Percussion-Abnahme mit Lavaliers an Handgelenken (!)

  • Habe im Biete-Brett grad folgendes gelesen:

    Zitat

    ... ich selbst verwende oft als Percussionist 2 Lavaliers an den Handgelenken ...

    :?: ... :idea:


    Hab ich zuvor noch nie gehört! Die Idee ist aber gar nicht schlecht!


    Hat das schon mal jemand ausprobiert? Gibt es da nicht Probleme mit Dopplereffekten? Und was ist mit "Körperschall"?

  • Hey!
    Ich glaube, das hast Du bei meinem Thread gelesen.
    Also, ich mache das seit einiger Zeit, da ich mit einigen Musicaldarstellern bei Galas etc. auftrete und dort dann fast immer als Percussionist mit einem Pianisten die "Band" bin. Da wir seiner Zeit :lol: mal recht eng an Mischpultkanälen waren, aber der Verleiher noch 2 Funkstrecken "brach" liegen hatte, hab ich mich an ein Gespräch mit einem befreundeten Percussionisten aus England erinnert, der mit zwei Lavaliers an den Handgelenken sein ganzes Klein-Percussion Gerappel super über die P.A. bringt. Der Kollege Rhani Krija von Sting macht das genauso und einige andere auch.
    Jedenfalls braucht´s dafür halt schon einen aufmerksamen Mischer. Allein, um die Balance zwischen den nun schon ein wenig ungewohnteren Signalen zu behalten. Die Mikros bewegen sich halt. Allerdings bin ich bei Livemitschnitten immer wieder überrascht, wie toll man doch recht leise, feine Glockensounds, Chimes oder Shaker einfangen kann. Auch für Bongos nehm ich seitdem kein extra Mikro mehr mit. Bei Djembé, Congas und anderen größeren Instrumenten bin ich da allerdings immer vorsichtig. Die Bassigen Djembé-Sounds zum Beispiel finde ich mit einem Separaten Stützmikro besser.
    Zusätzlich nehme ich dann noch ein Mikro für die Cajón mit, zwei Overheads und Mikros für die Instrumente, die ich mit Sticks oder Mallets spiele. Das sind eine HiHat, Snare-Drum und ein Floor-Tom....Fertig!


    Ich führe die Mikrofone am Rücken hoch durch die Ärmel zum Arm und klebe die Mikros am Ansatz des Handrückens leicht angewinkelt (mit einem kleinen "Abstandhalter zwischen Haut und Kapsel" auf. Am Arm entlang noch ein paar Klebestrifen über das Kabel et voilà!
    Bisher hat das immer gut geklappt. Ein Tipp für die Befestigung: Auf die Ärmel der Kleidung achten. Wenn die über die Kapseln rutschen ist Schluss mit Lustig :roll: !


    Also, viel Spaß beim Rumprobieren !

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    Selbstmord ist auch kein Aux-Weg!

  • Wir haben das schon vor 10 Jahren mit AKG Schwanenhalsmics (hab vergessen, wie die hiessen) gemacht mit sehr guten Ergebnissen.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat von "rockline"

    Hat sowas nicht schon der Congaman vom Lindenberg gemacht? Wie hieß der noch gleich....Nippi Noya oder so....?
    Stefan


    Den Nippy mische ich öfters mal, der hat zwar eigene Mikros, aber alles konventionell. Übrigens nen guter Mann ;)

    Gruss
    Christian

  • Morgen Gemeinde - der Kollege Roland Peil, gerne Unterwegs mit den Fantastischen 4 und Peter Maffay, praktiziert diese Übung. Dabei kommen Sennheiser-Mics zum Einsatz, das Ergebnis ist ein Traum! Über "unzumutbare Mehrbelastungen" am Pult deswegen haben sich weder der Colin Norfield noch der Flo Keinert beklagt. Prädikat: Nachahmenswert!


    CU SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ich mach das aus Kanalnot auch bei meiner meistbetreuten Kapelle. Geht wunderbar - und zwar auch hier mit den geradezu omnipotenten pro35x:
    ich hab die Teile samt Windschutz aus der Kunststoffhalterung genommen und dann einfach auf zwei Schweissbänder genäht.
    Ergebnis ist bei Timbales, Bongos und Congas gut, Shaker und Kleinpercussion hervorragend. Einzig für Chimes und Becken wäre noch ein Overhead sinnvoll.