einstellungsfrage!

  • Zitat

    Endstufen ohne Not voll aufreißen ist Unfug


    und warum machen es dann viele profis so? ich hab es früher auch noch so gemacht wie du-bis ich einen befreundeten verleiher gefragt habe, wie er das "einpegeln" handhabt-gains am amp voll auf halt. und als diplomphysiker mit 20jahren pa-erfahrung sollte er wissen wovon er spricht.

  • Nur weil es "Profis" so machen, heißt es nicht, daß es auch richtig ist.
    Ich habe doch nun alles Erforderliche dazu geschrieben.


    Eine dürre Entschuldigung könnte sein, daß dann niemand Unbefugtes die Endstufen noch weiter aufdrehen kann -aber hallo, wir reden doch hier von "amtlicher" Technik, und da sollte eine Blindplatte vor den Pegelreglern doch selbstverständlich sein, oder?


    Vermutlich ist die korrekte Vorgehensweise
    - zu mühselig
    - uncool
    - deplaziert, da sich DeeJotts eher über nicht genügend "Druck" als über Rauschen, Brummen und Zerren aufregen.



    MfG


    DirkB

  • Zitat von "DirkB"

    Üblicherweise werden die Kanalfder weit aufgezogen, der Master auch, aber die Endstufen zurückgeregelt: man verschenkt sonst Rauschabstand.


    du hast mit dem rauschabstand ja bedingt recht,aber wenn ich wie gesagt ein zueinander passiges system habe(ich rede hier nichtmal von aktiv)kann ich,sauberes signal vorausgesetzt,die amps und den main voll hochziehen.und wenn dabei mein rauschanteil den gleichzeitig anliegenden signalanteil übertönt,habe ich ein ganz anderes problem.

    Zitat von "DirkB"

    aber hallo, wir reden doch hier von "amtlicher" Technik


    eben.

    Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.

  • Zitat

    Vermutlich ist die korrekte Vorgehensweise
    - zu mühselig
    - uncool
    - deplaziert, da sich DeeJotts eher über nicht genügend "Druck" als über Rauschen, Brummen und Zerren aufregen.


    wer sagt mir denn, dass deine vorgehensweise "korrekt" ist?
    mit rauschen, brummen, zerren habe ich eh nix am hut....

  • Leute, schreibe ich denn so undeutlich? Denkt doch mal in ein paar ruhigen Minuten darüber nach. Prinzipiell ist es mir egal, wer was wie macht. Man sollte sich dennoch über die Geräte, mit denen man arbeitet, paar Gedanken machen.
    Das hat auch nichts damit zu tun, ob die Geräte zueinander passen; von korrekten Schnittstellenparametern ging ich ohnehin aus.


    MfG


    DirkB

  • Zitat von "DirkB"

    Endstufen ohne Not voll aufreißen ist Unfug.
    Üblicherweise werden die Kanalfder weit aufgezogen, der Master auch, aber die Endstufen zurückgeregelt: man verschenkt sonst Rauschabstand.


    Eine feste Regel, warum man voll oder nicht voll aufreissen soll gibts nicht, aber ein Verstärker ist nun mal für 0bB ausgelegt, alles andere reduziert nur die Leistung erstmal.
    Das kann ja für manche Dinge ganz nützlich sein:
    - Veranstaltungen die relativ leise laufen: Dann können die Fader am Mixer noch normal bewegt werden, ohne daß den Leuten bei versehntlichen Zuckungen des Tontechnikers gleich die Ohren wegfallen...
    - Wenn man eine Endstufe am Start hat, die weitaus mehr Leistung abgibt, als die Boxen vertragen. (Sollte aber die Ausnahme bleiben)


    Fatal ist, wenn die Endstufe nur halb offen ist (Gründe wie auch immer), und im laufe des Abends die Musik aber immer lauter werden sollte, der DJ aber schon alle Fader offen hat und es trotzdem noch lauter haben will. Folge: das Mischpult läuft am Limit (Gain hoch, EQ hoch, Fader hoch) und übersteuert. Das so verzerrte Signal kann trotz geringer Pegel an der Endstufe die Lautsprecher zerstören.


    Im Normalfall stehen die Amps auf 0bB. Hintergrund ist auch der, daß an den Endstufen im Laufe des Abend keiner groß rumfummeln muss/soll/darf. Deshalb stellt der Techniker alles erstmal so ein, daß mit der maximalen Verstärkung alles passt und überlässt dem DJ seinen Job am Mischpult.


