Welcher Optokoppler für DMX

  • Hallo Forum,


    um mir etwas rumgesuche und ausprobieren zu sparen frage ich dochmal direkt nach welcher Optokoppler taugt um einen DMX Eingang galvanisch zu trennen.
    Aufbau:
    RS485 Bustreiber - Optokoppler - uC
    (das ich getrennte Versorgungsspannungen habe versteht sich von selbst)


    Dabei noch am Rande: Hat sich bei irgendwem von euch schonmal ein bestimmter Bustreiber hervorgetan / disqualifiziert?


    Danke schonmal!

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • also auf http://www.digital-enlightenment.de hab ich meinen USB-DMX treiber selbst gebaut.
    Da wird zur trennung ein 6N 137 verwendet, als Bustreiber ein SN 75176BP und die spannungsversorgung wird durch ein einfachen zwischenbau eines DC/DC übertragers realisiert, in diesem Fall ein SIM2-0505S SIL7


    Um mir die Frage zu erleichtern, schau dir doch mal die Schaltungen auf der Seite an und gehe gegebenfals auch mal die LINK seite durch.

    Ich bin verrückt, aber was manche hier sagen ist richtig verrückt.

  • Zum Optokoppler: ich hätte am liebsten einen SMD Typen.
    Der DCDC Wandler sieht ja auch nett aus. So integriert und galvanisch trennend, das habe ich noch nicht gesehen.
    SN75176 habe ich schon viel verbaut, aber ich dachte vielleicht gibt es ja noch was besseres (Vor / Nachteile..)
    Nachteil eines 75175 ist das er recht viel Strom braucht, aber dafür sehr preiswert ist.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • willst du galvanisch trennen oder willst du stromsparen um es mit Batterien zu betreiben?

    Ich bin verrückt, aber was manche hier sagen ist richtig verrückt.

  • ? Natürlich galvanisch trennen, ansonsten hätte ich mir den Optokoppler sparen können.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Maxim hat ne ganze Reihe an RS485 Transceivern (z.T. auch Pinkompatibel zum 75176) mit verschiedenen Features wie z.B. geringerer Buslast oder geringerer slew-rate (dann gibts bei falsch terminierten Kabeln nicht so starke Reflexionen). Ausserdem haben die glaub ich bessere ESD Protection usw... Such einfach mal nach dem MAX485 dann findste auch die anderen.
    Zum Optokoppler, der 6N137 ist wohl sozusagen ein Standart OK bei DMX, jedenfalls hab ich auch schon öfters bei anderen gehört bzw. gesehen, dass sie den verwenden. Bei SMD musste dann halt auf den nötigen Pinabstand achten und eventuell einen Schlitz in die Platine unter dem OK fräsen. Mit dem 6N137 gabs bei mir jedenfalls noch nie Probleme.

  • also generell würde ich aber immer für OK und Bustreiber einen gesockelten IC verwenden.
    Lässt sich schneller, auch mal im Einsatz tauschen ohne gross den Lötkolben anschmeissen zu müssen.
    Gehäuse auf, IC raus, neuer rein und fertig.

    Ich bin verrückt, aber was manche hier sagen ist richtig verrückt.

  • flatmoon: SMD gesockelt? Alles klar


    6N137 ist als OK Standard und hübsch billig, ansonsten eben einfach einen nehmen, der schnell ist (250 kBit/s) und wenig Strom braucht.


    Transceiver gibt es schöne von Sipex. Besondere ESD-Festigkeit o.ä. verstehe ich allerdings nicht, wenn Du eh einen OK vornedran hast.
    Schau Dir mal den SP483ECN und den SP485ECN von sipex an.


    HTH
    Carsten

  • Zitat

    flatmoon: SMD gesockelt? Alles klar


    Ich denke er meinte damit, dass man besser einen DIL OK nimmt, damit man ihn auch mal Austauschen kann. Sehe ich genauso denn eine Hälfte des OK ist ja schliesslich Teil des "gefährdeten" Bereichs. Ausserdem ist bei DIL der Pinabstand grösser.
    Die ESD Festigkeit macht auch mit OK Sinn, denn ESD entsteht ja nicht nur unbedingt zwischen Erde und einem Signalpin sondern vielleicht auch mal zwischen zwei Signalpins.

  • also ich nehme nur ok, wenn Du erst Bustreiber, dann ok nimmst, dann verstehe ich das, wie Du es geschrieben hast.
    Wobei mir sich das nicht erschließt, warum ich erst einen Transceiver und dann einen OK nehmen soll. Da reicht auch ein OK.

  • Oh mann habe ich hier eine Diskussion ausgelöst..
    Ich kenne die Schaltung ohne Treiber, sondern nur mit OK im Eingang..taugt die in der Praxis?
    Was mein ihr, sollte man generell den Eingang eines DMX Empfängers potentialfrei konstruieren oder nur bei bestimmten Geräten?

