drei adern und kompletten drehstrom?

  • Hallo zusammen!


    schmeißt mich nicht raus, wenn ich folgende Frage stelle:
    Drehstrom wird zum Teil auch via Überland-Leitungen geliefert. Da reichen aber nur 3 Kabel. Wie ist das mit dem Null-Leiter? Ist der gleich der Erdung und geht durch das Erdreich? :idea:


    Entschuldigt, wenn ich als Strom-Laie so eine Frage hier poste.


    Gruß


    Wolfgang

    Theorie und Praxis sind häufig weit auseinander.

  • Danke für den Wikipedia-Tipp.
    Daraus geht aber auch hervor, dass wir 4 Leiter brauchen, oder? Wo ist der vierte Leiter (0) bei der Überlandleitung?

    Theorie und Praxis sind häufig weit auseinander.

  • Mein Sternzeichen ist Löwe und nu bin ich schlau.
    Das ist ja super-genial, was aus 3 Phasen für Ideen hervorgehen.
    Und Wikipedia ist fast so gut wie dieses Forum :wink:

    Theorie und Praxis sind häufig weit auseinander.

  • Hoppla! Nullung?


    Es werden nur die drei Phasen übertragen daher 3 Leitungen. Im Umspannwerk bildet der Sternpunkt der 3 sekundärseitig erzeugten Phasen den Null-Leiter.


    Je nach Netz kann eine solche Überlandleitung auch Gleichspannung führen, diese wird dann im Umspannwerk wieder in Drehstrom umgewandelt.


    Über dieses Thema kann man seitenweise schreiben, vielleicht hat jemand ne Zeichnung, ist damit einfacher zu erklären.

  • naja, zweck erfüllt :D


    Beim Zusammenschluß der 3 Aussenleiter (L1, L2, L3; in der nächstgelegenen Trafostation) entsteht der Sternpunkt an dem der Neutralleiter ( Null/ PEN ) abgegriffen wird. Von dort an geht´s zum Hausanschluss. Hier kommt dann die klassische oder moderne Nullung ins Spiel.


    ora pro labore

  • Hallo zusammen,


    Zitat von "Kuddel68"


    Wie ist das mit dem Null-Leiter? Ist der gleich der Erdung und geht durch das Erdreich?


    So stimmt es. Der Sternpunkt ist beim Erzeuger geerdet, und auch bei den Umspanntrafo's. Wäre dies nicht der Fall, würde zwar durch die Sternschaltung ein N entstehen, bei unsymetrischer Last allerdings wäre die richtige Spannung nicht mehr sichergestellt.


    @ korschi: Überlandleitungen führen keine Gleichspannung


    Gruß


    svt

  • Zitat von "SVT"

    @ korschi: Überlandleitungen führen keine Gleichspannung


    Es gibt auch Überlandleitungen die Gleichspannung führen, nennt sich dann Hochspannungs-Gleichtrom Übertragung, kurz HGÜ.
    In Deutschland allerdings sehr selten, einziger mit bekannter Anwendungsfall von HGÜ in Deutschland sind Seekabel (z.B. Richtung Norwegen), wo dann auch schonmal einige km (zwischen Küste und Umrichterwerk) als Freileitung ausgeführt sind.


    mfg. Markus

  • Hallo,


    diese Gleichspannungsverbindungen werden auch besonders gerne länderübergreifend richtung Osten gebaut. So gibt es z.B. eine ziemlich fette von Österreich nach Ungarn. Der Grund liegt darin, dass es bei den östlichen Energieversorgern gerne mal zu Frequenzungenauigkeiten kommt. Das führt natürlich zu erheblichen Ausgleichsströmen, die keiner will. Also Hier gleichrichten, dann "übertragen" und Drüben wechselrichten. Problem gelöst.


    Stephan

  • Mir hat das mal einer in Erlangen genauer erklärt, desshalb schreib ich auch zu diesem Thema, frei nach Dieter Nuhr :D


    Bei 400kV aufwärts ist das optische Schalten das einzig sichere. Ein 400kV Optokoppler, sozusagen.


    Diese HGÜ-Prinzip ist überwiegend in größeren Ländern zu finden, dort wo es nicht viele poplige Atomkraftwerke gibt, sondern wo ein großer Staudamm einige tausend Megawatt erzeugt und die Abnehmer hunderte Kilometer entfernt sind.


    Gleichstromanlagen haben den Vorteil der fehlenden Blindleistung, denn Blindleistung bedeutet kurz und knapp: Unwirtschaftlichkeit.

  • Wenn du in ein vorhandenes Netz einspeisen willst werden die Thyristoren so gezündet, dass die Gleichspannung jeweils so mit den drei Phasen verbunden wird, dass Leistung vom Gleichstrom zum Drehstromnetz fliesst. Weiss nicht wie man das erklären soll. Das Schalten läuft im Prinzip genauso wie bei einem 3 phasen Gleichrichter nur dass statt den Dioden Thyristoren drin sind und diese entsprechend dem Zustand der Netzfrequenz durchgeschaltet sind. Die übertragene Leistung kann dabei mit den Zündwinkeln der Thyristorsteuerung geregelt werden. Durch das harte umschalten entstehen viele Oberwellen die mit sog. Kommutierungsdrosseln gefiltert werden (ähnlich wie bei nem Dimmer).