Line-Signal sinnvoll auf mehrere Endstufen

  • Hallo,


    da ich auch nach mehrere Anläufen mit der Suchfunktion nichts gefunden habe, hier mein "Problem":


    Ich tue mir immer etwas schwer, bei größeren Veranstaltungen das Stereosignal auf die Amps zu verteilen. Gestern hatte ich da wieder so nen Fall mit 8 Endstufen, die alle die Stereosumme bekommen sollten. Das Problem war dann, dass selbst bei +6dB am Pult die Endstufen nur ein bissel gezuckelt haben, hab dann (jetzt bitte nicht lachen) nen Kompressor dazwischen gehängt, auf Durchzug gestellt und den Output-Gain auf +20dB gestellt, dann waren die Endstufen zufrieden und am Pult konnte mit 0dB gefahren werden.


    Wie löst man so etwas korrekt? Line-Splitter? Lag es am Pult vom DJ?

  • da ist dann aber irgendwas oberfaul...


    Eigentlich sollte das Durchschleifen nicht wirklich meßbar was ausmachen.
    Eine Ausgangsimpedanz von vielleicht 600Ohm am Mischer mit einer durchaus extrem geringen Eingangsimpedanz von vielleicht 1kOhm bei vielen verlinkten Endstufen sollte da eigentlich überhaupt keine wahrnehmbaren Pegelverluste bewirken.
    Ein aktiver Splitter wäre natürlich das Mittel der Wahl, allerdings klingen 20dB Pegelverlust schon nach einem größeren Bug...


    Ich tippe eher mal auf einen einbeinigen Ausgang des DJ-Mischers, oder ein selbstgelegtes Ei beim Adaptieren mit falsch gelöteten Klinken-Adaptern oder sowas in die Richtung.


    Schreib doch mal welches Pult, welche Amps, welche Kabellängen.


    Ansonsten einfach mal den Mixer mit einem Sinus füttern, ein 10k-poti als regelbaren Widerstand (also ein Ende und den Mittelabgriff benutzen, das andere Ende in der Luft hängen lassen) mit einem 470 Ohm Schutzwiderstand in Reihe zwischen die Signalpins hängen und mit Oszi oder Schätzeisen gucken, wie stark der Ausgang unter Last in die Knie geht. (beim Multimeter bist Du mit 50 Hz Sinus selbst mit den billigsten Teilen schon ausreichend genau, da muß es kein high-End-Meßplatz sein.)

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Zitat von "Skyper"

    Ich tippe eher mal auf einen einbeinigen Ausgang des DJ-Mischers...


    Volltreffer
    das bringt an einem sym. Endstufen-Eingang nur halben Pegel. Billigste Lösung ist eine DI Box als Adapter asym/sym, oder auch was selbstgebasteltes mit 2OP (sound.westhost.com hats drin). Alternativ jedes beliebige Gerät das einen asym. Eingang bietet und sym. rauskommt.


    Ordentliche Endstufen haben einen Eingangswiderstand um 10k, bei 8 Stück parallel kann das noch keine Gesammtlast zur Folge haben die den Pegel nennenswert herabsetzen würde.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "Manuela"


    Volltreffer das bringt an einem sym. Endstufen-Eingang nur halben Pegel. Billigste Lösung ist eine DI Box als Adapter asym/sym


    Die DI-Box bringt nur ein Zehntel des Pegels...


    Für solche Anwendungen braucht man einen Line-Übertrager.

    blubb.

  • DI-Box hatten wir eingesetzt, weil der DJ-Mixer (vom Deejay mitgebracht) nur assymetrischen Ausgang hatte. Außerdem war das Pult von einer gewissen Firma, die normalerweise nur im PA-Forum diskutiert wird.


    Damit ist die Fehlersuche wohl beendet, oder? Wenn ich also den Deejay, der sein Material selbst mitbringt, nur laut machen soll, wären Line-Übertrager sinnvoll? Am Besten direkt in die Anschlussblenden an den Ampracks (mit Line in / out) einbauen?

  • eigentlich genau nicht dort, sondern am mischultausgang den übertrager einbauen. die signalsenke bekommt immer den schirm, nicht die quelle. wenn du nicht gerade mehr als 20m kabel antreiben mußt, tut's eineinfacher adapter chinch-xlr (1 und 3 gebrückt).
    daß man sich mit einer di-bix pegelverlust einfängt, ist ganz normal, denn primärer zweck einer di-box ist niht signalsymmetrierung sondern impedanzwandlung. diese wird mit hilfe eines trafos erreicht, der normalerweise mit einem wicklungsverhältnis von 10:1 die impedanz dann um den faktor 100 (10²) transformiert. das entspricht genau 20 dB pegelabsenkung. aktive di-boxen können das auch ohne pegelverlust, allerdings ist die schnittstelle, an der ein signal danach ankommt, in der regel ein mikrofoneingang eines mischpults, der dann durchaus auch dafür ausgelegt ist, mit mikrofonpegeln zu arbeiten.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Zitat von "Manuela"

    Volltreffer
    ...., oder auch was selbstgebasteltes mit 2OP (sound.westhost.com hats drin).


    Falls jemand daran Interesse hat, habe ein Platinen-Layout dafür
    entworfen. Allerdings mit Stereo-Klinken-Buchsen im Ausgang.
    Funktioniert einwandfrei. Habe selber schon einen alten Mixer umgerüstet.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Moin,


    Ich bin mir nicht sicher was die DI- Box (Pegelverlust) oder der vorgeschlagene Lineübertrager denn tun soll. Zwei Aufgaben gibt es zu erledigen, beide am DJ- Platz: Symmetrierung und halbwegs niedrige Quellimpedanz. Eine vollständige galvanische Trennung ist unter normalen Bedingungen, bei sinnvoller Stromversorgung nicht nötig.


    Das sieht dann wie folgt aus :


    -DJ- Pult,
    -Adapterkabel Chinch auf XLR - Signal an 2, Schirm an 1+3 >>>>>>>diese 1+3- -Verbindung muß im Chinch- Stecker unmittelbar am DJ- Pult vorgenommen werden<<<<<<<
    -"Leitungstreiber", das kann ein Kompressor, EQ, Mischpult.... sein, alles was eine gewisse Pegelanpassung zulässt und einen symmetrischen Ausgang hat.
    -Und dann die Endstufen komplett symmetrisch durchgelinkt.


    Brummprobleme erwarte ich vielleicht in Locations mit klassischer Nullung, doch da legt man den Strom eben vom Amprack zum DJ- Platz. Eine Tonanlage sollte immer einen definierten Erdungspunkt haben. Alle weitere Verkabelung, Strom und Signal sternförmig dazu. So bekommt bei mir das/die Ampracks auf der Bühne Strom, und von dort lege ich ein Stromkabel zum Mischpult, längs des Multicores. Auf des Konkreten Fall bezogen: Amps an den Strom und von dort, parallel zur Signalleitung Strom zum DJ- Platz.


    Die Version 2 sollte auch funktionieren, das hängt aber vom Ausgang des DJ- Pultes ab. Ist dieser halbwegs korrekt mit hinreichendem Koppel- C und einer Impedanz unter 600 Ohm ausgestattet, sollte dieser problemlos auch 10*10kOhm Endstufeneingänge treiben, bissl mehr als 0 dB wird der Ausgang schon packen. Also Version 2: Das beschriebene Adapterkabel direkt zu den Endstufen.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum