Endstufe Clipping

  • Gruß
    Mal ne simple Frage:
    Woran merkt man eigentlich, ab wann ne Endstufe ins clippen kommt?


    Man ließt ja immer wieder das T-Amps ab 60% Leistung schon ein leichtes Clippen zeigen, bessere Amp entsprechend später.


    Ich hab meinen HDB- Audio noch nie ins Clippen gebracht. Aber wenn ich es erst am zerschossenen Treiber merkte, ist es ein bisschen spät...

  • Zitat von "pdbq"

    Gruß
    Mal ne simple Frage:
    Woran merkt man eigentlich, ab wann ne Endstufe ins clippen kommt?


    Ganz grob: Wenn die ausgegebene Signalspannung der Versorgungsspanng der Enstufe entspricht kann der Amp das Signal nicht weiter aussteuern und man spricht von Clipping. Das gilt für Operationsverstärker genauso wie für alle Amps auf diesem Planeten.
    Wie man es merkt ?
    Clipanzeigen am Amp beachten; unter Last messen (Ozi); hinhören, sich über abgebrannte Speaker wundern ?...


    Zitat


    Man ließt ja immer wieder das T-Amps ab 60% Leistung schon ein leichtes Clippen zeigen, bessere Amp entsprechend später.


    Was ist bitte ein leichtes Clippen ?? Also entweder er tut es oder nicht.
    Eine Zwischenstufe ist mir nicht bekannt. Das mit den T-Amps ist wohl eher wieder mal ne "Scheißhausparole".


    Zitat


    Ich hab meinen HDB- Audio noch nie ins Clippen gebracht. Aber wenn ich es erst am zerschossenen Treiber merkte, ist es ein bisschen spät...


    Ich weiß zwar nicht was eine HDB-Audio Endstufe ist (eventuell ein Bild oder Link ?) aber eventuell hat die Stufe ja einen eingebauten Cliplimiter der deine Stufe und deine Speaker schützt ?


    Grüßle


    Sven

    PISA! die Freiheit nehme ich mir ! ;)

  • Hi


    soweit ich weiss, hatte HDB Audio (Vermona, DDR- Kult) doch nur eine einzige Endstufe im Programm (TA 200 o.ä.) und das ist eine Röhrenstufe.


    Finde allerdings nichts auf http://www.hdbaudio.de darüber...


    MFG


    Ralf

    extreme conditions demand extreme responses

  • Es handelt sich tatsächlich um einen "neuen" AMP der Vermona Nachfolgefirma HDB - nicht um einen DDR Röhrenamp.
    Die hatten zwei Amps PA500 und PA1000, werden allerdings nicht mehr gebaut, auf Anfrage sind jedoch Lagerbestände erhältlich.
    Das Teil ist echt nicht von schlechten Eltern, habe schon prof. Verleiher gesehen die ganze Racks davon hatten...


    Aber meine Frage war eher allgemeiner Natur, nicht auf einen speziellen Amp bezogen.
    Woran merkt man wenn der Amp clippt - hab da halt keine Ahnung... (Gehör? Mischpult? braucht's ne Levelmeter/ Meterbridge? EQ? - echt keinen Plan...)

  • Hallo,


    naja wie gesagt, auf die Clipleds kucken. Wenn die mit blinkern anfangen sollte man etwas fahrt rausnehmen. Auch wenns nur noch kacke klingt (verzerrt) ist das ein Indikator für Überlast.


    Ne andere Möglichkeit ist halt, wie schon geschrieben, mit nem Oszi kucken, wann der Amp mit clippen anfängt.


    Noch was anderes, was ist eigentlich von HDB audio allgemein zu halten?


    Mfg Andreas

  • Wenn die Spannung des Ausgangssignal die Versorgungsspannung der Schaltung erreicht, dann clippt die Endstufe (weil woher soll sie mehr Spannung nehmen, wenn nichts mehr da ist). Etwas zwischen "clippen" und "nicht clippen" gibt es nicht - man kann ja auch nicht halbschwanger sein. :-))


    Wichtig für den Schutz Deiner Boxen: Wenn die Endstufe völlig im vertretbaren Rahmen verstärkt und nicht selber clippt, gleichzeitig aber die Vorverstärker in Deinem Mischpult clippen, dann wird von der Endstufe ebenfalls ein verzerrtes Signal rausgegeben und Deine Boxen nehmen den selben Schaden, als wenn die Endstufe geklippt hätte. Also fazit: Kein einziges Gerät im Signalweg darf clippen (Mischpult, Effekte, EQs, Endstufe, ...)


    Grüße


    Stephan

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  • Ach, nirgends soll es clippen - und ein verzerrender Gitarrenamp darf dann über die PA, oder was?
    :-?



