Anwenderkreis Powercon

  • Es gibt doch im XLR-Bereich die FXS-Serie von Neutrik (die mit dem Schalter im Stecker). Sollte es nicht eigentlich möglich sein, einen Powercon-kompatiblen Stecker zu entwickeln, bei dem, ähnlich wie beim FXS, ein Überwurf die Kontakte schließt bzw. öffnet?


    Wenn dieser Überwurf dann auch noch die eigentliche Steckerverriegelung erst dann freigibt, wenn die Kontakte offen sind ... ließe sich sowas überhaupt im Stecker unterbringen?


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat

    Das Problem liegt nicht im einschalten der Geräte vielmehr darf Powercon lt. Hersteller nicht mal unter Spannung gesteckt werden (von Last ganz zu schweigen).


    Was passiert denn, wenn ich ihn unter Spannung stecke?
    Wenn kein Strom fließt, gibt es auch keinen Kontaktabbrand...


    Also könnten wir das Thema vielleicht ein wenig praktischer diskutieren?

    Gruß
    Thomas

  • Zitat von "Schrecki7289"


    Wenn du einen Powercon an einem Gerät ohne Netzschalter unter Spannung steckst (hab gehört, es gibt die ersten Moving Lights ohne harten Netzschalter), dann fliesst bereits ein hoher Einschaltstrom über die verbundenden Kontakte, ohne dass diese die nötige Kraft aufeinander ausüben.


    In diesem Fall währe der Übergangswiderstand wieder unzulässig hoch, was zu oben genannten Problemen und Folgerscheinungen führen kann.


    Ausserdem währe da noch das Problem mit dem PE, welches von Cris216 schon angesprochen wurde. Im Fehlerfall könnte dann das Gehäuse unter Spannung stehen, eine vorgeschaltete Schutzeinrichtung nicht auslösen und jemand zu Schaden kommen.


    Beste Grüße
    Ulf

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Wieso mit dem PE, auf der Neutrik Seite steht doch
    "3-poliger Netz-Steckverbinder mit Phase, Nullleiter und voreilendem Erdungskontakt."


    Also genau andersrum wie es hier geschrieben wurde, oder verwechsle ich gerade was?


    Schrecki meint aber nen ausgeschaltetes Gerät denke ich, dann fließt normal kein Strom.

  • Zitat von "Jobsti84"


    Schrecki meint aber nen ausgeschaltetes Gerät denke ich, dann fließt normal kein Strom.


    aber Spannung liegt trotzdem an! :D

  • Zitat von "Jan Schwarze"

    aber Spannung liegt trotzdem an! :D


    eben,hatte ich ja eine seite vorher schon bemerkt.


    ein halb eingesteckter schukostecker hat auch noch nicht die vorgeschriebene kontaktfläche,was zu hohen strömen an dem zu kleinen berührungspunkt führen kann.darf ich jetzt auch keine... :wink:


    man beachte den zweiten absatz im zitat unten:


    Zitat von "NEUTRIK_WEBSITE"

    Der PowerCon® ist ein 3-poliger Netz-Steckverbinder mit Phase, Nullleiter und voreilendem Erdungskontakt. Er ersetzt Kaltgerätestecker dort, wo eine sehr robuste Lösung mit einer Verriegelung gebraucht wird, um eine sichere Stromverbindung zu garantieren.


    Achtung: Der PowerCon® ist ein Steckverbinder und keine Steckvorrichtung, das heisst der PowerCon® darf weder unter Last noch unter Spannung ein- und ausgesteckt werden.


    hm.wer kann mir den unterschied zwischen einem steckverbinder und einer steckvorrichtung nennen?schukostecker und dosen werden zb unter beiden kategorien angeboten. :?

    Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.

  • Zitat von "Outliner"

    hm.wer kann mir den unterschied zwischen einem steckverbinder und einer steckvorrichtung nennen?schukostecker und dosen werden zb unter beiden kategorien angeboten. :?



    Ich dachte, nur Behördendeutsch sei so unverständlich :?

  • Ein Steckverbinder ist ein "Gerät",welches es ermöglicht, eine elektrische Verbindung werkzeuglos herzustellen und zu trennen. Steckverbinder sind nur bedingt laienbedienbar.


    Eine Steckvorrichtung ist ein Steckverbinder, der dazu in der Lage ist, die betriebsmässig auftretenden Ströme auch zu schalten. Steckvorrichtungen sind auch per Definition grundsätzlich Laienbedienbar...
    Eine Steckvorrichtung darf auch als Ersatz für einen Haupt- oder Reparaturschalter eingesetzt werden


    So habe ich das aus dem Skript meines Meisterkurses entnommen...


    D.h. Steckverbinder sind spannungslos zu betätigen, bei Steckvorrichtungen isses egal, ob spannungsfrei oder nicht...


