Schee, lassen wir mal die Öffentlichkeit an der geliebten Diskussion teilhaben...
Ja, Du hast das Behringer Lichtpult vergessen ... und bei dem spinnt nach nicht mal 10 Shows bereits ein Flashtaster und das Verhalten des DMX-Patches ist etwas "undurchsichtig", scheint als ob die Patches bei jedem Einschalten neu gewürfelt werden: Sollte einem professionellen Gerät nicht passieren. Abgesehen davon scheint das allerdings keines jener vielen Montags-Modells zu sein, von dem viele hier berichten und ständig ihre Software updaten müssen. Da ist die Rede von nicht programmierbaren "Special"-Tasten und schlimmeren Macken.
Bei Behringer muss man wissen, für was man die Geräte will. So mal aus Schnelle tun fast alle Behringers was sie sollen, mal mehr und mal weniger gut, aber erwartet man zu dem Preis Spitzenleistung?
Der Mischer mit dem Cola-Unfall war mein Keyboard-Submischer. Nach dem Austrocknen ging wieder alles, hab gar noch ein paar Gigs mit gespielt, aber die Zuverlässigkeit von 3 Faders war weg. Gab nicht nur bei -unendlich unendlich stark gedämpftes Signal
Der Nachfolger ist auch wieder Behringer, weil es selbst bei den teueren Marken im Moment keine kleinen Pulte mit ähnlich flexiblen Routingmöglichkeiten gibt. OK, ein Allen-Heath WZ-20...der ist wiederum Overkill.
Audiotechnisch sind die Pult wohl grundsätzlich OK, immer wieder gehörtes Kriterium scheinen die EQs zu sein: Geschmackssache, da mag einer Midas, der andere YAMAHA, der andere Allen&Heath..
Verarbeitungstechnisch (eine Platine) gleichauf mit den meisten in der Kompaktklasse mit Ausnahme der meinem Eindruck nach fantastischen Wizards von A&H.
Im gewerblichen Verleih aber scheidet Behringer aus Akzeptanzgründen aus, und da helfen auch keine Diskussionen "klingt geil", "ist geil", "ist billig" ;-). Da zählt die Dienstleistung amtliches Material hinzustellen, nicht eigene Bastelfertigkeiten. Und "amtlich", "akzeptiert" ist Behringer eben nicht, da hilft kein Lamentieren und noch so "davon überzeugt sein".
Jobs abseits der "Wir brauchen mal eben schnell billig ne PA für ne Schulband" (böse ausgedrückt) scheiden mit Behringer eben aus...
Woran u.a. diese mangelnde Akzeptanz liegen kann ist mir neulich aufgefallen. Beispiel Limiter des ULTRADRIVE: Da sind -xx dB einzustellen, als Threshold des Limiters, aber nirgendswo im Manual ist erwähnt auf wo der Bezugspunkt liegt, auf welchen Wert der Pegel gelimited wird. Man muß erst in tech. Daten nachsehen was der max. Ausgangspegel des ULTRADRIVE ist, und dann spekulieren und letztlich ausprobieren, das dieser Pegel der Bezugspunkt ist. Zum Vergleich der BSS Minidrive (kostet ca. das 3-fache): Man stellt im Limiter einen Wert in dBu ein, legt damit genau fest, welcher Maximalpegel das Gerät verläßt. Außerdem beziehen sich dann die Pegelanzeigen am Minidrive auf den Limiter-Threshold, sprich 0 dB Anzeige sind der durch den Limiter gegebene Maximalpegel und das ist klar im Handbuch beschrieben. Bei Behringer schweigt sich das Handbuch aus und das Verhalten der Anzeigen muss wieder ausprobiert werden...
Solche kleinen Details denke ich schüren im professionellen Umfeld einfach dieses Unbehagen gegen Behringer. Und im semi-prof. und gar Amateur-Bereich plappern es viele nach.
Der ULTRADRIVE ist für das Geld das momentan beste Gerät am Markt, audiotechnisch mit den "Großen" fast vergleichbar doer gar besser (als DBX DriveRack PA), flexibel, etwas Rechenleistung fehlt um alle der tollen Features gleichzeitig zu nutzen, das Display etwas kontrasarm, der Blickwinkel etwas sparsam, aber das Ding tut seinen Job...in gewissen Bereichen!
ULTRACURVE hat denke ich auch echtes Potential..auch wenn man aus der Vielzahl der Features wirklich auswählen muss, welche sinnvoll sind und welche nicht, welche zuverlässig und gut arbeiten, welche eher Spielzeug sind.
Die Behringer Kompressoren, mmh, sind halt Kompressoren...und wenn Du hier länger mitliest kommst auch drauf, das auch der DBX 266 NICHT allgemein akzeptiert ist! Ab 166 aufwärts ist DBX im Geschäft...
Der PA-Verlieher ist nicht fürs Publikum da, sondern für das Wohlbefinden des Tontechnikers und der Band. Und wenn die sich halt erst mit DBX oder BSS oder Drawmer aufwärts im Rack wohlfühlen und meinen dem Publikum ne gute Show bieten zu können, dann hilft da auch keine "Behringer ist geil"
Gab hier im Forum auch schon Rider die eine D&B PA für die Front und gar die großen YAMAHA-Pulte ablehnen. Unzweifelhaft wirklich amtliches Material, aber der FOH-Mann findet YAMAHA verwirrend oder so, und D&B C-Serie strahlt zu stark nach hinten ab und versaut den Bühnensound. Wenn die das so empfinden dann hilft da auch kein diskutieren...
Lange geworden...
Bernd