    Korrigier mich, aber meines Wissens kann man Clipping der Endstufe nicht mit Clipping im Signalweg vergleichen. Das Problem am clippenden Amp ist ja hauptsächlich der DC Anteil, welcher den Speakern nicht bekommt...



    der onk

  • Der DC anteil entsteht aber dadurch, dass deine endstufen transistoren oder fets so weit ausgesteuert sind, dass sie in den übersteuerungsbereich gehen und deswegen als schalter funktionieren und ihre versorgungsspannung auf den lautsprecher geben...

  • Ich denke man darf Clippen und Verzerren nicht gleich setzen. Wenn ein Signal durch mangelnde Versorgungsspannung oder zu hohe Aussteuerung - wie auch immer man es sehen will - ein Rechteck rausgibt, dann sind dort nach Fourier hochfrequente Anteile drin.


    Der Verzerrungsgrad wird dagegen definiert als die Amplitude der Oberwellenanteile zur Leistung aller Oberwellen + Grundwelle. (Quadratisch addiert, weil Leistung). Das braucht nicht zwingend durch ein Rechteck entstehen.

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  • Nachgehakt (man will ja was lernen):


    1. Zusätzliche (hochfrequente) Harmonische: Schaden die dem Hochtöner und wenn ja warum?


    2. Wenn man sich ansieht, was übersteuerte Röhren-Preamps oder Verzerrer auf Transistor-Basis rausgeben, geht das doch eindeutig Richtung Rechteck, oder? Wäre also nach Deiner Definition schädlich für die Boxen...


    3. Was wäre dann bei einem Keyboard-Sound mit Rechteck-Träger?




    der onk

  • Zitat von "der onk"

    1. Zusätzliche (hochfrequente) Harmonische: Schaden die dem Hochtöner und wenn ja warum?


    Durch die zusätzliche hochfrequente Harmonische entsteht eine überproportionale Zunahme an hohen Frequenzen. Das belastet den Hochtöner wesentlich heftiger als der normale Betrieb. Die Schwingspule wird zu heiß und brennt durch.


    Gruß, Nobby

    PA ist, wenn es trotzdem kracht
    Guter SPL statt Wattomanie

  • Also könnte heftigeres Anheben der Höhen ebenfalls die Hochtöner killen?
    Und schaden Frequenzen, die oberhalb der Wiedergabefähigkeit des Hochtöners liegen demselbigen (mal abgesehen davon, wie weit die Endstufe raufkommt...)?


    der onk

  • Clipping resultiert in Verzerrungen. Im Prinzip ist ALLES, was nicht dem Original entspricht, eine Verzerrung. Viele Endstufen steuern ihre Limiter über Verzerung an, d.h. es wird verglichen, in wie weit der Ausgang vom Eingang abweicht und ab einen bestimmten Verzerrungsgrad, oftmals 1%, wird begrenzt, sodass 1% nie überschritten wird.


    Es ist völlig EGAL, wo das Clipping auftritt, es hat IMMER die gleichen Folgen, nämlich eine "Flächenbildung" im Signal, an dem die Spannung für kurze Zeit (bis das Eingangssignal wieder so weit fällt, dass bei der gegebenen Verstärkung das Ausgngssignal wieder unter die Railspannung der Endstufe fällt) konstant bleibt. Das ist für diese Zeit betrachtet GLEICHSPANNUNG, aber da es auch nur für eine bestimmte Zeit ist, bilden sich auf das Signal als eigentliche WECHSELGRÖßE bezogen, Verzerrungen in Form höherfrequenter Wellen. Und diese belasten primär den Hochtöner (natürlich nur in Boxen mit Passiv-Weiche, solange es die Endstufe ist, die clippt!).
    Die Sache ist natürlich so, dass ein clippendes Gerät im Signalweg ja nicht zwangsläufig die Endstufe voll aussteuern muss, d.h. das Clipping kann z.B. bei -10dB auftreten, was nicht zum Problem werden muss. Aber der Amp clippt IMMER bei VOLLLAST!
    Andererseits stört ein clippendes Gerät vor der Frequenzweiche auch bei Aktiv-PAs den Hochtöner!


    Bei voll-aktiven PAs kommt oft ein starker Amp auch für den HT zum Einsatz. Da der HT aber meist gegenüber dem restlichen System gedämpft werden muss, wird dieser Amp nie voll aufgedreht und dieser Amp wird NIE ins Clipping kommen. Somit ist der HT quasi "sicher" (Bis auf ein paar Ausnahmen, die generell schlecht sind). Dem Mitteltöner und dem Bass als Konus macht das Clipping deutlich weniger aus als dem HT.....[/b]