Verstärker Projekt

  • Hallo!
    Ich will mir noch einen Verstärker bauen. Problem dabei ist, dass ich etwas hohe Spannungen habe, nämlich +-120V. Wer mir dabei helfen kann und ein Schaltbild für einen Wummerkasten mit 800-1000 W RMS pro Monoblock hat, immer her damit. Meine Trafos will ich nicht unbedingt tauschen, weil sie umsonst sind :D
    THX schon mal

  • realityman:


    hast du noch andere Zwischenspannungen? Bei +-120V solltest du mit Class-H arbeiten (gestufte, automatisch umgeschaltete Spannungsversorgung), sonst erzeugst du eine enorme Verlustleistung, die dir die Kiste abartig schwer und teuer (Kühlkörper, Ladeelkos, Transistoren!) macht, selbst wenn du die Trafos schon für lau hast.


    CU,
    AC.

    Bunt ist das Dasein und granatenstark
    "There's one more kid that will never go to school, never get to fall in love, never get to be cool!"
    "Yes they're sharing a drink they call loneliness, but it's better than drinking alone."

  • Ja ich hab noch andere Zwischenspannungen, nur haben die nicht viel Leistung. Das ganze besteht aus 4 Trafos mit je 90V und 24V. die 24V machen aber nur 60W pro Ringkern. Schwer wird das ganze sowieso, mir geht's eigentlich nur noch um den geeigneten Plan. Gehäuse ist auch schon vorhanden. Hier mal ein Bild vom jetzigen Zustand des Projekts:

    Das ganze wiegt jetzt schon 25 KG :D

  • servus,
    schaue dich mal da (http://www.aussieamplifiers.com/index.html) um. er hat eine 1 kW endstufe gebaut.
    Diese ist rein analog mit einer symetrischen Versorgungsspannung. Jedoch würde ich mal behaupten du bekommst mit gutem willen maximal 2 Endstufen in das gehäuse uns hast wie meine Vorredner bereits sagten eine riesen Verlustleistung. (über den Daumen unter Vollast mit sinus Aussteuerung ca 750 bis 1000 W je Kanal).
    An deiner stelle würde ich schauen das ich einen Plan für eine class D endtufe finde (ich bin selbst noch auf der suche melde mich aber falls ich was brauchbares finde).

  • Danke, hab mir die Seite mal angesehen, leider ist das Projekt noch nicht vollendet, sodass es keinen Plan gibt. Du meinst ich würde 750-1000W Verlustleistung machen, hmmm. Nicht gut. Achso, so klein ist das Gehäuse übrigens gar nicht, sind immerhin 4 HE.

  • Ja aber die 1 kw endstufe dürfte ziehmlich dem plan des AV800 (der leider gerade nicht online ist, aber der AV400 ist vom aufbau auch recht ähnlich) auf dieser Seite entsprechen nur mehr Leisungsmosfets und vielleicht etwas umdimensioniert (Widerstände an der Eingangsseite z.B. R6 und R7).
    Und das Gehäuse sah schon nach 4 HE aus da die trafos drin stehen... wahrscheinlich werden dir die Kühlköper rechts und links auch nicht ausreichen und du wirst einen Kühltunnel brauchen, falls du wirklich vor hast die endstufe analog zu bauen.

  • Naja, also 1kW Class-D ich weiss ja net, ob de Pulserei an induktiver Last noch arg Spaß macht...


    Das oben beschriebene ist eine Klasse-G (dass das als class-H bezeichnet wird, kommt anscheinend von Amiland)
    Eine Klasse-H moduliert die Railspannungen und arbeitet darauf mit ner AB-Endstufe.
    Vorteil, man muss nicht so übel hochfrequent pulsen, damit ist das leichter in den Griff zu kriegen.
    Muss halt immer ein paar Volt im Vorhalt sein...

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • realityman:


    Schaltplan ist denke ich ok, allerdings wird dir gerade diese Schaltung die Wärmeverluste noch weiter erhöhen. Grund: die End-MosFetties werden selbst wieder über einen MosFet (IRF(9)610) angesteuert und die Vorstufe wird aus der selben Spannungsversorgung gespeist wie die Endstufe. Ansteuerspannnungen: IRFP(9)240 ca. 6-7V, IRF(9)610 ca. 4-5V, Restspannung Stromspiegel angenommen 1V.
    Das bedeutet, dass die Ausgangsspannung des Verstärkers nie mehr als ca. 12V an die Betriebsspannung "ran kommt". Diese 12V erzeugen dir jetzt mit jedem Strom der fließt eine zusätzliche Verlustleistung.
    Besser wäre es, die Vorstufe aus einer eigenen Versorgung zu speisen, die immer so ca. 15V über der Leistungsversorgung liegt. Dann kannst du deine Endtransistoren immer bis so 3-4V (bedingt durch RDSon und R6-R12) an die Betriebsspannung ran aussteuern.
    Schau mal, ob du den Schaltplan vom "Gigant" von Elektor 1986 auftreiben kannst, da wurde es genau so gemacht. Ist auch ein erprobter Verstärker, nur bekommst du die dort eingesetzten Endtransen kaum noch bzw. nur noch sehr teuer. Wahlweise den "Gigant2000" ansehen, der arbeitet zwar mit bipolaren Transen, hat die höhere Versorgung aber auch drin (nur ziemlich aufwendig; diese Schaltung würde ich nicht nachbauen!).


    CU,
    AC.