    Wenns im laufe des Abends mal die Endstufe limitiert, dann lieber mal schauen, daß das Originalsignal wieder zurückgenommen wird (am Controller oder Mischpult), dann ist die Gefahr der Verzerrung nicht so groß. Wenn das aber nicht möglich ist (uneinsichtiger DJ etc.), dann kann man mal auch die Endstufen ein paar Ticks zurückregeln.


    Manche günstige Endstufen rauschen im oberen Regelbereich unverhältnismässig laut. Bei leisen Veranstaltungen hört man das auch und da wäre es wirklich angebracht, die Endstufe etwas herunterzuregeln und dafür am Mixer etwas mehr Gas geben.


    Also alles eine Frage der Situation vor Ort. Richtig oder Falsch gibts erstmal nicht. Extreme Einstellungen (Amps ganz offen, Mischpult nur 10% oder Mischpult 110%, Amps auf die Hälfte) sollten aber grundsätzlich vermieden werden.

  • Zitat

    Leute, schreibe ich denn so undeutlich? Denkt doch mal in ein paar ruhigen Minuten darüber nach. Prinzipiell ist es mir egal, wer was wie macht. Man sollte sich dennoch über die Geräte, mit denen man arbeitet, paar Gedanken machen.


    und selber mal ein paar gedanken gemacht? ehrlich gesagt: mir ists ja wurscht wie du deine anlage "einpegelst". ich machs halt so, wie mir es angeraten worden ist. und es scheint so auch die mehrheit zu handhaben.
    (wir reden hier von pa lautstärke und nicht von hintergrunbeschallung)

  • Mab erkauft sich doch den Vorteil auf der einen mit dem NAchteil auf der anderen Seite. Beispiel Rauschabstand. Einstreungen in Leitungne (auch in symmetrische) sind auffälliger, wenn das Nutzsignal nur eine kleine Spannung hat. Gehe ich also mit einem höheren Pegel aus dem Pult, erhöhe ich den Rauschabstand. Das ist ein Vorteil.
    ABER: Ein Mischpult hat idR keinen Limiter. D.h. wenn es übersteuert, clippt es, und dieser Signalmurks wird von den Stufen wunderbar verstärkt.
    Endstufen sollten heute aber einen eigenen Limiter haben, können also nicht clippen, weil ihr Eingang überlastet ist. Somit steiger ich also mit aufgerissenen Amps die Betriebssicherheit der Anlage. Und das ist mir persönlich sehr viel wichtiger als das etwas verbesserte Rauschverhalten, das im Zweifel eh nicht hlrbar ist. Hinzukommt, dass es einen Stufentausch viel einfacher macht: Gleiche Stufe rein, Regler nach rechts, passt. Und: ein Digicontroller vertsellt sich nicht so einfach wie ein manueller Regler. Da finde ich es schön, dass jeder bei mir weiss, Endstufen voll auf, dann läuft das System

  • Hi, wollt jetzt auch mal meinen senf dazu geben...
    Find ich spannend das Thema immer noch weiter läuft..
    manu hat schon vor ner Seite die perfekte Antwort gegeben..
    Glaubt ihr und alles wird gut :idea:

    Auf Kollegen von der !!!!!STADT!!!!!! würd ich mich nicht unbedingt verlassen :grin:


    LG Tobse

    Tobias Scherzinger
    Freelancing Sound (FOH Monitor Stage)
    Pforzheimerstr. 4
    75242 Neuhausen
    Mobil 0174/3157535
    mailto: Tobse@knightliner.de

  • manuela:


    (Klugscheißmodus an)


    0,775V = 0dBu


    (Klugscheißmodus aus)


    Ansonsten korrekt.



    Jonnytrance:


    Zitat

    Sobald ein Signal durchfliesst hört man von Rauschen NIX, gar NIX.


    Du kannst aber nicht nur von ohrenbetäubendem itz-itz-itz ausgehen, für das 45dB Fremdspannungsabstand ausreichen.
    Gerade wenn Du kleine zarte Kinderstimmchen verstärkst und mit der Methode "Endstufe Rechtsanschlag" das erste mal Schiffbruch erlitten hast, weißt Du, was ich meine.
    Ich vermute aber, das mein Einwurf deplaciert war, da hier noch das unbefugte Lauterdrehen von Verstärkern diskutiert wird... :grin:



    fschleif: das ist ein berechtigter Einwand.



    MfG


    DirkB

  • Zitat von "fschleif"

    Mab erkauft sich doch den Vorteil auf der einen mit dem NAchteil auf der anderen Seite. Beispiel Rauschabstand. Einstreungen in Leitungne (auch in symmetrische) sind auffälliger, wenn das Nutzsignal nur eine kleine Spannung hat. Gehe ich also mit einem höheren Pegel aus dem Pult, erhöhe ich den Rauschabstand. Das ist ein Vorteil.
    ABER: Ein Mischpult hat idR keinen Limiter. D.h. wenn es übersteuert, clippt es, und dieser Signalmurks wird von den Stufen wunderbar verstärkt.


    Soweit so Gut, nun kommt folgendes 8)


    Wenn das Mischpult höher ausgesteuert ist als 0 dBu, was es mit Sicherheit mitmacht, dann kürze ich den verfügbaren Headroom meiner Signalkette weil ich mich dem Clippingpunkt nähere, schlimmstenfalls diesen erreiche. Der Ausgangspegel 0 dB beschreibt ja auch einen Durchschnittssignalpegel und nicht die Obergrenze (Peaks).


    Somit bleib ich dabei:


    zu kleiner Signalpegel = geringerer Rausch- und Störspannungsabstand, zu hoher Signalpegel = Verkürzung des verfügbaren Headrooms.
    Und genau dazwischen ist es richtig, das entspricht einem Durchschnittssignalpegel von 0 dBu. 8)


    der Nächste bitte..

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • also:
    ich bin kein Profi sondern nur Hobby-Faderschieber, aber was ich hier zum Teil lese klingt selbst für meine Ohren sehr abenteuerlich!


    man sollte sich an dieser Stelle wohl mal grundsätzlich Gedanken über Dynamik machen.


    Der Dynamikumfang gibt an wie groß der Signalunterschied zwischen dem leisesten und dem lautesten Pegel ist. Das heißt kein Signal = keine Spannung. Lautes Signal = hohe Spannung. Umso größer der Unterschied dazwischen ist, umso mehr Toninformationen passen dort hinein. Ein Mischpult kann aber natürlich nur Signale bis zu einer bestimmten Spannung verarbeiten, sonst clippt es. Daher ist es wichtig den möglichen Dynamikumfang mit dem Dynamikumfang der Musik fast! auszureizen! Denn sonst klingt die Musik flach und so wie auf einer von den neuen Pop-CDs (Die mit ihren Kompressoren jede Dynamik killen, aber das ist ein anderes Thema).
    Nach diesen Grundlagen erscheint mir folgendes nur logisch:
    1. Man stellt den Gain der Vorverstärker so hoch ein das das lauteste auf dem Kanal mögliche Signal kurz! vor dem Clippen ist. Ein wenig Luft nach oben sollte man allerdings immer lassen (besonders wichtig bei Digitalpulten).
    2. Den Kanal Fader stellt man auf ca. 0dBu. Da ab dem Vorverstärker der Dynamikumfang sehr gut ausgeschöpft ist wäre es ärgerlich wenn man alle Fader auf -20 runterziehen müsste und somit wieder viel Dynamik verlieren, sprich weit unter der möglichen Spannung bleiben würde.
    3. Gleiches gilt für den ST/Master-Fader, wobei es hier Ausnahmen gibt. Manche Pulte (wie das 01V96 glaub ich) setzen die 0 als Maximum, was bedeutet das man ein Stück darunter bleiben sollte. Normalerweise sollte nun auch nichts clippen und das Meter ein schön volles Signal anzeigen. (Wer es anders/falsch macht dürfte meist nur die 4 untersten grünen Balken flackern gesehen haben)
    4. Jetzt den Amp aufdrehen aber eben (in der Regel) nicht voll. Ruhig etwas lauter, denn die Leute dämpfen später im Konzert recht stark.


    Wenn man später den Fader für einen Kanal weit runter ziehen muss um das Instrument im Gesamtmix leise zu bekommen, braucht man kein schlechtes Gewissen zu haben, schließlich wird am Ende (und darauf kommt es an) vom Summensignal die volle Dynamik ausgeschöpft.


    Das was ich hier schreibe habe ich nirgends so gelesen, doch ich bin mir recht sicher das es die korrekte Erklärung ist.
    Für Ergänzungen und Korrektur wäre ich dankbar.