    Auch CEE 63 und CEE125 zählen auch zu den Steckvorrichtungen, d.h. auch diese Steckvorrichtungen sind bedingungslos laienbedienbar und unter Vollast steck- und trennbar (diesbezüglich hat sich wer auf der ersten Seite anderslautend geäussert).
    Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blatt... :wink:


    [ Terminologieexkurs ]
    BTW: Eigentlich hätte ich Neutrik zugetraut, Begriffe wie "Nullleiter" korrekt zu verwenden - aber da habe ich mich anscheinend getäuscht...
    Das mit der Terminologie üben wir besser nocheinmal...
    Der echte "Nulleiter" (aka "PEN") darf nämlich niemalsnicht geschaltet oder werkzeuglos trennbar gestaltet werden...
    Und laut VDE darf er in Neuanlagen auch keinen kleineren Querschnitt als 10mm² haben (DAS möchte ich in einemPowerCon mal sehen...)
    [ / Terminologieexkurs]



    Gruß aus Nürnberg,


    Buzz

  • buzz: 125A unter Volllast stecken oder ziehen?


    Ansonsten: Wenn selbst Elektrofachkräfte und Berufsschullehrer nicht immer mit Powercon vertraut sind - dann sollte man tatsächlich Laien nicht damit arbeiten lassen.

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  • Allen Ernstes: Ich finde es absolut albern, dass Powercon nicht vom Laien gesteckt werden darf. Welche logische Begründung gibt es dafür? (Abgesehen von den absolut unsinnigen Vorschriftengebrabbel hier, wo sowieso niemand wirklich sagen kann, wo man Powercon nun einsortieren kann).
    Ich frage also nochmal: Können wir nicht Praxisorientiert diskutieren?
    Warum müssen hier überhaupt so viele Threads mit ein und demselbem dusseligem Thema "Powercon" eröffnet werden?

    Gruß
    Thomas

  • stephan:


    Ich habe nicht gesagt, dass man einen CEE 125 unter Vollast stecken bzw. ziehen soll, sondern das ein Laie das strenggenommen darf...


    Normalerweise sollte bei CEE 63 oder größer der Pilotkontakt beschaltet sein, demnach eben doch laienbedienbar...


    Wie das in der Realität aussieht, steht auf einem anderen Blatt...


    Hier ging es ja primär um die normative Unterscheidung zwischen Steckvorrichtung und Steckverbinder...



    Gruß aus Nürnberg,


    Buzz

  • Zitat von "Schrecki7289"


    Warum müssen hier überhaupt so viele Threads mit ein und demselbem dusseligem Thema "Powercon" eröffnet werden?


    weil es einem der hier im Forum anwesenden Ingenieure offenbar erhebliche Schlafschwierigkeiten bereitet...

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • 1.) Wenn wir im Bereich "Strom" das Vorschriftenwerk der BGV 1:1 umsetzen, dann hat der Cynch-Klinken-Adapter ein Prüfbuch und das Anstecken eines Mikrofons an eine XLR-Leitung findet zumindest unter Aufsicht einer Elektrofachkraft (für Veranstaltugnstechnik) statt.


    Kurz: Man muss da einfach ein wenig pragmatischer rangehen.


    2.) Wir erreichten auf dem Job eine elektrotechnische Anlage (meist aus steckerfertigen Komponenten), das muss unter Aufsicht einer Elektrofachkraft (für Veranstaltugnstechnik) passieren (es muss dann ja auch eine Erstprüfung vorgenommen werden...). Unter deren Aufsicht könenn dann ja auch Powerconstecker gezogen werden.


    3.) Wenn ich eine "Beurteilung der Arbeitsbedingungen" vornehme, dann sehe ich keine bseondere Gefährdung durch Powercon in der Hand von Laien. Wer das anders sieht, darf das gerne begründen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"

    3.) Wenn ich eine "Beurteilung der Arbeitsbedingungen" vornehme, dann sehe ich keine bseondere Gefährdung durch Powercon in der Hand von Laien. Wer das anders sieht, darf das gerne begründen.


    Auf welcher Grundlage beurteilst Du das denn? Ich könnte das nicht so sicher sagen.


    Man müßte mal einen Powercon-Stecker nehmen und den 100x unter Volllast Ein- und Ausstecken und anschließend messen, ob sich der Übergangswiderstand im Stecker wesentlich verändert hat. Wenn er sich deutlich erhöht hat, ist es für den Betrieb wohl eine Gefahr.


    Viele Lautsprecher, die über Powercon mit Strom versorgt werden, haben keinen zusätzlichen Netzschalter. D.h. das Stecken von Powercon unter Spannung führt unweigerlich zum Stecken unter Volllast, da sofort der Einschaltstrom des Amps fließt - wenn auch nur für eine sehr kurze Zeit.

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  • Und Speakon stecken muss auch unbedingt für Laien verboten werden.
    Man könnte sie auch unter Last stecken...
    Bei den mittlerweile herrschenden Spannungen und Stromstärken ist das ebenso gefährlich.
    :roll:


    Zitat von "Stephan Graeske"

    Man müßte mal einen Powercon-Stecker nehmen und den 100x unter Volllast Ein- und Ausstecken


    Tu das ja nicht, das ist strengstens verboten! :wink:


    Zitat von "Admin"

    Man muss da einfach ein wenig pragmatischer rangehen


    FULL ACK!

    Gruß
    Thomas

  • Hi,


    hat schon mal jemand einen Schukostecker 100 mal mit 80% Nennlast gesteckt? Evtl. überlebt ja der Stecker, aber alle mir bisher untergekommenen Steckdosenleisten wären damit überfordert.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck