eine Frage zu statischer aufladung.

  • ich hab folgende Frage:


    In unserer Lackieranlage ( EX Zone) ist eine Spritzanlage installiert ( WiWi, mit Ladsystem von Wagner), verspritzt werden lösemittelgebundene Kunstharzlacke (kann ma zu A1 bzw. A2 rechnen)
    Das Wagnergerät erzeugt eine in 5 Stufen einstellbare elektrische Ladung zwischen Spritzkopf und Werkstück. Dabei ist gem. Anzeige:


    Stufe 1: 20kV
    Stufe 2: 40kV
    Stufe 3: 60kV
    Stufe 4: 80kV
    Stufe 5: 100kV


    zugeordnet zeigt der zweite Leuchtbalken den Strom an, selbiger erreicht je nach Lack bis über 100 uA.
    Gem. den Anforderungen ist der Lack herstellerseitig eingestellt auf einen Widerstand von 800kOhm (ich weiß nicht welches Messverfahren , sorry)


    Simple Frage:


    Ist das überhaupt im Rahmen der EX Bedingungen möglich daß dort mit offener Spannung von 100.000 Volt hantiert wird ? Für mich ist es nochnicht ganz nachvollziehbar, evtl. gibts da zugehörig eine Mindeststromstärke zur Funkenbildung ? Wer da was zu weis, danke.


    Erklärung Sinn und Zweck.
    Ein Abschalten der Aufladung führt dazu daß die Farbe den ganzen Arbeitsbereich vernebelt.


    lG Manuela

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "Manuela"


    Ein Abschalten der Aufladung führt dazu daß die Farbe den ganzen Arbeitsbereich vernebelt.


    richtig!
    Die Aufladung bewirkt das sich die Farbpartikel (schneller/vollständiger/leichter) an das Werkstück binden!
    Ein gängiges Verfahren ...

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  • Hi,


    das ist doch einfach das gängige Verfahren des "pulverbeschichtens" bzw. hier vermutlich ein äquivalentes Lackiersystem. Eine Aufladung zwischen Werkstück und Pulver (Lack) macht das Pulver (den Lack) haftend am Werkstück, anschließend kommts in den Ofen und wird dort gebrannt (nur bei Pulver) und dann ist die Bindung vollendet oder sehe ich das falsch?


    Gruß,
    Fietje

  • und ich empfehle für fundiertes Wissen über Vorschriften im Elektrobereich:


    http://www.diesteckdose.org


    Die dortigen User sind wandelnde VDE, BGV, BetrSichV, etc. Lexika.
    Ich denke dort wirst du deutlich Fachkundigere Antworten zum Thema bekommen, als in einem PA Forum.

  • Hallo,


    im Rahmen der Atex Richtlinien wird der Hersteller Vorkehrungen
    getroffen haben um die Zündenergie so niedrig zu halten, dass diese
    keine zündfähigen Gemische zünden kann.


    Auch die Maschine selbst wird in der Ex Zone die Mindestzündtemperatur
    nicht erreichen.


    Und dann gäbe es da noch die untere und obere Explosionsgrenz.
    Ich vermute, darauf kann man bei Lackiermaschinen gut Einfluss nehmen.
    Diese Grenze ist Werkstoff (Gas/Staub...) abhängig und wird in g/m³ angegeben.
    Bei atmosphärischen Bedingungen gilt die UEG 20g/m³ ... 60g/m³ Luft.
    Extreme Stäube könne schon unter 15g/m³ explosionsfähige Gemische
    bilden. Das gilt aber nicht unbedingt für vernebelte Flüssigkeiten, da diese
    eine besonders große Oberfläche und somit große Verdunstung haben.


    Ich empfehle dazu das Buch:
    Explosionsschutz nach DIN VDE 0165 und Betriebssicherheitsverordnung

    Darin erklärt der Autor in verständlichem Deutsch wie die Norm zu verstehen ist.


    Sollten Fragen zu diesen oder ähnlichen Themen aufkommen,
    schlage ich gerne für euch nach.


    Die Seminare der TÜV Saarland sind ebenfalls gut aufgebaut.


    Beste Grüße


    Ulf Trappmann

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles