanzieller Aufwand getrieben werden muß.


    Mir ist es völlig egal, welche Norm da was und wie vorschreibt - es ist nur von allerhöchstem Interesse, dass auch in Zukunft Veranstaltungen ohne überflüssigen Riesenaufwand mit zusätzlichem Lizenspersonal durchgezogen werden können.


    Ich habe mal ganz grob überschlagen, dass an jedem Wochenende in unserem Land sicherlich 1000 Veranstaltungen laufen. Wenn die zukünftig - egal wie - beaufsichtigt werden müßten, wirft das dann kein Geld ab? Erzählt mir doch nichts... :evil:


    Bei Interesse an der Gesundheit findet sich sicherlich auch die Lösung Admins "LEQ für arme" offiziell zu gebrauchen.


    Das es dazu nicht kommen wird garantiere ich!
    Stefan

  • Zitat von "ADMIN"

    Wenn sich die Bundesärztekammer der Sache annimmt, dann geht es denen sicher nicht um das Geschäfts, sonst würden die keine Beschränkung fordern, sondern versuchen, eine solche zu verhindern.


    verhindern, zum beispiel in dem sie so dermassen niedrige grenzwerte fordert das die interessen so weit auseinander sind das es nie zu einer einigung kommt?
    offenenes verhindern würde zu moralischen fragen führen, was immer gerne umgangen wird.


    der bundesärztekammer kann es egal sein wenn die niedrigen grenzwerte eingeführt würden.
    da sie davon ausgehen können das sich ungefär so viele leute an die niedrigen grenzwerte halten wie an geschwindigkeitsbegrenzungen in autobahnbaustellen morgens um halb vier.
    böswilligerweise könnte man sowas unterstellen. da ich aber einer von den deppen bin der an das gute im menschen glaubt tue ich das hier ausdrücklich nicht.


    ich lebe hier in einer stadt wo die u-bahn schon selten unter 95dB kommt und die schalldämmung aus den niederflurtrams wieder ausgebaut wurde weil sich die unfälle mit fußgänern häuften.


    sogesehen müssten ja auch die rahmenbedingungen, lärm bei an und abfahrt etc. mit einfliessen. dann finden konzerte aber demnächst in salzwasserentspannungstanks statt.


    iggy & the stooges "die stille schreit dich an" tour.


    man sollte vieleicht eine studie machen wo leute 24 stunden ihr leben messen. mit und ohne konzertbesuch. (oder gibts das schon?)


    ich bin überhaupt nicht gegen sinnvolle begrenzungen.
    aber eben sinnvolle.


    grüße

    meine rechtschreibfehler sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen der VG wort

  • Mal zurueck zum Programm.
    Koennte man da nicht auch einen logger fuer die RS232 einbauen.
    Mein Teil hat so einen Port. AZ8922 Ihr wisst schon welches ;)

    Gruss


    Holger Steppke

  • Zitat von "CaptainChaos"

    Mal zurueck zum Programm.
    Koennte man da nicht auch einen logger fuer die RS232 einbauen.
    Mein Teil hat so einen Port. AZ8922 Ihr wisst schon welches ;)


    Dein Teil hat auch einen AC-Ausgang, und mit dem funktioniert das Programm.

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  • Also, wenn ich Krach machen will, stelle ich mich mit meiner 2 x 12 - Box in einem Häuserwinkel auf, verbinde die Bleibatterie mit der Autoendstufe und drehe auf. Streß mit Streifenpolizisten und den Wärtern der geschlossenen Anstalt ist immer noch angenehmer als der Umgang mit Amtsschimmeln.

  • Ihr redet immer alle davon das es vor Gericht standhalten muss wieso? Soweit will ich es gar nicht kommen lassen. Ich vergleiche immer meinen Wert mit dem vom Amtskollegen und hab dann wenigstens nen Anhaltspunkt damit ich im Rahmen bleiben kann. Ich will ja gar keinen Streit mit dem Amt. Von daher faende ich ne LEQ Messung fuer mich selber ja ganz interessant.
    Habe auch festgestellt wenn man sich kooperativ zeigt und selber nen bisschen aufpasst, sind die Jungs gar nicht so schlimm!
    Also wenn jemand ne Software hat mit der man das im Hintergrund laufen lassen kann dann her damit.
    Also mein Messplatz besteht aus nem Laptop mit UA 5 Interface und nem Beyer MM1. Jetzt wuerde ich gerne im Hintergrund noch LEQ aufzeichnen. So mit Zeitachse und labelvergabe!
    Bin auch gerne bereit dafuer zu zahlen! Was gibt es denn da so?

  • Inselgert, Du hast doch Smaart - oder? Habe ja im anderen Thread über PA einmessen gelesen, dass Du diese Arbeiten ebenfalls via Smaart erledigtst!
    Smaart kann LEQ Messungen mit Zeitprotokoll durchführen, vorab muß noch der SPL Bereich eingestellt werden - danach geht das doch recht einfach.
    Stefan

  • Zitat von "Inselgert"

    Ihr redet immer alle davon das es vor Gericht standhalten muss wieso? Soweit will ich es gar nicht kommen lassen. Ich vergleiche immer meinen Wert mit dem vom Amtskollegen und hab dann wenigstens nen Anhaltspunkt damit ich im Rahmen bleiben kann. Ich will ja gar keinen Streit mit dem Amt. Von daher faende ich ne LEQ Messung fuer mich selber ja ganz interessant.


    Genau

    Zitat


    Habe auch festgestellt wenn man sich kooperativ zeigt und selber nen bisschen aufpasst, sind die Jungs gar nicht so schlimm!


    Nö sind sie nicht :)

  • wenn es wirklich so wird daß man um den einsatz geeichter Klasse 1 nicht drumherumkommt stellen wir das einfach mit in den Verleih.
    Der Vermiet- Preis für ein 5k Eqipment ist jedem Veranstalter bekannt, das vergrault noch keine Endpreise :D Kostet etwa soviel Tagesmiete wie ein Golden Scan.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Moin :D


    Hier diskutieren ja die Profis.
    Deswegen habe ich als Unwissender, aber Rat suchender, mal eine
    bescheidene Frage. Die eigentlich gut zur Überschrift passt.


    Wie kann ich den LEQ messen (berechnen), mit einem ganz einfachen
    Messgerät nach Norm EN 60651.
    Beispiel
    " Muss ich 40 mal in der Stunde
    einen Momentan-Wert messen.
    Und daraus dann den durchschnitts Wert errechnen.
    Jetzt sollte ich unter denn 95dB bleiben"


    Es geht mir nicht darum, das es genau ist oder in irgend einer Form
    juristisch bestand hatt.


    Sondern es interesiert mich einfach. Desweiteren ist es ja so wenn ich diesen Wert einhalte, kann es ja garnicht zur Schädigung kommen.


    Bei mir geht es nicht um Konzerte oder groß VA's. Sondern nur um
    Konserve (Zeltdisco,Marktplatz u.s.w.) vor 75-400 Personen.


    Ich glaube auch das ich diese 95 dB
    direkt vor der PA nicht einhalten kann.
    Dann hätte ich in 10 Metern ja noch ganze 75 dB :D !


    Da Konserve gemastert ist ,wir da auch kaum Dynamik drin sein.
    Und ich kann mir wohl das ewige messe/rechnen sparen.


    Dann muss, sich wohl jeder Dorf-Mucke-Macher
    eine Mehr-Punkt-Beschallung oder LA anschaffen.
    Und die Leute mindestens 10m
    von denn Bässen fernhalten. :roll:


    Ich freue mich auf Tip's und Anregungen.


    Gruß Meik