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  • Nach fast 2 stündigem Googlen hab ich aufgegeben. Leider komm ich an die Pläne der alten Gigant nicht ran. Die neue findet sich schnell, nur ist mir die viel zu aufwendig, wie du bereits beschrieben hast. Wenn ich die Schaltung unverändert bauen würde (falls du mir nicht ein paar Veränderungen im Schaltbild vorschlägst, denn ich glaube kaum, dass das mit meinen Spannungen, die zur Verfügung stehen funktioniert, leider), dann bliebe mir eigentlich jetzt nur noch das Problem mit den Ladeelkos. Leider finden sich nicht so schnell welche mit mehr als 100V. Vielleicht hat mir ja jemand eine gute Bezugsquelle? Es werden keine Kosten gescheut. Schließlich geht es hier mal wieder um Bastelfieber :D

  • Zitat von "AmpChamp"

    realityman:


    Schaltplan ist denke ich ok, allerdings wird dir gerade diese Schaltung die Wärmeverluste noch weiter erhöhen. Grund: die End-MosFetties werden selbst wieder über einen MosFet (IRF(9)610) angesteuert und die Vorstufe wird aus der selben Spannungsversorgung gespeist wie die Endstufe. Ansteuerspannnungen: IRFP(9)240 ca. 6-7V, IRF(9)610 ca. 4-5V, Restspannung Stromspiegel angenommen 1V.
    Das bedeutet, dass die Ausgangsspannung des Verstärkers nie mehr als ca. 12V an die Betriebsspannung "ran kommt". Diese 12V erzeugen dir jetzt mit jedem Strom der fließt eine zusätzliche Verlustleistung.
    [...]


    Also das ist in meinen Augen der selbe Effekt, wie wenn er eine Endstufe, die an die Rails rankommt (von der Schaltung her) nicht bis in den Clip prügelt...
    Bei 120V sind die 12V auch kein wirklicher Headroom mehr, der's so irre rausreisst -oder?
    Vielleicht macht man die Treiber mit Bipolaren?
    Ich würde dennoch bei überschaubaren Schaltungen wie die vorgeschlagene Bleiben, weil wenn aufwendig, dann klasse-G,
    dass das auch (wirklich) die Verlustleistung reduziert.
    Vielleicht strammer gegenkoppeln und am Eingang noch nen opamp dran?

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • Zitat von "AmpChamp"

    realityman:
    (...)
    Schau mal, ob du den Schaltplan vom "Gigant" von Elektor 1986 auftreiben kannst, da wurde es genau so gemacht. Ist auch ein erprobter Verstärker, nur bekommst du die dort eingesetzten Endtransen kaum noch bzw. nur noch sehr teuer.
    (...)
    CU,
    AC.


    Der Plan liegt bei mir rum... ist enthalten im "Audio-Schaltungsbuch - Elektronik für den guten Ton" von Elektor; das gibts eventuell in (Uni-)Bibliotheken. Wenn die Suche dann wirklich erfolglos war, könnte ich mich überreden lassen, Kopien zu verschicken... aber geh bitte erst selbst mal los...
    Ich würds mir dreimal überlegen, sowas heute noch selbst zu bauen, habe aber Anerkennung für alle DIY-Heros :)
    Der Gigant spuckt übrigens "nur" 2 mal 500 an 4Ohm (bzw. noch weniger, wenn der Klirr unter 0,1% bleiben soll) aus; ist also nichtmal so viel Power.
    Grad noch nachgeguckt: Deine Spannungen sind leider etwas zu hoch, der Gigant will +-90Volt in der Vorstufe und +-75 in der Endstufe. Die Transis hinten sind (in der besten Bestückungsvariante) 2SK175 und 2SJ55, keine Ahnung, ob die deine Netzteilspannungen und die theoretisch damit möglichen Ausgangsleistungen verpacken können.
    Gruß, Toff

  • Im Elektronikforum tauchen immer mal wieder Threads über abrauchende giganten auf... Es könnte sein, dass das Teil etwas instabil ist (auch ohne r...t :roll: )


    Ich selbst hatte nur das Vergnügen mit der abrauchenden 400W-ELV-Endstufe... Seit dem habe ich den Kanal von Eigenbau-Endstufen voll :oops:


    Hendrik

  • Moin zusammen,


    ich habe nicht gesagt, dass du die Gigant I bauen sollst! Nur den Schaltplan angucken, da ist die Zwischenverstärker-Endstufen-Kombination ähnlich (auch in beiden MosFets eingesetzt, sogar die IRF(9)610; diese allerdings in Kaskode-Schaltung).
    Und der Umbau der Schaltung von AussieAmp ist auch nicht schwierig: einfach die Verbindung von Knoten D1.Anode-Q5.Drain zu Knoten Q15.Drain-C3.+ trennen und an D1 Die erhöhte Spannung einspeisen. Genauso auf der negativen Seite.
    Bassti:
    du hast recht, die Verlustleistung geht deswegen nicht runter, aber die maximal abzugebende Leistung steigt und somit auch das Verhältnis zur Verlustleistung.
    Aber wahrscheinlich ist es tatsächlich das einfachste, Q5 und Q26 durch schnelle bipolare Transis zu ersetzen.


    CU,
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  • AmpChamp, genau das wollte ich hören, sehr brauchbar dein Vorschlag. Jetzt muss ich nur noch überprüfen ob die Bauteile den hohen Spannungen standhalten. Der Leistungsteil müsste das packen mit seinen 200V Durchlasspannung am Mosfet. Dann kann ich eigentlich das benötigte Material bestellen. Kondensatoren hab ich jetzt auch für umsonst aufgetrieben :D


    Henne, naja abrauchende Enstufen soll's immer mal geben, mein voriges Projekt läuft aber immer noch einwandfrei. War die 250W Sym-Amp von hifi.edvline. Wurde damals mit nem Fräsbohrplotter auf Platinen gebracht. Bild vom fertigen Amp --> http://home.tiscali.de/filehost/verstaerker.jpg