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Also ich halte von dieser "nur ein OK" Eingangsschaltung nicht so viel. Der haupt (und nahezu einzige) Punkt warum DMX halbwegs brauchbar funktioniert ist meiner Meinung nach die Robustheit von RS485. Das DMX Protokoll ansich braucht man bzgl. Datensicherung ja gar nicht erst zu erwähnen. Und genau die positiven Eigenschaften von RS485 macht man sich mit solchen Eingangsschaltungen kaputt.
    Zum einen gibt es dann an jedem Empfänger in der Kette einen 120 Ohm Widerstand (oder welchen LED Vorwiderstand ihr auch immer nehmt), so dass wenn die Leitung weiter geht effektiv ein 60 Ohm "Abschluss" an dieser Stelle ist, wodurch immerhin ca. 1/3 der einlaufenden Spannung reflektiert wird. Weiterhin steigt die DC Belastung des Transmitters mit zunehmender Gerätezahl schnell auf hohe Werte. 32 Teilnehmer werden so kaum gehen ;)
    Ausserdem ist der OK natürlich kein Komparator der Spannungsdifferenzen im mV Bereich korrekt detektieren kann.
    Alles in allem generiert man mit solchen Schaltungen (mehrfache) Reflexionen auf der Leitung und verringert den Signal - Störabstand am Empfänger. Beides nichts, was einer sauberen Datenübertragung dienlich wäre.
    So ein DCDC Wandler kostet zwar ein paar Euro, aber ich habs bisher noch nicht bereut.

    Zitat

    Was mein ihr, sollte man generell den Eingang eines DMX Empfängers potentialfrei konstruieren oder nur bei bestimmten Geräten?


    Also bei Dimmern würd ich's auf jeden Fall tun und eigentlich bei allen Geräten die geerdet sind oder wo die DMX Line sonst galv. mit weitergehenden Leitungen verbunden wäre.
    Bei nem LCD Display mit Steckernetzteil wärs wohl nicht so wichtig.
    Wir hatten man nen Kurzen im FoH Bereich wo Phase und Schutzleiter sich näher gekommen sind. Durch den Spannungsabfall auf dem PE waren danach einige Transceiver im Eimer. Seid dem mach ich alles galv. getrennt. Bei nem PC Interface halte ich das z.B. auch für sinnvoll, wäre doch schade wenn die Kiste bei so nem Vorfall drauf geht. Damals hat die Zerstörungswelle Gott sei Dank schon vor dem AVR im Interface aufgehört und der PC blieb unbeeindruckt.

  • Danke Michael, ich sehe das genauso wie du.
    Das hilft mir echt weiter ( manchmal fällt es echt schwer Elektronnik allein zu entwickeln..)
    Also lieber einen Trafo mit 2 Sekundärspulen und zwei 7805:-) Oder einen DCDC Wandler.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • @MichaelD.
    Du hast recht, wenn ich es "richtig" machen will, nehme ich einen Transceiver, einen DCDC-Wandler und dann noch einen OK. Dann ist es schön und funktioniert. Aber ich habe bisher bei bis zu 10 Geräten mit der "nur OK"-Lösung noch keine Probleme gehabt und bin wenigstens auf der galvanisch sicheren Seite.
    Da kämpfe ich mit anderen Sachen. Habe neulich ein Dimmer erlebt, der netterweise einen aktiv getriebenen DMX-Out zur Verfügung stellt. Nur haben die Damen und Herren Entwickler sich keine Gedanken gemacht, was passiert, wenn der Strom weg ist. Dann ist der Transceiver stumm und alles hintendran auch. Wenn man also solche Lösungen macht, muss man die richtig und dann auch teuer, weil aufwändig realisieren. Ein Hardwire-Bypass wäre dann das richtige gewesen.


    BTW. Wo terminierst Du? Habe schon oft gesehen, dass beim DMX-Ausgang direkt ein 120 Ohm angeschlossen wird. Andere machen es am "Ende" der Kette, was mir mehr einleuchtet.
    Greets,
    Carsten

  • Direkt am DMX Ausgang zu terminieren ist Unsinn.
    Ich will ja die Reflexion auf der Line unterdrücken.
    Daher sollte man am Busende terminieren.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Zitat von "Sven M"

    Direkt am DMX Ausgang zu terminieren ist Unsinn.
    Ich will ja die Reflexion auf der Line unterdrücken.
    Daher sollte man am Busende terminieren.


    Falsch.
    Ein Bus zeichnet sich dadurch aus, daß er ZWEI Enden hat. Beide wollen terminiert werden.
    Schraub mal ein x-beliebiges Lichtpult (oder jeden anderen DMX-Sender) auf. Überall wirst Du einen terminierten DMX-Ausgang finden.

  • :D Schön wäres. Aber zumindest bei einem Pult, bei dem die Nennung des Namen oder des Herstellers dieses Posting direkt ins Party PA Brett befördern würde, ist das nicht der fall.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Gut Chrickel hat recht. Irgendwie war mir das im Kopf zu selbstverständlich das der Sender terminiert/angepasst ist.
    Vergesst den Teil aus meinem Beitrag:-)

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Im Prinzip gibt es keinen Grund den Sender bei DMX zu terminieren wenn der Bus korrekt aufgebaut und das andere Ende richtig abgeschlossen ist. Dann entstehen nirgendwo Reflexionen denn die Welle läuft ja startend vom Sender in Richtung anderes Ende und wenn sie da ankommt wird se vom Abschlusswidertstand aufgegessen. Wenn es sich nicht um DMX handelt sondern um ein "richtiges" Protokoll ;) bei dem jeder Teilnehmer senden und empfangen kann müssen natürlich beide Enden abgeschlossen werden, weil die Welle dann ja je nach Sender an beiden Enden ankommt.
    Es macht aber trozdem Sinn den Sender bei DMX zu terminieren. Wenn nämlich der Bus nicht korrekt aufgebaut ist (eben bei solchen OK Empfängern oder dem gerne mal weggelassenen Abschlusswidertstand) wird eine zurückreflektierte Welle wenigstens am Sender gestoppt.